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Michael-Menten
Gast
Im Rahmen des Corsair RMe Lestertest wurde von Corsair ein RM650e gestellt.
Testsystem
Messaufbau
Vergleich Netzteile
Reichen 650 W Netzteile aus?
In Zeiten bei denen 1000 W Netzteile das neue normal wird stellt sich die Frage reichen überhaupt 650W aus für einen modernen Gaming-PC?
Die Antwort hängt ganz klar ab. Erstmal die 650W kann beim Corsair RMe dauerhaft über die 12V Rail abgeben werden mit zulässigen Leistungsspitzen laut ATX 3.1 Spezifikation von 1300 W.
Das hier verwendete Testsystem würde ich persönlich im Bereich Mittelklasse- bis Einstiegs-PC verorten und verbraucht unter Gaming-Last ca. 300 W. Dementsprehcend würde auch eine Nvidia RTX 5070 GPU und AMD Ryzen 7 7800X3D CPU mit dem Netzteil sich entspannt betreiben lassen.
Für stromhungrigere (high end) Bauteile wie die Nvidia RTX5080 oder Intel i9-12900K ist eine höhere Netzteil-Leistung empfehlenswert.
Unboxing & Lieferumfang
Lieferumfang und Verpackung ist Corsair-typisch.
Versuche den Kunststoff-Anteil der Verpackung zu reduzieren sind deutlich erkennbar z.B. Schrauben & Kabelbinder in Papiertüten verpackt oder Kabel nicht mehr in einer Plastiktüte. Leider sind bei Corsair Netzteilen seit einiger Zeit keine Tasche mehr zum verstauen der nicht genutzten modularen Kabel dabei, wie sie bei Seasonic noch üblich sind.
Kabel sind Corsair Type-4. Somit gibt es eine große Auswahl von Kabeln im Handel. Sei es custom sleeve Kabel oder einfach nur ein einzelnes Kabel das man verlegt hat.
Besonderheit bei den RMe-Kabeln ist die Optik. Durch eine Strukturierung der PVC-Isolation wird der Anschein gesleevter Kabel erweckt. Aus der Nähe betrachtet fällt es auf. Mit 2-3m Abstand ist die Illusion nicht schlecht und insbesonder bei einem günstigen Netzteil interessant. Negativ sticht nur heraus, dass es nur einen Kabelkamm gibt und somit schwer ist die Kabel ansehnlich zu positionieren. Paar Cent für einen zweiten Kabelkamm hätten hier einen merklichen Vorteil geboten. Die Kabelkämme der Corsair sleeved Kabel gefallen mir auch besser als die des RM650e.
Abgebildet ist in der oberen Bild hälfte ein orginal Corsair sleeved Kabel (separat erhältlich) und unten das beigelegte des RM650e.
im Lieferumfang enthaltene Kabel:
Lautstärke & (PC)-Spulenfiepen
Corsair RM650e: Das Corsair RM650e ist das unauffälligste im Vergleichsfeld.
Corsair: RM850x shift: Läuft in dem verwendeten Lastbereich im passiven Modus daher sind keine Lüftergeräusche vorhanden. Leider verursacht das Netzteil starkes Spulenfiepen im PC. Später näheres zur technischen Ursache.
BeQuiet SFX L Power: Beim Spulenfiepen unauffällig jedoch ist der Lüfter deutlich hörbar.
Performance (electrical noise)
Viele Reviews messen mit syntethischen Lasten und legen häufig den Fokus auf konstante Lasten. Dieses elektrisches Rauschen ist deutlich niedriger als Transients jedoch in der Praxis nahezu bedeutungslos. Wie eingangs erwähnt sind alle Messungen hier an einem echten PC durchgeführt und somit zwangsläufig stark von Transient-Loads bestimmt. Allgemein empfiehlt es sich in Reviews auf die Load-Transient Werte zu achten.
Zu Beginn wieder das Corsair RM650e. Im Leerlauf ist ein Rauschen von ca. 40 mV messbar. Unter Last erhöht sich dieses auf 120 mV. Alles im Rahmen und erstmal unauffällig für ein Preis-Leistung optimiertes Netzteil.
Das Regel-Verhalten an sich ist unauffällig.
unter Last:
Leerlauf:
Im Leerlauf ist das BeQuiet SFX-L Power deutlich besser als das Corsiar mit nur 20 mV Restwelligkeit. In der Praxis kommt es jedoch auf eine gute Spannungsregulation bei wechselnden Lasten an und dort zeigt sich ein anderes Bild: 300 mV Rauschen.
Es sei erwähnt, dass dies das einzige SFX-L Netzteil in der Auflistung ist und diese häufig aufgrund der eingeschränkten Baugröße kleinere Ausgangsfilter (u.a. Kondensatoren) haben.
unter Last:
gelb: Spannung
Grün: Stromverbrauch (4 A/V | 48 W/V)
IDLE:
Trauriges Schlusslicht ist leider das Corsair RM850x shift. Bis zu 500 mV Restwelligkeit treten auf. Das ist absolut ungenügend insbesondere bei einem 170€ Preispunkt. Zum Vergleich sei nochmal das Corsair RM650e erwähnt mit 120 mV. Vier mal weniger Restwelligkeit als das 850W shift.
Auffällig ist das Regelverhalten. Bei einem Lastsprung zu höheren Leistungen tritt ein deutlicher Spannungsabfall auf und bei Lastabwurf/-abfall eine Überspannung. Ursächlich dürfte ein träge gewählter Regelkreislauf sein. Dieses Regelverhalten ist wahrscheinlich eine wichtige Ursache für das katastrophale Spulenfiepen des PCs mit diesem Netzteil. Ohne diese Problematik hätte das Netzteil sehr erfreuliche ca. 100 mV geschaft.
gelb: Spannung
grün: Strom
Kritisch zu hinterfragen ist, ob das Corsair RM850x shift die ATX 3.1 Spezifikationen erfüllt. 12V Ripple soll unter 150 mV liegen. Der Messaufbau in der ATX-Spezifikationen weicht erheblich von dem hier verwendeten ab. Mit 0,5 V ist der Messwert jedoch so schlecht, dass es möglich erscheint, dass dieses Netzteil nicht Standardkonform ist.
12VHPWR (12V-2x6)
Das 12VHPWR-Kabel, verwendet bei vielen NVidia RTX5000 Karten, macht immer wieder Schlagzeilen. Bei einem 650W Netzteil sehe ich das entspannt. Unter realen Bedinungen sind mehr als 400W nicht anzunehmen, da CPU und PCIe-slotpower noch von den 650W Netzteil Limit abgezogen werden müssen. 400W sind 60% vom spezfiizierten Strom/Powerlimit des Steckers und die vollen 650W enthalten bereits eine Sicherheitsmarge.
Im Test hat sich der 12VHPWR auf 2x PCIE 8-pin mit einer AMD RX VEGA56 als unproblematisch erwiesen. Inline Messungen haben keinen ungewöhnlichen Spannungsabfall festgestellt (Spannungsabfall ausgelöst u.a. durch den Übergangswiderstand).
Betriebstemperatur
Aufgrund der Klick-Problematik hat sich das „Review“ über einen längeren Zeitraum erstreckt. Der ungewöhnlich heiße Sommer hat den Anlass gegeben den PC auf den Dachboden umzuziehen und somit verschärfte Bedinungen für den PC & Netzteil.
Anzumerken sei, dass selbst bei 40°C Umgebungstemperatur das Netzteil weiterhin leise unter Last arbeitet und keine Ausfallerscheinungen bisher gab.
Support
Erste Chargen der Corsair RMe 2025 Netzteile können ein Problem mit lauten Klick-Geräuschen aufweisen. Am 16 April 2025 hat Corsair selbst einen Blog-Eintrag veröffentlicht zu dem Problem der sich als enorm Hilfreich rausgestellt hat bei der Diagnose.
Zwei Monate später waren die neuen Revisionen verfügbar und der Austausch lief ohne Probleme. Zwar wurde das Netzteil gestellt und somit läuft die Aktion vermutlich über die PR-Abteilung, jedoch gehe ich nicht davon aus, dass eine Sonderbehandlung stattfand, da Corsair zuvor offen über das Problem berichtet hat und den Austausch im April im Blog in Aussicht gestellt hat.
Woran erkennt man die überarbeiteten Corsair RMe-Netzteile?
Exkurs: Warum ein gutes Netzteil wichtig ist: MSI x Corsair RMx shift
Wenn ein Mainboard-Hersteller die Filter in der Stromversorgung von Analog-Schaltkreisen nicht hinbekommt kann das unangenehme Folgen haben.
MSI hat leider genau dies bei Ihrem AM5 ITX-Mainboard (MSI B650i edge wifi) hinbekommen. Ergebniss ist, dass die Noise vom Netzteil sich auf den Audio-Ausgang auswirkt. Je schlechter das Netzteil ist, desto größer das Problem wie es eindrucksvoll vom Corsair RMx shift demonstriert wird.
Netzteil: Corsair RM850x shift
blau: 10 Hz Sinus (3.5mm Audio-Ausgang an der Rückseite des Mainboards)
gelb: 12V Versorgungsspannung
grün: GPU-Stromverbrauch (4 A/V bzw. 48W/V)
unter Last (Division 1):
leerlauf:
Fazit 1: Welches Netzteil bleibt dauerhaft verbaut?
Corsair RM650e. Weder exzellent, weder schlecht und vor allem es ist aktuell bereits verbaut.
Das gedrehte Konzept des Corsair RM850x shift ist hoch interessant (s.h. spoiler) und eins der wenigen weißen PSUs jedoch aufgrund der Load-Transient Problematik würde ich das Netzteil als das schlechteste von den dreien bewerten.
Fazit 2: Welches der drei Netzteile würde ich als Kauf empfehlen?
Kurz und Knapp das Corsair RM650e: Solide Performance und rundes Gesamtpaket zu dem aufgerufenen Preis von aktuell ca. 80€ im Markt.
BeQuiet ist für SFX-L interessant jedoch falls ein ATX-Formfaktor verbaut werden kann ist das Corsair RM650e die bessere Option.
Das Corsair RM850x shift ist ein Totalausfall. Mittlerweile gibt es eine neue Version, die laut Corsair, bessere load Transient hat. Die Version die hier liegt ist leider unakzeptabel.
Testsystem
CPU: Ryzen 5 7500
GPU: KFA RTX4060 Ti & Asus Strix Vega 56
Mainboard: MSI B650i edge wifi
RAM: 2x32GB
CPU-Kühler: ThermalRight Peerless Assassin & Arctic Liquid Freezer IV 480mm
Gehäuse: CoolerMaster NR200P & ThermalTake CTE750
GPU: KFA RTX4060 Ti & Asus Strix Vega 56
Mainboard: MSI B650i edge wifi
RAM: 2x32GB
CPU-Kühler: ThermalRight Peerless Assassin & Arctic Liquid Freezer IV 480mm
Gehäuse: CoolerMaster NR200P & ThermalTake CTE750
Messaufbau
Strom wurde inline nahe an der GPU gemessen über einen 4 mΩ Messwiderstand. Dieses Signal wird durch einen Lowpassfilter geleitet bevor es in den Analog Devices AD8411AWBRZ OpAmp gespeist wird, der von einer Batterie mit Strom versorgt wird. Das verstärkte Signal (2 MHz system bandwidth) an einem Siglent SDS1204X-E Oszilloskop gemessen.
Die Spannung wurde an einem unbelasteten PCIE-Stromkabel abgenommen. Dazu wurde ein BNC Kabel auf PCIE-Stromanschluss Adapter verwendet und dieses mit 50 Ohm terminiert. Messung am Siglent SDS1204X-E erfolgt mit eingeschaltem 20 MHz Filter und AC-Kupplung.
Wird die Spannung an einem der GPU-Stromkabel gemessen, sind die Ergebnisse erheblich von den Übergangswiderständen verfälscht. bzw. effektiv wieder eine Strommessung anstelle der gewünschten Spannungs-Messung.
Sämtliche Messungen wurden am Testsystem durchgeführt mit Division 2 als Spiel. Es fanden keine synthetischen Messungen statt.
Auf ein öffnen der Netzteile wurde verzichtet.
Die Spannung wurde an einem unbelasteten PCIE-Stromkabel abgenommen. Dazu wurde ein BNC Kabel auf PCIE-Stromanschluss Adapter verwendet und dieses mit 50 Ohm terminiert. Messung am Siglent SDS1204X-E erfolgt mit eingeschaltem 20 MHz Filter und AC-Kupplung.
Wird die Spannung an einem der GPU-Stromkabel gemessen, sind die Ergebnisse erheblich von den Übergangswiderständen verfälscht. bzw. effektiv wieder eine Strommessung anstelle der gewünschten Spannungs-Messung.
Sämtliche Messungen wurden am Testsystem durchgeführt mit Division 2 als Spiel. Es fanden keine synthetischen Messungen statt.
Auf ein öffnen der Netzteile wurde verzichtet.
Vergleich Netzteile
- 650 W Corsair RM650e (zwei Revisionen)
- 850 W Corsair RM850x shift (zwei identische Modelle)
- 500 W BeQuiet SFX L Power 500 W
Reichen 650 W Netzteile aus?
In Zeiten bei denen 1000 W Netzteile das neue normal wird stellt sich die Frage reichen überhaupt 650W aus für einen modernen Gaming-PC?
Die Antwort hängt ganz klar ab. Erstmal die 650W kann beim Corsair RMe dauerhaft über die 12V Rail abgeben werden mit zulässigen Leistungsspitzen laut ATX 3.1 Spezifikation von 1300 W.
Das hier verwendete Testsystem würde ich persönlich im Bereich Mittelklasse- bis Einstiegs-PC verorten und verbraucht unter Gaming-Last ca. 300 W. Dementsprehcend würde auch eine Nvidia RTX 5070 GPU und AMD Ryzen 7 7800X3D CPU mit dem Netzteil sich entspannt betreiben lassen.
Für stromhungrigere (high end) Bauteile wie die Nvidia RTX5080 oder Intel i9-12900K ist eine höhere Netzteil-Leistung empfehlenswert.
Unboxing & Lieferumfang
Lieferumfang und Verpackung ist Corsair-typisch.
Versuche den Kunststoff-Anteil der Verpackung zu reduzieren sind deutlich erkennbar z.B. Schrauben & Kabelbinder in Papiertüten verpackt oder Kabel nicht mehr in einer Plastiktüte. Leider sind bei Corsair Netzteilen seit einiger Zeit keine Tasche mehr zum verstauen der nicht genutzten modularen Kabel dabei, wie sie bei Seasonic noch üblich sind.
Kabel sind Corsair Type-4. Somit gibt es eine große Auswahl von Kabeln im Handel. Sei es custom sleeve Kabel oder einfach nur ein einzelnes Kabel das man verlegt hat.
Besonderheit bei den RMe-Kabeln ist die Optik. Durch eine Strukturierung der PVC-Isolation wird der Anschein gesleevter Kabel erweckt. Aus der Nähe betrachtet fällt es auf. Mit 2-3m Abstand ist die Illusion nicht schlecht und insbesonder bei einem günstigen Netzteil interessant. Negativ sticht nur heraus, dass es nur einen Kabelkamm gibt und somit schwer ist die Kabel ansehnlich zu positionieren. Paar Cent für einen zweiten Kabelkamm hätten hier einen merklichen Vorteil geboten. Die Kabelkämme der Corsair sleeved Kabel gefallen mir auch besser als die des RM650e.
Abgebildet ist in der oberen Bild hälfte ein orginal Corsair sleeved Kabel (separat erhältlich) und unten das beigelegte des RM650e.
im Lieferumfang enthaltene Kabel:
- 24 pin Mainboard (610mm)
- 8 pin EPS (750mm)
- 12VHPWR (12V-2x6) mit 650 W in der aktuellen Revision (650 mm)
- 12VHP auf 2x 8 pin PCIE (650mm)
- 8 pin PCIE (650 mm)
- SATA mit 4 Anschlüssen
- SATA & Molex Kombi-Kabel
Lautstärke & (PC)-Spulenfiepen
Corsair RM650e: Das Corsair RM650e ist das unauffälligste im Vergleichsfeld.
Corsair: RM850x shift: Läuft in dem verwendeten Lastbereich im passiven Modus daher sind keine Lüftergeräusche vorhanden. Leider verursacht das Netzteil starkes Spulenfiepen im PC. Später näheres zur technischen Ursache.
BeQuiet SFX L Power: Beim Spulenfiepen unauffällig jedoch ist der Lüfter deutlich hörbar.
Performance (electrical noise)
Viele Reviews messen mit syntethischen Lasten und legen häufig den Fokus auf konstante Lasten. Dieses elektrisches Rauschen ist deutlich niedriger als Transients jedoch in der Praxis nahezu bedeutungslos. Wie eingangs erwähnt sind alle Messungen hier an einem echten PC durchgeführt und somit zwangsläufig stark von Transient-Loads bestimmt. Allgemein empfiehlt es sich in Reviews auf die Load-Transient Werte zu achten.
Zu Beginn wieder das Corsair RM650e. Im Leerlauf ist ein Rauschen von ca. 40 mV messbar. Unter Last erhöht sich dieses auf 120 mV. Alles im Rahmen und erstmal unauffällig für ein Preis-Leistung optimiertes Netzteil.
Das Regel-Verhalten an sich ist unauffällig.
unter Last:
Leerlauf:
Im Leerlauf ist das BeQuiet SFX-L Power deutlich besser als das Corsiar mit nur 20 mV Restwelligkeit. In der Praxis kommt es jedoch auf eine gute Spannungsregulation bei wechselnden Lasten an und dort zeigt sich ein anderes Bild: 300 mV Rauschen.
Es sei erwähnt, dass dies das einzige SFX-L Netzteil in der Auflistung ist und diese häufig aufgrund der eingeschränkten Baugröße kleinere Ausgangsfilter (u.a. Kondensatoren) haben.
unter Last:
gelb: Spannung
Grün: Stromverbrauch (4 A/V | 48 W/V)
IDLE:
Trauriges Schlusslicht ist leider das Corsair RM850x shift. Bis zu 500 mV Restwelligkeit treten auf. Das ist absolut ungenügend insbesondere bei einem 170€ Preispunkt. Zum Vergleich sei nochmal das Corsair RM650e erwähnt mit 120 mV. Vier mal weniger Restwelligkeit als das 850W shift.
Auffällig ist das Regelverhalten. Bei einem Lastsprung zu höheren Leistungen tritt ein deutlicher Spannungsabfall auf und bei Lastabwurf/-abfall eine Überspannung. Ursächlich dürfte ein träge gewählter Regelkreislauf sein. Dieses Regelverhalten ist wahrscheinlich eine wichtige Ursache für das katastrophale Spulenfiepen des PCs mit diesem Netzteil. Ohne diese Problematik hätte das Netzteil sehr erfreuliche ca. 100 mV geschaft.
gelb: Spannung
grün: Strom
Kritisch zu hinterfragen ist, ob das Corsair RM850x shift die ATX 3.1 Spezifikationen erfüllt. 12V Ripple soll unter 150 mV liegen. Der Messaufbau in der ATX-Spezifikationen weicht erheblich von dem hier verwendeten ab. Mit 0,5 V ist der Messwert jedoch so schlecht, dass es möglich erscheint, dass dieses Netzteil nicht Standardkonform ist.
12VHPWR (12V-2x6)
Das 12VHPWR-Kabel, verwendet bei vielen NVidia RTX5000 Karten, macht immer wieder Schlagzeilen. Bei einem 650W Netzteil sehe ich das entspannt. Unter realen Bedinungen sind mehr als 400W nicht anzunehmen, da CPU und PCIe-slotpower noch von den 650W Netzteil Limit abgezogen werden müssen. 400W sind 60% vom spezfiizierten Strom/Powerlimit des Steckers und die vollen 650W enthalten bereits eine Sicherheitsmarge.
Im Test hat sich der 12VHPWR auf 2x PCIE 8-pin mit einer AMD RX VEGA56 als unproblematisch erwiesen. Inline Messungen haben keinen ungewöhnlichen Spannungsabfall festgestellt (Spannungsabfall ausgelöst u.a. durch den Übergangswiderstand).
Betriebstemperatur
Aufgrund der Klick-Problematik hat sich das „Review“ über einen längeren Zeitraum erstreckt. Der ungewöhnlich heiße Sommer hat den Anlass gegeben den PC auf den Dachboden umzuziehen und somit verschärfte Bedinungen für den PC & Netzteil.
Anzumerken sei, dass selbst bei 40°C Umgebungstemperatur das Netzteil weiterhin leise unter Last arbeitet und keine Ausfallerscheinungen bisher gab.
Support
Erste Chargen der Corsair RMe 2025 Netzteile können ein Problem mit lauten Klick-Geräuschen aufweisen. Am 16 April 2025 hat Corsair selbst einen Blog-Eintrag veröffentlicht zu dem Problem der sich als enorm Hilfreich rausgestellt hat bei der Diagnose.
Zwei Monate später waren die neuen Revisionen verfügbar und der Austausch lief ohne Probleme. Zwar wurde das Netzteil gestellt und somit läuft die Aktion vermutlich über die PR-Abteilung, jedoch gehe ich nicht davon aus, dass eine Sonderbehandlung stattfand, da Corsair zuvor offen über das Problem berichtet hat und den Austausch im April im Blog in Aussicht gestellt hat.
Woran erkennt man die überarbeiteten Corsair RMe-Netzteile?
- Vorderseite: NVidia RTX50 ready Logo
- Rückseite: Geänderte Verpackung: Logos sind anders angeordnet. u.A. das TÜV-Symbol hat anstelle eines Platzhalters die richtige Zertifikatsnummer.
- Kabel: Bei der neuen Version ist das 12VHPWR-Kabel mit 650 W ausgelegt. Bei der alten Version 450 W (macht bei einem 650 W PSU in der Praxis keinen Unterschied).
Exkurs: Warum ein gutes Netzteil wichtig ist: MSI x Corsair RMx shift
Wenn ein Mainboard-Hersteller die Filter in der Stromversorgung von Analog-Schaltkreisen nicht hinbekommt kann das unangenehme Folgen haben.
MSI hat leider genau dies bei Ihrem AM5 ITX-Mainboard (MSI B650i edge wifi) hinbekommen. Ergebniss ist, dass die Noise vom Netzteil sich auf den Audio-Ausgang auswirkt. Je schlechter das Netzteil ist, desto größer das Problem wie es eindrucksvoll vom Corsair RMx shift demonstriert wird.
Netzteil: Corsair RM850x shift
blau: 10 Hz Sinus (3.5mm Audio-Ausgang an der Rückseite des Mainboards)
gelb: 12V Versorgungsspannung
grün: GPU-Stromverbrauch (4 A/V bzw. 48W/V)
unter Last (Division 1):
leerlauf:
Fazit 1: Welches Netzteil bleibt dauerhaft verbaut?
Corsair RM650e. Weder exzellent, weder schlecht und vor allem es ist aktuell bereits verbaut.
Das gedrehte Konzept des Corsair RM850x shift ist hoch interessant (s.h. spoiler) und eins der wenigen weißen PSUs jedoch aufgrund der Load-Transient Problematik würde ich das Netzteil als das schlechteste von den dreien bewerten.
Fazit 2: Welches der drei Netzteile würde ich als Kauf empfehlen?
Kurz und Knapp das Corsair RM650e: Solide Performance und rundes Gesamtpaket zu dem aufgerufenen Preis von aktuell ca. 80€ im Markt.
BeQuiet ist für SFX-L interessant jedoch falls ein ATX-Formfaktor verbaut werden kann ist das Corsair RM650e die bessere Option.
Das Corsair RM850x shift ist ein Totalausfall. Mittlerweile gibt es eine neue Version, die laut Corsair, bessere load Transient hat. Die Version die hier liegt ist leider unakzeptabel.