Datenretter bei Head crash?

mashkin

Cadet 4th Year
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Hallo,

ich würde gerne wissen, ob es in meinem Fall sich lohnt, die Festplatte zur Analyse zu einem Datenretter zuzuschicken.
Mein Laptop ist mir im laufenden Betrieb runtergefallen - unglücklich aufgeklappt mit der Tastatur und Display nach unten. Nachm Aufheben habe ich den schwarzen Startbildschirm gesehen mit der Info zu F2 und F12 und nach einigem Warten kam die Meldung, dass kein bootsfähiges System gefunden wurde (oder so, ich weiss den genauen Wortlaut nicht mehr). Ich habe dann bestimmt noch 4- 5 Mal versucht, den PC aus und wieder anzuschalten mit dem gleichen Ergebnis. Dabei konnte ich so ein komisches piep-piep Geräusch hören, wie bei einem Wecker.
Ich habe den PC zu einem PC-Laden um die Ecke gebracht, wo sie die FP ausgebaut haben und versucht an ein anderes System anzuschließen, was aber nicht ging.

Nach Internet Recherche und Telefonat mit Kroll Ontrack gehe ich stark von einem mechanischen Defekt aus. Ich befürchte, dass durch den Aufprall es zu einem Head crash gekommen ist, Kroll meinte allerdings am Telefon, dass es nicht unbedingt sein muss. Falls es jedoch ein Head crash war, habe ich bestimmt die Platte durch mehrmaliges Ein- und Ausschalten noch stärker beschädigt, oder?? Ich habe im internet so hübsche Bilder von Ringen auf der Festplatte gesehen...

Kroll hat mir ein Privatkundentarif angeboten – 107 Euro Analyse und 900 Euro für Wiederherstellung falls möglich. Ausserdem habe ich ein Angebot von Maintec – 107 Euro Analyse und 650 für die Datenrettung.

Meine erste Frage ist, ob es sich in meinem Fall lohnt, die Analyse zu zahlen. Habe ich es so richtig verstanden, dass bei einer mechanischer Beschädigung der Platte wie bei einem Head crass, die Datenretter die Platte direkt als nicht mehr rettbar ansehen (zumindest natürlich nicht zu dem angebotenem Fixpreis)? Dann habe ich ja wirklich nur für einmal Aufmachen und Draufschauen 107 Euro bezahlt... Oder wird auch in dem Fall versucht, zumindest ein Teil der Daten, der sich im nicht beschädigten Bereich befindet, zu retten? Weiß es jemand?

Sorry für den ellenlangen Text!
 
Nur Du allein kannst wissen, wie wertvoll dir deine Daten sind.

"Nur aufschrauben und reinschauen" findet übrigens in Reinräumen statt. Das will alles bezahlt sein.
 
Was ist denn genau für eine Festplatte verbaut?
Viele haben doch so einen Freifallsensor, der registriert, wenn der Laptop runter fällt und dann den Lesekopf in der Ablageposition parkt, damit sowas nicht passiert.
Vor allem, was sind da für Daten drauf, dass Du überhaupt erwägst, so viel Geld dafür zu bezahlen?
 
so genau können wir dir nicht sagen, denn die Firmen sind Spezialisten und haben alles, was man benötigt, um eine Festplatte zu öffnen und die genau zu analysieren.

ich würde sagen, wenn es dir die Daten wirklich wert sind, dann versuchst, denn was sind schon 107 Euro zu wichtigen Daten ^^
 
Die Analyse würde ich auf jeden Fall machen lassen. Kannst ja vereinbaren, dass die Rücksprache mit dir halten, wenn eine Datenrettung nötig seien sollte. Wenn es nur ein mechanischer Defekt ist, können die das direkt reparieren.
 
Es ist eine Seagate Festplatte, 320 Gb. Es stehen noch weitere Nummern drauf, weiss aber nicht, welche wichtig sind.

@Pjack: rein private Sachen, nix überlebenswichtiges, aber schon SEHR doof, das ganze zu verlieren - Fotos, Videos, Musik, Dokumente, Passwörter etc.
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@ miac: Reinraum ist mir schon klar, trotzdem finde ich es teuer für nur raufschauen. Eben deswegen meine Frage, ob bei einem head crash auch die Datenrettung versucht wird oder nicht.
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@Eisbrecher99: ich hatte gehofft, dass evtl. jemand was Genaueres über die DR Arbeitsweise weiss.
 
Hier gibt's einen Blick hinter die Kulissen. Andere Anbieter machen auch nichts anderes.

P.S. Von billigeren Lösungen würde ich abraten. Es gibt sehr viele schwarze Schafe in diesem Segment.
 
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Bei der Datenrettung werden sie eine zweite Festplatte nehmen und die Datenscheiben durchtauschen. Falls nötig gibt es auch eine Speziallösung falls die Datenplatte beschädigt sein sollte um Unebenheiten auszugleichen. Sie werden dann versuchen die Daten auszulesen und auf eine heile Festplatte zu kopieren. ( Und diese dir anschließend zuschicken )
 
@ Suxxess: das ist eben die Frage - passiert es auch bei einer mechanisch durch head crash stark beschädigten Festplatte (sichtbare Kratz-Ringe)? Oder wird Kroll, Meintec etc. es dann nicht mal versuchen, weil Resultat unbekannt / unwirtschaftlich und die Platte nach kurzem in Augenschein nehmen an mich zurückschicken
 
Weiss jemand, ob ein PC-Spezialist die FP aufmachen und wieder schließen kann, ohne die Chancen auf die Datenrettung zu schmalern? Ich habe im Internet einen Datenretter gefunden, der in Berlin eine Reinraum-Werkbank besitzt. Evtl. könnte er für weniger Geld die HDD aufmachen, um zu sehen, ob die Platte stark mechanisch beschädigt ist. Falls ja, kann ich meine Daten vergessen, habe aber zumindest nicht 107 Euro für die Analyse bei den großen Anbietern bezahlt. Falls nein, würde er die Festplatte wieder verschließen und ich würde die zu Ontrack oder Meintec schicken.

Irgendwo in einem Artikel habe ich auch was von einem Loch gelesen durch den man in die FP reingucken kann um zu sehen, ob es einen head crash gibt??
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@bezelbube: danke, die Seite habe ich schon gesehen (aber ich glaube unter anderem Namen, sah ein bisschen anders aus). Die haben aber gar kein Labor in Deutschland!
 
Ich würde das "Entweder oder" machen. Also gleich zu den richtigen Profis. Da kostet es dann vllt 200€ mehr, dafür klappts dann auch.
Wenn die dir sogar die Köpfe ausbauen oder die Ringe in andere Platten setzte, haste da die größte Chance auf Erfolg.

Erst zu Firma X in nem "Hinterhof" gehen um ~100€ zu sparen und der "Profi" bekommt danach eventuell Probleme, halte ich für keine ideale Idee.
 
Wenn dir die Daten wichtig sind schick sie zu einer Datenrettungsfirma und mach da nicht mit mehreren Firmen rum. Die 107 € wären mir wichtige Daten auf jeden Fall wert. Find ich jetzt auch nicht wirklich überteuert. 1 Std Arbeit ist gleich vorbei.
 
Die Daten sind nicht "überlebenswichtig", der Preis kommt dir zu hoch vor und du willst evtl. das Risiko eingehen dass irgendein Krauterladen dir das billiger macht....

Für mich klingt das nach nicht wichtig genug, Das einzige Geld dass du investieren solltest wäre für die Zukunft eine 2. Platte als Backup. 50€ und gut iss.

Also, bist du bereit bis zu 800€ für deine Daten zu investieren? Die Frage musst du dir selber beantworten. Nur für "doof dass es weg ist" kommt mir persönlich das zuviel vor. Wäge ab was du wirklich willst.

PS: ich habe auch mal Daten verloren, ich weiß wie ärgerlich das ist. Konnte damals aber nicht ahnen dass eine fabrikneue Platte nach dem Überspielen meiner Daten 20 Minuten später abraucht (wörtlich nehmen!). That´s life ;)
 
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Hat jemand Erfahrung mit Maintec? Habe nicht so viel zu denen finden können.

107 Euro ist natürlich nur die Analyse. Insgesamt, falls es überhaupt klappt, wären zwischen 800 und 1000 Euro.

@coaserblog: ich würde zahlen für die Daten. Will aber vermeiden, die Analyse zu bezahlen, falls es sowieso nichts bringen kann. Deswegen frage ich auch, ob jemand was genaueres zu der DR-Arbeitsweise weiss.

Das mit der abrauchender Platte ist echt Pech!
 
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ich kann coasterblog nur zustimmen. wenn deine daten wichtig genug wären, wäre die platte schon längst aufn weg zum profi,seh es einfach als eine lektion. Backup ist nicht nur ein mythos, sondern realität ;)
 
Um die Analyse kommst du wohl kaum ´rum...
Von außen kann man das nunmal nicht sagen. Lass es machen, aber vom Profi.
Ob hier jemand Erfahrung hat ist nicht unmöglich, aber knapp dran. Die meisten Privatpersonen scheuen die Kosten der Rettung. Da bleibt in 99% der Fälle nur der Rat zukünftig über Backups nachzudenken. In deinem Interesse hoffe ich aber dass sich jemand bzgl. Erfahrung meldet. :)
 
mashkin schrieb:
Weiss jemand, ob ein PC-Spezialist die FP aufmachen und wieder schließen kann, ohne die Chancen auf die Datenrettung zu schmalern?

Ein dahergelaufener "PC-Spezialist" kann das nicht.

Man schickt auch so eine bereits geöffnete Platte (selbst im Reinraum) dann normalerweise nicht an ein anderes Unternehmen weiter...

Und geöffnete Platten verlassen den Reinraum normalerweise nicht mehr. Siegel usw. sind ja hinüber. Da wird eher umkopiert auf ein geschlossenes intaktes Laufwerk.

mashkin schrieb:
Irgendwo in einem Artikel habe ich auch was von einem Loch gelesen durch den man in die FP reingucken kann um zu sehen, ob es einen head crash gibt??

Festplatte mit Blickfenster wäre mir neu. Löcher gibts normal nur zum Druckausgleich, reingucken kann man da nicht.
 
@rumo

habe ich hier gelesen: http://www.tecchannel.de/storage/ba...ionelle_hilfe_statt_datenverlust/index17.html

Zitat:
Kommt ein Laufwerk mit Verdacht auf Headcrash ins Labor, so wäre eine erneute Inbetriebnahme viel zu gefährlich. Die Spezialisten wenden hierbei zuerst einen Trick an, ohne die Platte gleich öffnen zu müssen. Über ein luftdicht versiegeltes Diagnoseloch schauen die Ingenieure mit Spezialmikroskopen in das Innere der Festplatte. So können beispielsweise mechanische Beschädigungen der Köpfe entdeckt werden. Oder es findet sich verteilter Staub durch Abrieb der Magnetscheibenoberfläche infolge eines Headcrash.

Zitat:
Schlüssellochgucker: Hinter dem Siegel befindet sich ein Loch, über das die Datenretter mit Spezialmikroskopen das Festplatteninnere untersuchen. Die Festplattenhersteller nutzen dieses Loch, um Servoinformationen für Referenzzwecke auf die Disk zu schreiben.
 
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