Argh! Festplatten-Crash... und Daten verloren?

mgroove

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Hallo,

nun habe ich mich entschlossen, mich hier mal anzumelden und zu berichten, was mir seit Tagen Kopfzerbrechen bereitet...

Ich habe mir über Amazon zwecks Speichererweiterung eine NEUE (!) interne Festplatte geordert (WD, 1 TB, siehe Screenshot) und diese auch gleich in meinen Laptop (Asus, ca. 2 Jahre alt, Windows 7) eingebaut - soweit alles kein Problem, ich konnte sie formatieren, partitionieren und Daten darauf speichern und habe mich schon gefreut, dass ich nun alle Speicherprobleme zukünftig endgültig los bin... Ich habe mich dann natürlich auch gleich daran gemacht, Daten von meinen externen Platten (intenso 640 GB/ WD Elements 2 TB) rüberzuschieben (ja ich gebe es zu, ich hab sie VERSCHOBEN und nicht KOPIERT arghh) und dies hat für die ersten ca. 400 GB auch wirklich reibungslos geklappt - irgendwann jedoch, als ich mal wieder am Rüberziehen von einer größeren Menge Filmdateien war, hängt sich plötzlich mitten im Kopiervorgang mein Laptop auf und lässt sich nicht mehr anders als über die Not-Aus-Schaltung in Gang bringen. Dann folgte allerdings der nächste Schock - ich konnte Windows nicht mehr booten, stattdessen hat er sich am Logo aufgehängt und ist nicht mehr weitergekommen...

Ich war natürlich alarmiert und hab schon einen Totalausfall des Laptops befürchtet - habe dann aber erstmal die Platte wieder ausgebaut und es erneut versucht - keine Probleme beim Hochfahren, und die Systemplatte (Seagate 320 GB) auch offensichtlich unbeschadet, genauso wie die externen Platten... Dann Platte nochmal reingebaut, nochmal genau ins BIOS geschaut (ok, ich gebe zu ich war da das erste Mal - aber offenkundig war da soweit alles in Ordnung und die 1 TB Platte wurde auch unter den Laufwerken aufgelistet), recherchiert und gegoogelt - das Ergebnis war immer das Gleiche, nämlich dass sich Windows nicht hochfahren ließ, oder ich allenfalls nach langen Minuten in die Systemreparatur-Anzeige kam, wo er dann ein paar Stunden mit offensichtlichen Reparatur-Arbeiten beschäftigt war, aber am Ende nur verzapfte, dass eine vollständige Reparatur nicht möglich sei (dies auch mind. 2x)...

Als nächstes habe ich dann versucht, mit Knoppix vom USB Stick zu booten, was mir nach einigen Anlaufschwierigkeiten als Laie auch gelang - dort wurde mir allerdings auch nur die Platte als solche angezeigt, ohne die von mir vorgenommene Benennung oder irgendwelche enthaltenen Ordner oder Dateien zu erkennen, abgesehen von zweien, irgendwas mit Systeminformationen, womit ich nicht viel anfangen konnte...

Da war ich erstmal mit meinem Latein am Ende, denn ohne booten zu können, waren auch die gängigen ergoogelten Analyse- & Datenrettungstools ziemlich nutzlos - nächste Idee war dann aber, die Platte an meinen Desktop-PC zu hängen, unter Verwendung der vorhandenen SATA etc. Kabel und mal zu schauen, ob ich da weiterkomme... Auf meinem PC (noch mit XP und ein paar Jahre älter) hat beim Hochfahren als erstes gleich eine Meldung über die beiden Platten ausgegeben, dass die alte interne (WD 320 GB) "OK" sei, die 1 TB aber "BAD" :/ Im BIOS habe ich dann ganz normal die 320 GB als 1. Platte eingestellt, die 1 TB als 2. und das Booten hat dann soweit auch geklappt...

Dann der erste Blick in die Datenträgerverwaltung: Hoffnung keimt auf, da er die Platte zumindest schon mal anzeigt - inkl. der von mir erstellten "kleinen" Partition von 4,88 GB (offenbar unbeschadet) - der große Rest wird als offenbar unformatierte, leere Masse angezeigt und die Option der Formatierung wird auch angeboten, aber von mir natürlich abgelehnt, da ich noch nicht die Hoffnung aufgeben will, an meine verschobenen Daten ranzukommen...

Dann erstmal mit WD Data Lifeguard diagnostiziert und Smart Test gemacht - hier ein beunruhigendes FAIL mit Error Meldungen :( Dasselbe dann auch mit CrystalDiskInfo...... Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch alles probiert habe, aber ich glaube u.a auch chkdsk, und dann natürlich Testdisk und Photorec. Nach allem, was sich mir als Laie so erschlossen hat, sah es bei Testdisk nicht grade gut aus, da er mir ständig irgendwelche Read Errors gemeldet hat und irgendwas davon, dass die Zylinderzahl nicht stimmen soll und das zu Problemen führt - nichtsdestotrotz habe ich mit einem Test dann irgendwann etwas Grünes bekommen, als hätte er eine Partition wiedergefunden - so genau konnte ich das nicht erkennen ehrlich gesagt, Daten konnte ich jedenfalls nach wie vor keine finden und dann habe ich mal diese tiefere Analyse gestartet, das allerdings abgebrochen, als er eine estimated time von 500 h überschritten hatte in der Anzeige... xD

Nunja, als nächstes habe ich mich dann GetDataBack zugewandt und versucht, ein Image von der Platte zu erstellen - das Programm läuft seit gestern drüber, steht aber bei der Image-Erstellung immer noch bei nicht gerade ermutigenden 0 % Fortschritt, sodass ich das wohl auch abhaken kann... :/

Ich glaube ja langsam wirklich nicht mehr an eine Rettungschance und fürchte, meine Daten kann ich schon mal abschreiben :( Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass die Platte immer noch als solche ERKANNT wird, und auch in der Datenträgerverwaltung auftaucht, womöglich sich gar neu formatieren ließe... Die Frage wäre natürlich, ob dann eine Verwendung noch ratsam wäre, wenn sie neu formatiert wäre, oder ob ich sie doch gleich zurückschicken sollte... Aber so weit ich das als Laie beurteilen kann, ist sie ja PHYSIKALISCH nicht beschädigt, wenn sie soweit noch erkannt wird und sogar die 5 GB Partition noch als solche oder...?!

Also die Frage wäre eben, ob es noch IRGENDEINE Chance der Datenrettung gibt, vllt irgendeine Idee, was ich noch probieren könnte?! Ansonsten, auf den CrystalDisk Screenshots kann vllt der ein oder andere Experte etwas erkennen, ich allerdings nicht wirklich viel, abgesehen von dem schlechten Zustand und den "schwebenden Sektoren"... xD

Wenn jemand was weiß - ich bin für jede hilfreiche Idee dankbar (wenn sie sich nicht gerade im 3-4stelligen € Bereich bewegt) :)

Danke, liebe Grüße
 

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Die 61 Current Pending Sectors sind jetzt nicht unbedingt absolut alarmierend - normalerweise würde ich meinen, die Platte sollte sich mittels ddrescue noch auslesen/kopieren lassen. Die Read Error Rate sieht nicht gut aus, ist aber vermutlich auf die 61 defekten Sektoren zurückzuführen.

Ich würde nicht zuviel mit Testdisk/GetDataBack daran herummachen. Stattdessen würde ich mittels ddrescue (linux) versuchen, ein Image zu erstellen.

Achja, und von den alten Festplatten, wo du die Daten verschoben statt kopiert hast: Sofern du die Platten nicht anderweitig befüllt hast, sollten sich die verschobenen/gelöschten Daten eigentlich wiederherstellen lassen (GetDataBack).
 
oder Northon Ghost, da muss schon echt die Platte kaputt sein damit es nicht mehr funktioniert mit dem ding:D
 
Die meisten normalen Imaging Programme sind nicht dafür geeignet, defekte Festplatten zu sichern. Ich würde es nicht unbedingt mit Ghost/TrueImage/... probieren.

ddrescue hingegen ist extra dafür ausgelegt, mit defekten Sektoren fertigzuwerden.
 
TrueImage "Sector"-Image sollte aber vor Spielereien etwas Sicherheit bieten - Lesefehler ignorieren.
Wenn die Daten wichtig waren, würde ich es so machen:
Mit Acronis ein Sektorgenaues Image machen und auf eine andere Rücksichern, dann Datenrettungstools wie GetDataBack nutzen. Damit habe ich super Erfahrungen gemacht, das Tool kann ziemlich viel retten.
Oder eben direkt (ich mach das auch mit Acronis) die Platte mit "Werkzeuge und Extras" "HDD klonen" (oder so) klonen, und an dem Klon per GetDataBack rumspielen.
In beiden Fällen ausschließlich mit ner Acronis BootCD, nicht in einem OS, um unnötige Zugriffe zu minimieren.
Bei der Imagevariante brauchst du zusätzlich zu der ZielHDD auch noch einen Zwischenspeicher für das Image. Dafür hast du, falls du was kaputt machst, noch ein Image davon...
Das geht zu 98% in deinem Fall.
Die Daten in den pending Sectors sind aber aller Wahrscheinlichkeit nach am Arsch.
Und doch. Bei einer so neuen Platte sind derart viele pending sectors meiner Meinung nach ein Problem. Und zwar ein großes. Das spricht für eine fehlerhafte Oberfläche des Platters. Der Platte würde ich nicht einmal mehr ne MKV anvertrauen.

*edit:
Während es bei mir ging, kann es durchaus sein, dass sowas wie ddrescue das besser kann.
Informier dich daher besser selber nochmals.
 
Hmm danke erstmal... Aber ein Image habe ich ja nun mit GetDataBack auch versucht zu erstellen, bringt das wirklich mehr mit ddrescue? Ich bin jetzt nicht so der Linux-Experte, aber unter Knoppix müsste es auch laufen oder? ;)

bu1137, meinst du wirklich, die von meinen externen Platten verschobenen (und damit eigtl. dachte ich schon gründlich gelöschten Dateien) müssten sich wiederfinden lassen? Das wäre dann auch evtl. noch eine Option, zumindest für diese Daten (habe auch einige Fotos von meiner internen Platte rübergeschoben, das dürfte aber schon höchstwahrscheinlich wieder überschrieben worden sein)...

Falls es mit der Wiederherstellung via Image klappt, oder auch nicht - Platte neu formatieren und wieder verwenden? Ich kann schwer einschätzen, ob wirklich mechanisch was kaputt ist, sie macht jedenfalls eigtl keine auffälligen Geräusche oder so... Aber ist natürlich schon die Frage, wie das bei einer neuen Platte einfach passieren kann - habe da mal was von einem Windows Bug beim Kopieren größerer Daten(mengen) gelesen - ist das noch aktuell?
 
Ich habe nie versucht, mit GetDataBack eine defekte Platte zu retten. Windows und defekte Sektoren... das kommt nicht so gut. ddrescue hingegen ist wie gesagt explizit dafür ausgelegt. Insofern, die bessere Chance noch was zu reissen. Sollte unter Knoppix auch laufen, ansonsten gibts da zb. sysrescuecd zu empfehlen.

Wiederherstellen von "gelöschten" Dateien sofern nicht überschrieben sollte mit GetDataBack eigentlich nicht so ein Problem sein.

Die 1TB Platte ist im Arsch. Die kannst du vergessen. Retten, aber, dann weg/zurück damit.
 
Hmm... Ok danke, dann versuch ich das mal :)

Und die Platte muss dann doch wohl wieder die Rückreise antreten, und der Umtausch hfftl kein Problem sein...

Aber wie sowas bei einer neuen Platte passieren kann, die eigtl auch kein No Name Produkt ist, ist mir natürlich schon schleierhaft - am Ende war es doch die mangelhafte Verpackung (von Amazon im normalen Bücherpappkarton verschickt, nur nochmal in Luftpolsterfolie eingewickelt)?! Aber sie hat ja eigtl zunächst einwandfrei funktioniert, bis zu dem Punkt, wo sich mein Lappi dann aufgehängt hat - oder kann es da irgendeine Unverträglichkeit oder so geben? An sich ja eigtl nicht oder? (Ich weiß, Platten KÖNNEN jederzeit kaputt gehen... aber das sollten sie zumindest nicht xD)
 
Platten gehen meistens innerhalb der ersten 3 Monate - oder nach 3 Jahren kaputt. Dein Fall ist daher... normal.
 
Das war ein Mißverständnis. Image soll mit einem Backuptool deiner Wahl (Norton, Acronis, eigentlich egal) SEKTORGENAU erstellt werden, damit du danach nicht mehr an dem halbtoten Datenträger rumpfuschen musst, sondern an einem neuen mit dem korrupten Image.
GetDataBack und korrupte Sektoren (unter Windows) ist absolut kein Problem. Niemals.
Dazu gibt es die diversen Modi dieses flexiblen Tools.
Ich habe auch Dokumente von richtig kaputten Laufwerken damit retten können. Allerdings nie in defekten Sektoren (die Chancen sind, da eine File zu 99% mehr als einen Sektor nutzt und oftmals die Files auch fragmentiert sind, da auch bescheiden).
GetDataBack und der Modus für "darüber installiertes Windows" oder so (tiefste Detailsuche) hilft da. Der findet so ziemlich alles und indexiert es.

Also: Acronis BootCD (als Beispiel), sektorgenaues Image, restore auf INTAKTE Platte, retten von Daten mit GetDataBack for NTFS oder FAT aus Windows.
Das geht fast immer. Es können ja auch nur soundso viele Sektoren defekt sein. Alles andere ist zu retten.
 
Dass GetDataBack mit korrupten Daten kein Problem hat, ist ja klar. Mir geht es darum, dass das Erstellen eines Images unter Windows keine gute Idee ist, aber das sagst du ja selber auch. GetDataBack bietet diese Funktion an, aber, eben... nicht sinnvoll bei einer defekten Harddisk.

Ob Acronis dafür die beste Wahl ist, wage ich halt auch zu bezweifeln. Sicher schonmal besser, aber, ich würde nach wie vor lieber auf ddrescue setzen.
 
Wie gesagt, ddrescue kenne ich nicht... Aber das ist eine Endlosdiskussion... GNU oder Closed Source, Linux oder Windows, AMD oder nVidia...
Ein sektorgenaues Image sollte (völlig unabhängig vom Coder) einfach nur sektorgenau sein. Und dann ist es egal.
Der Punkt meiner Aussage ist ein anderer: Ein Image oder Klon, und DAMIT dann die Recoveryspielchen spielen - nicht mit der instabilen Disk.
Das war der Hauptpunkt der Aussage.
 
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