Ok, dann mal ein Zwischen- oder Abschlussbericht ... der PC ist jedenfalls zusammengebaut, und er hat auch gleich nach dem ersten Anschalten funktioniert.
Die schwierigsten oder zumindest komplexesten Schritte für mich beim Zusammenbauen war eindeutig die Verkabelung. Ein bisschen verwirrend, weil so viele Kabel und Steckplätze übrigbleiben. Aber wenn man sich die PIN-Belegung des Mainboards in dessen Handbuch und das Handbuch zum Netzteil durchliest, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Ich hab dann nebenbei noch ein paar Youtube-Videos zu Kabelkunde durchgeguckt, um zu verstehen, was ich da eigentlich miteinander verschalten. Seltsamkeit am Rande übrigens: Eines der Kabel des Frontpanels (Reset-LED oder so) war etwas kürzer als alle anderen, so dass ich es straff spannen musste, um zum PIN am Mainboard zu gelangen. Deswegen musste ich dieses eine Kabel quer durch den Raum spannen, während die anderen schön brav mit Kabelbinder (der dem Gehäuse beilag) ans Gehäuse geklemmt sind.
Als der PC lief, dachte ich mir: Schön, wie leise! Oder nein, stimmt ja gar nicht ... wenn man mit der Regulation der Gehäuselüfter auf die niedrigste Stufe geht, hört man zwar kein Luftrauschen mehr, dafür aber ein leichtes Klappern oder eher Flattern. Ehrlich gesagt ziemlich leise (wenn ich meine externe HDD anstecke, ist das GEräusch überdeckt), aber die Frequenz ist wohl bei so 20-50 Hz, und diesen Frequenzbereich mag ich nicht gerne. Ok, wo liegt das Problem? Ich habe also das Gehäuse wieder geöffnet und genau an die Lüfter (ein Gehäuselüfter hinten, zwei vorne, sowie ein großer Lüfter am CPU-Kühler). Es kam eindeutig von einem der vorderen Lüfter. Ich habe also geprüft, ob irgendwie ein Druck auf sie ausgeübt wird oder sie sonst wie auf Spannung stehen, aber nein. Also habe ich sie aus- und wieder eingebaut, ohne allerdings groß etwas daran zu ändern. Ausstecken der Stromzufuhr für je einen der Lüfter hat gezeigt, dass beide Lüfter dieses leichte Flattern aufweisen, aber einer nur in ganz geringem Maße. Meine Lösung ist also: Entweder ich stecke den etwas nervigeren Lüfter einfach aus - ein Frontlüfter sollte eigentlich auch reichen. Oder aber ich kaufe mir einfach noch einen Ersatzgehäuselüfter derselben Größe (120 mm, irgendwelche Vorschläge?). Vielleicht werde ich einfach mal die 1-Lüfter-Variante unter Dauerlast testen und schauen, ob das akzeptabel ist.
Insgesamt bin ich aber mit dem System bis jetzt sehr zufrieden - die Komponenten scheinen eine gute Wahl zu sein, soweit ich das beurteilen kann.
Dann zum anstrengenderen Teil, nämlich der Installation von Linux. An der Stelle stellt sich heraus, dass die Idee, ein Mainboard ohne onboard-Grafik zu kaufen, für Linux problematisch sein kann. Wenn ich zum Beispiel openSUSE installieren wollte, hängt sich der irgendwann auf, und meine Vermutung ist, dass der auf Live-CD kommende Grafikkartentreiber meine Grafikkarte nur unzureichend unterstützt, gleichzeitig aber auch nicht auf die Grafikprozessierung des Mainboards ausgewichen werden kann. Wie dem auch sei, der Installer von openSUSE funktionierte nicht; der von Ubuntu funktionierte besser, lieferte dann aber eine grafische Oberfläche, bei der man keine Schriften mehr lesen kann o_O Bei Linux Mint hatte ich dann mehr Glück; es wird zwar berichtet, dass das Grafikzeug auf die CPU umgeleitet wird (wobei ich mich frage, wie das ohne onboard-Grafik geht ...), aber es funktioniert, so dass ich mir dann den neuesten Treiber für meine Grafikkarte installieren kann. Funktioniert einwandfrei!
Was mir jetzt zum Glück noch fehlt, ist Internet. Leider muss ich ein WLAN anzapfen, d.h. ich brauche einen Linux Mint-kompatiblen WLAN-USB-Stick. Einen habe ich schon probiert, der mir von einem Händler im Mediamarkt empfohlen wurde, aber trotz größerer Anstrengung brachte ich ihn nicht stabil zum Laufen. Wenn jemand einen Geheimtipp hat, immer her damit
Ansonsten habe ich mal ein paar benchmarks in Matlab und Python laufen lassen - absolut hervorragend. Ich kann es zwar nur mit zwei Windows-Maschinen vergleichen (einem Lenovo i7-Laptop, und einer verdammt teuren DELL Workstation), aber der Vergleich fällt auf den ersten Blick eindeutig zugunsten meines neuen PCs aus
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön für die Hilfe beim Aussuchen der Komponenten! Ich würde es so wieder kaufen (nur vielleicht wegen Linux ein Mainboard mit onboard-Grafik ^^).