ich zitiere mich mal selber vom letztigen thread;
Ich versuche dir mal die Unterschiede zwischen Kabel und DSL Internet zu verdeutlichen. Wenn jemand Fehler findet, möge er mich bitte korrigieren, da ich das jetzt einfach mal so wiedergebe wie ich es bislang verstanden habe.
Die Kabel TV Technik und das darauf aufsetzende Kabel Internet unterscheidet sich von der Telefontechnik grundlegend. Das Telefonnetz wurde ursprünglich gebaut um Sprachfrequenzen von bis zu 3 KHz zu übertragen. Das ist auch problemlos über mehrere Kilometer möglich. Dafür reichen 2 ungeschirmte verdrillte Adern. Bei Kabel TV war von Anfang an klar das ein viel größerer Frequenz Bereich übertragen werden muss. Denn ein einzelner PAL Fernsehsender verbraucht so um die 8 MHz. Ursprünglich bis etwas über 400 MHz reicht der Frequenzbereich des Kabels heute bis über 800 MHz. Speziell für diese hohen Frequenzen hat man Koaxialkabel benutzt. Diese leiten Hochfrequenz wesentlich besser und Dämpfungärmer als andere Kabelformen.
Um neben der normalen Telefonie nun noch schnelles Internet auf eine Telefonleitung zu bekommen hat man einfach zusätzlich hohe Frequenzen auf die 2 ungeschirmten verdrillten Adern gelegt. Über eine Frequenzweiche (DSL Splitter) werden diese dem DSL Modem zugeführt. Hohe Frequenzen verbreiten sich aber auf Telefonleitungen nicht so gut wie in einem Koaxialkabel und damit dämpft eine Telefonleitung diese DSL Signale sehr stark. Nur im Nahbereich zum DSLAM lassen sich also hohe Bandbreiten über ein Telefonkabel übertragen. Je weiter man entfernt ist desto geringer ist die Bandbreite.
Beim Kabelsystem ist das nicht der Fall, denn hier kann das Signal recht einfach immer wieder verstärkt werden.
Das Kabelsystem wurde ursprünglich dafür gebaut um Rundfunk- und Fernsehprogramme zu übertragen. Also von einem Sender zu vielen Empfängern. Deswegen konnte man beim Bau das gleiche System anwenden wie bei Strom und Wasser. Von dickeren Hauptleitungen führen Abzweiger zu den einzelnen Häusern. Und auch in den Häuser konnte man dieses Prinzip in der Regel beibehalten.
Für Internet musste jetzt ein Rückkanal geschaffen werden. Das heißt es müssen Daten vom Kunden in das Kabelnetz eingespeist werden. Dafür war das Kabelnetz aber nicht ausgelegt. Es musste Rückkanal fähig gemacht werden. Soweit auch kein Problem. Für den Up- und Downstream des Kabel Internets wurden auf dem Kabel ein oder mehrere Fernsehkanäle (Frequenzbereiche) geopfert.
Doch durch die Struktur des Kabelnetzes ergibt sich zwangsläufig das Problem das auf diesem Up- und Downstream Kanal immer nur einer Sprechen kann. Im Downstream ist das kein Problem, denn da ist es immer nur einer nämlich der CMTS. Im Upstream sieht das anders aus, nur hat man das nicht wie beim Ethernet dem Zufall und einigen Timer überlassen, sondern steuert das durch ein Zeitmultiplex. Es soll dafür sorgen das zum einen die Bandbreite des Upload in einem Kabelsegment immer gut ausgelastet ist und zweitens alle Modems gleichberechtigt senden können, es also gerecht zugeht. Im Downstream sendet wie geschrieben nur einer. Hier werden alle Daten der Benutzer auch an alle geschickt. Das Modem des Kunden pickt sich dabei nur die Daten raus die für den Kunden bestimmt sind.
Vorteil beim DSL gegenüber dem Kabel aus Netzwerk technischer Sicht ist, das jeder Teilnehmer seine Anschlussleitung für sich hat. Bis zum DSLAM ist da also niemand mit dem ich irgendwas teilen müsste. Beim DSLAM wird meistens nicht anders verfahren als wie beim Ethernet Switch zu Hause. Solange die Bandbreite des Uplinks vom DSLAM nicht erschöpft ist können alle gleichzeitig Daten Senden und Empfangen mit voller Anschluss Bandbreite.
Wo können jetzt Datenstaus auftreten? Grundsätzlich ist zu sagen das alle Anbieter ihre Netze Überbuchen. Das ist auch ganz normal denn man geht davon aus das nicht jeder Kunde das seinen Internetanschluss 24 Stunden mit maximalem Download belastet. Lastspitzen treten jedoch häufiger zur Rushhour auf. Also bei uns die Zeit zwischen 18-24 Uhr. Denn hier sind nun mal die meisten Menschen im Internet unterwegs.
Ein DSLAM versorgt viele Kunden gleichzeitig mit DSL, also mit je nach Leitungslänge zum Kunden mehr oder weniger schnellem Internet. Ein DSLAM ist mit einer fixen Bandbreite am Backbone des Internet/Telefon Anbieters angebunden. Früher waren es ein oder mehrere 155 MBit ATM Leitungen. Heutzutage ist das auch Gigabit Ethernet. In der Netzwerktechnik wird schon immer die Backbone Anbindung überbucht. Denn man addiert die Anzahl der Teilnehmer und deren maximaler Bandbreite nicht zusammen und sorgt dann für eine entsprechende Backbone Anbindung. Das wäre zu teuer und nur selten wird wirklich die gesamte Bandbreite ausgenutzt. Trotzdem kommt es zu Einbrüchen der Bandbreite bei allen am DSLAM angeschlossenen Teilnehmer, wenn alle gleichzeitig viele Daten runter laden.
Bei Kabel Internet ist der Flaschenhals meistens nicht die Anbindung des CMTS sondern das einzelne Segment. In einem Segment können unterschiedlich viele Kunden sein. Die Anbieter stellen pro Segment für den Downstream mehrere Kanäle mit 10 GBit bereit. Alle Modems die auf einem Kanal sind müssen sich also diese 10 GBit teilen. Entspricht also im Grunde dem was ich oben beim DSLAM schon gesagt habe. Wenn alle Kunden gleichzeitig große Downlaod machen bekommt jeder Teilnehmer entsprechend weniger.
Hoffe das war soweit verständlich.
insofern Kabelinternet > DSL, aus der technischen Sicht!
Code:
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