Die absolut sichere Kindersicherung

So, da hier gestern abend anscheinend der ein oder andere nicht mehr ganz nüchtern war, als er auf
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geklickt hat, kann die Diskussion nach einer Mütze Schlaf wieder etwas sachlicher werden.

Wenn man eine reine Softwarelösung schaffen will, hat man im Prinzip nur ein Problem:
Man muss verhindern, dass jemand vor dem Booten des Betriebssystems Schadcode ausführt. Dazu gehört das Starten einer Kommandozeile oder das Booten von einem Wechseldatenträger.

Sobald der User im Betriebssystem drin ist, hat man ihn mit einem eingeschränkten Konto und einer Kindersicherungssoftware unter Kontrolle.
Das unerwünschte Starten des Computers kann mit Free CompuSec verhindert werden.

Aber wie verhindert man das Booten von einem anderen Medium?
Man kann davon ausgehen, dass der User BIOS-Passwörter umgehen kann und modifizierte Teile am PC selbstständig austauscht/entfernt.


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Noch eine kleine Zusammenfassung bisheriger neuer Ideen:

- Abschließbarer Tower bzw. eigene Schlösser als Alternative zum PC im Käfig. Sollte das Kind das Schloss aufbrechen, dann ist eh Schluss mit lustig...

- Systemkritische Komponenten ausbauen.
Problem: Äußerst praxisuntauglich (wer hat Lust, mehrmals am Tag CPU oder Grafikkarte zu entfernen?)

- Monitor, Maus, Tastatur wegsperren. Für Notebooks: Batterie entfernen
Problem: zumindest Maus und Tastatur sind leicht ersetzbar und für die Eltern ist es auch ein Aufwand, täglich Monitore rumzuschleppen.

- Client-Server Modell bzw. Trusted Computing
Problem: Spieleuntauglich, Sehr teuer, Für unerfahrene Heimanwender kaum administrierbar.

- Datenairbag (zur Erklärung: Ein Programm, dass einen vorher gespeicherten "Urzustand" des Systems immer wiederherstellt)
Problem: Als Softwarelösung nutzlos, da eine einfache Neuinstallation des Betriebssystems genügt
Als Hardwarelösung sehr teuer und die Hardware (meist PCI-Karte) lässt sich problemlos ausbauen. Außerdem wäre ein Server nötig, auf dem der User Daten dauerhaft speichern kann (sonst werden die beim Neustart gelöscht)

- Schlechter PC / Langsames Internet
Problem: Den Kindern den Spaß am Internet / Spielen zu nehmen ist nicht Sinn der Sache. Nur die Dauer soll eingeschränkt werden.

- Sprengsatz mit Zeitzünder an systemkritischer Hardware, Gehäuse umzäunen / unter Strom setzen
Problem: Gefährlich und teuer ;)

Und noch ein paar Ideen von mir:

- "Fernzündung": Power-SW Kabel am Mainboard mit Harzkleber befestigen und ein langes Kabel in eine abschließbare Box legen. Die Eltern starten PC mit einem Schalter in der Box.
Probleme: Boot-CD immer noch leicht zu starten

- Verschlüsseltes nichtflüchtiges BIOS: BIOS wird auf einen Flash-Chip gespeichert, der keine Stromversorgung braucht. Das Passwort kann Somit durch Entfernen der Batterie nicht zurückgesetzt werden, BIOS ist dauerhaft geschützt und es kann nur noch von HDD gebootet werden.
Probleme: Wo gibts sowas? Was macht man wenn ein BIOS-Reset nötig wird?


... Ist ja doch was zusammengekommen. Die einzig tauglichen Ideen sind Einschränken des Internetzugangs im Router und das Wegnehmen von Monitor bzw. Notebook-Batterie.
Alles andere ist entweder zu aufwendig, leicht umgehbar oder sehr gefährlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find ja immer noch, dass das Batterie-Festkleben eindeutig was hat...
Um es mit Cousin Avi's Worten zu sagen:
"Das ist sicher sehr effektiv, Tony - nicht gerade subtil, aber effektiv!"-Snatch: Schweine und Diamanten
 
Ja, IBM macht das sehr sinnvoll: BIOS-Passwort einfach auf einem separaten Chip gespeichert. Solange man diesen nicht findet, abknipst, einen gehackten Chip organisiert und wieder hinlötet, sollte man Ruhe haben.

Ein derartiges Prozedere traue ich wirklich den wenigsten zu.

Nur leider gibt es keine IBM Boards für S775 oder AM2+ :rolleyes:
 
den passwort chip ausbauen kann aber auch zur folge haben, dass nicht gebootet wird.
bios schickt eine anfrage an diesen speziellen chip, und wenn nicht das richtige zurückkommt wird nicht gebootet (nix zurückkommen is wie das falsche ;))
 
Also sry das das jetzt etwas Spam ist, aber wozu sowas?? Ich meine die meisten Probleme waren im Anfangspost, "Windows neu instalieren genuegt" und krasser, sowas ist aber eigentlich fuer kinder unter 14 oder 15 nicht moeglich (Zuminest kenne ich keins das sowas kann und ich habe im Bekannten/Freundenkreis viele 5 - 18 jaehrige Kinder) und mal ganz ehlich wenn das eigene Kind 15 ist sollte es gut genug erzogen sein um selber zu wissen wieviel man am PC hocken sollte und wieviel nicht, sry aber so sieght meine Meinung aus.
 
Hallo,

ich finde diesen Thread durch die vielen ausgereiften Vorschläge durchaus interessant.

Deshalb würde ich vorschlagen, den Kindern einfach die Arme zu entfernen.
Diese Lösung wäre kostengünstig, da keine Neuanschaffungen für den benötigten Umbau fällig wären.

Wenn die Kleinen danach gelernt haben mit den Zehen oder gar der Zunge zu tippen, nun, dann kann man auch wieder auf altbewährte Haushaltsgegenstände zurückgreifen.
 
Eine normale Kiosk-Lösung sollte alles so weit sicher machen.

Selten dämlicher Thread übrigens...
 
hallo ,

frueher gabs doch immer so ein keyboard lock? also einfach ein schloss vorne am pc welches die tastatur sperrt, dazu noch ein passwort und zusaetzlich im bios bei jedem fehler anhalten einstellen. denn ohne tastatur ,kein booten.
das waere natuerlich eine guenstige methode ,so fern es solche schloesser noch gibt. wenn ich mich recht erinnern kann hatte unser 486er mal sowas, 1992 oder so...
 
Klamann schrieb:
12. Die BIOS-Batterie mit Sprengfallen versehen. Sollte abschrecken auf die Kids wirken und macht das BIOS-Passwort wieder sicher. Sofortige Bestrafung bei Missachtung garantiert, für Schäden haftet der Hobbypyromane selbst... -Funktioniert (mit Risiken)-

Den fand ich besonders gut... :lol:

Sprengfallen... :freak:
 
Hallo
Will auch meinen Spass haben.
Bei mir gäbe es einen Satz heise Ohren und sonst nichts.
Gruß Hacky
 
Einfach das ganze Betriebssystem mit Rootkits versehen, am besten persistente, die sich in PCI-Karten, ROMs, BIOS und überall wo es geht verstecken.

Das Kind will am PC => es muss in der Lage sein, Assembler-Code zu verstehen und analysieren :D Die neue Generation ist ja Objekt-Orientiert und Web-basiert.

EDIT: Genau das machen Firmen, die Diebstahl-sichere Laptops anbieten. Die müssen auch eine Neuinstallation überleben.

EDIT 2: Beim falschen Passwort, Sprengstoff :D
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die absolut sichere Kindersicherung aka "Theoretische Ansätze zum Schutz..."

Würde die "ich schlag meine Kinder einfach dann brauch ich keine Sprengfallen am PC-Gehäuse"-Fraktion sich bitte ein wenig zurückhalten und zumindest den ersten Post lesen?

Klamann schrieb:
Und bitte... wer jetzt eine Diskussion über adäquate Erziehungsmaßnahmen anfangen will, möge sich bitte hier [das Forum heißt Eltern.de] melden und mich damit verschohnen. Hier geht es rein um die Machbarkeit.

Seit ein gewisser Boardie einen Tag vor Silvester nichts besseres zu tun hatte, als einen monatealten Thread aus der Versenkung zu holen, ist hier nur Spam generiert worden. Wenn man auf CB Themen umbenennen könnte, dann würde ich den Titel in "Theoretische Ansätze zum Schutz stationärer Computersysteme vor unbefugtem Zugriff" ändern (da einige anscheinend weiter nicht lesen können). Tja, geht leider nicht...
 
wurden schon USB-Fingerabdruckscanner oder USB-Crypto-Dongles erwähnt ?
 
Was wäre da deiner Meinung nach der Vorteil gegenüber einer komplett verschlüsselten Festplatte (mit Passwort statt Fingerabdruck)? Beides lässt sich doch problemlos formatieren.

Außerdem würde ich persönlich meinen PC nie mit Fingerabdruck sichern.
http://media.ccc.de/browse/chaostv/ccc-fingerabdruck.html
Ein normales Passwort ist mir da lieber, bis man Gedanken lesen kann ists nämlich noch ne Weile hin ;)
 
Es gibt ein paar Kriterien, die es zu erfüllen gilt.

1. Die Hardware muss geschützt werden. Dazu gibt es speziell für Internetcafes und Schulen gebaute Kisten (aus Holz oder Metall), die ein öffnen des Gehäuses verhindern.
Damit können die Kiddies also nicht mehr an der Hardware rumbasteln.
Alternativ gibt es auch Spezialschrauben für Computer.
Diese lassen sich mit keinem gängigen Schlüssel lösen und mit dem Spezialschlüssel ganz normal Handhaben.
Dann braucht man nichts mehr "einzumauern" sondern muss nur noch ein Gehäuse haben, dass keine per Hand auslösbaren (Front-)Blenden hat.

2. Ein BIOS-Kennwort. Damit meine ich kein Boot-Kennwort, sondern ein BIOS-Kennwort.
Einfach nur um sicher zu gehen, dass auch nichts im BIOS verstellt werden kann.
Den Trick mit der BIOS-Batterie, den entschärfen wir ja bereits durch (1.).

3. Eine Boot-Restore-Karte. Auch diese sind ursprünglich mal für Internethäuser, Schulen und öffentliche Computer gemacht.
Dadurch lässt sich eine Festplatte nach dem Booten jedes Mal wieder in einen Zustand X versetzen.
(und nach einmaliger manueller Eingabe eines Passwortes kann der Inhalt aktualisiert werden, beispielsweise damit Windows-Updates nicht jedes Mal rückgängig gemacht werden)
Das ausbauen der Karte entschärfen wir durch (1.) und das umgehen per (2.)

4. Eine Software für Zeitverwaltung. Die meisten Softwares lassen sich über den Taskmanager beenden und fahren dann automatisch den Rechner runter.
Problem: in den 3 Sekunden zwischen Prozess beenden und Log-Off kann auch noch das Programm gelöscht werden.
Normalerweise ist die Sicherheit dann futsch und beim nächsten Boot-Vorgang das System wieder ungesichert.
Durch (3.) wird die Software aber immer wiederhergestellt.

Damit kann an dem Computer nichts mehr ohne das PW der Eltern (oder des Administrators) geändert werden.
Inwiefern das praktikabel ist muss jeder selbst wissen.

Ich fänds schwachsinnig. Wenn meine Kids nicht machen was ich sage, dann muss ich da entsprechend drauf reagieren.
Und damit meine ich keinen eingschlossenen Computer mit BIOS-PW, Boot-Restore-Karte und Spionagesoftware...

Grüße vom:
Jokener

P.S.: Es gibt natürlich auch Fertig-Systeme für Internetcafes, Schulen etc.
Da die hier "gewollte" Anwendung ja eher einem solchen Ort entsprich müsste man sich auch eher dort umgucken.
 
Danke für die gute Analyse, wobei ich noch an 2 Punkten einschränken würde:

3. Die Boot Restore Karte ist natürlich für die Wartung sehr bequem, weil man praktisch nichts kaputt machen kann. Das Problem für den Anwender ist allerdings, dass er ohne Server nichts speichern kann, was ein Arbeiten an dem Gerät praktisch verhindert. Obwohl ein eigener externer Datenräger da vielleicht die richtige Lösung sein könnte.

4. Auf einem eingeschränkten Benutzerkonto dürfte die Sicherheit hoch genug sein und es gibt Programme, die ein Aufrufen des Taskmanagers unterbinden und sich auch nur von Nutzern mit Administratorrechten nicht herunterfahren lassen.

Ich persönlich würd wahrscheinlich die Boot Restore Karte weglassen, dann ist dein Vorschlag aber der bisher praktisch am besten umsetzbare.
 
Ich bleibe (ohne Prügelstrafe und Sprengfalle dabei) wer als Eltern solche Maßnahmen ergreifen muss hat irgendwo ganz gewaltig ins Klo gelangt...nennt sich Erziehung das ganze und Aufsicht über die Kinder. Dann braucht man sowas nicht.
 
Das stimmt nicht. Ich bin gut erzogen worden, und ich wäre trotzdem zu Allem bereit, um an meinem Rechner ranzukommen. Ich meine, die LHC-Leute wissen auch, dass sie potenziell die Welt zerstören könnten, aber machen es trotzdem. Das nennt man Neugier, halt das Lust um mehr Wissen zu sammeln und ist meiner Meinung nach das menschlichste, das es gibt.
 
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