Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
Mustis schrieb:
Ach sorry, den sehe ich nicht. Daher die Verwechselung.
Auch wenn er es nicht sieht .. genau deswegen ist mein ignore-list leer.
 
Mustis schrieb:
Dass das ein Skandal ist, bestreitet doch auch niemand. Dass das nicht passieren sollte und eine Peinlichkeit für den Spiegel darstellt ebenso wenig. Nur hat der werte Herr damit keine politische Agenda betrieben soweit ich das nachvollziehen kann. Er gelogen und betrogen um seine Storys spannender zu machen, emotionaler etc.

Dann formuliere ich es anders: Für mich waren und sind Fakenews gezielte oder unbeabsichtigte Falschmeldung mit politischem Hintergrund zu aktuellen Tagesthemen, die bewusst auch nicht korrigiert werden. Wenn Fake News nur die neue Zeitungsenten sein sollen, spielt das die Problematik in meinen Augen nur herunter. Zeitungsenten gab es immer und wird es immer geben. Haben aber ein ganz anderes Kaliber als das, was über Internet und soziale Medien mit gezielten Falschmeldungen erreicht wird.

PS: Wie willst du dich eigentlich mit dem Fall bisher wirklich beschäftigt haben? Oo Sonderlich viel gibt es dazu ja nicht, dass meiste stammt von gestern, frühestens vorgstern... Dein erster Satz wirkt da doch irgendwie... daneben.

Der politische Hintergrund war in den meisten seiner Reportagen gegeben und wurde eben genau so nachgeschärft. Wer ein "Keep Mexicans out" am Ortseingang einer Kleinstadt in den USA hinzudichtet erfüllt genau dieses Kriterium.
 
Ich lese viel, Querbeet. Präferiere da keine Zeitung/on-oder offline direkt. Da aber eh viele "News" und "Nachrichten" von den großen Presseagenturen kommen, ist vieles eh relativ einstimmig. Interessant wird es mMn dann sobald man das Land verlässt: Die Schweizer berichten schon anders. Deswegen bewege ich mich auch viel im englischsprachigen Raum, einfach weil dort die Infos anders präsentiert werden.

Kontrastprogramm hierzu: "RT" :D - wer mal lachen will, sollte sich das antun und ein paar Textzeilen lesen. Immer wieder lustig das die Berichte dort fast ausschließlich zu völlig anderen "Ergebnissen" kommen. Aber stets mit dem Grundtenor: "böser Westen, böses Israel, und seit ein paar Jahren "böse Ukraine" - wenn wunderts :).
 
Auch im Fall Relotius zeigt sich, dass hier aufgeklärt und entschuldigt wird. Der Vorfall wird öffentlich besprochen und behandelt.

Und genau das macht freie Medien aus. Als Kontrast: In Russland hat man bisher die Lügen des "Fall Lisa" nicht aufgearbeitet, sich dafür nicht entschuldigt, ja - nicht einmal den Fall klargestellt. Obwohl Lawrow persönlich Teil der Hetze gegen Deutschland war.


Freie Presse bedeutet nicht, dass die Qualität gut ist. Es bedeutet nicht, dass alles stimmt. Es bedeutet, dass Missstände besprochen werden (können).
 
Rollensatz schrieb:
Da aber eh viele "News" und "Nachrichten" von den großen Presseagenturen kommen, ist vieles eh relativ einstimmig.
Internationale Agenturen, die nationale Informationsmärkte bedienen ... da solle man nichts anderes erwarten.
Und tatsächlich ist es ja auch diese Übereinstimmung, die oft genug als "Indiz" für Manipulation angeführt wird.
Manchmal lassen de bekannten Fakten aber auch nur schwer eine alternative Lesart zu.

Als "frei" sehe ich die Presse in dem Moment, wo erstmal nur die Landesgesetze einen Einfluss darauf haben, was man schreiben darf (jaja ... ich meine damit nicht Zensur, sondern so sachen wie "Aufruf/Anstiftung zu Straftaten" und ähnliches).
Solange zunächst jede Meinung öffentlich geäussert UND diskutiert werden kann sehe ich kein Problem.

Da auch die Informationsflüsse digital und global verlaufen, ist eine gewisse Vereinheitlichung nicht zu vermeiden ... denn je größer die Gruppe vojn Individuen, an die sich das richtet, desto kleiner der mögliche gemeinsame Nenner.
Das, was da zur Vereinheitlichung auch in freiheitlich demokratischen Systemen führen kann, das ist das Kriterium der Massentauglichkeit.
Natürlich führt das zu "quasi" Monopolen ... und am Ende dazu, dass nicht mehr Wahrheit oder Information im Zentrum stehen, sondern Marktanteil und Profit.
Auch Information ist zu wichtig, um sie allein der Wirtschaft zu überlassen, denn wenn sich das NUR am Markt orientiert, dann wird es da irgendwann auch nur noch die "Wahrheit" geben, die eine Mehrheit halt hören will.
 
Halte nichts von konservativen Medien und den ganzen gekauften Bullshit-Blättern.

Für die Freidenker hier einmal paar Begriffe, mit welchen ihr euch gerne näher auseinandersetzen könnt.

Tim Kellner, Holger Strohm, SchrangTV, Oliver Janich, Gerhard Wisnewski, Udo Ulfkotte, RT Deutsch, Andreas Popp, Dr. David Berger, Daniele Ganser, usw.

Wem also ernsthaft etwas daran liegt, nicht zu verblöden und gewollt und wissentlich gelenkt zu werden, dem lege ich die oben genannten Begriffe ans Herz. Wenn ihr euch damit auseinandersetzt, werdet ihr automatisch auf weitere Persönlichkeiten und Blätter dieses Jargons treffen.

Ich sage auch nicht, dass man alles für bare Münze nehmen soll, aber dort erhaltet ihr zumindest den Einblick, was hier wirklich auf der Welt verkehrt läuft.

Wenn ihr euch aber für das Hamsterrad entscheidet, seid ihr mit den oben genannten vom TE gegebenen Auswahlmöglichkeiten vielleicht ja zufrieden und bedient. Jeder entscheidet selbst für sich. ;)
 
Die Creme de la Creme der neudetuschen Rechten und VTler und ein Staatsmedium. :rolleyes: Großes Kino du Freidenker. Wenn es Satire wäre, großartig. Offensichtlich aber entgegen jeder Vernunft ernst gemeint.

Wem ernsthaft was daran liegt, nicht zu verblöden und in der für sich passenden Filterblase hängen zu bleiben, beschäftigt sich mit diesen Namen um zu lernen und zu sehen, wie es nicht geht und wo die Gefahren für ein freiheitliches Deutschland liegen, nämlich bei solchen Demagogen.

PS: Wer meint, ich sei hier einseitig mag sich gerne selbst mit diesen HErren auseinander setzen, zu den oben genannten kommt in einem Fall auch definitiv noch Klimaleugner dazu.
 
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Reaktionen: Idon
Smulpa2k schrieb:
Wenn ihr euch aber für das Hamsterrad entscheidet, seid ihr mit den oben genannten vom TE gegebenen Auswahlmöglichkeiten vielleicht ja zufrieden und bedient. Jeder entscheidet selbst für sich. ;)
Du solltest dich mal fragen, wo der Unterschied, zwischen deinem und meinem Hamsterrad liegt ... vielleicht fällt dir was auf.

Zunächst mal zur Aufklärung, wenn dir der Begriff "Begriff" ein Begriff wäre, dann hättest du nicht fast nur Menschen genannt ... eventuell solltest du mal für dich irgendwo nachschlagen, was der Unterschied zwischen einem Begriff und einer Person ist.
Jeder entscheidet selbst für sich. ;)
Du scheinst die Entscheidung ja schon getroffen zu haben ... wenn es für dich die richtige ist, Glückwunsch ... für andere ist sie das nicht ... warum hast DU damit ein Problem?
Scheinbar willst du die Entscheidung genauso wenig den Leuten selbst überlassen, wie deine genannten "Begriffe", die eigentlich keine sind.

Mal als kleine philosophische Frage:
Wenn Medien lügen und manipulieren, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass gerade DEINE Quellen/Medien/Begriffe das nicht genauso tun?
Wie überprüfst du die Qualität, dessen, was DIE dir einflüstern?
Deine Möglichkeiten sind da ebensop begrenzt, wie bei einem Leser der TAZ oder der FR.

Ich schaue mir genauzso den Dreck auf RTdeutsch an, wie ich mir die BILD mal ansehe, wenn ich dafür nix zahlen muss (das Geld wäre mir bei beiden zu schade).
Wenn man weiß, dass man auf einzelne Quellen nicht vertrauen kann, dann MUSS man alle Quellen nutzen, auf die man zugreifen kann.
Und man sollte gerade den Quellen gegenüber misstrauisch sein, die einem andere als "zuverlässig", "neutral" oder "gut" empfehlen.
 
DerOlf schrieb:
Wenn man weiß, dass man auf einzelne Quellen nicht vertrauen kann, dann MUSS man alle Quellen nutzen, auf die man zugreifen kann.

Richtig, aber inzwischen erspare ich mir dann doch viele "Qualitätsmedien", weil es pure Zeitverschwendung ist eine Manipulation nach der anderen zu entdecken zu müssen. Ich schalte auch Dokumentationen der öffentlich-rechtlichen ab, wenn ich bemerke, dass die mein Denken entgegen jeder Vernunft in eine bestimmte Richtung drehen sollen. Jüngst geschah das in der ARD, als plötzlich der Diesel per Doku "sauber gemacht" wurde, ohne dafür auch nur einen wissenschaftlichen Beleg vorzuweisen.

Ich meide aber auch RT, warum soll ich mir einen reinen Propagandasender anschauen? Einmal abgesehen von Liveübertragungen der Gelbwestendemos ist es Zeitverschwendung, mir reicht die allgegenwärtige, durch transatlantische Netwerke durch die Medien verbreitete Natopropaganda, der man in Deutschland nicht mehr entkommt, um russsische Politik besser einschätzen zu können.
Wenn Herr Röttgen richtig zappelig wird, weiß man einmal mehr für wen der Agitation betreibt.

Muss man deswegen Onlinemedien jenseits des Mainstreams konsumieren? Ich glaube nicht grundsätzlich, auch wenn ich es durchaus interessant finde, bei KenFM Interviews sehen zu können, die völlig von dem Abweichen, was die öffentlich Rechtlichen hinbekommen: Die dauern über eine Stunde, der Interviewte darf ausreden (!) und wird, egal welche Haltungen er vertritt, nicht gezielt vom Moderator auseinandergenommen, nur weil er nicht den gewolltem Mainstream entspricht. Es ist Wohltuend und erhellend das anzuschauen, die Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten, die dort auch zu finden sind, muss man sich ja nicht antun.
 
Mit dem Problem, dass KenFM selbst immer wieder Unsinn verbreitet und auch nicht korrigiert. Beispielhaft sei hier seine Behauptung aus dem Heisenko-Interview genannt, in welcher er vertrat, dass Russland Nuklear-U-Boote auf der Krim stationiert hatte.
 
jesesnai, allein die "Auswahl" der Medien disqualifiziert den ganzen Thread, wo ist die auflagenstärkste Zeitung (Bild), wo die sozialen Netzwerke?
Und schon wirst du feststellen wie verschwindend gering der Balken für Spiegel und co. (zurecht) ausfallen werden.
 
Schrammler schrieb:
Richtig, aber inzwischen erspare ich mir dann doch viele "Qualitätsmedien", weil es pure Zeitverschwendung ist eine Manipulation nach der anderen zu entdecken zu müssen. Ich schalte auch Dokumentationen der öffentlich-rechtlichen ab, wenn ich bemerke, dass die mein Denken entgegen jeder Vernunft in eine bestimmte Richtung drehen sollen.
Ohne Dir einen Vorwurf machen zu wollen:
Das könnte man einen "Bauplan für die Filterblase" nennen ... auch wenn die reine Fülle an verfügbaren Informationen zur scharfen Selektion zwingt. Man KANN einfach nicht alle Informationsquellen nutzen und vergleichen.
Ein Aspekt unserer vernetzten informationsgesellschaft ist wohl der, dass wir mit steigendem Informationsangebot auch immer mehr selektieren müssen, um aus dem Wust überhaupt noch einen Nutzen zu ziehen.
Genau dadurch entsteht doch die Problematik der Filterblasen, denn ob du eine Manipulation erkennst, das hängt von den Informationen ab, die du bereits hast.
Und das macht am ende die Filterblase zu einem Selbstläufer.

Schackeline schrieb:
Und schon wirst du feststellen wie verschwindend gering der Balken für Spiegel und co. (zurecht) ausfallen werden.
Es scheint ja auch nicht darum zu gehen, welche Informationskanäle die User nutzen ... es geht eher darum, welchen Teilen der verstaubten Info-Infrastruktur (Print-Medien) diese Aufgabe überhaupt noch zugetraut wird.
Schon die Position " keine der genannten Medien" würde die restlichen Balken wohl verschwinden lassen.
Ich MÜSSTE auf jeden Fall dort abstimmen ... an der bisherigen Umfrage habe ich mich noch nicht beteiligt, weil "meins" eben nicht dabei ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Das könnte man einen "Bauplan für die Filterblase" nennen ... auch wenn die reine Fülle an verfügbaren Informationen zur scharfen Selektion zwingt. Man KANN einfach nicht alle Informationsquellen nutzen und vergleichen.
Ein Aspekt unserer vernetzten informationsgesellschaft ist wohl der, dass wir mit steigendem Informationsangebot auch immer mehr selektieren müssen, um aus dem Wust überhaupt noch einen Nutzen zu ziehen.
Genau dadurch entsteht doch die Problematik der Filterblasen, denn ob du eine Manipulation erkennst, das hängt von den Informationen ab, die du bereits hast.
Und das macht am ende die Filterblase zu einem Selbstläufer.

Das stimmt, ich versuche daher tatsächlich alle Spektren abzudecken, Zeit, Welt, Spiegel, FAZ, die Lokale Regionspresse MZ (die finde ich noch am Besten, da am Unpolitischsten - da wird noch viel über Ereignisse und Fakten aus der Umgebung geschrieben, ohne dabei ständig eigene Wertungen einfließen zu lassen). Wenn mir langweilig ist auch mal RT und zur Belustigung Sputnik (das liest sich wie der Spiegel, nur umgekehrtes Vorzeichen)
Ich muss aber eben ehrlich zugeben, ich finde nun schon seit längerem den Mainstream zu naiv, blauäugig und kurzsichtig. Typisch links eben.

Die Zensur geht mir auch nach und nach auf den Keks. Wenn das Thema nicht mehr in die eigene Filterblase passt, dann sind die Kommentare grundsätzlich deaktiviert, großes Beispiel hier Spiegel Online, irgendwann gab es da nur noch Kommentarfunktion unter ausgewählte und uninteressanten Artikeln.
Neuerdings geht mir Zeit Online da auch tierisch auf den Sack. Interessante Artikel, die auch kontrovers sind, verschwinden in den Paywall Bereich, sobald sie fahrt aufnehmen. (völlig willkürlich, mal nach einer halben Stunde, mal 2 Stunden, mal auch nach einem Tag - letztes Beispiel die Incel Artikel letzte Woche und das "Interview" mit Peterson, welches man scheinbar von Newman kopieren wollte). Von der willkürlichen Löscherei in den Kommentaren will ich gar nicht erst anfangen.

Einerseits regt man sich auf, dass immer mehr eher rechte und verschwörerische Plattformen / Youtuber auftauchen und anderseits rückt man immer weiter in die eigene Linke Filterblase. Mir fällt wirklich kein echtes neutrales, wertfreies Medium mehr ein.
 
Leider vertraue ich gar keinen mehr. Es scheint fast unmöglich zu sein heute noch zwischen lug und trug und wahrheitsgemäßer Berichterstattung zu unterscheiden.
 
DerOlf schrieb:
Ohne Dir einen Vorwurf machen zu wollen:
Das könnte man einen "Bauplan für die Filterblase" nennen ... auch wenn die reine Fülle an verfügbaren Informationen zur scharfen Selektion zwingt. Man KANN einfach nicht alle Informationsquellen nutzen und vergleichen.

Entschuldige, aber wir alle leben in unserer ganz persönlichen Filterblase und das war schon in "Vorinternetzeiten" der Fall. Unser (erwachsenes) Gehirn wäre im Alltag schlicht überfordert, wenn es sämtliche Reize aufnehmen und verwerten müsste. So konsumieren wir auch Medien, weil wir die Masse nicht aufnehmen können, haben wir haben gelernt sie nach Relevanz, Wert und Wahrheitsgehalt zu sortieren.
Gleichwohl leben Journalisten sogar in einer Dreifachblase (erzeugt durch Vorgaben der Redakion/des Eigentümers, ihrem Umfeld im Beruf (inkl. Quellen) und ihrer persönlichen Prägung).

Trotzdem gibt es sehr häufig verwendete Manipulationstechniken, die, wenn man sie kennt, eine schnellere Einordnung der Informationsqualität ermöglichen.
 
@Schrammler:
Wenn die Informationsgesellschaft für mich erst mit dem Internet beginnen würde, dann müsste ich mir selbst leid tun.

Das Internet hat lediglich die Menge an verfügbaren Informationen stark vergrößert (in den ersten 10 Jahren Internet wurde mehr Text veröffentlicht, als in den 500 Jahren Buchdruck davor), und natürlich stellt dieses medium auch höhere Ansprüche an unsere Bullshit-Filter.

Aber trotzdem entscheiden die noch immer nur auf Basis dessen, was bereits im Gehirn irgendwie sinnvoll vernetzt ist. Unsere Filter zeigen erstmal nichts anderes, als die Passung der eingehenden Reize in die bestehenden Denkmodelle.
Das Ergebnis ist zwingend eine Filterblase ... und je mehr verschiedene Informationen es gibt, desto größer werden auch die Differenzen zwischen den einzelnen "Wahrheiten" in den jeweiligen Filterblasen.

Natürlich ist das ein Teil des Themenkomplexes "selektive Wahrnehmung" ... die Sicherstellung von konkreter Handlungsfähigkeit durch Reiz-Selektion ist ene der wichtigsten Funktionen unserer internen Informationsverarbeitung ... die kann nur deswegen arbeiten, weil sie einen Großteil der eingehenden Reize un- bzw. vorbewusst aussiebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Unsere Filter zeigen erstmal nichts anderes, als die Passung der eingehenden Reize in die bestehenden Denkmodelle.

Richtig und trotzdem: Warum die Filter nicht sinnvoll und zeitsparend (be)nutzen? Wenn ich weiß, dass die Politik die öffentlich rechtlichen Sender in Teilen massiv beeinflußt, die politischen Ansichten der Milliardäre einigermaßen kennengelernt habe, welche die Hoheit über die meisten Medienerzeugnisse in einem Land haben, muss ich mich dann noch ernsthaft dauerhaft mit deren Versuchen der Manipulation auseinandersetzen, die sich in deren Informationen verbergen? Oder sollte ich sie lieber in Kenntnis dessen unter Vorbehalt betrachten und auch bewusst häufiger völlig ignorieren, weil ich deren Zwecke ohnehin kenne?
 
Die Filter, von denen ich schrieb, kannst du eben nicht bewusst beeinflussen ... denn die entscheiden situativ, vorbewusst und schneller, als jeder Computer.
Das meiste nimmt man ohnehin nicht bewusst wahr, weil es in der entsprechenden Situation eben nicht relevant ist, um handlungsfähig zu bleiben.
Schrammler schrieb:
Oder sollte ich sie lieber in Kenntnis dessen unter Vorbehalt betrachten und auch bewusst häufiger völlig ignorieren, weil ich deren Zwecke ohnehin kenne?
Wenn du bewusst filterst, dann trifft das zu ... trotzdem sollte man JEDER Quelle skeptisch gegenüberstehen (GERADE denen, denen man glaubt trauen zu können, denn wenn die dich manipulieren, dann merkst du es wohlmöglich nichtmal) ... die meisten Verfolgen Interessen, die man von Information sehr gut unterscheiden kann.
Sie filtern die Informationen so, dass ihre Lesart plausibel erscheint ... und das ist dann auch nicht Lüge sondern ein seit Jahrtausenden bewährtes rhetorisches Mittel ... und natürlich ist das Manipulation ... und die fällt einem nur dann auf, wenn sie NICHT funktioniert.

Vor allem verstehe ich nicht, wie man öffentlicbh rechtliche Sender ablehnen kann, weil die ja angeblich nur die Interessen der Milliardäre vertreten ... und dann alst "Alternative" Quellen glaubt, die ein einzelner genau dieser Milliardär allein finanziert.
Da komme ich echt nicht mit ... sorry.
 
DerOlf schrieb:
Vor allem verstehe ich nicht, wie man öffentlicbh rechtliche Sender ablehnen kann, weil die ja angeblich nur die Interessen der Milliardäre vertreten ... und dann alst "Alternative" Quellen glaubt, die ein einzelner genau dieser Milliardär allein finanziert.

So habe ich das nicht geschrieben, sondern getrennt: Hier die öffentlich Rechtlichen, mit teilweise manipulativer Berichterstattung, dort die "freie Presse", hinter der ein paar Milliardäre mit deren Interessen stecken. Manipulation gibt es auf allen Seiten, natürlich auch in den alternativen Medien.

Trotzdem ist dein Einwand interessant, schließlich verschwimmen die Grenzen derzeit. Die ARD ist stolz auf Recherchenetzwerk-Kooperationen mit solchen Blättern der freien Presse. Das ZDF und die ARD greifen zudem offensichtlich ungern auf eigene Leute zurück. Holen täglich Meinungen lieber bei Journalisten der Springerpresse, der FAZ, des Spiegels und der SZ. Früher gab es den Presseclub, der ein breites Meinungsbild einmal in der Woche offerieren sollte, heute findet das täglich statt. Dass dabei regelmäßig auch Leute auftauchen, die in fragwürdigen Vereinen und Denkfabriken zu Hause sind, deren "Nebentätigkeiten" in den öffentlich Rechtlichen nie genannt werden, versteht sich von selbst.
 
@Schrammler:
Ups ... der Satz, den du da zitiert hast, war doch eher allgemein gedacht.

Ich sehe es eben so, dass kommunikation ein Stück weit immer manipulativ ist ... es gibt nur einen feinen Unterschied: "Manipulation" nennt man es, wenn es nicht funktioniert, "gerechtfertigte Meinung", oder "Wahrheit" nennt man es, wenn es funktioniert.

Der Unterschied liegt weniger in dem, was die einzelnen Presseorgane tun/schreiben/verschweigen, sondern mehr in der individuellen Sichtweise auf Glaubwürdigkeit, Informationsgehalt oder Neutralität der einzelnen Presseerzeugnisse.

Nicht zuletzt sollte man auch nicht vergessen, dass eine gut verpackte Lüge den meisten einfach glaubwürdiger vorkommt, als die "nackte Wahrheit". Eine Lüge kann man nämlich so "designen", dass sie den Menschen, die sie glauben sollen, runter geht wie Öl.

Schlecht gemachte Lügen sind kein echtes Problem ... aber bei "gut gemachten Lügen" schöpfen viele Menschen nichtmal Verdacht.
 
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