Dune Bücher | welche Übersetzung

Xnfi01

Lt. Commander
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Hi,

wollte mir mal die Dune Bücher vornehmen, allerdings habe ich festgestellt, dass es mehrer Übesetzungen gibt.
Ronald M. Hahn von 2001, Jakob Schmidt von 2021 und ggfs. weitere.

Ich konnte jetzt beim querlesen diverse Unterschiede erkennen, aber im detail weiß ich jetzt nicht welche Übersetzung ich nehmen soll. Ist die 2021er Version evtl. nochmals überarbeitet, d.h. angepasst an heute bzw. einfach moderner und vll. sogar "verbessert"?, oder sind die alten immer noch die besten?

Danke und Gruß
 
Da es Übersetzungen sind vom Englischen ins Deutsche sind - sind nur einige Worte angepasst - das dürfte den Inhalt quasi nicht tangieren. Wir reden hier ja nicht von Althebräisch über Altgriechisch zu Deutsch...

Wenn dir das aber schon Sorge bereitet, dann lies es einfach gleich im Original.
 
Hat nichts mit Dune zu tun, aber mit Ubersetzungen. Dune habe ich auf deutsch nicht gelesen.

Aber Uebersetzungen koennen sich deutlich unterscheiden. Gutes (oder eigendlich eher schlechtes :p) Beispiel: Der Herr der Ringe.

Die erste Uebersetzung kam Ende der 60er.
Dann wurde das Buch im Jahr 2000 nochmal neu uebersetzt, und aus "Herr Frodo" wurde "Chef Frodo" :skull_alt:

Man laesst ja keine Neuuebersetzung anfertigen, mit einem anderen Uebersetzer, nur damit dieser die Rechtschreibung anpasst und ein paar Woerter austauscht. Es fliesst durchaus eine Menge des eigenen Stiles eines Uebersetzers ein, denn eine wortwoertliche Uebersetzung funktioniert schlicht nicht.
 
Hi,

Leider muss ich wenn ich englisch lese, immer wieder Wörter nachschlagen, was bei 800 Seiten etwas nervig ist.

Habe mittlerweile mitbekommen, dass die Hahn Übersetzung etwas altbacken wirkt, da viele alte Wörter vorkommen, was bei der Schmidt Übersetzung eher ins heute passt.

Und ja, jeder Übersetzter gibt dem ganzen immer etwas von sich mit. Es wirkt oft einfach anders, obwohl es "nur" vom englischen Übersetzt wird.
 
Ja, wenn der Grundwortschatz noch nicht reicht und man dauernd nachschlagen muss, ist es nicht angenehm auf englisch zu lesen.

Dune ist aber auch, sagen wir mal, speziell. :D
Die englische Fassung ist voll von Kunstwoertern, die wohl mit voller Absicht etwas altmodisch wirken sollen. Viele davon werden sich kaum uebersetzen lassen: "Chaumurky" und "Fraufruleches" fallen mir da direkt ein, mit denen auch ein Muttersprachler erstmal so garnix anfangen kann :D
Es gibt ja nicht umsonst einen begriffserklaerenden Appendix.
 
Ranayna schrieb:
Aber Uebersetzungen koennen sich deutlich unterscheiden.

Die erste Uebersetzung kam Ende der 60er.
Dann wurde das Buch im Jahr 2000 nochmal neu uebersetzt, und aus "Herr Frodo" wurde "Chef Frodo" :skull_alt:
Ob Herr oder Chef ändert doch am Inhalt nichts. Deswegen verstehe ich den Aufruhr um Übersetzungen garnicht. Klar hier und dort klingt es vielleicht schöner oder schlechter - aber solange der Inhalt sich nicht ändert...
 
In der nächsten Übersetzung ist es dann "Koch Frodo"

Aber wer das Original nicht lesen möchte muss dann halt so akzeptieren wie der Chef Übersetzer es gemeint hat

Wenn man mehr Englisch liest hört das mit dem Wörter nachschlagen auch irgend wann auf. Ist aber auch Einstellungssache der eine möchte jeden Satz bis ins kleinste Detail verstehen und übersetzt quasi beim lesen selbst und schlägt alles nach. Der andere liest da einfach so drüber und der Sinn ergibt sich aus dem Zusammenhang. Letzteres ermöglicht ein entspannteres Lesen auch wenn man nicht 100% alles versteht

Aber zu nah am wörtlichen hängen schadet dem Sprach Gefühl, man muss Sprache entspannt erfassen und nicht alles hinterfragen
 
@Niyu: Ich bin bei weitem kein Uebersetzungspurist. Aber grade auf Herr der Ringe bezogen, und bei der vom TE angesprochenen Dune Uebersetzung scheint das ja aehnlich zu sein...
Es wurde neuuebersetzt um die Sprache zu modernisieren. Zum Geier? Warum sollte man das machen? Es geht ja auch keiner hin und schreibt das Original um, um die Sprache zu modernisieren. Sowohl Herr der Ringe als auch Dune sind nunmal alt. Da werden "unmoderne" Sprachkonstrukte verwendet. Das gehoert irgendwie dazu.

Und dann "Master" als "Chef" zu uebersetzen passt nunmal so garnicht. Auch wenn es eine moegliche Uebersetzung ist, es passt nicht in den Kontext. Es passt nicht in die Zeit in der das Buch spielt, bzw. an die die Zeit im Buch angelehnt ist, und es passt meiner Meinung nach auch nicht zur Beziehung zwischen Sam und Frodo. Ich glaube nicht das Sam jemals so salopp "Chef" zu Frodo gesagt haette. Und "Chef <Vorname> klingt auch einfach nicht richtig.
Da haette man vielleicht ein "Meister" raus machen koennen, aber doch kein "Chef".

Rant over :p

@kieleich: Das wuerde dann beim hin- und her uebersetzen passieren :D Und ist der Grund warum man zumindest fuer Romane noch menschliche Uebersetzer braucht. Denn die koennen den Kontext sehen und entsprechende Redensarten auch kulturell uebersetzen.
Und ja, so bin ich damals mit englischen Buechern angefangen. Angenehm war da, dass das Pocketbook was ich damals benutzt habe ein wirklich simpel zu bedienendes englisches Woerterbuch hatte fuer die Begriffserklaerungen. Aber da hatte ich schon aus dem englisch Leistungskurs im Abi einen guten Grundwortschatz. Fehlt der, und kann man sich dann den Kontext nicht sauber erschliessen wird es sehr muehsam. Und es gibt auch einfach Woerter die man lernen muss. Ich erinnere mich nicht mehr an den Buchtitel, aber in einem Buch was gelesene habe spielten Blumen eine grosse Rolle. Aus dem Kontext konnte man meist erkennen das zB "Posie" eine Blume ist, aber welche musste ich jeweils nachschlagen.

Aber generell finde ich das es gute deutsche Uebersetzungen gibt. Die kann man meistens wirklich gut lesen. Ist ein Buch original nicht auf englisch, lese ich auch lieber eine deutsche, als eine englische Uebersetzung.
 
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@Ranayna - ja, es ist nicht "schön" - ich finde Herr oder Meister auch besser - aber Chef verfälscht jetzt den Sinn des Buches nicht. Im nächsten Anlauf wird es halt "Digga" oder "Keule Frodo"... weil das vielleicht dann Sprachgebrauch ist und die Leute sich an "Herr" stören würden...ist ja auch egal. Es bleibt ja alles lesbar - und für Menschen, die das Original oder alte Übersetzungen nicht kennen ändert sich auch nichts.

Gutes Beispiel ist Game of Thrones. In den ersten Übersetzungen war es "Kings Landing" nun "Königsmund" - ich stolpere darüber, weil ich es anders gekannt habe - jemand der nie "Herr Frodo" gelesen hat - wird sich an "Chef Frodo" nicht stören.
 
Natürlich ist eine Übersetzung immer auch eine (geringfügige) "Verfälschung" oder "Veränderung", welche mein Texterlebnis jedoch weniger einschränkt, als das "Nichtmitbekommen" von Details durch Drüberweglesen über mir unbekannten Wörter in der Originalsprache.
 
@Niyu: Aber grade Romane werden ja nicht nur fuer ihren Informationsinhalt gelesen. Ginge es nur darum, koennte man sowohl Dune als auch Herr der Ringe auf eine kleine handvoll Seiten reduzieren :p

An die Diskussion ueber Game of Thrones erinnere ich mich noch sehr gut. Richtig, es gehoert nicht zum guten Ton den Ubersetzer, bzw. den Stil mitten in der Serie zu aendern.
Aufgefallen ist mir das damals auch in World of Warcraft, was ich zuerst auf deutsch gespielt habe. Irgenwann kam euin Patch, und aufeinmal waren saemtliche Eigennamen uebersetzt. "Hirschhelm" hoert sich einfach nur bescheiden an :D

In beiden Faellen war das Aendern bestehender Namen das Problem. Sprechende Eigennamen zu uebersetzen finde ich eigendlich garnicht schlimm. Da nehme ich gerne wieder Herr der Ringe als Beispiel: "Baggins" zu "Beutlin", oder "Frogmorton" zu "Froschmoorstetten" (Ich liebe sowohl den englischen, als auch den deutschen Namen dieses Ortes) finde ich passt einfach. Das liegt aber daran, das die Uebersetzerin aufgepasst hat. Das "-ton" Suffix im englischen ist ueblich fuer Ortschaften. "-stetten" ist im deutschen seltener, aber hat die gleiche Bedeutung.

Zum GoT Beispiel "Koenigsmund": Wenn ich mich recht entsinne, bezieht sich das auf die Lage der Stadt an einer Bucht. Das passt, "Mund", abgewandelt von "Muendung" passt zu einer Bucht. Aber es verfaelscht den originalen Namen ziemlich, der ja daher kommt das dort die Schiffe der ersten Seidler angelandet sind. Korrigier mich wenn ich da falsch liege, ist 'ne Weile her das ich GoT gelesen habe. ;)
Wie man das besser uebersetzen koennte kann ich dir aus dem Stehgreif nicht sagen, man muesste nach echten Beispielen suchen. So oder so kann man aber davon ausgehen, das der Ort in einer anderen Sprache nicht "Kings' Landing" heissen wuerde. Von daher habe ich kein Problem damit, das der sprechende Name uebersetzt wurde, sondern mehr damit, dass es einfach geaendert wurde.
 
Um auf das Thema zurück zu kommen:

Xnfi01 schrieb:
Ist die 2021er Version evtl. nochmals überarbeitet, d.h. angepasst an heute bzw. einfach moderner und vll. sogar "verbessert"?, oder sind die alten immer noch die besten?

Es gibt sicher auch noch weitere Punkte für die alte bzw. die Neue Fassung. Zum Beispiel wie es geschreiben ist oder ob das Lesen einfacher von der Hand geht weil es eben nicht so kompliziert geschrieben bzw. "besser" Übersetzt wurde etc.

Bisher konnte ich nur feststellen, dass wohl manche Wörter geändert wurden, z.B. Gemäuer usw. was heute selten bentuzt wird und dass manches tatsächlich deteilierter beschreiben wurd an mancher Stelle. Außerdem kann man selbst einen Englischen Text so oder so übersetzten, einmal klilngt es stimmig, das andere mal einfach schlecht. Ist ja nicht so das Engliscsh -> Deutsch 1:1 übersetzt werden kann, da gibt es Freiräume.
Ich kenne Bücher, da ist die Übersetzung einfach schlecht und manche da ist sie einfach sehr gut, weil man sich wirklich damit beschäfigt hat.

Aber es oll hier auch keine Grundsatzdiskussion über Übersetzungen gehen, sondern welches der Übersetzuungen der Dune Bücher ihr empfehlen würdet und warum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von allem was ich jetzt ueber die Uebersetzungen gelesen habe, duerfte bei dieser Frage die du stellst die neue Version besser fuer dich sein. Ich vermute auch, das zumindest bei einem Neukauf, die neue Uebersetzung einfacher zu bekommen ist.
Dune ist im Original schon nicht unbedingt einfach, da kann es sinnvoll sein eine Uebersetzung in modernerer Sprache zu lesen.
 
Xnfi01 schrieb:
Aber es oll hier auch keine Grundsatzdiskussion über Übersetzungen gehen, sondern welches der Übersetzuungen der Dune Bücher ihr empfehlen würdet und warum.
DAS ist das Schwierige - es sollte mich sehr wundern, wenn jemand beide gelesen hat. Wozu auch? Meist kauft man sich ja ein Buch und wenn man es dann tatsächlich ein zweites Mal liest, ist es das selbe - ich wüsste nicht wieso man sich zwei mal das gleiche Buch in unterschiedlicher Übersetzung kauft - das macht man soweit ich weiß nur bei Wissenschaftlichen Schriften.

Du könntest auf Amazon gehen und dir die jeweiligen Leseproben angucken - das gibt dir dann einen Eindruck darüber was sich für dich besser liest.
 
Ranayna schrieb:
Dann wurde das Buch im Jahr 2000 nochmal neu uebersetzt, und aus "Herr Frodo" wurde "Chef Frodo" :skull_alt:

Quelle? Master Frodo wurde bei Krege zu Herr Frodo und Master (wie in: "Your master wants you to ...") wurde zu Chef. Chef + Vorname gibt es meines Wissens nach nicht in der Krege-Übersetzung. Außerdem gibt es mittlerweile eine 2. Krege-Übersetzung ohne das unbeliebte Chef.

Und eine Aktualisierung der Carroux-Übersetzung machte schon Sinn, da sie die Soziolekte der verschiedenen Handlungsstränge weitestgehend glattgezogen und in eine Art Deutsch gegossen hat.

Dieselbe Diskussion wirst du, @Xnfi01, sicherlich vielerorten auf Dune bezogen lesen. Da gibt es 2 Lager, einmal die Puristen der älteren Übersetzung und dann die entsprechenden Fans der Neufassung. Letztlich ist es wie @Niyu es schon sagte, dieselbe Geschichte. Dass du kurz in die Leseprobe reinschmökerst wollte ich dir auch eben vorschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@sudfaisl: Ok, ich muss gestehen, das ich die Krege Uebersetzung tatsaechlich nicht gelesen habe. Ich habe eine alte Ausgabe. Und ich haenge irgendwie persoenlich ein bisschen an Herr der Ringe, das war damals eines der ersten richtigen Buecher die ich mir vom eigenen Taschengeld gekauft habe, und das einzige was ich noch habe.
Da muss ich also zugeben, dass das "Chef Frodo" nur hoerensagen war. Aber dennoch passt Chef nicht. Das die Uebersetzung nochmal ueberarbeitet wurde wusste ich aber, und zeigt ja auch, das viele dieser Meinung waren.

Aber irgendwie ist es doch paradox. Warum wird immer wieder an Uebersetzungen rumgespielt, wenn das Original sich aber nicht veraendert?
Ok, das die erste, wohl unvollstaendige Uebersetzung von Dune neu gemacht wird, weil sie halt unvollstaendig war. Geschenkt. Auch wenn, nach allem was ich die letzten Tage dazu gelesen habe, diese wohl gut gewesen sein soll.
Ich kann es ja sogar irgendwie verstehen, wenn man gestelzte Sprache neuschreiben will. Da steckt natuerlich der Wunsch des Verlages hinter mehr Leser zu gewinnen und mehr zu verdienen. Keine Ueberraschung, angesichts des neuen Kinofilmes.
Aber Dune ist im original, zumindest die spaeteren Baende, auch nicht wirklich einfacher Lesestoff. Es wird ja schon ziemlich philosophisch.

Es reizt mich jetzt doch irgendwie, zumindest die beiden Dune Uebersetzungen zu lesen. Das Original habe ich vor einem halben Jahr nochmal gelesen. Mal schauen was die Buecherei da hat :D
 
Ich hatte mir 2020 alle 6 "Der Wüstenplanet" Bände gebraucht gekauft. Es handelte sich dabei um die Hardcoverausgabe vom Weltbild Verlag aus 1995. Ich weiß jetzt nicht, welche Übersetzung das war/ist und kann auch nicht nachsehen, da ich die Bücher an meinen Vater ausgeliehen habe. Inhaltlich waren sie für mich aber beim Lesen in Ordnung.

Hier mal ein Link zu booklooker.de, damit ihr wisst, von welcher Ausgabe ich rede:
https://www.booklooker.de/Bücher/Angebote/isbn=3893504516
 
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