News E-Book-Markt: Digitale Verlags-Bücher in den USA weiter rückläufig

Aber solange die Verlage nicht einmal diese 10-20% weitergeben und außerdem der Verkauf von eBooks, bzw. das verleihen an Freunde/Familie wegen DRM häufig nicht möglich ist, solange werden die eBooks Vermarktungsprobleme haben.
 
Mextli schrieb:
Aber solange die Verlage nicht einmal diese 10-20% weitergeben und außerdem der Verkauf von eBooks, bzw. das verleihen an Freunde/Familie wegen DRM häufig nicht möglich ist, solange werden die eBooks Vermarktungsprobleme haben.
Diese Aussage ist so nicht richtig. Viele eBooks sind genau diese 10 - 20% günstiger, als ihre broschierten Ausgaben. Beispie:

http://www.amazon.de/Die-Legenden-Albae-Tobender-Sturm/dp/349270199X/
Die Kindle-Edition kostete 12,99. Die gebunden Taschenbuchausgabe kostet 16,99 => Preisnachlass von 4,-. Das ist hier ein Nachlass von 23%.

10% - 20% wirken sich in der Regel nur bei den Preisen hier nicht so stark aus.
 
Naja und sind wir mal ehrlich: Viele laden sich die Bücher illegal. Das läuft wie damals bei der PSP. Die wurde gehackt und ab dann hieß es für viele "free games 4 life"! Die Geräte werden kaum besser, wer eins besitzt braucht sich normal für lange Zeit kein neues kaufen.
Allerdings finde ich diese schwarz-weiß Diskussion auch falsch. Gedruckte Bücher haben ihren Reiz, ebooks haben aber meiner Meinung nach die gleiche Daseinsberechtigung. Beides hat Vor- und Nachteile.
 
Ich fände es ja gut, wenn man auch die Möglichkeit hätte, mit dem Erwerb eines "echten" Buches die digitale Version gleich dazu zu bekommen. Das ärgert mich besonders bei Büchern fürs Studium. Die sind zum Teil ziemlich groß/dick und dazu noch schweineteuer. Eigentlich würde ich lieber mit der gedruckten Version arbeiten, ist mir zum Lesen einfach lieber als am Monitor oder auf einem kleinen Display. Aber grade bei so großen Büchern sind die Suchfunktionen etc. einer digitalen Version natürlich auch von großem Vorteil und unterwegs kann will man ja auch nicht wirklich ewig viele Bücher mit rumschleppen. Da würde ich mir wünschen, dass wenigstens Bundles angeboten werden, dass man eBook und gedruckte Version zusammen kaufen kann für den 1,25- bis maximal 1,5- fachen Preis der Einzelversion und nicht zwei mal den Vollpreis dafür bezahlen muss wenn man beides haben will...
 
Pipmatz schrieb:
Wenn das alles stimmt, sehr interessant.
Hatte mir, wie viele andere wohl auch, viel mehr Einsparungen vorgestellt.
Wobei man die Versandkosten und Lagerkosten nicht vergessen sollte!
Bei z.B. Jeans aus Asien ist der größte Kostenpunkt die Versandkosten/Logistik,
wenn ich das noch richtig im Kopf habe.

Dazu kommt aber noch die unterschiedliche Besteuerung - Bücher mit 7%, E-Books mit 19%. Alleine das frisst schon wieder einen guten Teil des Eingesparten auf...

Luxuspur schrieb:
las die Buchpreisbindung fallen und du siehst sehr schnell wie günstig du Bücher kriegen kannst! Typische ContentMAFIA Hirnwäsche!

Ach ja? Wer sagt denn, dass die dann dauerhaft günstig bleiben? Wieso wird immer davon ausgegangen? Meinst Du wirklich die Buchpreise bleiben unten, wenn sich 3-4 große Player am Ende den Markt aufteilen weil alle anderen die Preise nicht mitgehen konnten? Was dann passiert, konnte man wunderbar in den USA sehen - dort gibt es mittelgroße Städte, in denen es keinen einzigen Buchladen mehr gibt, Amazon aber einen Marktanteil von 40 Prozent einnimmt. Solche verhältnisse will ich nicht in Deutschland haben. Zumal die Vielfalt dadurch ebenfalls stark eingebüßt hat. Fahr mal zu einer Buchmesse (die nächste ist ja nächste Woche) und unterhalte Dich mal mit Autoren und Verlegern aus dem Ausland und Du wirst erkennen, wie sehr diese uns um unsere Bücherlandschaft beneiden.

Zudem bekommen durch die BPB auch Bücher eine Chance, welche ein großes Risiko bergen. Aber viele erfolgreiche Romane hätte es so erst gar nicht gegeben. Harry Potter wäre z.B. nie veröffentlicht worden - zunächst wollte in England kein Verlag das finanzielle Risiko eingehen, bis ein kleiner Verlag es mit einer Startauflage von 500 Stück riskierte...hier in Deutschland konnte eine Startauflage von 8.000 realisiert werden (manche Quellen sprechen auch von 20.000) - eben weil hier der Buchmarkt intakt ist und solche Risiken aufgefangen werden können. Ein Bestseller fängt neun Flops auf - wenn die Verlage irgendwann nicht mehr die finanziellen Mittel haben wird eben kein Risiko mehr eingegangen - also nur noch Durchschnittsware produziert...das kann doch nun auch niemand wollen...


@Mextli
Hartes DRM spielt beim überwiegenden Teil der Verlage mittlerweile keine Rolle mehr, wurde hier auf CB auch genügend drüber berichtet.

@ichwillgewinnen
Viele Verlage haben solch ein System schon eingeführt (z.B. Rheinwerk, ehemals Galileo). Dort hatte man zu jedem Buch ein personalisiertes E-Book erhalten. Dies musste aber wieder eingestellt werden - wegen der unterschiedlichen Besteuerung von 7 bzw. 19 Prozent. Es liegt hier also nicht an den Verlagen. Bei Zeitschriften im Abo sieht es noch schwieriger aus. Da soll sich das Recht aber im nächsten Jahr anpassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
... Fahr mal zu einer Buchmesse (die nächste ist ja nächste Woche) und unterhalte Dich mal mit Autoren und Verlegern aus dem Ausland und Du wirst erkennen, wie sehr diese uns um unsere Bücherlandschaft beneiden. ...
Pst, dass wird nicht in sein Weltbild passen. Die böse Content-Mafia in Deutschland (Verlage) diktiert die Buchpreisbindung um sich ungerechtfertigt auf Kosten der Nutzer zu bereichern.

Jetzt aber mal etwas ernster und auch genauer: Wir haben im Studium die Buchpreisbindung und auch die Kosten von Büchern sehr genau durch genommen. Die Buchpreisbindung ist ein Streitpunkt, deren Vor- und Nachteile man ellenlang diskutieren kann. Fakt ist, dass zwar viele Bestseller in den USA und auch in England günstiger geworden ist, jedoch gleichzeitig viele Nischenprodukt deutlich teurer geworden sind und auch die Vielfältigkeit zum Teil gelitten hat, es also für Autoren doch teilweise deutlich schwerer geworden ist.

Gleichzeitig hat auch in den USA und in England sogar die Qualität gelitten - etwas ähnliches haben wir auch hier - insbesondere beim Lektorat und Korrektorat. Kein Mensch schreibt wirklich absolut Fehlerfrei und gerade früher wurde in Verlagen deutlich mehr Wert auf entsprechende Redigierung gelegt. Lektoren und Korrektoren kosten jedoch auch Geld, dazu kommen dann mal mehr oder weniger Redakteure, die Korrektoren und Lektoren sowie den Autor unterstützen, auch in der Belletristik.

Ebenso kommt dazu, dass das Lösen der Buchpreisbindung in den USA wenige Ketten an Händler massiv gestärkt hat, so dass der Einzelhandel fast vollständig vernichtet wurde und - wird oft vergessen - ebenso sind kleinere und unabhängige Verlage verschwunden in diesen Ländern oder existieren teilweise nur noch als Namen in den größeren Verlagshäusern wie Bertelsmann. Warum? Weil die kleineren Verlage gegenüber diesen Händlern kaum mehr Land sehen und alles andere als kostendeckend arbeiten konnten.

Die Folge in den USA und England war nicht nur das Sterben des Einzelhandels, sondern auch der Verlage. Verlage schließen sich zusammen, werden immer größer und immer weniger Verlage teilen sich den Markt. Das ist auch für Kunden als auch für Autoren nicht gut. Richtig kritisch wird es, wenn hinter solchen Verlagsgruppen nur noch sehr wenige sehr mächtige Menschen stehen.

Natürlich kann man dem heute recht gut als Autor entgehen, in dem man Selbstverleger wird, das hat oftmals kaum Gefahren für einen selbst, drückt aber wiederum massiv die Qualität. Auf Amazon und Co gibt es zig Hobbyautoren und sogar auch teilweise bekanntere Autoren, die ihre Bücher für kleinste Preise unter die Bevölkerung werfen. Die Qualität ist in der Regel jedoch auch entsprechend - klare Wortwahl nun - beschissen. Diese Texte wimmeln teilweise von Rechtschreibfehlern. Dazu kommen stilistische Probleme, die in Verlagen durch Lektoren und Korrektoren abgefangen werden.

Wie oft sehe ich hier und auf GameStar und anderen Seiten die "Rechtschreibfanatiker" die sich darüber aufregen, wenn in einer News mal 1 - 2 Fehler sind. Nun bei den selbstverlegten eBooks ist es teilweise um ein vielfaches schlimmer.

Ein Verlag druckt ja nicht nur das Buch, da steht viel mehr dahinter. Lektorat und Korrektorat sind nur ein Punkt. Je nach Verlag stehen einem Autor auch Redakteure zur Verfügung, die einem helfen bei der Recherche. Ebenso Leser, die die Texte Probe lesen und auf Fehler im Kontext hinweisen (Ungenauigkeiten, Logiklücken usw.). Ebenso werden ggf. Künstler gesucht, die ein Cover gestallten. Der Text wird zu dem für den Druck aufbereitet und auf entsprechende Probleme hin untersucht. Dazu kommt die Vergabe von einer ISBN und in Deutschland die Arbeit mit der DNB.

Druck, Vertrieb und Versand sind in einem Verlag eigentlich die Arbeiten, die nicht den meisten Aufwand ausmachen und oftmals die geringsten kosten verursachen. (Belletristik/oft Mals reiner Text) Die meisten Kosten verursacht die Betreuung des Autors und ebenso seine Gehalt, was oftmals vorgestreckt wird, egal ob das Buch erfolgreich ist oder nicht.

Eine sehr vereinfachte Darstellung: 7% bekommt der Statt. 40% der Händler, der Verlag bekommt 43% und der Autor 10%. Die Hauptkosten hat jedoch der Verlag mit einem Buch und ebenso das Risiko. Der Autor bekommt seinen Vorauszahlung und muss von der nichts zurück zahlen, wenn sich das Buch schlecht verkauft. Verkauft sich das Buch gut, bekommt er seinen Anteil.

Dann eben zur Zeit das Mär, dass eBooks deutlich günstiger sein müssten als die Druckausgabe. Es scheint irgendwie typisch zu sein in der Gesellschaft, dass etwas digitales nicht so viel Wert sein kann, wie etwas materielles. Gut, die Ansicht ist verständlich, jedoch kommt es da stark drauf an, wovon man spricht. Besonders bei Büchern. Bei einfachen Romanen bewegen sich die Druck, Vertrieb und Versandkosten im unteren Euro-Bereich. 10% - 20% vom Verkaufspreis eines Romans.

Wenn man nun die Steuer außer Acht lässt (19% statt 7%) und diese Ersparnis so 1:1 weiter gibt, dann ergibt sich eben bei einem Buch von 16,- eben gerade eine Ersparnis von 3,20 => 12,80. Das sieht nach einem kleinem Unterschied aus, jedoch wirkt sich die Zahl nicht so stark aus. Manche der Kritiker der Preise würde es mal gut tun, wenn sie mal einen Mathekurs besuchen würden. Und obwohl die Steuer steigt, geben viele Verlage eben genau diese 20% an den Kunden weiter: Siehe Amazon.

Natürlich geht es vielen der Verlage nicht schlecht, das liegt aber daran, dass viele der Verlage in der Form eigentlich gar nicht mehr existieren sondern sie Unternehmen wie Bertelsmann gehören und diese Gruppen gegenüber Amazon und den Zwischenhändlern doch günstigere Rabatte aushandeln können.

Gerade Thalia ist hier sehr negativ aufgefallen, die Verlage - gerade die kleineren - auf weit über 50% Rabatt nötigen wollten. Zum Glück schreitet da jedoch das Kartellamt ein. Amazon versuchte ähnliches auch bei den eBooks und das sowohl in Deutschland als auch in der Welt.

Kleine Verlage werden hier zermalmt durch die Ketten und Verlage sind in der Regel eben nicht die, die hier die dicken Margen einfahren, dass sind in der Regel die Händler!

Ich werde es hier jetzt auch abkürzen: Wer wirklich mal dahinter blickt, was im Verlagswesen los ist, der wird schnell verstehen, dass die Verlage keine Alleinschuld trifft und ebenso, dass die Buchpreisbindung nicht nur ein böses Konstrukt der Verlage ist um die Preise künstlich hoch zu halten!
 
Teralios schrieb:
Natürlich kann man dem heute recht gut als Autor entgehen, in dem man Selbstverleger wird, das hat oftmals kaum Gefahren für einen selbst, drückt aber wiederum massiv die Qualität. Auf Amazon und Co gibt es zig Hobbyautoren und sogar auch teilweise bekanntere Autoren, die ihre Bücher für kleinste Preise unter die Bevölkerung werfen. Die Qualität ist in der Regel jedoch auch entsprechend - klare Wortwahl nun - beschissen. Diese Texte wimmeln teilweise von Rechtschreibfehlern. Dazu kommen stilistische Probleme, die in Verlagen durch Lektoren und Korrektoren abgefangen werden.

Da muss ich Dir dann doch ein wenig widersprechen. Eine generelle Qualitätsaussage über den Selfpublisher-Bereich zu treffen ist eigentlich unmöglich. Ich habe selbst einiges aus diesem Bereich gelesen, meine Eindrücke gingen von "Jetzt weiß ich warum der Titel nicht bei einem großen Verlag erschienen ist" bis hin zu "Warum ist dieser Titel nicht bei einem großen Verlag erschienen?" Ich hatte Bücher die von der Textqualität Verlagsveröffentlichungen in nichts nachstanden, aber auch welche, die einen kurzen Satz nach dem anderen aneinanderreiten, nur um anschließend in solchen Satzkonstrukten zu versinken, dass man gar nicht mehr mitkam. Natürlich haben die Autoren solche Passagen nicht als Stilmittel eingesetzt, es fehlt einfach die schreiberische Qualität. Ich habe aber auch Bücher gelesen, bei denen man deutlich gemerkt hat, dass der Inhalt von einem Lektrorat bearbeitet wurde, von jemanden, der sich mit erzählerischen Formen und Spannungsbögen auskennt - aber auch mit dem fachlichen Hintergrund. Wenn der Autor schreibt, dass der Held der Geschichte nicht mit trockenem Fußes nach Schweden gekommen ist, muss der Lektor auf die Öresund-Brücke verweisen (überspitzt gesagt). Das kostet aber Geld - und nicht zu knapp. Geld, was freie Autoren nicht selten nicht haben oder nicht ausgeben wollen. Aber es gibt auch die, die es eben machen - weil sie gute Qualität abliefern wollen. daher sagt die Form der Veröffenlichung erst mal gar nichts über die inhaltliche Qualität aus.

Beim Rest bin ich völlig bei Dir. Es wird eben nur der vermeintlich günstigere Preis gesehen - was da noch kommen kann, da wird lieber nicht drauf geschaut. Dabei reicht einfach mal ein Blick in die Länder, die eben keine BPB besitzen.

Der Anteil des Autors soll zudem unter anderem bei 7 Prozent bei Taschenbüchern und 14 - 15 Prozent bei gebundenen Büchern liegen.
 
Ein ganzer Artikel über zurückgehende Verkaufszahlen und ich habe nicht einmal die Wörter "Piraterie" und "Raubkopie" gelesen?

Auf Reisen finde ich ebooks schon praktisch und sehe da deutliche Vorteile zum Buch, aber Daheim sehe ich das Buch vorne. Allein schon durch das weitergeben (leihen) oder den Gebrauchtmarkt.
 
Meiner Meinung nach gibt es ein großes Problem bei eBooks, das ist DRM. Bevor das nicht fällt und der Preis im Vergleich zum Print etwas günstiger wird, ist da kein Preis zu gewinnen. Bei Musik wars ja ähnlich.
 
Also seit ich meinen Kindle 4G und jetzt Paperwhite 2 habe, lese ich wieder so viel, wie früher in meiner Kindheit. In der Zeit davor habe ich praktisch gar nicht mehr gelesen. Es bringt einfach Spaß, man kann sofort loslegen wenn man ein Buch lesen will und muss nicht erst am nächsten Tag in die Buchhandlung etc. Außerdem kann ich dank Whispersync unterwegs, wenn man Zeit ist, direkt dort weiter lesen, wo ich Zuhause aufgehört habe.

Ich lese aktuell 15-20 Bücher pro Jahr, zusätzlich zu dem ganzen Kram wegen des Studiums.
 
@Stoosh2

Auch hier noch mal: DRM ist in Deutschland eigentlich gar kein Problem mehr - die meisten Verlage setzen mittlerweile auf Wasserzeichen, bei den restlichen wird in nächster Zeit umgestellt. Das Argument gilt also schon länger nicht mehr...
 
Stoosh2 schrieb:
Bevor das nicht fällt und der Preis im Vergleich zum Print etwas günstiger wird, ist da kein Preis zu gewinnen. Bei Musik wars ja ähnlich.

Sehr einfaches Weltbild. Ohne DRM wird kopiert.
Um die Margen zu retten gehen die Preise runter.
Resultat. Die Händler haben ihre Marge, die Labels ihren kleineren Teil vom Kuchen und die Musiker können eine Studio Produktion eigentlich nur noch als Werbung für die Tour betrachten.
Wenn Mann nicht ein Superstar ist, kann man ohne Tour nicht von Musik leben.
Streaming verschärft das ganze noch mehr, da ja kein Mensch mehr das "Risiko" auf sich nimmt, ein ganzes Album zu kaufen und am anderen Ende noch weniger ankommt.
Super.

Zum Buchmarkt sind hier noch zwei sehr lesenswerte Posts
 
mischaef schrieb:
Ich habe es auch - zugegeben - etwas überspitzt formuliert. Es gibt im Selfpublishing-Bereich sehr gute Werke, in dem die Autoren dahinter entsprechend Freunde die Titel erst lesen lassen und auch das Geld für Korrektoren in die Hand anschließend nehmen.

Man muss hier allerdings etwas unterscheiden. Ich greife nicht die erzählerische Qualität an. Da gibt es sehr viele sehr gute Werke auf Amazon und Co. Dennoch merkt man sehr vielen Werken an, dass der letzte finale Schliff fehlt und man doch deutlich mehr Rechtschreibfehler findet, als es in Werken der Fall ist, die von einem Verlag verlegt werden.

Dazu kommt nun auch das Problem, dass Amazon und Co auf diese Autoren richtig Druck ausüben können und so für viele Autoren der Verdienst nur zu einem kleinem Zubrot wird, während Amazon entsprechend das Geld damit macht. Ebenso unterschätzen viele "Leser" den Aufwand, den man selbst betreibt, wenn man gute Arbeit abliefern möchte. Viele denken, es geht einfach so nebenbei aus dem Effeff und ist ach so einfach.

Allgemein scheint es so zu sein, dass geistige und gerade die künstlerische Arbeit als nicht sonderlich wertvoll erachtet wird in der Bevölkerung. Folgendes ist nun frei zitiert, jedoch genau so vorgefallen:

Vor einige Jahren saßen ich, mein Bruder, Mutter und meine Cousins in einer Kneipe. Mein kleiner Cousin fragte dann meinen Bruder, warum er denn bitte mehr verdient als er, obwohl er nur "Computer" verwaltet und er ja sehr schwer und hart arbeitet.

Das ist eine Anekdote in diesem Fall, ich hab es jedoch auch bei Freunden gemerkt, die entsprechend als Künstler arbeiten und dass dort immer wieder Menschen ankommen, eine Auftragsarbeit haben wollen, jedoch nicht die Preise zahlen möchte, die ausgeschrieben sind. "Du zeichnest doch nur, dass ist ganz einfach."

Genau dieser Umstand, diese nicht vorhandene Wertschätzung künstlerischer Arbeit macht auch die allgemeine Diskussion über Preise von Büchern, eBooks und Co ja so schwer.

-- edit --
Ach ja, nur kurz um etwas nachzureichen: Mir ist klar, dass ich mit der Anekdote und dem abschließenden Teil die Problematik stark überspitze. Es gibt viele, die bereit sind zu zahlen. Diejenigen, die es jedoch nicht sind, sind oftmals sehr lautstark und manche von ihnen werfen dann als Troll recht schnell mit der folgenden Aussage um sich: "Hirnwäsche der Content-Mafia".

Wegen solcher Idioten vergisst man halt selbst oftmals die vielen normalen Nutzer, was so nicht richtig ist.
 
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Was sich aber wieder durch eBooks aufwiegt die du als Author durchaus auch selbst publizieren kannst! Was bei gedruckten Büchern kaum möglich war / ist! Junge es ist einfach ein neuer Markt und endweder man geht mit der Zeit oder man geht unter! Die Musikindustrie hat das begriffen ( Aber auch die brauchte lange und musste es Schmerzhaft lernen ) Die Filmindustrie ist gerade noch dabei es zu lernen! Und die Buchindustrie steht erst am Anfang und wird es aber genau so lernen oder untergehen! Das ist Fortschritt: Lernen, anpassen oder untergehen!

Das gilt im übrigen für jeden Industriezweig, nur die Digitale Medienlandschaft ( ContentMAFIA ) möchte für sich immer eine Protektionismus haben, für die sollen ja die normalen Marktgesetze nicht gelten!

Viele denken, es geht einfach so nebenbei aus dem Effeff und ist ach so einfach.

Die 8h bis 10h am Fliessband sind auch keine einfache Arbeit aus dem Effeff ... wer gut verdienen will muss hart arbeiten, egal ob er handwerklich / körperlich oder nur geistig tätig ist!

Und entweder ein Produkt ist gut oder eben nicht. Ist es schlecht vermarktet es sich eben nicht! Aber bei den "Künstlern" ist ja ein Produkt nie schlecht ... wenns nicht läuft sind es die bösen Raubmordkopierer!
Geht sterben!

filesharer1.gif
das ist doch die übliche Legetimation der ContentMAFIA!

PS: nicht das hier nen falsches Bild aufkommt: Ich hab hier ganze Bücherregale und DVD/BluRay Regale stehen ... ich kaufe was es mir wert ist auch! Die ContentMAFIA mit ihren Methoden kann man trotzdem verabscheuen!

Gleiche Marktgesetze für die Digitale Industrie wie für jeden anderen Zweig auch ohne Protektionismus!
Besteht am freien Markt, weil ihr gut seid und nicht weil ihr geschützt werdet. Dann kann man miteinander reden!

Eine Industrie welche Schulkinder aus Profitgier kriminalisiert Ihre Kunden gängelt und unter Generalverdacht stellt und auf eine Stufe mit Mördern; Vergewaltigern und sonstwas stellt ... brauche ich nicht!
 
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Teralios schrieb:
Dazu kommt nun auch das Problem, dass Amazon und Co auf diese Autoren richtig Druck ausüben können und so für viele Autoren der Verdienst nur zu einem kleinem Zubrot wird, während Amazon entsprechend das Geld damit macht. Ebenso unterschätzen viele "Leser" den Aufwand, den man selbst betreibt, wenn man gute Arbeit abliefern möchte. Viele denken, es geht einfach so nebenbei aus dem Effeff und ist ach so einfach.

Als "Zubrot" würde ich das nicht sehen. Poppy J. Anderson gilt in Deutschland als die erste SP-Auflagenmillionärin, die, soweit ich weiß, alle zunächst bei Amazon erschienen sind. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, das sie erst seit 3 Jahren Bücher veröffentlicht und Amazon 70% des Netto-Verkaufspreises an den Autor ausschüttet, dann ist das wohl doch etwas mehr als nur ein "Zubrot". UNd die meisten sehen die 30% für Amazon als fair an, da sie die ganze Infrastruktur zur Verfügung stellen.


@Luxuspur
Auch hier wieder: Wirf bitte einmal einen Blick in die Länder, in denen es keine Buchpreisbindung gibt. In vielen dieser Länder ist der Buchmarkt ziemlich weit unten angekommen, Verlage haben kaum finanzielle Mittel, mal ein Risiko einzugehen. Deutschland ist der zweitgrößte Buchmarkt weltweit - nach den USA. Was meinst Du woher das kommt? In den USA werden zwar auch viele Bücher veröffentlicht, das meiste ist aber Massenware. Risiken geht dort kaum ein Verlag mehr ein. Damit bleiben aber auch die kleinen Überaschungserfolge von Büchern aus, da diese Bücher, wenn sie doch erscheinen, um einiges teurer. Und ich möchte nicht, dass unsere Bücherlandschaft nur noch aus "Fifty-Shades-Of-Gray"-Ablegern besteht.

Dass die Verlage sich eine goldene Nase verdienen stimmt einfach nicht mehr, die Zeiten sind schon lange vorbei. Es wäre auch schön, wenn das endlich einmal ankommen würde. Ein gutes Buch kostet heute ungefähr soviel wie ein Kino-Besuch - wovon hat man letzten Endes mehr? Natürlich kommmt es auch drauf an, wie schnell man liest. Meine Frau liest ein Buch mit 300-400 Seiten in 2-3 Tagen - wenn sie die Zeit dafür hat. Ich würde dafür 2-3 Wochen brauchen. Somit wäre das Preis-Leistungsverhältnis bei mir sogar besser...^^

Und eine Frage aus Deinem Nachtrag: Welche Methoden denn? Welchen Protektorismus?
 
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Ich habe nichts gegen eine Buchpreisbindung bin froh das es in Deutschland viele Fachbücher gibt die für die Masse nicht so interessant ist aber vielleicht dadurch erst möglich sind. Bin auch bereit dazu 40€ für solche Bücher auszugeben soviel kosten zumindest die Meisten die ich habe klar gibts auch aussreisser mit 80€ aber ich bereue die Investition nicht . Lieber etwas mehr zahlen und dafür eine große auswahl haben als weniger zahlen und nur Massenramsch bekommen.
Zumal wenn einem was zu teuer ist kan man auch gebraucht kaufen, ist dan auch um einiges günstiger, ausser bei limitierten Auflagen.
 
solange nicht beim kauf jedes normalen buches ein ebook SELBSTVERSTÄNDLICH dabei ist und stattdessen die käufe durch horrende ebookpreise niedrig gehalte werden, wird sich daran auch nichts ändern.

ich fühle mich jedes mal ver***** wen ich ein ebook um den selben preis kaufen soll bzw. eben keines dazu bekomme. wie stellen sich das die verlagsbonzen eigentlich vor, dass man da effizient sucht? studenlang blöd im glossar herumblättern um dann den begriff erst nicht zu finden?
 
@vulgo

Ich frage mich langsam wirklich ob das, was ich hier schreibe, auch wirklich gelesen wird. Es ist für Verlage aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung einfach nicht möglich Bundles anzubieten - bei gebundenen Bücher fallen 7% MwSt an, bei E-Books 19%. Es gibt genügend Verlage, gerade im Fachbuchbereich, die das eben gemacht haben und nicht mehr dürfen. Es kann sein dass sich nächstes Jahr daran etwas ändert, gewiss ist das aber nicht. Es liegt also nicht an den Verlagen.
 
mischaef schrieb:
Als "Zubrot" würde ich das nicht sehen. Poppy J. Anderson gilt in Deutschland als die erste SP-Auflagenmillionärin, die, soweit ich weiß, alle zunächst bei Amazon erschienen sind. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, das sie erst seit 3 Jahren Bücher veröffentlicht und Amazon 70% des Netto-Verkaufspreises an den Autor ausschüttet, dann ist das wohl doch etwas mehr als nur ein "Zubrot". UNd die meisten sehen die 30% für Amazon als fair an, da sie die ganze Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Ich hab noch einmal nach gesehen, ich hab da auch einen Artikel verwechselt, bei dem es um Kindle Unlimited ging, welches zwar für Amazon von Vorteil ist, jedoch nicht für die Autoren, sondern da anscheinend wirklich dafür sorgen, dass es eben ein kleines Zubrot nur noch ist. Ebenso hatte ich noch einen Artikel über Amazon und die Verlage drin.

Das ist mein Fehler gewesen. Jedoch ist dein Einwurf mit Poppy J. Anderson nicht unbedingt ein gutes Argument, da solche Autoren die Ausnahme sind. Sie haben Erfolg dadurch, dass sie Glück haben und zum richtigen Zeitpunkt das richtige Buch abgeliefert haben. ;) Eben so auch wie eine J.K. Rowling und die hat ja auch bekanntlich lange gesucht.

Für viele Indie-Autoren dürfte der Selbstverlag nicht den Lebensunterhalt finanzieren, sondern wirklich nur ein Zubrot sein. -- edit -- Etwas falsch zu verstehen, was ich meinte.
Man müsste mal mit den Indie-Autoren reden und fragen, wie es aussieht und wie viele wirklich davon Leben können und wie viele nicht.
 
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