News E-Books: Beliebtheit digitaler Bücher nimmt leicht zu

Ich kann mich auch nur klar für Ebooks aussprechen. Meine Freundin, meine Schwester, mein Vater ( ü 60) und ich haben alle ein Ebook.
Ich lese fast jeden Abend ein bisschen, mein Vater auch täglich, die restliche Familie eher selten.

Habe mein Ebook nun ca. 1,5 Jahre und kanns mir anders nicht mehr vorstellen. Vor einer Woche habe ich nun wieder eines meiner Lieblingsbücher angefangen zu lesen, ein großer Schinken, und es ist ein Horror, alleine weil ich immer im Bett lese und keine Vollbeleuchtung möchte......ich bin sogar schon mit der Stirnlampe im Bett gelegen! :lol: lg

Zum Wirtschaftlichen Punkt, denke für Autoren hat es Vorteile, für die Umwelt auch, nur die Verlage werden hart zu kämpfen haben. Nur durch Schulbücher kann man halt auch nicht leben.

mfg
Pit
 
mischaef schrieb:
Wobei die von Dir genannten Posten einen recht geringen Teil der Kosten ausmachen. Das meiste geht für Dinge wie Honorar für den Autor, Lektorat, Cover, Marketing, Werbung und Vertrieb drauf.

Und was hat der Reader mit den Kosten für den Verlag oder dem Buchpreis zu tun?

Für mich besteht da als Verbraucher schon ein Zusammenhang.
Bei Papier bestehen Druck- und Lager- und meistens auch Vertriebskosten, bei ebooks Rechte und Autorenkosten welche es aber bei Büchern auch gab.

Als fällt mindestens 50 - 60 % der Aufwendungen weg was sich aber stellenweise überhaupt nicht auf den Verkaufspreis niederschlägt.

Ich kaufe keine Literatur um zig Verlage aus Mitleid durchzuschleppen, die sich meist seit Generationen bereichern und nach dem Krieg durch veraltete Gesetzte gesund gestoßen haben.

Manche Verlage (z.B. der Festa Verlag) haben den gleichen Aufwand und können ein ebook für nur 5,-- EUR anbieten - warum geht dies in solchen kleineren Verlagen?


Als Pro und contra kann ich sagen:

+ Platzsparend
+Umweltschonend
+Schnelles Suchen und blättern möglich
Mittlerweile sind sehr gute Reader erhältlich (war zum Start grottig)
+Nach und nach kommen auch überteuerte Antiquariatsstücke per ebook wieder bezahlbar auf den Markt
+Verkaufserhältlichkeit nicht von Druckauflage abhängig
+Mittlerweile gibt es auch Onleihen analog einer Bibliothek
+Reader mittlerweile mit knapp 100 EUR erschwinglich

-Kein richtiger "Besitz" falls man es nicht illegal "behandelt", so dass es zentral gelöscht werden könnte
-epub noch kein Standard
-Preise pro ebook zu teuer
-Viele ebooks sind zwar sehr gut designed (z.B. Bastei Lübbe). aber es gibt auch grottenschlechte lieblose mit mehr Rechtschreibschwächen als bei den Büchern
 
Zuletzt bearbeitet:
Du gehst aber wie viele von viel zu hohen Kosten aus. Lies Dir mal den Beitrag von Teralios durch, er bringt es recht gut auf den Punkt.
 
die Druckkosten für eine Paperback Version liegen bei ca. 1$ in China,
die Anschaffungskosten für eBook Infrastruktur dürften in der Anfangsphase höher gewesen sein,
dazu kommen noch die DRM-Gebühren,

die einzigen Bücher die ich habe, die in Europa oder USA gedruckt wurden, sind teure Fachbücher,
ansonsten sind eBooks einfach praktischer

ein anderer Vorteil für die Publischer ist dass es keine Gebrauchten Bücher gibt, und Raubkopien gab es schon immer im Internet
 
In Deutschland sind E-Books einfach nur ein ganz großer Witz. Fast immer identische Preise zum Buch, aber:
- ich bezahle das Medium (Reader)
- ich darf es nicht weiter verkaufen
- es gibt weiterhin eine Buchpreisbindung obwohl es kein Buch ist
- kleine Buchläden sterben und die Verlage verdienen sich dusselig

Wer das mitmacht ist wirklich strunzhummeldumm!


So wird das nix mit E-Book in Deutschland. Ich habe den Eindruck, dass die Verlage das auch gar nicht wollen. Es ist einfach eine große Unverschämtheit - rein im Vergleich mit anderen Ländern. Unsere deutschen Verlage sind gierig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch hier wieder die Frage: Was hat das Bezahlen des Readers mit dem E-Book zu tun? Für MP3 brauchst Du auch geeignete Hardware, dennoch sind diese auch nur geringfügig günstiger. Das ist nun wirklich kein Grund diese günstiger zu machen.

Die Buchpreisbindung gilt auch für E-Books weil sie Bücher substituieren. Und das ist auch gut so. Was passiert, wenn dies nicht so ist, konnte man in den letzten Jahren in Amerika gut beobachten und auch England ist auf dem besten Wege dahin. Du kritisierst zum einen die Buchpreisbindung, schreibst aber im nächsten Satz das kleine Buchläden schließen. Ohne die BPB würden noch mehr Buchhandlungen schließen. Schau mal was in den USA passierte, als Amazon den ersten Kindle vorgestellt hatte und das Format durch Dumping-Preise der E-Books durchgedrückt hat: Die Leute haben wie duselig E-Book gekauft und der Absatz gebundener Bücher brach massivst ein. Die Folge: Ein großes Sterben im stationären Buchhandel, welcher sich erst jetzt so langsam wieder davon erholt...

Und nein, unsere Verlage sind eben nicht gierig. Nur schon mal daran gedacht, das durch die - für Dich - hohen Preise auch Bücher eine Chance bekommen, welchen vielleicht nicht der große Erfolg beschienen ist? Die unsere LIteraturlandschaft dennoch bereichern und vielleicht doch zu einem kleinen Überraschungserfolg führen? Geh mal auf eine Buchmesse und sprich mit ausländischen Autoren oder Verlagen, dann wirst Du erkennen wie sie uns um unsere Literaturlandschaft beneiden - und das hat auch etwas mit der BPB zu tun.

Es kann eben nicht einen 1000-Seiten-Schmöker für 10 Euro geben, das sollte endlich erkannt werden...
 
mischaef schrieb:
Und was hat der Reader mit den Kosten für den Verlag oder dem Buchpreis zu tun?

Es kostet den Endkunden was. Und warum das so ist, ist für diesen total egal.

Außerdem: Warum schaffen es die Verlage in anderen Teilen der Welt, allen voran in den USA, die eBooks wesentlich günstiger anzubieten? Dort sind die Dinger folgerichtig auch viel beliebter.
Und ja, das liegt auch an der Buchpreisbindung. In Deutschland bzw. der EU gibt es viel zu viele Subventionen und enge Regeln.
Wobei, man könnte die eBooks auch preisgebunden günstiger anbieten. Aber das ist offenbar bei den Verlagen nicht gewünscht. Oder zu jedem gedruckten Buch das eBook gratis dazu, ist ja kein Mehraufwand - leider macht da die zweistufige Mehrwertsteuer einen Strich durch die Rechnung.

Kleine Buchläden schließen hierzulande auch zuhauf. Warum? Weil ihnen trotz oder gerade wegen der Preisbindung kaum was übrig bleibt. Und nicht zu vergessen: weil sich der Markt allgemein von Büchern weg entwickelt. Zudem ist der Service meist auch nicht besser als der von Amazon (von wegen Beratung usw....); meist haben sie die Bücher auch nicht da und müssen bestellen - das geht bei z.B. Amazon genauso günstig (ohne Versandkosten) und mindestens genauso schnell und dann noch ohne zusätzliche Anfahrt direkt nach hause. Ist halt bequemer.

Ich sehe übrigens fast nur teure Bücher. Im Ausland gibt es praktisch ALLE günstiger. Komisch, nicht?
Die angeblich so geförderten Sparten? Hierzulande teuer. Die eh populären Sachen? Hierzulande teuer. Komisch.
Irgendwo muss das Geld ja hin - und Autoren verdienen sich selten dumm und dämlich. Wer verdient also dann? Die Verlage!

Die Buchpreisbindung war mal eine nette Idee, die aber spätestens heutzutage nicht mehr funktioniert.

Man betrachte übrigens folgendes Beispiel: ein ausländischer Verlag bringt ein fremdsprachiges Buch raus, Kostenpunkt im US-Einzelhandel sagen wir 68$ (aufgedruckt 69$). Also mit Versand nach Deutschland und EUSt. (mal vorsichtshalber draufgerechnet, hängt natürlich von der Gesamtbestellung ab) kostet mich das hier bei Bestellung aus den USA ca. 68€.
Jetzt geh ich zu einem Verlag hier, kaufe die gleiche Ausgabe mit Anfahrt und Selbstabholung: 85€. Und das ist der Regelfall, kein Extrembeispiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche haben eine merkwürdige Einstellung bzw. einen sehr engen Horizont. Ja, die Bücher im englischsprachigen Raum sind günstiger. Schon mal eines in der Hand gehabt? Die Qualität ist in der Regel (deutlich) unterhalb unserer Produkte angesiedelt. mischaef hat dazu ebenfalls sehr sachlich wichtige Eckpunkte beigesteuert.

Ich für meinen Teil empfinde eher die Masse an Titeln zu viel. Die Qualität sinkt leider immer mehr. Dazu werden die schlimmsten Schund"werke" (Feuchtgebiete, Shades of Grey) hochgepuscht anstatt wirklich talentierten Neuautoren eine Chance zu geben. Was sich E. L. James beispielsweise geleistet hat, hätte sich kein anderer Autor auf der Welt erlauben dürfen. Absolut unfair, dieser Frau einen solchen Erfolg zu schenken. Es gibt Literatur, die muss man persönlich nicht mögen, aber sie bietet schriftstellerische Qualität. Heutzutage denkt doch jeder, der Tastatur oder Bleistift zu nutzen in der Lage ist, er könne auch schreiben. Mir sind Verlage etwas zu sehr auf den schnellen Erfolg aus als auf das Fördern von Qualität. Im Grunde ginge beides und schließt sich nicht aus.

Die Preise von eBooks finde ich durchaus angemessen. Jedoch stört mich die Tatsache, dass ich bei dem Kauf eines gedruckten Buches nicht automatisch das eBook erhalte. Hin und wieder kommt so was vor, aber es sollte Standard sein. So muss ich mich entweder für die gedruckte Form oder für das eBook entscheiden; oder eben beides kaufen. Ich selbst bin ein großer Bücherliebhaber, besitze eine eigene bescheidene Bibliothek, schätze aber auch meinen Kindle Voyager sehr. :)
 
SunnyboyXP0 schrieb:
Ja, die Bücher im englischsprachigen Raum sind günstiger. Schon mal eines in der Hand gehabt? Die Qualität ist in der Regel (deutlich) unterhalb unserer Produkte angesiedelt.

Deckt sich nicht mit meiner Erfahrung.
Ansonsten könnte man ja außerdem (ganz frei-marktwirtschaftlich) sagen: You get what you pay for.

Ich möchte aber nicht zu angeblicher "Qualität" gezwungen werden. Genauso mit der GEZ und dem ach-so-wertvollen ÖR. Dass ich nicht lache.
 
mischaef schrieb:
Auch hier wieder die Frage: Was hat das Bezahlen des Readers mit dem E-Book zu tun? Für MP3 brauchst Du auch geeignete Hardware, dennoch sind diese auch nur geringfügig günstiger. Das ist nun wirklich kein Grund diese günstiger zu machen.

Die Buchpreisbindung gilt auch für E-Books weil sie Bücher substituieren. Und das ist auch gut so. Was passiert, wenn dies nicht so ist, konnte man in den letzten Jahren in Amerika gut beobachten und auch England ist auf dem besten Wege dahin. Du kritisierst zum einen die Buchpreisbindung, schreibst aber im nächsten Satz das kleine Buchläden schließen. Ohne die BPB würden noch mehr Buchhandlungen schließen. Schau mal was in den USA passierte, als Amazon den ersten Kindle vorgestellt hatte und das Format durch Dumping-Preise der E-Books durchgedrückt hat: Die Leute haben wie duselig E-Book gekauft und der Absatz gebundener Bücher brach massivst ein. Die Folge: Ein großes Sterben im stationären Buchhandel, welcher sich erst jetzt so langsam wieder davon erholt...

Und nein, unsere Verlage sind eben nicht gierig. Nur schon mal daran gedacht, das durch die - für Dich - hohen Preise auch Bücher eine Chance bekommen, welchen vielleicht nicht der große Erfolg beschienen ist? Die unsere LIteraturlandschaft dennoch bereichern und vielleicht doch zu einem kleinen Überraschungserfolg führen? Geh mal auf eine Buchmesse und sprich mit ausländischen Autoren oder Verlagen, dann wirst Du erkennen wie sie uns um unsere Literaturlandschaft beneiden - und das hat auch etwas mit der BPB zu tun.

Es kann eben nicht einen 1000-Seiten-Schmöker für 10 Euro geben, das sollte endlich erkannt werden...

1. Das Trägermedium gehört für mich dazu. Bisher wurde es vom Verlag in Form des Papiers mitbezahlt. Jetzt nicht mehr und ich soll den gleichen Preis bezahlen? NEIN!

2. Ich glaube dir ist nicht klar, warum die Buchpreisbindung eingeführt wurde: Bücher sollten in kleinen Läden und in großen Ketten das gleiche kosten, damit sie auch eine Chance haben. E-Books werden aber direkt vermarktet. Damit bekommen die kleinen Läden nichts mehr vom Kuchen ab. Die Legitimation der Buchpreisbindung fehlt nun!

3. Das Gegenteil von literarischer Verarmung ist in Ländern ohne Buchpreisbindung der Fall: Unsere Verlage geben oft nur Büchern eine Chance, von denen sie maximalen Gewinn erwarten können. So etwas wie Harry Potter hätte auf dem deutschen Markt als Veröffentlichungsmarkt von kaum einem Verlag eine Chance bekommen. Das war damals komplettes Neuland. Dazu gibt es gute Untersuchungen - der deutsche Buchmarkt ist einer der Buchmärkte mit der geringsten Vielfalt. Grund: Verlage, die nur auf ihren Profit schauen.

4. Natürlich kann es einen 1000 Seiten Schmöker für 10 Euro geben. Das wird auch so kommen. Meine Prognose: Amazon und Co. werden die Selbstvermarktung von eigenen E-Books vorantreiben. Wenn sie sich geschickt anstellen können sie den Autoren bei einem günstigeren E-Book trotzdem einen größeren Betrag zukommen lassen. Ich hoffe sehr, dass die Verlage durch ein modernes Geschäfsmodell abgelöst werden.

5. Was sagst du zum Gebrauchtmarkt? Das ist einfach eine Unverschämtheit!
 
Ich sags schon länger ... 1 oder 2 Euro mehr für die normalen Bücher (diese Preissteigerung wäre zumindest mal gerechtfertigt ...) und dafür ein CODE für die digitale Kopie zum Buch dazu!
Aber doch ned selber Preis für eine digitale Kopie! ...
 
c137 schrieb:
Es kostet den Endkunden was. Und warum das so ist, ist für diesen total egal.

Außerdem: Warum schaffen es die Verlage in anderen Teilen der Welt, allen voran in den USA, die eBooks wesentlich günstiger anzubieten? Dort sind die Dinger folgerichtig auch viel beliebter.

Die "Dinger" sind dort vor allem beliebter, weil Amazon mit den E-Books zu Dumping-Preisen die ganze Literatur-Landschaft kaputt gemacht hat. Heute gibt es unzählige Städte in den USA mit mehreren 10.000 Einwohner, in denen es keinen Buchladen mehr gibt. Auch die Literaturvielfalt ist dort mit unserer nicht zu vergleichen. Ja, es erscheinen dort ständig viele Bücher, aber die meisten sind eben EInheitsbrei. Es ist schon ein Unterschied ob es 10.000 Titel eines Genres gibt, oder jeweils 1.000 Titel in 10 Genres...

c137 schrieb:
Und ja, das liegt auch an der Buchpreisbindung. In Deutschland bzw. der EU gibt es viel zu viele Subventionen und enge Regeln.
Wobei, man könnte die eBooks auch preisgebunden günstiger anbieten. Aber das ist offenbar bei den Verlagen nicht gewünscht. Oder zu jedem gedruckten Buch das eBook gratis dazu, ist ja kein Mehraufwand - leider macht da die zweistufige Mehrwertsteuer einen Strich durch die Rechnung.

Es gibt überhaupt keine "engen" Regeln. Die Regeln stellt im Grunde der Verlag auf. Dieser kann nach beliben den Preis ändern oder ihn nach 18 Monaten komplett aufheben. Zu den Preisen wurde ich schon eine entsprechende Rechnung aufgestellt. Selbst wenn die Materialkosten für Bücher 20% betragen, wird diese "Ersparnis" durch die höhere Mehrwertsteuer fast neutralisiert. Zudem stellen Bücher und E-Books eine Mischkalkulation dar. Schon mal daran gedacht dass durch die E-Books die gebundenen Ausgaben auch günstiger werden können? Oder das der Gewinn aus den E-Books dafür sorgt, dass Verlage auch mal Eperimente oder Risiken eingehen können, damit unsere Bücherlandschaft auch weiterhin so vielfältig bleibt?

c137 schrieb:
Kleine Buchläden schließen hierzulande auch zuhauf. Warum? Weil ihnen trotz oder gerade wegen der Preisbindung kaum was übrig bleibt. Und nicht zu vergessen: weil sich der Markt allgemein von Büchern weg entwickelt. Zudem ist der Service meist auch nicht besser als der von Amazon (von wegen Beratung usw....); meist haben sie die Bücher auch nicht da und müssen bestellen - das geht bei z.B. Amazon genauso günstig (ohne Versandkosten) und mindestens genauso schnell und dann noch ohne zusätzliche Anfahrt direkt nach hause. Ist halt bequemer.

Auch das stimmt nicht. Würde es die Buchpreisbindung nicht geben, würde Amazon Bücher zu schleuderpreisen verkaufen, alleine um sich der Konkurrenz zu entledigen. Das haben diese in den USA im Bezug auch deutlich unter Beweis gestellt. Auch haben sie gezeigt, wie lange sie sich das leisten können. Am Ende hat in den USA ein Buchladen nach dem anderen dicht gemacht. Warum? Weil die Leute wie verrückt E-Books gekauft haben. Ich weiß zudem nicht in welche Buchhandlungen Du gehst, aber ich habe in meiner Nähe einige gefunden, die in Sachen Beratung weit vor Amazon und ihre "Vorschläge" liegen. Und wo geht es bitte bei Amazon schnell? Wenn man nicht gerade Prime-Mitlied ist dauert es nicht selten sogar 3-4 Tage oder länger, bis das Buch ankommt. Der Buchhändler kann Bücher im VLB normalerweise über Nacht bestellen.

c137 schrieb:
Ich sehe übrigens fast nur teure Bücher. Im Ausland gibt es praktisch ALLE günstiger. Komisch, nicht?
Die angeblich so geförderten Sparten? Hierzulande teuer. Die eh populären Sachen? Hierzulande teuer. Komisch.
Irgendwo muss das Geld ja hin - und Autoren verdienen sich selten dumm und dämlich. Wer verdient also dann? Die Verlage!.

Was ist daran komisch, wenn die Bücher günstiger sind? Dann schau Dich in den Ländern aber auch mal bitte um, wie hoch die Anzahl von Buchläden ist. In England hat seit der Abschaffung der BPB mitte der 90er ein großer Teil der Buchhandlungen dicht gemacht, Amazon stieg hingegen auf einen Marktanteil von über 30%, Tendenz stark steigend. Glaubst Du wirklich, die kleinen Biuchhandlungen können die Amazon-Preise mitgehen? Und vor allem: Wer sagt denn, dass die Preise gering bleiben würden, falls die letzten 4-5 großen Unternehmen sich den Markt in Deutschland aufteilen würden? Durch die BPB passiert eben dass nicht.

c137 schrieb:
Die Buchpreisbindung war mal eine nette Idee, die aber spätestens heutzutage nicht mehr funktioniert.

Sie funktioniert besser den je und ist auch wichtiger den je. Wenn man aber nur günstige Bücher vor Augen hat, dann ist es klar dass manche daran keinen Gefallen finden. Aber auch hier gilt: You pay peanuts, you get monkeys!

c137 schrieb:
Man betrachte übrigens folgendes Beispiel: ein ausländischer Verlag bringt ein fremdsprachiges Buch raus, Kostenpunkt im US-Einzelhandel sagen wir 68$ (aufgedruckt 69$). Also mit Versand nach Deutschland und EUSt. (mal vorsichtshalber draufgerechnet, hängt natürlich von der Gesamtbestellung ab) kostet mich das hier bei Bestellung aus den USA ca. 68€.
Jetzt geh ich zu einem Verlag hier, kaufe die gleiche Ausgabe mit Anfahrt und Selbstabholung: 85€. Und das ist der Regelfall, kein Extrembeispiel.

UNd? Sind in dem US-Preis die MwSt schon eingerechnet? Preise werden dort immer ohne angegeben. Zudem fallen in Deutschland noch Lizenzgebühren an. Mir wären übrigens die 17 Euro Mehrpreis völlig egal, wenn ich weiß dass es dem Verlag und dem Autor dadurch gut geht und beide weiterhin Bücher herausbringen können.

SunnyboyXP0 schrieb:
Ich für meinen Teil empfinde eher die Masse an Titeln zu viel. Die Qualität sinkt leider immer mehr. Dazu werden die schlimmsten Schund"werke" (Feuchtgebiete, Shades of Grey) hochgepuscht anstatt wirklich talentierten Neuautoren eine Chance zu geben. Was sich E. L. James beispielsweise geleistet hat, hätte sich kein anderer Autor auf der Welt erlauben dürfen. Absolut unfair, dieser Frau einen solchen Erfolg zu schenken.

Da muss ich Dir widersprechen: Eben die Einnahmen aus solchen Büchern erlauben es den Verlagen Risiken einzugehen und auch mal unbekannten Autoren eine Chance zu geben. Beispiel: Hier ging der erster Potter-Band mit einer Startauflage von 8.000 Stück (manche Quellen geben auch 20.000 an) an den Start - in England gerade einmal mit 500. Und die deutsche Fassung kam nicht mal ein Jahr später raus, als in England noch nicht mal eine zweite Auflage gedruckt wurde - es war also noch gar nicht abzusehen was für ein Erfolg das ganze werden würde. Dennoch konnte der Carlsen das Risiko eben eingehen.

SunnyboyXP0 schrieb:
Die Preise von eBooks finde ich durchaus angemessen. Jedoch stört mich die Tatsache, dass ich bei dem Kauf eines gedruckten Buches nicht automatisch das eBook erhalte.)

Dies liegt aber nicht an den Verlagen sondern an der aktuellen Gesetzgebung, welche solche Bundles nicht zulässt (ein Grund ist die unterschiedliche MwSt). Es gibt einige Verlage im Fachbuchbereich (z.B: Rheinwerk, vormals Galileo), die dieses wieder einstellen mussten.

superdash schrieb:
1. Das Trägermedium gehört für mich dazu. Bisher wurde es vom Verlag in Form des Papiers mitbezahlt. Jetzt nicht mehr und ich soll den gleichen Preis bezahlen? NEIN!

Welches Trägermedium bezahlst Du denn bei digitaler Musik?

superdash schrieb:
2. Ich glaube dir ist nicht klar, warum die Buchpreisbindung eingeführt wurde: Bücher sollten in kleinen Läden und in großen Ketten das gleiche kosten, damit sie auch eine Chance haben. E-Books werden aber direkt vermarktet. Damit bekommen die kleinen Läden nichts mehr vom Kuchen ab. Die Legitimation der Buchpreisbindung fehlt nun!

Die Buchpreisbindung wurde eingeführt, damit Bücher (und somit auch Bildung) überall den gleichen Preis haben und somit Bildung für jedermann erschwinglich war. Zu dem Zeitpunkt (ende 19. Jahrhundert) hat wohl noch keine an große oder kleine Buchhandlungen gedacht. UNd auch hier wieder das Beispiel mit den USA, wo Amazon mit seinen Dumpingpreisen einen kompletten Buchmark lange Zeit kaputt gemacht hat.

superdash schrieb:
3. Das Gegenteil von literarischer Verarmung ist in Ländern ohne Buchpreisbindung der Fall: Unsere Verlage geben oft nur Büchern eine Chance, von denen sie maximalen Gewinn erwarten können. So etwas wie Harry Potter hätte auf dem deutschen Markt als Veröffentlichungsmarkt von kaum einem Verlag eine Chance bekommen. Das war damals komplettes Neuland. Dazu gibt es gute Untersuchungen - der deutsche Buchmarkt ist einer der Buchmärkte mit der geringsten Vielfalt. Grund: Verlage, die nur auf ihren Profit schauen.

Nochmals nein: Wenn Du Dir mal die Verlagsvorschauen anschaust, wird Du feststellen, dass es viele Verlage gibt, welche mit aufwendigen Erscheinungen viele Risiken eingehen und nicht immer abzusehen ist, ob das Buch ein Erfolg wird. Natürlich gibt es hier auch mittelmäßige, aber erfolgreiche Bücher. Aber diese sorgen dafür, dass eben auch andere Bücher eine Chance bekommen. Wenn ich mir dagegen den Einheitsbrei in den USA anschaue spricht das deutlich gegen Deine Theorie. ZUdem müssen Verlage in Ländern ohne BPB ganz genau schauen, dass die Bücher erfolgreich sind, denn sonst fehlt ihnen Geld was sie nicht wieder herein bekommen. Die Mittel dort für Misserfolge sind also deutlich kleiner als hierzulande...

UNd auch bei Harry Potter liegst Du falsch: Rowling hat den ersten Band 6 Verlagen und 2 Lietraturagenten vorgelegt -keiner wollte den Roman veröffentliche. Am Ende fand sich ein kleiner Verlag, welcher das Buch in einer Auflage von 500 Stück veröffentlichte - ein größeres Risiko wollte und konnte der Verlag nicht eingehen. Direkt danach sicherte sich Carlsen die rechte für diesen und auch für die folgenden Bände für Deutschland und brachte nicht eimnal ein Jahr nach dem erscheinen in England die deutsche Übersetzung in einer Startauflage von 8.000 Stück heraus (manche Quellen geben auch 20.000 an). Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht abzusehen dass das ganze solch ein Erfolg wird - in England war nicht einmal eine zweite Auflage gedruckt worden - Es gab in ganz England also gerade einmal 500 Bücher des ersten Bandes. Warum konnte Carlsen aber das Risiko eingehen? Weil durch die Buchpreisbindung und er daraus resultierenden stabilen Preise eben genügend Geld da war.

Und die Untersuchung über die fehlden Vielfalt des deutschen Buchmarktes würde ich gerne einmal sehen. Da bekomme ich bei Gesprächen auf Buchmessen ganz andere Rückmeldungen.

superdash schrieb:
4. Natürlich kann es einen 1000 Seiten Schmöker für 10 Euro geben. Das wird auch so kommen. Meine Prognose: Amazon und Co. werden die Selbstvermarktung von eigenen E-Books vorantreiben. Wenn sie sich geschickt anstellen können sie den Autoren bei einem günstigeren E-Book trotzdem einen größeren Betrag zukommen lassen. Ich hoffe sehr, dass die Verlage durch ein modernes Geschäfsmodell abgelöst werden.

Ich hoffe nicht. Mich konnte bisher kaum ein Selfpublisher-Buch überzeugen. Ich will nicht sagen dass es keine guten SP-Bücher gibt, aber die Qualiät bleibt doch im Verhältnis deutlich hinter den Verlagsveröffentlichungen zurück. Ein paar SP-Bücher, die ich gelesen habe waren ok, bei den meisten war mir aber recht schnell klar, warum diese nicht über einen "normalen" Verlag veröffentlicht worden sind. Zudem ist für die meisten Selfpublisher die Veröffentlchung bei einem Verlag immer noch das höchste Ziel. Schau Dir dazu gerne mal die Zahlen des Selfpublisherverbandes an.

superdash schrieb:
5. Was sagst du zum Gebrauchtmarkt? Das ist einfach eine Unverschämtheit!

Zu welchem Gebrauchtmarkt? Solange nicht sichergestellt werden kann dass die E-Books zum einen aus einer legalen Quelle stammen und zum anderen beim vorherigen Besitzer wirklich gelöscht werden, kann ich die Verlage zumindest verstehen.

Cheetah1337 schrieb:
Ich sags schon länger ... 1 oder 2 Euro mehr für die normalen Bücher (diese Preissteigerung wäre zumindest mal gerechtfertigt ...) und dafür ein CODE für die digitale Kopie zum Buch dazu! .

Auch hier: Das liegt nicht an den Verlagen sondern an der Gesetzgebung. Es gibt genügend Verlage die dies auch versucht haben umzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
Die Regeln stellt im Grunde der Verlag auf.
Achso, ich dachte die wären "nicht gierig".
Ich sage: doch, sind sie. Ausnahmen - und die gibt es natürlich - bestätigen die Regel. Ist ja ohnehin normal für Unternehmen, dass sie gewinnorientiert arbeiten. So gesehen also kein Vorwurf an die Verlage, sondern einer an den Gesetzgeber, dass wieder mal Firmen zum Nachteil der Verbraucher Sonderrechte bekommen. (Wie schon angeschnitten gilt gleiches für die GEZ und die nicht damit zu verwechselnde GEMA.)

Bücherlandschaft auch weiterhin so vielfältig bleibt?
Ja, freier Markt ist böse, ich hab verstanden.
Schaue ich auf den deutschen Markt, sehe ich denselben Einheitsbrei wie überall. Warum? Verkauft sich halt gut.
Subventionen, bei denen man hofft, dass sie sich selbst verteilen, sind die allerschlechtesten.

Ich habe übrigens vor ca. einem Jahr mit einem US-Autor korrespondiert. Der konnte mir sehr eindrücklich schildern, dass seine Bücher (kein Schund übrigens, sondern immerhin fundierte populärwissenschaftliche Literatur) in den USA zwar erfolgreich sind - aber in Deutschland sich die kein Verlag antun will. Buchpreisbindung ermöglicht Experimente? Welche denn, wo denn?
Oder sollte Shades-of-Grey-Schund nicht auch Analysis-Bücher mitfinanzieren? Da merk ich aber nichts, die sind immer schon schweineteuer.

Ich weiß zudem nicht in welche Buchhandlungen Du gehst, aber ich habe in meiner Nähe einige gefunden, die in Sachen Beratung weit vor Amazon und ihre "Vorschläge" liegen.
Bei Amazon soll es ja nicht nur automatische Vorschläge, sondern auch Kundenrezensionen geben. Habe ich zumindest gehört, äh, gelesen ;)
Und ja, tut mir leid, in dem Buchladen hier am Ort ist das leider so. Die einzige kompetente Mitarbeiterin ist weggezogen und das war's. Der Laden im Nachbarort war noch nie besser, setzt aber konsequent auf "Leute wollen Bücher anfassen und riechen". Bei Amazon bekomm ich dafür wenigstens das, was ich eigentlich bestellt habe - wahlweise auch zum Anfassen und Riechen.

Und wo geht es bitte bei Amazon schnell? Wenn man nicht gerade Prime-Mitlied ist dauert es nicht selten sogar 3-4 Tage oder länger, bis das Buch ankommt
Dauerte bei mir ohne Prime immer 1-2 Tage, je nachdem ob man eben vormittags oder nachmittags bestellt. Also so wie beim Buchladen.
Mit Prime (was ich jetzt habe, allerdings wegen Instant Video) geht es ehrlich gesagt auch nicht schneller. eBooks sind sowieso schneller, maximal brauchen sie ein paar Minuten.

Bequemer ist es außerdem allemal, als zwei (!) Mal zum Laden fahren zu müssen.


Wer sagt denn, dass die Preise gering bleiben würden, falls die letzten 4-5 großen Unternehmen sich den Markt in Deutschland aufteilen würden? Durch die BPB passiert eben dass nicht.
Durch die Preisbindung teilen sich also nicht 3-5 große Buchhändler den Markt auf, sondern 3-5 Verlagsgruppen, die die Preise diktieren. Effektiver Unterschied? Ist das jetzt echt besser?


UNd? Sind in dem US-Preis die MwSt schon eingerechnet? Preise werden dort immer ohne angegeben. Zudem fallen in Deutschland noch Lizenzgebühren an. Mir wären übrigens die 17 Euro Mehrpreis völlig egal, wenn ich weiß dass es dem Verlag und dem Autor dadurch gut geht und beide weiterhin Bücher herausbringen können.
Die local sales tax auf Bücher ist meistens 0%. Zumal auch eine wesentlich höhere in meine großzügige Umrechnung von $ in € passen würde.
Lizenzgebühren wofür? (Ich dachte übrigens, die Verlage wären "nicht gierig".) Es ist exakt DASSELBE Produkt, aus der gleichen Maschine hergestellt. Der Autor sieht vom Mehrpreis keinen Cent (¢), der bleibt ja in Deutschland hängen. Also bezahle ich den Händler, damit der mir die Importarbeit (krasse 5 Klicks auf ner US-Website) abnimmt, super.

17€ summieren sich ja auch irgendwann. Jetzt kauf mal im Jahr 4-8 solcher Werke, da könnte man bei einem vernünftigen Preis eigentlich 5-10 dafür kaufen... Was wäre wohl besser für den Autor, also den eigentlich Schöpfenden, den eigentlichen Künstler?
Oder kauf mal 40-80. Dann will ich sehen, wie du sagst "ach, die 20% Aufschlag sind schon OK".

Das Beispiel zeigt: Verlage nutzen die Preisbindung aus.

Dies liegt aber nicht an den Verlagen sondern an der aktuellen Gesetzgebung, welche solche Bundles nicht zulässt (ein Grund ist die unterschiedliche MwSt). Es gibt einige Verlage im Fachbuchbereich (z.B: Rheinwerk, vormals Galileo), die dieses wieder einstellen mussten.
Ja, und das ist eine Sauerei. Aber nein, die Regeln sind ja laut dir "nicht eng".
Das widerspricht btw jeder Logik: eBooks sind Bücher, also gilt die Preisbindung. Aber eBooks sind keine Bücher, also gilt die höhere Märchensteuer. Spannend. Da sollte sich der Gesetzgeber mal wirklich mit sich selbst einig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
c137 schrieb:
Achso, ich dachte die wären "nicht gierig".

Definiere bitte "gierig"...

c137 schrieb:
Ja, freier Markt ist böse, ich hab verstanden.

Wo kann es einen "freien" Markt geben, wenn ein paar Große die kleinen einfach aus den Weg räumen können und den Rest dann unter sich aufteilen? Spätetens dann wäre der freie Markt vorbei und es würde nach einer Regulierung geschriehen.

c137 schrieb:
Schaue ich auf den deutschen Markt, sehe ich denselben Einheitsbrei wie überall. Warum? Verkauft sich halt gut.

Seltsam, wenn ich mich umschaue erkenne ich genau das Gegenteil. Spätestens auf Buchmessen erkenne ich die Unterschiede darin, was an den Ständen der Verlage anderer Länder präsentiert wird und was bei den deutschen Verlagen.

c137 schrieb:
Ich habe übrigens vor ca. einem Jahr mit einem US-Autor korrespondiert. Der konnte mir sehr eindrücklich schildern, dass seine Bücher (kein Schund übrigens, sondern immerhin fundierte populärwissenschaftliche Literatur) in den USA zwar erfolgreich sind - aber in Deutschland sich die kein Verlag antun will. Buchpreisbindung ermöglicht Experimente? Welche denn, wo denn?
Oder sollte Shades-of-Grey-Schund nicht auch Analysis-Bücher mitfinanzieren? Da merk ich aber nichts, die sind immer schon schweineteuer.

Und? Dann schau mal bitte wieviele Bücher von deutschen Autoren in den USA verlegt werden. Die Zahl ist dann doch deutlich geringer. Und die angeblich fehlende Bereitschaft jetzt an einem Beispiel festzumachen halte ich schon für recht gewagt. Da könnte ich noch mal das POtter-Beispiel anbringen.


c137 schrieb:
Bei Amazon soll es ja nicht nur automatische Vorschläge, sondern auch Kundenrezensionen geben. Habe ich zumindest gehört, äh, gelesen ;)
Und ja, tut mir leid, in dem Buchladen hier am Ort ist das leider so. Die einzige kompetente Mitarbeiterin ist weggezogen und das war's. Der Laden im Nachbarort war noch nie besser, setzt aber konsequent auf "Leute wollen Bücher anfassen und riechen". Bei Amazon bekomm ich dafür wenigstens das, was ich eigentlich bestellt habe - wahlweise auch zum Anfassen und Riechen.

Kundenrezensionen? Bei denen man nicht weiß, aus welcher Motivation heraus sie geschrieben sind? Und um erst mal zu den Rezensionen zu kommen muss ich das Buch erst mal kennen, es muss mir also vorgeschlagen werden. Wie gesagt, da vertraue ich doch lieber dem Buchhändler meines Vertrauens.


c137 schrieb:
Dauerte bei mir ohne Prime immer 1-2 Tage, je nachdem ob man eben vormittags oder nachmittags bestellt. Also so wie beim Buchladen.
Mit Prime (was ich jetzt habe, allerdings wegen Instant Video) geht es ehrlich gesagt auch nicht schneller. eBooks sind sowieso schneller, maximal brauchen sie ein paar Minuten.

Dann hast Du Glück, es gibt aber immer mehr Amazon-Kunden, welche sich über die lange Lieferzeit beschweren.

c137 schrieb:
Bequemer ist es außerdem allemal, als zwei (!) Mal zum Laden fahren zu müssen.

Für Dich. Bei vielen ist der Buchladen aber direkt um die Ecke oder sie kommen auf dem Heimweg eh drann vorbei.

c137 schrieb:
Durch die Preisbindung teilen sich also nicht 3-5 große Buchhändler den Markt auf, sondern 3-5 Verlagsgruppen, die die Preise diktieren. Effektiver Unterschied? Ist das jetzt echt besser?

Wo habe ich geschrieben dass das jetzt so ist? Die Gefahr besteht aber. UNd wo diktieren 3-5 Verlagsgruppen anderen die Preise? Auf die Ausführung binn ich ebenfalls gespannt. Jeder Verlag legt die Preise für seine Bücher selbst fest. Selbst innerhalb der Verlagsgruppen ist das nicht selten so.


c137 schrieb:
Die local sales tax auf Bücher ist meistens 0%. Zumal auch eine wesentlich höhere in meine großzügige Umrechnung von $ in € passen würde.
Lizenzgebühren wofür? (Ich dachte übrigens, die Verlage wären "nicht gierig".) Es ist exakt DASSELBE Produkt, aus der gleichen Maschine hergestellt. Der Autor sieht vom Mehrpreis keinen Cent (¢), der bleibt ja in Deutschland hängen. Also bezahle ich den Händler, damit der mir die Importarbeit (krasse 5 Klicks auf ner US-Website) abnimmt, super.

Was haben Lizenzgebühren jetzt schon wieder mit diesem "gierig" zu tun? Der Autor soll also kein Geld dafür erhalten, dass Verlage in anderen Ländern seine Bücher drucken und verkaufen? UNd warum soll der Verlag, welcher viel Geld in Lektorat, Marketing, Werbung usw gesteckt hat, nicht auch etwas davon bekommen? UNd das selbe Produkt? Wer übersetzt es z.B.? Arbeiten diese Menschen für Luft und Liebe?


c137 schrieb:
17€ summieren sich ja auch irgendwann. Jetzt kauf mal im Jahr 4-8 solcher Werke, da könnte man bei einem vernünftigen Preis eigentlich 5-10 dafür kaufen... Was wäre wohl besser für den Autor, also den eigentlich Schöpfenden, den eigentlichen Künstler?
Oder kauf mal 40-80. Dann will ich sehen, wie du sagst "ach, die 20% Aufschlag sind schon OK".

Würde ich auch dann sagen...

c137 schrieb:
Das Beispiel zeigt: Verlage nutzen die Preisbindung aus.

UNd wo nutzen diese die BPB aus? Die Verlage verdienen doch erst mal keinen Cent mehr dadurch, denn der Verlaufspreis ist doch nicht der Preis, für den sie das Buch verkaufen. UNd natürlich bekommt Amazon ganz andere Rabatte als der kleine Buchhändler um die Ecke. Aber die BPB sorgt dafür, dass es eben diese kleinen noch gibt und nicht Amazon irgendwann die Preise diktieren kann (und damit auch die Veröffentlichungen). So etwas hat Amazon ja vor geraumer Zeit versucht und kurzer Hand Bücher entsprechender Verlage nicht mehr verkauft. Nur ist das ganze nicht aufgegangen, eben weil die Leser genügend Alternativen zum Kauf hatten und eben wo anders gekauft haben. Der einzige, der den Schaden hatte, war damit Amazon, die diese die Bücher eben nicht verkauft haben. Natürlich hat der Verlag auch weniger Bücher verkauft, aber eben nicht so viele, dass es ihn wirklich unter Druck gesetzt hat. Wenn Amazon aber einer von den letzten Händlern wäre, würde das ganze schon wieder deutlich anders ausschauen...

c137 schrieb:
Ja, und das ist eine Sauerei. Aber nein, die Regeln sind ja laut dir "nicht eng".
Das widerspricht btw jeder Logik: eBooks sind Bücher, also gilt die Preisbindung. Aber eBooks sind keine Bücher, also gilt die höhere Märchensteuer. Spannend. Da sollte sich der Gesetzgeber mal wirklich mit sich selbst einig werden.

Die Regeln sind auch nach wie vor nicht eng. Auch hier wirfst Du einiges durcheinander. Was haben die Verlage mit der MwSt zu tun? Mal davon abgesehen dass sich dies in der nächsten Zeit eh ändern wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
Offenbar für genug Leute, so dass Amazon auch in D einigermaßen erfolgreich Bücher verkauft, trotz Preisbindung.

nach einer Regulierung geschriehe
Es gibt schon das sog. Kartellrecht. Warum man in Deutschland immer alles doppelt und dreifach verbieten bzw. regulieren muss, ist mir nach wie vor schleierhaft.

Der Autor soll also kein Geld dafür erhalten, dass Verlage in anderen Ländern seine Bücher drucken und verkaufen? UNd warum soll der Verlag, welcher viel Geld in Lektorat, Marketing, Werbung usw gesteckt hat, nicht auch etwas davon bekommen? UNd das selbe Produkt? Wer übersetzt es z.B.? Arbeiten diese Menschen für Luft und Liebe?
Du hast nicht verstanden. Da wurde nichts übersetzt, lektoriert oder gar von einem anderen Verlag gedruckt. Es ist wie gesagt DASSELBE Produkt, aus derselben Maschine, mit derselben Papierqualität und denselben nicht vorhandenen Druckfehlern.

Ich bin auch bereit, für einen echten Mehrwert zu zahlen (sonst hätte ich wohl kaum mechanische Tastaturen). Aber wo keiner ist, ist auch kein Aufpreis gerechtfertigt.

Was haben die Verlage mit der MwSt zu tun?
Hab ich nirgendwo behauptet ;)
Maximal Lobbyarbeit. Aber da arbeiten die weniger an höheren Steuern (die schaden ihnen ja) sondern an Preisbindung und Leistungsschutzrecht.
Ergänzung ()

mischaef schrieb:
al zu den Rezensionen zu kommen muss ich das Buch erst mal kennen, es muss mir also vorgeschlagen werden. Wie gesagt, da vertraue ich doch lieber dem Buchhändler meines Vertrauens.
Das ist nun aber eine sehr persönliche Einstellung. Zumal der Händler das Buch auch erst mal kennen muss - und aus welcher Laune der heraus irgendwas gut findet oder nicht, ist im Schnitt sicher kaum besser als gut bewertete (nicht "gut bewertende"!) Rezensionen.

Die Verlage verdienen doch erst mal keinen Cent mehr dadurch, denn der Verlaufspreis ist doch nicht der Preis, für den sie das Buch verkaufen.
Wo ermöglicht die Preisbindung dann bitte Querfinanzierung und "Experimente"?
 
mischaef schrieb:
Was haben Lizenzgebühren jetzt schon wieder mit diesem "gierig" zu tun? Der Autor soll also kein Geld dafür erhalten, dass Verlage in anderen Ländern seine Bücher drucken und verkaufen? UNd warum soll der Verlag, welcher viel Geld in Lektorat, Marketing, Werbung usw gesteckt hat, nicht auch etwas davon bekommen? UNd das selbe Produkt? Wer übersetzt es z.B.? Arbeiten diese Menschen für Luft und Liebe?

Ich beneide dich um deine Geduld, die du hier beweißt, du führst jedoch einen Krieg wie Don Quijote gegen seine Windmühlen.

Ich schreib hier jedoch auch noch mal etwas dazu:

Die Buchpreisbindung ist etwas, über das man herrlich und wunderbar streiten kann, da sie Vor- und Nachteile hat. Diese lassen sich jedoch niemals wirklich klar aufschlüsseln und wären eigentlich eher ein Thema für eine Masterarbeit oder gar Doktorarbeit.

Zu den Vorteilen gehört sicherlich, dass sich kleinere Buchhandlungen in Deutschland immer noch über Wasser halten können und somit auch in Gegenden zur Verfügung stehen, die so zum Beispiel uninteressant für die größeren Ketten sind. Die Lieferung per Post ist leider nicht immer angenehmer, da man dafür auch zu Hause sein muss oder seinen Paket-Fahrer kennen muss.

Ob durch die Buchpreisbindung die Bücher teurer für die Menschen sind? Es kommt drauf an. Es ist jedoch eine Tatsache, dass bestimmte Bücher - gerade die Bestseller-Belletristik - in Deutschland teurer bis deutlich teurer sind, als in England oder USA. Gleichzeitig haben wir jedoch ein recht stabiles Preisniveau für Bücher, während in den USA und in England Bücher, die hier recht günstig sind, teilweise das drei bis vierfache von dem Kosten, was wir so dafür zahlen.

Dafür muss man jedoch bereit sein auch in Nischen-Genres zu gehen und auch mal kleinere Autoren ansehen, die in Deutschland wesentlich eher die Chance haben einen Verleger zu finden, als in den USA oder England. J.K. Rowling wurde ja bereits genannt, die sehr lange gesucht hat.

Zu dem letzteren könnte man jetzt mit dem Selbst-Verlag kommen, den nun Amazon, Tolino und Co anbieten, jedoch boten auch andere Verlage bereits recht günstige Selbstverlage an und gleichzeitig sinkt die allgemeine Qualität der Literatur durch diese Selbstverlage. An dieser Stelle müsste man jedoch erneut weiter ausholen, da man hier Qualität unterschiedlich bemessen muss. So gibt es im Selbstverlag auf Amazon und auf Tolino sehr interessante und schöne Bücher, jedoch sind diese teilweise wesentlich eher mit Rechtschreibfehlern gespickt, als in einem Verlag. Während bei regulären Büchern mir pro 1000 Wörter vielleicht 2-3 Fehler auffallen - wir sprechen hier also von 0,2 - 0,5% Fehlern pro Buch - steigt das beim Selbstverlag drastisch an, so dass wir uns in der Regel bei 1 - 5% bewegen. Was im übrigen nicht unnormal ist, da bereits Vertipper dazu zählen usw. Selbst Rechtschreibungsgurus verursachen in der Regel beim Schreiben einen Fehlerquotient von 1% und mehr, da es Fehler gibt, vor den man nicht gefeit ist. Fehler fallen in der Regel einem Autor dann erst auf, wenn er genügend Abstand zum eigenen Text hat.

Um jedoch auf die Buchpreisbindung zurück zu kommen: Sie hat ihre Vorteile und Nachteile. Natürlich gibt es bestimmte Risiken, die auch in Verlage in Deutschland nicht eingehen, da hat c137 recht, jedoch ist sein eines angebrachtes Beispiel ohne weiteren Kontext eher schlecht als recht, da man zu wenig darüber weiß. Es könnten auch unrealistische Lizenzgebühren dazu geführt haben, dass eine Verlegung gescheitert ist. In Deutschland bekommt ein Autor vom Verlag ca. 3% des Buchpreises als Honorar ausgezahlt - Erstveröffentlichungen, Wissenschaftliche Bücher - das geht dann über 5% bis hin zu 10%. Je nach Bekanntheit eines Autores. Um wirklich 10% zu bekommen muss man einen richtigen Namen haben.

Sollte der Urpsrungsverlag dort zu viel gefordert haben, kann es sein, dass ein Verlag dieses Risiko nicht mehr eingeht, da ihnen bereits in der Kalkulation klar wird, dass sie bei diesem Buch auf keinen grünen Ast kommen können.

Diese Rechnung mit Büchern, die Übersetzt werden wollen, machen alle Verlage, da ein weitere Kostenfaktor hinzu kommt: Übersetzung. Übersetzer bekommen nämlich ein ähnlichen Prozentsatz wie der Autor eines Buches und damit kommen wir zum nächsten Punkt und wieder zur Buchpreisbindung:

Die Buchpreisbindung sorgt in Deutschland - ebenso wie die Überwachung dieses Buchpreises - nicht nur dafür, dass kleinere Buchhandlungen überleben können, sondern auch, dass kleinere Verlage überleben. Wäre die Buchpreisbindung weg, würde Amazon und Co erst einmal mit aller Kraft versuchen - wie in den USA und England - Buchhandlungen und Konkurrent zu eliminieren um anschließend als der wichtigste Händler den Verlagen deutlich höhere Rabatte sowohl bei eBooks als auch bei normalen Büchern aufzuzwingen. Diese Rabatte belaufen sich auf bis zu 50%, könnten jedoch durch eine kleine Gruppe an Händlern, die sich 100% des Buchmarktes teilen, schnell sogar noch erhöhen.

Das sind zwar nur Spekulationen, jedoch lassen sich Szenarien zumindest als realistische Möglichkeit verifizieren, wenn man etwas den Markt beobachtet und das Amazon zum Beispiel bereits jetzt schon versucht für eBooks die Rabatte auf 50% zu erhöhen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/rabatte-bei-e-books-amazon-setzt-buchverlage-unter-druck-1.1966060

Und damit kommen wir nun zu den Buchpreisen: Ich habe es bereits mehrfach geschrieben und ich wiederhole mich: Die reinen Druck- und Vertriebskosten eines Buches bewegen sich im Preisgefüge bei ca. 10%. Ich vermeide hier den Posten Produktionskosten, da dieser auf für eBooks anfällt und selbst Vertriebskosten fallen für eBooks an. Daher genauer definiert: Die Kosten für ein gedrucktes Buch belaufen sich in der Regel bei ca. 10% des Preises. Diese Ersparnis wird in der Regel durch die höhere Umsatzsteuer direkt wieder aufgefressen. Ich wiederhole das Beispiel:

Ein Buch kostet im Handel 10,- davon sind 10% Druck = 1,-. Wir müssen jedoch zu erst die 7% Umsatzstezer abziehen => 9,34. Wir ziehen 1,- Kosten für das gedruckte Buch ab => 8,34. Wir schlagen wieder die neue Mehrwertsteuer auf von 19% => 9,92. Das Buch ist ganze 8% günstiger geworden oder 8%.

Diese Rechnung ist jedoch stark vereinfacht, eigentlich spricht von von 10% von dem eigentlichen Preis ohne Umsatzsteuer, dann wäre es folgende Rechnung: (10 / 1,07) - (10 / 1,07 * 0,1) * 1,19 = 10,9. Das eBook wäre also durch die Mehrwertsteuer theoretisch sogar teurer, obwohl der Druck und der Versand weg fällt.

Da jedoch - oben den Link bitte beachten - die Händlerrabatte bei eBooks deutlich geringer ausfallen, nämlich nur 30%, kann der Verlag die Preise von eBooks auch entsprechend senken und anpassen.

Dieses ganze Konstrukt des Verlagswesen und der Bücher ist recht komplex. Was ihr hier versucht sehr allgemein zu diskutieren, hat bei uns im Studium fast zwei ganze Semester immer wieder begleitet und auch dort sind alle Argumente vorgetragen worden, die hier stehen und zwar in beide Richtungen.

Es ist ein sehr komplexes Thema und im Endeffekt verhebt ihr euch alle - mich eingeschlossen - wenn ihr versucht gegen oder für die Buchpreisbindung zu argumentieren. Die meisten hier arbeiten sicher nicht bei einem Verlag, haben eine Buchhandlung oder sind Autor - das man Autoren kennt zählt hier nicht. Keiner von euch hat jemals mit einem Verlag verhandeln müssen und kennt dort die gängigen Verträge oder die gängigen Arbeiten.

Im Endeffekt kratzten wir nur an der Oberfläche der Thematik und versuchen eher stümperhaft unsere Sicht zu vermitteln.
 
mischaef schrieb:
Definiere bitte "gierig"...



Wo kann es einen "freien" Markt geben, wenn ein paar Große die kleinen einfach aus den Weg räumen können und den Rest dann unter sich aufteilen? Spätetens dann wäre der freie Markt vorbei und es würde nach einer Regulierung geschriehen.



Seltsam, wenn ich mich umschaue erkenne ich genau das Gegenteil. Spätestens auf Buchmessen erkenne ich die Unterschiede darin, was an den Ständen der Verlage anderer Länder präsentiert wird und was bei den deutschen Verlagen.



Und? Dann schau mal bitte wieviele Bücher von deutschen Autoren in den USA verlegt werden. Die Zahl ist dann doch deutlich geringer. Und die angeblich fehlende Bereitschaft jetzt an einem Beispiel festzumachen halte ich schon für recht gewagt. Da könnte ich noch mal das POtter-Beispiel anbringen.




Kundenrezensionen? Bei denen man nicht weiß, aus welcher Motivation heraus sie geschrieben sind? Und um erst mal zu den Rezensionen zu kommen muss ich das Buch erst mal kennen, es muss mir also vorgeschlagen werden. Wie gesagt, da vertraue ich doch lieber dem Buchhändler meines Vertrauens.




Dann hast Du Glück, es gibt aber immer mehr Amazon-Kunden, welche sich über die lange Lieferzeit beschweren.



Für Dich. Bei vielen ist der Buchladen aber direkt um die Ecke oder sie kommen auf dem Heimweg eh drann vorbei.



Wo habe ich geschrieben dass das jetzt so ist? Die Gefahr besteht aber. UNd wo diktieren 3-5 Verlagsgruppen anderen die Preise? Auf die Ausführung binn ich ebenfalls gespannt. Jeder Verlag legt die Preise für seine Bücher selbst fest. Selbst innerhalb der Verlagsgruppen ist das nicht selten so.




Was haben Lizenzgebühren jetzt schon wieder mit diesem "gierig" zu tun? Der Autor soll also kein Geld dafür erhalten, dass Verlage in anderen Ländern seine Bücher drucken und verkaufen? UNd warum soll der Verlag, welcher viel Geld in Lektorat, Marketing, Werbung usw gesteckt hat, nicht auch etwas davon bekommen? UNd das selbe Produkt? Wer übersetzt es z.B.? Arbeiten diese Menschen für Luft und Liebe?




Würde ich auch dann sagen...



UNd wo nutzen diese die BPB aus? Die Verlage verdienen doch erst mal keinen Cent mehr dadurch, denn der Verlaufspreis ist doch nicht der Preis, für den sie das Buch verkaufen. UNd natürlich bekommt Amazon ganz andere Rabatte als der kleine Buchhändler um die Ecke. Aber die BPB sorgt dafür, dass es eben diese kleinen noch gibt und nicht Amazon irgendwann die Preise diktieren kann (und damit auch die Veröffentlichungen). So etwas hat Amazon ja vor geraumer Zeit versucht und kurzer Hand Bücher entsprechender Verlage nicht mehr verkauft. Nur ist das ganze nicht aufgegangen, eben weil die Leser genügend Alternativen zum Kauf hatten und eben wo anders gekauft haben. Der einzige, der den Schaden hatte, war damit Amazon, die diese die Bücher eben nicht verkauft haben. Natürlich hat der Verlag auch weniger Bücher verkauft, aber eben nicht so viele, dass es ihn wirklich unter Druck gesetzt hat. Wenn Amazon aber einer von den letzten Händlern wäre, würde das ganze schon wieder deutlich anders ausschauen...



Die Regeln sind auch nach wie vor nicht eng. Auch hier wirfst Du einiges durcheinander. Was haben die Verlage mit der MwSt zu tun? Mal davon abgesehen dass sich dies in der nächsten Zeit eh ändern wird...

  • Irgendwie kommt es mir so vor, als wärst du Lobbyist eines Verlags oder du arbeitest für so einen steinzeitlichen Laden?
  • Das traurigste sind deine Argumente, die die Wirklichkeit verdrehen. Laut Gesetz ist die Begründung für die Buchpreisbindung: "Das Gesetz gewährleistet zugleich, dass dieses Angebot für eine breite Öffentlichkeit zugänglich ist, indem es die Existenz einer großen Zahl von Verkaufsstellen fördert." Ziel des Gesetzes war es und ist es, möglichst vielen Verkaufsstellen ein Auskommen zu gewährleisten. Dies ist bei E-Books nicht der Fall, da E-Books nicht bei kleinen Läden verfügbar sind. Kapierst du das? Oder eher nicht so?
  • Natürlich ist es die pure Angst, die bei der Verlagen herrscht. Der Kunde soll geknebelt und ausgepresst werden: gleicher Verkafuspreis ohne Wiederverkauf (mit DRM ist das möglich!) und ohne Zwischenhändler!
  • Dein Vergleich zur Musik ist gut: digitale Musik ist deutlich günstiger zu haben als CDs oder Schallplatten. Aber ich bezahle dafür auch das Trägermedium. Sollte also beim Buchmarkt auch so sein.
Ergänzung ()

Teralios schrieb:
Ich beneide dich um deine Geduld, die du hier beweißt, du führst jedoch einen Krieg wie Don Quijote gegen seine Windmühlen.

Ich schreib hier jedoch auch noch mal etwas dazu:

Die Buchpreisbindung ist etwas, über das man herrlich und wunderbar streiten kann, da sie Vor- und Nachteile hat. Diese lassen sich jedoch niemals wirklich klar aufschlüsseln und wären eigentlich eher ein Thema für eine Masterarbeit oder gar Doktorarbeit.

Zu den Vorteilen gehört sicherlich, dass sich kleinere Buchhandlungen in Deutschland immer noch über Wasser halten können und somit auch in Gegenden zur Verfügung stehen, die so zum Beispiel uninteressant für die größeren Ketten sind. Die Lieferung per Post ist leider nicht immer angenehmer, da man dafür auch zu Hause sein muss oder seinen Paket-Fahrer kennen muss.

Ob durch die Buchpreisbindung die Bücher teurer für die Menschen sind? Es kommt drauf an. Es ist jedoch eine Tatsache, dass bestimmte Bücher - gerade die Bestseller-Belletristik - in Deutschland teurer bis deutlich teurer sind, als in England oder USA. Gleichzeitig haben wir jedoch ein recht stabiles Preisniveau für Bücher, während in den USA und in England Bücher, die hier recht günstig sind, teilweise das drei bis vierfache von dem Kosten, was wir so dafür zahlen.

Dafür muss man jedoch bereit sein auch in Nischen-Genres zu gehen und auch mal kleinere Autoren ansehen, die in Deutschland wesentlich eher die Chance haben einen Verleger zu finden, als in den USA oder England. J.K. Rowling wurde ja bereits genannt, die sehr lange gesucht hat.

Zu dem letzteren könnte man jetzt mit dem Selbst-Verlag kommen, den nun Amazon, Tolino und Co anbieten, jedoch boten auch andere Verlage bereits recht günstige Selbstverlage an und gleichzeitig sinkt die allgemeine Qualität der Literatur durch diese Selbstverlage. An dieser Stelle müsste man jedoch erneut weiter ausholen, da man hier Qualität unterschiedlich bemessen muss. So gibt es im Selbstverlag auf Amazon und auf Tolino sehr interessante und schöne Bücher, jedoch sind diese teilweise wesentlich eher mit Rechtschreibfehlern gespickt, als in einem Verlag. Während bei regulären Büchern mir pro 1000 Wörter vielleicht 2-3 Fehler auffallen - wir sprechen hier also von 0,2 - 0,5% Fehlern pro Buch - steigt das beim Selbstverlag drastisch an, so dass wir uns in der Regel bei 1 - 5% bewegen. Was im übrigen nicht unnormal ist, da bereits Vertipper dazu zählen usw. Selbst Rechtschreibungsgurus verursachen in der Regel beim Schreiben einen Fehlerquotient von 1% und mehr, da es Fehler gibt, vor den man nicht gefeit ist. Fehler fallen in der Regel einem Autor dann erst auf, wenn er genügend Abstand zum eigenen Text hat.

Um jedoch auf die Buchpreisbindung zurück zu kommen: Sie hat ihre Vorteile und Nachteile. Natürlich gibt es bestimmte Risiken, die auch in Verlage in Deutschland nicht eingehen, da hat c137 recht, jedoch ist sein eines angebrachtes Beispiel ohne weiteren Kontext eher schlecht als recht, da man zu wenig darüber weiß. Es könnten auch unrealistische Lizenzgebühren dazu geführt haben, dass eine Verlegung gescheitert ist. In Deutschland bekommt ein Autor vom Verlag ca. 3% des Buchpreises als Honorar ausgezahlt - Erstveröffentlichungen, Wissenschaftliche Bücher - das geht dann über 5% bis hin zu 10%. Je nach Bekanntheit eines Autores. Um wirklich 10% zu bekommen muss man einen richtigen Namen haben.

Sollte der Urpsrungsverlag dort zu viel gefordert haben, kann es sein, dass ein Verlag dieses Risiko nicht mehr eingeht, da ihnen bereits in der Kalkulation klar wird, dass sie bei diesem Buch auf keinen grünen Ast kommen können.

Diese Rechnung mit Büchern, die Übersetzt werden wollen, machen alle Verlage, da ein weitere Kostenfaktor hinzu kommt: Übersetzung. Übersetzer bekommen nämlich ein ähnlichen Prozentsatz wie der Autor eines Buches und damit kommen wir zum nächsten Punkt und wieder zur Buchpreisbindung:

Die Buchpreisbindung sorgt in Deutschland - ebenso wie die Überwachung dieses Buchpreises - nicht nur dafür, dass kleinere Buchhandlungen überleben können, sondern auch, dass kleinere Verlage überleben. Wäre die Buchpreisbindung weg, würde Amazon und Co erst einmal mit aller Kraft versuchen - wie in den USA und England - Buchhandlungen und Konkurrent zu eliminieren um anschließend als der wichtigste Händler den Verlagen deutlich höhere Rabatte sowohl bei eBooks als auch bei normalen Büchern aufzuzwingen. Diese Rabatte belaufen sich auf bis zu 50%, könnten jedoch durch eine kleine Gruppe an Händlern, die sich 100% des Buchmarktes teilen, schnell sogar noch erhöhen.

Das sind zwar nur Spekulationen, jedoch lassen sich Szenarien zumindest als realistische Möglichkeit verifizieren, wenn man etwas den Markt beobachtet und das Amazon zum Beispiel bereits jetzt schon versucht für eBooks die Rabatte auf 50% zu erhöhen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/rabatte-bei-e-books-amazon-setzt-buchverlage-unter-druck-1.1966060

Und damit kommen wir nun zu den Buchpreisen: Ich habe es bereits mehrfach geschrieben und ich wiederhole mich: Die reinen Druck- und Vertriebskosten eines Buches bewegen sich im Preisgefüge bei ca. 10%. Ich vermeide hier den Posten Produktionskosten, da dieser auf für eBooks anfällt und selbst Vertriebskosten fallen für eBooks an. Daher genauer definiert: Die Kosten für ein gedrucktes Buch belaufen sich in der Regel bei ca. 10% des Preises. Diese Ersparnis wird in der Regel durch die höhere Umsatzsteuer direkt wieder aufgefressen. Ich wiederhole das Beispiel:

Ein Buch kostet im Handel 10,- davon sind 10% Druck = 1,-. Wir müssen jedoch zu erst die 7% Umsatzstezer abziehen => 9,34. Wir ziehen 1,- Kosten für das gedruckte Buch ab => 8,34. Wir schlagen wieder die neue Mehrwertsteuer auf von 19% => 9,92. Das Buch ist ganze 8% günstiger geworden oder 8%.

Diese Rechnung ist jedoch stark vereinfacht, eigentlich spricht von von 10% von dem eigentlichen Preis ohne Umsatzsteuer, dann wäre es folgende Rechnung: (10 / 1,07) - (10 / 1,07 * 0,1) * 1,19 = 10,9. Das eBook wäre also durch die Mehrwertsteuer theoretisch sogar teurer, obwohl der Druck und der Versand weg fällt.

Da jedoch - oben den Link bitte beachten - die Händlerrabatte bei eBooks deutlich geringer ausfallen, nämlich nur 30%, kann der Verlag die Preise von eBooks auch entsprechend senken und anpassen.

Dieses ganze Konstrukt des Verlagswesen und der Bücher ist recht komplex. Was ihr hier versucht sehr allgemein zu diskutieren, hat bei uns im Studium fast zwei ganze Semester immer wieder begleitet und auch dort sind alle Argumente vorgetragen worden, die hier stehen und zwar in beide Richtungen.

Es ist ein sehr komplexes Thema und im Endeffekt verhebt ihr euch alle - mich eingeschlossen - wenn ihr versucht gegen oder für die Buchpreisbindung zu argumentieren. Die meisten hier arbeiten sicher nicht bei einem Verlag, haben eine Buchhandlung oder sind Autor - das man Autoren kennt zählt hier nicht. Keiner von euch hat jemals mit einem Verlag verhandeln müssen und kennt dort die gängigen Verträge oder die gängigen Arbeiten.

Im Endeffekt kratzten wir nur an der Oberfläche der Thematik und versuchen eher stümperhaft unsere Sicht zu vermitteln.

Du hast sicher vollkommen Recht. Das ganze ist sehr komplex. Aber für mich als Kunden zählt, was am Ende dabei raus kommt: teure Bücher, die teuersten der Welt. Und jetzt auch noch die teuersten E-Books. Das ist einfach nicht ok und ich bin mir sicher, dass die Buchpreisbindung die Hauptursache dafür ist. Daher bin ich gegen die Buchpreisbindung, die einfach nicht in die digitale Welt passt. Die Verlage haben aber ganz offensichtlich super Lobbyarbeit geleistet.
 
superdash schrieb:
Ergänzung ()

Du hast sicher vollkommen Recht. Das ganze ist sehr komplex. Aber für mich als Kunden zählt, was am Ende dabei raus kommt: teure Bücher, die teuersten der Welt. Und jetzt auch noch die teuersten E-Books. Das ist einfach nicht ok und ich bin mir sicher, dass die Buchpreisbindung die Hauptursache dafür ist. Daher bin ich gegen die Buchpreisbindung, die einfach nicht in die digitale Welt passt. Die Verlage haben aber ganz offensichtlich super Lobbyarbeit geleistet.
Ich habe mir jetzt mal etwas Zeit gelassen, da ich auch etwas nach forsche und nebenbei entsprechende Bewerbungen für Bibliotheken und Verlage schreiben muss. ;)

Das primäre Problem dieser Diskussion ist meist, dass man immer nur ein sehr eingeschränkten Blickwinkel auf die Buchpreisbindung und entsprechend ihre Auswirkung hat.

Ich gebe dir schon recht, es gibt Bücher, die sind in Deutschland teilweise deutlich teurer, als es in den USA oder England der Fall ist, darunter fallen in der Regel eben die Bücher auf der Bestseller-Liste. Jedoch werden diese Preise teilweise durch ein massiven Druck von Amazon und Co durch gedrückt, die jedoch gleichzeitig nicht auf ihre Gewinnmarge verzichten, sondern die Verlage unter sehr großen Druck setzten. Das ist jetzt ein fiktives Beispiel mit stark gekürzten reißerischen Aussagen, jedoch habe ich im Gespräch mit Verlagen im Ausland durchaus entsprechende Aussagen bekommen.

Amazon: "Wir wollen das Buch für maximal 9,99 verkaufen!"
Verlag: "Ja, gut, aber wir haben damit kalkuliert, dass ihr uns 7,50 zahlt pro Buch."
Amazon: "Ja nö... da machen wir ja keinen Gewinn mehr, also wir kaufen das Buch für maximal 4,00 bei euch."
Verlag: "Ja... aber dann müssten wir ja mindestens eine Summe X verkaufen, damit wir mit dem Buch überhaupt eine 0 bekommen. Wir rechnen aber eigentlich mit weniger ... Jungs das geht nicht."
Amazon: "Ach, das geht nicht... nun ja wir könnten uns ja mal überlegen die Bücher aus eurem Verlag mal nen paar Monate nicht zu verkaufen, mal sehen ob ihr dann einsichtiger seid."
Verlag: "Na... na ok, 5,-, dass ist zwar noch zu wenig und für uns ist das Buch dann ein Risiko, aber besser so als garkeine Verkäufe mehr."
Amazon: "Na geht doch! Ach ja im übrigen, wir vollen das Ebook für 5,- verkaufen, wir zahlen euch also maximal 1,-"
Verlag: "Ä... ähm ... ja ok, wir können auf die Verkäufe durch euch nicht verzichten."

In England und den USA gibt es die Gruppe der Buchhändler, die aus sehr wenigen Händlern bestehen und die dadurch entsprechende Macht haben. Es ist nicht umsonst zum Kartell-Verfahren gegen Apple gekommen und zu einem Urteil.

Kleinere Verlage und Nischenverlage sind in England und USA in den letzten Jahren verschwunden oder wurden aufgekauft und auch in Deutschland kann man so etwas beobachten. Es gibt ein paar große Verlagsgruppen, sonst ist es jedoch Fehlanzeige und dass hat nicht nur was mit "Gewinnmaximierung" zutun, sondern auch damit, dass viele dieser Verlage nicht mehr überleben können und eigentlich reine Null-Summen-Spiele betrieben werden.

Die Buchpreisbindung in Deutschland wirkt auch gegen solche Probleme ein Stückweit, so dass eben auch kleinere Verlage überleben können und unabhängig bleiben können und das ist unglaublich wichtig!

Wie oft lese ich in entsprechenden Medien und von Menschen, dass die Verlage und die Medien alle gleich geschaltet werden und gleichgeschaltet sind? Nun, dass hat auch was damit zutun, dass viele kleine Verlage heute verschwunden sind und auf Grund wirtschaftlicher Probleme aufgekauft werden konnten.

Wie gesagt, dass primäre Problem ist die sehr beschränkte Sichtweise von einigen auf eben diese Buchpreisbindung, ich habe bereits sowohl für als auch gegen diese Bindung argumentiert, am Ende kann man mit einem Blick auf England und USA aus jeder Sichtweise sowohl starke Argument dafür als auch dagegen finden. Am Ende muss man sich jedoch klar sein: Der Wegfall kann sehr unangenehme Folgen haben, aber auch positive.
 
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