eYc
Rear Admiral
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- Okt. 2007
- Beiträge
- 5.778
Hallo,
ich habe vor einem Jahr (Mai 2017) über eBay eine neue Festplatte WD Red 2 TB von einem Privatverkäufer ersteigert.
Die einzige Beschreibung des Verkäufers lautete "neu und unbenutzt ... Keine Rechnung ... keine Garantie und Rückgaberecht", unter den automatisch (über die EAN) eingefügten "Artikelmerkmale" und "Detaillierte Informationen zum Artikel" von eBay.
Der Garantie-Check bei WD ergab, dass es sich um eine OEM handeln muss, für die's keine Garantie beim Hersteller gibt. Davon stand nichts in der Beschreibung, und der Verkaufserlös von 80 Euro (plus 6 Euro Versand) lag am Ende auch bei dem einer neuen Retail-HDD aus dem Handel.
Außer einem Kommentar [bzgl. dem fehlenden Hinweis auf OEM u. somit keine Herstellergarantie] in der (guten) Bewertung bei eBay habe ich nichts weiter unternommen.
Jetzt, nach einem Jahr, machte die Festplatte aber Probleme. Ich nutzte sie als Aufnahme-Zielort für TV-Aufnahmen, und in einer Nacht hat sich das Programm aufgehängt, der Explorer war nicht mehr benutzbar, und die letzten zwei Aufnahmen (oder mehr) sind unbrauchbar.
In der Ereignisanzeige sah ich den Fehler "Fehlerhafter Block bei Gerät \Device\Harddisk2\DR2" (ID 7) mehrfach, seit (und vor allem an dem Tag) 18.02. Dann zwei Monate lang nichts mehr. Und es gab keinerlei Warnung von Windows 10, oder vom Intel RST.
Dazu habe ich jetzt einige Fragen:
Hätte der Verkäufer das angeben müssen, dass es sich um eine OEM-Festplatte ohne Garantie des Herstellers handelt?
Habe ich da noch irgendwelche Möglichkeiten, nachdem schon ein Jahr vergangen ist? Oder hätte ich sie gleich zurückschicken sollen?
In der Artikelbeschreibung ist auch die EAN 0718037799667 angegeben. Lässt das auf eine Retail-Festplatte schließen, oder ist die für alle die selbe?
Ich konnte jedenfalls keine 'eigene' EAN für das OEM-Modell im www finden. Auf der Platte (WD20EFRX-68EUZN0) steht auch keine drauf, zumindest nicht im Klartext. Was ich über Barcode-Scanner mit dem Smartphone raus' krieg, sind immer nur die SNr. u. Modell-Nr.
Nur je einmal hat's mir auch eine 03116315 ("UPC_E") und eine 10517277 ("EAN_B") ausgespuckt, mit denen sich aber nichts anfangen lässt.
Was ich im Internet dazu gefunden habe, betrifft nur gewerblich Verkäufer, also Händler wie Mindfactory u. Alternate, und das lässt sich hier vermutlich nicht anwenden.
OEM, Grauimporte, Gewährleistung - Quatsch und Aufklärungsthread!
ist eine OEM-Festplatte ein rückgabegrund?, daraus: https://www.hardwareluxx.de/communi...ng-quatsch-und-aufklaerungsthread-548773.html
Es geht mir jetzt also nicht um eine Datenrettung von der defekten Festplatte.
Vielmehr möchte ich wissen, ob ich rechtlich (noch) irgendwelche Chancen habe, was den Verkauf angeht, und falls daraus nichts wird, ob ich die Platte weiter verwenden kann.
Ich konnte schon eine handvoll HDDs auf die Art "reparieren", und es trat kein Fehler mehr damit auf. Allerdings waren die anderen Platten danach auch 'sauber' was die SMART-Werte angeht, und CDI zeigte auch wieder "Zustand: Gut" an.
Gruß, Mike (eyc).
ich habe vor einem Jahr (Mai 2017) über eBay eine neue Festplatte WD Red 2 TB von einem Privatverkäufer ersteigert.
Die einzige Beschreibung des Verkäufers lautete "neu und unbenutzt ... Keine Rechnung ... keine Garantie und Rückgaberecht", unter den automatisch (über die EAN) eingefügten "Artikelmerkmale" und "Detaillierte Informationen zum Artikel" von eBay.
Der Garantie-Check bei WD ergab, dass es sich um eine OEM handeln muss, für die's keine Garantie beim Hersteller gibt. Davon stand nichts in der Beschreibung, und der Verkaufserlös von 80 Euro (plus 6 Euro Versand) lag am Ende auch bei dem einer neuen Retail-HDD aus dem Handel.
Außer einem Kommentar [bzgl. dem fehlenden Hinweis auf OEM u. somit keine Herstellergarantie] in der (guten) Bewertung bei eBay habe ich nichts weiter unternommen.
Jetzt, nach einem Jahr, machte die Festplatte aber Probleme. Ich nutzte sie als Aufnahme-Zielort für TV-Aufnahmen, und in einer Nacht hat sich das Programm aufgehängt, der Explorer war nicht mehr benutzbar, und die letzten zwei Aufnahmen (oder mehr) sind unbrauchbar.
In der Ereignisanzeige sah ich den Fehler "Fehlerhafter Block bei Gerät \Device\Harddisk2\DR2" (ID 7) mehrfach, seit (und vor allem an dem Tag) 18.02. Dann zwei Monate lang nichts mehr. Und es gab keinerlei Warnung von Windows 10, oder vom Intel RST.
Dazu habe ich jetzt einige Fragen:
Hätte der Verkäufer das angeben müssen, dass es sich um eine OEM-Festplatte ohne Garantie des Herstellers handelt?
Habe ich da noch irgendwelche Möglichkeiten, nachdem schon ein Jahr vergangen ist? Oder hätte ich sie gleich zurückschicken sollen?
In der Artikelbeschreibung ist auch die EAN 0718037799667 angegeben. Lässt das auf eine Retail-Festplatte schließen, oder ist die für alle die selbe?
Ich konnte jedenfalls keine 'eigene' EAN für das OEM-Modell im www finden. Auf der Platte (WD20EFRX-68EUZN0) steht auch keine drauf, zumindest nicht im Klartext. Was ich über Barcode-Scanner mit dem Smartphone raus' krieg, sind immer nur die SNr. u. Modell-Nr.
Nur je einmal hat's mir auch eine 03116315 ("UPC_E") und eine 10517277 ("EAN_B") ausgespuckt, mit denen sich aber nichts anfangen lässt.
Was ich im Internet dazu gefunden habe, betrifft nur gewerblich Verkäufer, also Händler wie Mindfactory u. Alternate, und das lässt sich hier vermutlich nicht anwenden.
OEM, Grauimporte, Gewährleistung - Quatsch und Aufklärungsthread!
ist eine OEM-Festplatte ein rückgabegrund?, daraus: https://www.hardwareluxx.de/communi...ng-quatsch-und-aufklaerungsthread-548773.html
Nun, ich kann dir das nicht absolut rechtssicher sagen, aber es dürfte ein Sachmangel vorliegen, wenn im Einzelhandel an einen Endkunden verkaufte Ware tatsächlich OEM-Ware ist und daher ohne Garantie aufwartet.
Ist eine Sache mangelhaft, kannst du nach § 439 BGB ...
Vergleich die EAN.
Die von Dir gewünschte Platte hätte normalerweise 3 Jahre Herstellergarantie.
Eine OEM-Platte darf meines Kenntnisstandes nicht ohne ausdrücklichen Hinweis im normalen Handel verkauft werden. Der Käufer darf ansonsten immer annehmen, das er Nicht-OEM Ware erhält. So sollte es auch bei MF sein.
Fraglich ist doch auch ob der Händler es verschweigen darf oder ob er es als OEM ausgeben muss. Die Idee dahinter ist doch den Kunden zu täuschen und von ihm den Retailpreis zu kassieren. Spätestens wenn der Händler dann die EAN der Retail HDD angibt, sich zur Garantie aber ausschweigt, und ne OEM Platte schickt finde ich das nicht mehr legal.
Ich habe die Frage übrigens mal in einem Rechtsforum gestellt. Auch dort ist man sich nicht einig, was zeigt wie schwer diese Frage zu beantworten ist und dass es eben nicht so eindeutig ist, ...:
http://www.123recht.net/forum_topic.asp?topic_id=527301&page=1
So, ich habe die Frage auch noch einmal im JuraForum gestellt und dort eine sehr aufschlussreiche Antwort erhalten, die auch sehr schön belegt wurde: https://www.juraforum.de/forum/t/mu...he-gekennzeichnet-werden.606957/#post-1656102
Demnach ist es nach § 5a UWG unzulässig das Fehlen einer Garantie zu verschweigen und dazu gibt es sogar ein Urteil vom BGH vom 15.06.2016 (VIII ZR 134/15) auf ein Auto ohne Garantie bezogen. Natürlich lässt sich das nicht vollumfänglich auf HDDs übertragen und eine eindeutige Aussage zu dem Sachverhalt lässt sich nicht treffen, das ist in der Juristik aber selten der Fall. Nichtsdestotrotz ist eine Garantie bei einer HDD wie bei einem Auto sehr wichtig und man schließt wie bei einem Auto ein Kaufvertrag ab der § 5a UWG unterliegt.
so sah das Angebot aus:
Die SMART-Werte der Festplatte waren zwei Wochen vor Auftreten der Fehler in der Ereignisanzeige noch OK:
Als es dann passierte, am 10.05., war "C5 - Aktuell schwebende Sektoren" bei 2, kurz drauf waren's 5, und vor/nach erfolgtem Kopieren der Daten mit Aomei Backupper am 12./13.05. schon 9 schwebende Sektoren.
-
Ich habe dann eine Reparatur mit dem WD-Tool DataLifeguard Diagnostics (erst Windows "unable to repair ...", dann das bootfähige Tool) durchgeführt:
Danach blieb noch 1 schwebender Sektor, und daran hat sich bis heute auch nichts mehr verändert:
Die SMART-Werte der Festplatte waren zwei Wochen vor Auftreten der Fehler in der Ereignisanzeige noch OK:
Als es dann passierte, am 10.05., war "C5 - Aktuell schwebende Sektoren" bei 2, kurz drauf waren's 5, und vor/nach erfolgtem Kopieren der Daten mit Aomei Backupper am 12./13.05. schon 9 schwebende Sektoren.
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Ich habe dann eine Reparatur mit dem WD-Tool DataLifeguard Diagnostics (erst Windows "unable to repair ...", dann das bootfähige Tool) durchgeführt:
Danach blieb noch 1 schwebender Sektor, und daran hat sich bis heute auch nichts mehr verändert:
Vielmehr möchte ich wissen, ob ich rechtlich (noch) irgendwelche Chancen habe, was den Verkauf angeht, und falls daraus nichts wird, ob ich die Platte weiter verwenden kann.
Ich konnte schon eine handvoll HDDs auf die Art "reparieren", und es trat kein Fehler mehr damit auf. Allerdings waren die anderen Platten danach auch 'sauber' was die SMART-Werte angeht, und CDI zeigte auch wieder "Zustand: Gut" an.
Gruß, Mike (eyc).
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