BeBur schrieb:
Ich find das sieht eher nach Recht wenig Arbeit aus, paar Mails an den Anwalt verteilt auf Monate.
5% Zinsen auf sein Geld, wo gibt es die heutzutage noch, außer bei Spaßbietern?
Aus oben angedeuteter Erfahrung:
Bei mir ging es um die Rückabwicklung eines Autos, das im Nachhinein doch nicht "so ganz" den Angaben entsprach.
Streitsumme: 15k€
Streitdauer: 20 Monate inklusive "Nebenschauplätzen".
Streitergebnis: 15k€ zurückerhalten. Dafür 10 Monate kein Pkw auf dem Hof, daraus resultierend natürlich Kosten, Aufwand.
Weiteres Ergebnis: Einen Titel gegen den ehemaligen Besitzer des Autohauses über knapp 2k€. Seitdem unbekannt verzogen.
Kurzfassung:
Nach Kauf des Autos im Frühsommer hat sich dieses beim ersten starken Regen in ein Aquarium verwandelt.
Den Verkäufer drauf hingewiesen, dieser hatte viel zu erzählen aber wenig zu bieten, es wurde ein wenig im Ablauf des Schiebedachs rumgestochert. Mangel in Schriftform bestätigen lassen.
Nächster Nennenswerter Schauer: Wieder Nasse Füße, wieder bemängelt, diesmal auch Totalausfall vom Navi und Tempomat. Kommunikation mit dem Verkäufer ab dieser Stelle schwierig bis unmöglich.
Anwalt dabei, Nachbesserung verlangt, Termin gemacht, Erfüllungsfrist gesetzt, Auto zur Nachbesserung abgegeben, bei Übergabe Kilometerstand, Zustand und diverses andere Dokumentiert und bestätigen lassen.
2 Werktage vor Fristende versucht Übergabetermin zu machen, Auto noch nicht fertig. Was genau nicht fertig war wurde uns nicht mitgeteilt.
Wiederum anwaltlich angemahnt, abgewartet, angemahnt, abgewartet und schließlich Rückabwicklung eingeleitet.
Plötzlich ruft eine Werkstatt an, die keiner kannte. Da hatte man den Karren wohl aus Verzweiflung oder Unfähigkeit hin weitergereicht. Ich möchte doch bitte bei Cargarantie oder Ford einen Kulanzantrag für das Navi stellen... Hat mein Anwalt abgelehnt. Von einem Wasserschaden wussten die nix. Spaßeshalber mal nach dem Kilometerstand gefragt. Der wurde mir kurz darauf mitgeteilt, war freundlich 3500km mehr als bei Übergabe... Habe davon dann auch Schriftmaterial bekommen.
Mein Vertragspartner war aber durchaus daran interessiert, das mir nicht langweilig wird. Kurz nach diesem Gespräch bekam ich Post von einem Kinderkrankenhaus mit der Aufforderung eine Abschlepprechnung für mein Fahrzeug zu begleichen. Da hatte man den Karren stumpf in die Einfahrt der RTWs gestellt und sich dann noch für mich ausgegeben. Nach diversem Schriftkram mit Anwalt, Krankenhaus und Abschleppunternehmen war klar, das ich den Karren da nicht hingestellt haben konnte. Wäre ich das gewesen, ich wäre mit 35 Jahren innerhalb von Wochen 2 Köpfe gewachsen und hätte 50kg verloren..
Waren auch wieder viele Schriftstücke.
Dazu kamen dann noch 3 oder 4 Strafzettel. Die nimmt man zur Kenntnis, reicht Sie dem Anwalt weiter, der Schreibt dann wieder Briefe.
Und ja, die Gegenseite wurde mehrmals aufgefordert das Fahrzeug abzumelden und dies nachzuweisen.
Wenn das Ding
a) auf dem verschlossen Firmenhof steht, macht man sich strafbar wenn man diesen unbefugt betritt, um sein Fahrzeug abzumelden. Das geht nunmal nur mit den Kennzeichen.
b) irgendwo steht, musst erstmal rausfinden wo irgendwo ist.
Bleibt nur c) Dank diverser von der Gegenseite gelieferter Nachweise der unbefugten Nutzung im Nachgang die Unterhaltskosten aus der Zeit einzuklagen.
Auch "völlig nutzlose Gestalten" wie Gerichtsdiener, die an der Stelle eigentlich "nur extrem teure Postboten" sind, waren der Meinung sich einmischen zu müssen, gleiches gilt für meine ehemalige Rechtsschutzversicherung.
Nicht das ich was gegen Gerichtsdiener hätte, aber derjenige aus diesem Fall hatte danach noch rechtliche Auseinandersetzung mit meinem Anwalt für besonders kooperatives Verhalten.
Ich habe aus diesem Vorgang gute 3 cm Papier, diverse Emails und viele Geschichten zum erzählen. Und einiges gelernt - das ich nicht unbedingt lernen wollte.
Wenn ich, wie man beim TE vermuten kann, bei dem neuerlichen Verkauf des Computers eine hohe dreistellige oder mittlere vierstellige Summe weniger Erlös bekommen würde - es wäre mir den potenziellen Ärger nicht Wert.
Dafür ist mir meine Zeit und auch mein Nervenkostüm zu schade.
Speziell mit dem Risiko, das man am Ende des Verfahrens nichts erreicht hat, dafür der Computer aber 1 Jahr älter und entsprechend weniger Wert ist.