Projekt Eigenes Holzgehäuse µATX, semi-passiv

Tidusmaster

Lieutenant
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Nov. 2005
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Hallo liebe CBler.

Vorwort:
Vor etwa 2 Monaten habe ich mir mal ein paar Projekte angeschaut, die Holzprojekte fand ich dabei sehr interessant und dachte mir: "Sowas kannste auch mal versuchen". Zum anderen wollte ich ein kleines Gehäuse haben.

Hardware:
Intel Celeron E3300 @ 2.50GHz @ 0,98V @ Scythe Mine @ be quiet! Silent Wings USC 12cm @ 7V
MSI G41TM-E63
4GB A-Data RAM DDR2-800
Altes Slotin DVD-Laufwerk
Samsung 2,5" 500GB Festplatte in Scythe Drive
Reset / Power Schalter vom einem alten Gehäuse geklaut
Pico-Psu 80Watt Netzteil

6mm Starkes geleimtes Holz aus 1mm dünnen Scheiben, 120x80cm
2,5x13mm Holzschrauben
Kleines Schaniere

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Vorbereitung:
Zuerst habe ich mir Gedanken über den Aufbau und mit SketchUp erstmal eine Skizze gemacht. Dabei wollte ich die Anschlüsse oben haben, also habe das Motherboard um 90° gedreht. (Habe vorher garnicht gewisst, dass es auch Gehäuse gibt, wo das der Fall ist.) Es sollte nur eine Lüfteröffnung geben, wo der Lüfter der CPU rausblasen kann. Am Anfang wollte ich die Öffnung oben machen, kam mir aber etwas blöd vor und habe sie wie üblich nach hinten verschoben. Das Laufwerk und die Festplatte sollten senkrecht zueinander stehen, da ich aber beim ausmessen gemerkt habe, dass das nicht funktionieren kann, habe ich mich dazu entschieden beides waagerecht zum Boden einzubauen. Das schöne am Laufwerk ist, dass es ein Slotin ist, somit muss dort nur ein Schlitz ins Holz gesägt werden. Das Netzteil musste ich nicht einplanen, da es ja nicht innerhalb liegt. Die Befestigung des Laufwerks und der Festplatte fande ich am schlimmsten, da hatte ich erstmal keine richtige Idee. Später bin ich aber dazu gekommen, dass es ein Holzschacht sein sollte. Was aber dann beim Bauen zu viel arbeit und wohl auch nicht so richtig leise gewesen wäre. Dazu später mehr. Es gab nur ein großes Problem, wenn man mehrmals ins selbe Loch bohrt, hält das schnell nicht mehr, daher gab es die Frage: Wie soll man etwas reparieren? Daher habe ich mir gedacht, dass ich einfach die Seitenwand gegenüber vom Motherboard als Tür aufbaue. Der Power/Reset Schalter sollte nach oben kommen. Zum Holz muss ich noch sagen, dass ich die Dicke erst beim Kauf entschieden habe und ich 6mm passend fande. Bei den Schrauben habe ich gedacht 2xHolzdicke passt. Bei den Schanieren habe ich einfach aus dem Bauch heraus entschieden. Soweit zur Planung.

Skizze1:
holzgehaeuse.jpg


Skizze2:
Gehause2.jpg


An die Arbeit:
Erst mal habe ich das Motherboard, das Laufwerk und die Festplatte so gelegt, wie es später aussehen sollte, dabei sind die zwei Letzteren etwas weiter nach unten gekommen, weil man sonst nichts mehr hätte vernünftig anschließen können. Dadurch sind die Maße noch etwas anders geworden. 20cm breit, 33cm hoch und 27cm tief wurde es dann letztenendes. Dann war das ganze aufzeichnen von allen Seiten dran.
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Das Schneiden der Platten war ansträngend und ne ziemliche Sauerei. Danach konnte ich erstmal die Küche putzen.
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Beim Motherboard dachte ich mir, dass man einfach die Teile, die man normal ins Gehäuse schraubt, wo nachher das Motherboard draufgeschraubt wird in das Holz festschrauben kann. Als ob es dafür gedacht wäre, habe ich einfach ein Loch gebohrt (gauber 3er) und das "Teil" festgeschraubt und es hält bombenfest. Dabei hat mir das anfangs so viel Sorgen bereitet.
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Danach war für oben das Auschneiden der Motherboardblende dran, was später eine ziemliche Schleifarbeit war, bis die Blende endlich mal passte. Weil ich dann einmal die Zeit hatte, habe ich direkt noch die linke Seitenwand und die aufklappbare Tür mit angebracht.
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Nun ist die rechte Seite dran, hier habe ich einen Kreis gezeichnet, der dann ausgesägt werden konnte, da aber mein Onkel seine Stichsäge und Werkbank wieder haben musste, bin ich rundherum mit dem Bohrer lang gegangen, daher die Kreise am Rand. Sieht ganz nett aus, ist aber mehr arbeit. Danach wurde dann das Lüftergitter, auch von einem alten Gehäuse, festgeschraubt.
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Bevor die rechte Seitenwand befestigt wurde, gab es noch den schwierigsten Teil, das Laufwerk und die Festplatte musste irgend wie befestigt werden. Zuerst habe ich mir weitere Gedanken um eine Holzkontruktion gemacht, aber da gab es mehrere Probleme: Die Kontruktion musste erst gebaut werden und dann ins Gehäuse geschraubt werden, mehrermals Schrauben ist nur schwer möglich, die Laufwerke mussten fest angebraucht sein, damit nichts vibriert und die Temps wären auch fraglich gewesen. Dann kam mir jedoch eine andere Idee, als ich die Power/Reset-Schalter vom alten Gehäuse ausgebaut habe, hat mich der Festplattenkäfig angelächelt. Diesen habe ich also mit biegen und brechen ausgebaut, wurde dann noch von meinem Vater (der hat übrigens bei allem mitgeholfen, auch wenn ich nur "ich" schreibe) auf der Arbeit zurecht geschnitten und alles was über steht abgemacht. Dann bestand die Frage, wie man den jetzt einbaut, dabei kam mir eine Idee mit Winkeln den Käfig zur Tür hin festzuschrauben. An der Motherboard Seitenwand sollte dann auch noch eine Schraube hin, zur stabilität. Bevor es jedoch ans Festmachen ging, musste noch der Schlitz für die DVD's gebohrt werden, was wieder mit viel Schleifarbeit verbunden war. Dann habe ich zuerst die Festplatte und das Laufwerk ganz normal in den Käfig geschraubt und diesen danach ins Gehäuse geschraubt. Jetzt gab es nur ein Problem, beim Festschrauben des Käfigs, hatte er sich etwas verschoben, so dass keine DVD mehr richtig durch den schlitz gepasst hätte, also musste er nochmal ausgebaut werden. Der Schlitz wurde etwas angepasst, am Käfig habe ich noch so Stoffaufkleber dran gemacht und dann hats auch funktioniert.
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Jetzt fehlten nurnoch die Kleinigkeiten, dazu gehörte das Anschließen, Power/Reset Schalter befestigen und ein Loch fürs Netzteilkabel bohren. Letzters war schnell erledigt, das Anschließen war zuerst nicht Möglich, da ich den Stromanschluss fürs Laufwerk nicht dran machen konnte.. es war zu wenig Platz da. Also den Käfig noch mal ausgebaut, angeschlossen und eingebaut. Bei den Schaltern dachte ich mir, dass ein Loch so groß sein muss, dass der Schalter mit drücken durch passt und man dann dahinter eine Platte festschraubt bzw. beim Power war schon eine Vorichtung vorhanden. Das hat auch so alles gut funktioniert. Danach musste nurnoch alles angeschlossen werden. Dann ist mir noch eingefallen, dass man irgend wie die Tür aufbekommen musste, da habe ich einfach das benutzt was da war, einen Schieberiegel oder wie man es nennt.
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Dann war der ganze Spaß auch schon vorbei. Die reine Arbeitszeit betrug ca. 10 Stunden über 1 Monat verteilt und die kosten lagen glaube ich bei ca. 25Euro. Mit Holz zu arbeiten war mal etwas anderes, natürlich konnte man das ein oder andere splittern nicht vermeiden, das hielt sich jedoch in Grenzen. Leider sind die Bilder nicht ganz so gut geworden, weil die Kamera etwas kaputt ist und ich alles in Makro fotografieren musste.

Und hier das Endergebnis:
IMG_2401.JPG


Hoffe es gefällt euch einigermaßen, ist mein erstes Projekt, also nicht ganz so perfekt, außerdem wollte ich nicht so viel Geld investieren wodurch natürlich die Qualität gelitten hat, aber ich bin zufrieden.

Temps:
Hier sind noch gewünschte Temps nach 35 Minuten Core2MaxPerf.
temps30mins.jpg


Hier erkennt man, dass der CPU und der HDD das Holz ziemlich egal ist. Nur das Mobo wird was hitziger, aber max 60° für den Chipsatz (denke ich mal) ist nach dem was ich gelesen habe noch ok. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Gruß
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Fette Sache - Respekt! Bin gespannt, wie es weitergeht! :)
 
Respekt für Deine Mühe und Arbeit für dieses Projekt.

Mir persönlich gefällt es nicht, nen bißchen Holz drumherum und fertig ist.

Empfinde ich wie ein DHL-Paket. Einpacken und fertig.

MfG
 
das DHL Paket kannste fertig kaufen, hier hast du noch spaß am schrauben.

@Tidusmaster

wie siehts mit den temperaturen aus? :)
 
Ich find's cool.
Das Gehäuse hat ein ganz eigenes Kühlkonzept, das gibt es so nicht auf dem Markt. Mainboardanschlüsse oben, Luftstrom nach hinten. Die meisten Gehäuse, die die Anschlüsse oben haben, blasen auch die Luft und die Geräusche nach oben.
 
Für dein 1.Casemod ist es echt gut geworden,Respekt! :)
 
burnout150 schrieb:
Also semi-passiv ist was anderes.

Ist das Case wirklich schon fertig?
Weil dann hätte es das Case auch getan http://www.netzwelt.de/news/79426-pc-pappe-designer-entwickelt-computer-gehaeuse-karton.html

Was verstehst du denn unter semi-passiv?

Ich würde doch sagen, dass es doch noch einen Unterschied zwischen Holz und Karton gibt, außerdem ging es ja noch um den Spaß am Basteln und etwas individuelles zu schaffen.

Eigentlich sollte es so fertig sein, habe nur mal überlegt noch etwas zu machen, damit man die Steckplätze auch nutzen kann, im Moment brauche ich die aber nicht.
Was hast du denn noch für Verbesserungsvorschläge?

An die anderen:
Freud mich.
 
naja verbesserung?
wie wäre es mit handwerklich sauberer arbeiten?
sprich die einzelnen seiten nich einfach aneinanderbauen sondern auf gärung schneiden und verleimen, sowie die klappe richtig einpassen und die schaniere auch gerade anschrauben

wobei du ja dafür scheinbar nich die richtigen werkzeuge hast und es somit für nen ersten versuch garnich mal so schlecht ist


semipassiv wäre halt das sich die lüfter nur nach bedarf zuschalten und sonst alles passiv läuft
und ich glaub so eine regelung hast du nich drin
 
Also ganz ehrlich, in der Kiste würde ich nur defekte Hardware zwischenlagern bevor sie auf den Müll geht.
Ich weiß nicht, wie die anderen dir da was vorgaukeln können, aber manchmal muss man jemandem sagen, dass etwas komplett falsch läuft.
Woran liegt es?
1. Jeder deiner Zuschnitte ist ungenau und krumm. Wieso schneidest du das nicht per Hand und anzeichnen?
Man braucht nicht immer eine Kreissäge, eine Stichsäge würde ich hier aber nur mit Führungsschiene verwenden.
2. Durch deine Krummen Schnitte, aber auch durch ungenaues ausmessen ist kaum ein Holz bündig auf dem anderen. Das wirkt wie schnell zusammengeschustert ohne viel Muße und Konzentration.
3. Unbehandeltes Holz wirkt einfach nicht. Vor allem, wenn es keine besondere Maserung hat. Also einlassen!
4. Nichts passt zusammen, überall verwendest du neue Materialien und Farben was Scharniere, Schrauben und Winkel an geht.

Ich mein das nicht böse, nur manchmal muss man Klartext reden und nicht um den heißen Brei, von wegen passt so. Ich seh dein Gehäuse nur als Machbarkeitsstudie, jetzt sollte Version zwei kommen mit mehr Mühe und vor allem Genauigkeit.
Das war keine Kritik an dir oder deinem Willen, sondern rein an der Umsetzung und ich hab es konstruktiv versucht mit Lösungen...fühl dich nicht angegriffen...
 
Dachte bei semi-passiv reicht es schon, wenn en Lüfter langsam läuft. Ganz aus würde wohl in idl kein Problem darstellen, aber da man eh die Festplatte noch raus hört nicht unbedingt nötig finde ich.

Die Kritik nehme ich gerne auf, ich weiß ja selbst, dass es unsauber ist, Machbarkeitsstudie trifft es da schon sehr gut. Wollte halt einfach wissen was mit einfachen Mitteln machbar ist. Für was richtiges müsste man mehr Zeit und mehr Geld investieren und auch das nötige Werkzeug haben.
 
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