Eigenheim vs Miete

Metzlor

Lt. Commander
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Hallo,

Ich wollte mir eigentlich eine Wohnung mieten, nur bin ich jetzt am überlegen ob es nicht günstiger ist eine Wohnung zu kaufen. Eine 3 Zimmer Wohnung kostet kalt ca. 300-400 € / Monat + Nebenkosten. Eine Wohnung zu kaufen kostet ca. 70-80.000 (bzw. 50- 100.000).
Was kommt auf Dauer günstiger. Wenn ich von 80.000 € ausgehe, als Kredit zu 5 %, würde sich die Zinskosten auf 4000 € im Jahr belaufen, 4.000 / 12 = 333 € / Monat. Die Förderbank würde sogar nur 3 % zinsen nehmen (allerdings nicht 100 % des Kapitals geben) und dies könnte man bei der Bank als Eigenkapital angeben, wodurch man dort auch bessere Konditionen bekommt.

Vorteile Miete:
- keine Instandsetzungskosten für Reperaturen

Vorteile Eigenheim:
- auf Dauer immer weniger kosten, da Tilgung des Darlehen
- man kann die Wohnung nach seinen eigenen Vorstellungen gestallten, ohne vom Vermieter bevormundet zu werden.

Gibt es noch Steuerliche Begünstigungen?
Was muß man bei einer eigenen Immobilie noch alles einplanen an kosten Jährlich (Versicherungen, Steuern) etc?
 
Plane noch ein sog. Hausgeld mit ein, also eine Gemeinschaftskasse der Wohnungseigentümer aller Parteien im Haus für Reparaturen am Haus (Dach, Treppen, Keller, Fahrstuhl usw, je nach dem). So ein Hausgeld liegt bei einigen hundert Euro pro Monat bis ein bestimmter Betrag erreicht wurde.

Die Frage ist, brauchst du jetzt eine Wohnung oder später? Bei deiner niedrigen Miete würde ich ein paar Jahre sparen und dann eine Wohnung mit mehr Eigenkapital kaufen. Ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung, habe aber durchgerechnet, das die Zinsen es nicht wert sind. Du zahlst bei der Wohnungsfinanzierung einfach viel zu viel Zinsen. Rechne einfach mal platt die Summe an Zinsen zusammen, ohne Inflation und Abzinsung, eine einfache Rechnung. Der Preis der Wohnung springt plötzlich in die Höhe.
Wenn du aber anstelle die Raten der Bank dir selbst auf ein Tagesgeldkonto einzahlst (oder Bausparkredit usw.), verdienst du sogar noch Geld, hast eine geringe Miete (und die Vorteile daraus) und kaufst später die Wohnung in bar oder mit weit mehr Eigenkapital.

Die nächsten Fragen: wie alt bist du? Brauchst du die Wohnung? Wozu 3 Zimmer? Willst du mal Familie? Dann nimm 4-5 Zimmer? Oder willst du die Wohnung später wieder verkaufen? Dann musst du aber einen Kredit mit kurzer Laufzeit (je nach deinem Alter und Planhorizont ca. 10 Jahre) höhere Raten zahlen, weil sich eigene Pläne sehr schnell ändern. Oder wird es dein Rentensitz nur für dich?

Dann bedenke, das eine Eigentumswohnung dich an den Ort bindet. Je nach Alter wirst du bestimmt noch den Job wechseln müssen und den Ort. Dann hast du aber einen Klotz am Bein, den du als junger Mensch nicht brauchst. Kannst du die Wohnung dann vermieten? Zu welchem Preis? Oder verkaufen? Dann ist das Problem, das du evtlden Kredit ablösen musst, denn du kannst nichts verkaufen, was der Bank gehört - und dir gehört die Wohnung erst nach Abbezahlung des Kredits.

Als Faustregel sagt man, das man seine eigene Kaltmiete nehmen soll als Vergleichswert für eine Wohnungsfinanzierung >> Kaltmiete = Rate/Monat. Evtl noch was drauf als Sparbetrag für Altersvorsorge. Aber die Zinsen die du dabei bezahlst machen die Rechnung leider kaputt. Du hast jetzt eine geringe Miete, nutze diese um noch ein paar Jahre zu sparen, das lässt die Rechnung in einem anderen Licht erscheinen.

Metzlor schrieb:
...Zinskosten auf 4000 € im Jahr belaufen, 4.000 / 12 = 333 € / Monat....

Plus die Tilgung selber. Wie hoch ist dann die monatliche Belastung? Allein 333,- Zinsen pro Monat (im ersten Jahr später weniger) ist es IMO nicht wert. Summiere mal die Zinsen auf über die Laufzeit. Stell das mal der Miete gegenüber.

Wie hoch die Laufzeit? 10,15,20 Jahre?

Ach ja, wie bei der Miete kommen auch hier die Nebenkosten hinzu (Wasser, Strom, Wärme). Und du wirst dich plötzlich mit Müllentsorgungskosten rumschlagen müssen (ist sonst in der Miete drin), Reparaturen (die Zahlst du selber). Und je nach dem, welche Bude du kaufst, musst du noch Hand anlegen, Küche, Bad usw. Oft will man in seiner eigenen Wohnung noch Laminat verlegen, neu tapezieren - dazu brauchst du noch mehr Eigenkapital oder weitere Kredite.
 
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@Fu Manchu
Du hast Recht, man sollte das mit den kaufen nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die Kosten sind sehr hoch.
@Metzlor
Also wenn du 5k Netto im Monat verdienst, kann man sich darüber Gedanken machen, sonst rate ich dir ab. Außerdem würd ich sonst mal nach Genossenschaftswohnungen gucken, hier hast du eigentlich die besten Konditionen.
 
Das wenn man eine Wohnung kauft auch eine Menge Gebühren (Grunderwerbssteuer etc. ?) fällig sind ist auch klar oder ?

Ich würde nur eine Wohnung kaufen, wenn du vor hast diese auch länger als 5 Jahre zu behalten.
 
Wer verdient schon 5000 Euro netto im Monat - richtig die wenigsten... da dürften ja keine Häuser / Wohnungen gebaut bzw. gekauft werden...
 
Wohneigentum ist generell eine teure Sache und setzt Einiges an Lebensplanung vorraus.
Die Begleitkosten sind nicht zu unterschätzen und man sollte auch ausserhalb der Finanzierung über einen guten Notgroschen verfügen.

Als durchschnittlich verdienender Single ohne Eigenkapital sollte man lieber die Finger davon lassen, auch wenn es noch so verlockend ist. Im Netz schwirren eine Menge Finanzierungsrechner umher. Da kann man die reine monatliche Belastung ausrechnen. Hinzu kommen natürlich allerhand Nebenkosten, die hier auch schon angesprochen wurden.
Hausgeld, Müllabfuhr, Grundsteuern oder Reparaturen sollte man ebenso fest einplanen, wie etwaige Zinsanpassungen nach der Zinsbindungsfrist.

Bei einer optimalen Finanzierung von Wohneigentum kommen zu einer festen Lebensplanung bestenfalls zwei Haushaltseinkommen und ein hoher Anteil von Eigenkapital (30% wären schon schick).

MFG
 
Naja Wohnungseigentum ist nicht gerade sooo schwierig ich mein 70-80k ist nicht viel im vergleich zum Eigenheim von etwa 250k-300k ...
Von daher möglich.
 
Willst Du mit der Qualität dieses Beitrag Deine Antwort hier rechtfertigen?

Hat der TE gefragt ob es schwierig ist?
Der Schwierigkeitsgrad sinkt übrigens sogar noch stärker, wenn man die 3 Zimmerwohnung mit den Kosten einer Villa vergleichen würde!
 
@Saiga

Naja, es kommt in erster Linie natürlich auf die persönlichen Vermögens- und Einkommensverhältnisse an.

Bei einem Annuitätendarlehen von 80k, finanziert über 15 Jahre bei 5% Nominalzins ergibt das schonmal eine monatliche Belastung von über 630€. Bei 7% sinds schon 720€ Mindestkosten. Dazu noch Hausgeld, Rücklagen, Nebenkosten, Reparaturen etc. und man liegt schnell bei ca. 1000€ monatlicher Belastung für die nächsten 15 Jahre.

Wer das entspannt meistert, ohne trockene Nudeln futtern zu müssen, der kann das auch problemslos tun.

MFG
 
Ich bin 27 Jahre alt und habe ca. 10.000 € für die Wohnung und dann noch etwas für die Einrichtung. Habe mich gerade informiert, das man schon vor dem Wohnungskauf attraktive angebote warnehmen kann, wie z. B. Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage, Riester. Wenn man dies für den Kauf einer Immobilie plant lässt sich das eingezahlte geld auch beim Lohnsteuerjahresausgleich absetzen.Obwohl die Arbeitnehmersparzulage, ich wohl nicht schaffe, da ich das Einkommen wohl nicht soweit drücken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du gut verdiehnst und einen realtiv "sicheren" Arbeitsplatz hast, würde ich das Unternehmen durchführen. Zumal es auch eine gewisse Altersvorsorge ist.

Ich persönlich zahle im Monat für eine 3-Raum Wohnung 770 Euro (warm). Wir sind auch gerade am überlegen uns ein Eigenheim anzuschaffen...
 
10.000 Euro dürften beim anvisierten Kaufpreis und einer seriösen Finanzierung zu wenig Eigenkapital sein.
 
aber nicht bis 100.000 Euro Darlehen .... Zumal kommt es immer noch an, wieviel man tilgen kann...
 
Gehen wir einmal sachlich an die Frage "ist Kaufen günstiger als Mieten?"

angenommene Wohnungsgröße 3 Raumwohnung 75 m²
Mietpreis 4,00-5,33 €/m² (300-400 Euro/Monat)
Kaufpreis 670-1350 €/m² (50.000-100.000 €, gebraucht-neu)

Kaufnebenkosten einmalig
Grunderwerbsteuer 3,5 %
Notar/Grundbuchamt 1 %
Finanzierung 1%
Makler 3,6 - 6%

Kaufnebenkosten wiederholend
monatlich Verwaltung WEG 20 €
monatlich Instandhaltungsrücklage 35-75 € am Gemeinschaftseigentum (Dach, Fassade, Heizung, Fenster usw.)
alle Wohnungsreparaturen individuell (Schönheitsreparaturen, Türen, Fliesen usw.)

Bei einem angenommenen Zinssatz von 4,4% (bei 20% Eigenkapital) würden sich allein für Zinszahlungen folgende monatliche Werte ergeben:
670€/m² 2,46 €/m²
770€/m² 2,82 €/m²
870€/m² 3,19 €/m²
970€/m² 3,56 €/m²
1070€/m² 3,92 €/m²
1170€/m² 4,29 €/m²
1270€/m² 4,66 €/m²

Die Kreditlaufzeiten betragen bei
3,4% Tilgung rd. 19 Jahre
4,4% Tilgung rd. 16 Jahre
5,4% Tilgung rd. 14 Jahre
6,4% Tilgung rd. 12 Jahre
7,4% Tilgung rd. 10 Jahre , diese Werte sind zusätzlich zu den Zinszahlungen aufzubringen!

Steuerliche Förderungen allein durch den Erwerb gibt es keine nennenswerten mehr. Finanzierungsförderungen (Bausparförderung, Förderbank) sind zu beachten, bedürften aber mehr Informationen durch Dich.

Eine Wohnung sollte man nur kaufen, wenn sie
a) entweder so schön ist, dass man nie mehr ausziehen möchte
b) sie sich jederzeit wieder +/- Null Finanzaufwand vermieten lässt

Da bei Dir die Miepreise so niedrig sind, lohnt sich ein Kauf wohl nur unter Grund a).
Bis zu einer nennenswerten Entschuldung der Wohnung (rd.7-9 Jahre) ist die Wohnung finanziell nur ein Klotz am Bein, falls man sich beruflich/familiär verändern muss.
10.000 Euro Eigenkapital bedeuten bei 20% Finanzierungseinsatz = 50.000 Euro Gesamtkosten (Kaufpreis + Kaufnebenkosten). Zu einer größeren Investition (>60TE) würde ich Dir nicht zuraten. Viele Wohnungspreise sind die Angebotspreise, nicht unbedingt auch die endgültigen Kaufpreise. Versuche zu handeln und bringe den Kaufpreis auf für dich finanzierbare <rd. 50 TE + Kaufnebenkosten.
Die monatliche finanzielle Mehrbelastung richtet sich nach dem Kaufpreis und der gewählten Tilgungshöhe. Bei nur 4,4% Zinsen muss man nicht auf "Teufel komm raus" tilgen, darf aber auch nicht mit nur 3% anfangen (Laufzeit 20 Jahre). Bei einer selbstgenutzten Immobilie ist die schnellstmögliche Tilgung prinzipiell das beste. Arbeitslosigkeit, Krankheit usw. dürfen aber auch nicht die Finanzierung gefährden. Eine komplette Jahresrate Zinsen+Tilgung sollten als Finanzpolster daher immer verfügbar sein.

Der Vorteil einer entschuldeten Immobilie die monatlich rd. 250-300 Euro netto (Mieteinnahmen - Kosten Vermieter) einbringt, lohnt meiner Meinung nach nicht einer finanziellen Zusatzbelastung von rd. >350 Euro für die nächsten 16-19 Jahre. Aus Zeitgründen kann ich diese Investitionsvergleichsrechnung jetzt nicht bringen, ist aber alles schön darstellbar und lässt sich auch alles ganz genau mathematisch ausrechnen.
Nicht verkehrt ist auch sich selber die Frage zu stellen, "Was ist mir eine monatliche gesicherte Zusatzeinnahme von rd. 250 Euro in X Jahren in den nächsten Jahren (=Finanzierungszeitraum) wert?"
Wer mit einem grossen Finazcrash in den nächsten Jahren rechnet, ist mit rentablen Immobilien gut abgesichert. Leider ist nach deinen Kauf-Mietpreisangaben die Rentabilität nicht sehr gut. Die Kaufpreise >rd. 800 Euro/m² Wfl. sind meines Erachtens überhöht. Falls Du gut verdienst, spare einfach noch ein bischen mehr an. Kauf-Wohnungen werden nicht knapp in den nächsten Jahren und wer mit einer Finanzierungsmöglichkeit in der Tasche warten kann, der hat auch die Chance auf einen Schnäppchenkauf!
 
Ich würde das an deine Stelle im Einzelfall prüfen. Mit den Angaben von ThomasK ist das so schon korrekt. Interessanterweise war letztes Jahr in der Waz ein Rechnungsvergleich "kaufen statt mieten", aus dem verschiedenes hervorging: So ist beispielsweise bei einer durchschnittlichen gebrauchten 84 m² Wohnung in Dortmund Sölde der Mehrauswand für einen Kauf gerademal 280€ in den ersten Jahren (bis Tilgung Bausparkredit) und später nur noch 23€ im Vergleich zur Miete. Dafür bildet man Eigentum und kann nach x Jahren mietfrei wohnen, die Wohnung vermieten oder wieder verkaufen. Bei einer reinen Mietzahlung ist das Geld einfach verloren.

Ich würde mich in den meisten Fällen klar zum Kauf entscheiden, natürlich abhängig von Lage und demographischer Entwicklung um einen Wertverfall der Immobilie aufgrund eines Nachfragedefizites vorzubeugen.

PS: In Duisburg Neudorf war die monatliche Belastung für 76 m² in den ersten Jahren 596 und später 156, daher vergleichen!
 
Die Überlegungen von Thomas sollte man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen, sie klingen plausibel und regen m.E. zum ernsthaften Nachdenken über Sinn und Unsinn von Wohnungseigentum an.
 
Jedoch investierst Du in etwas Eigenes... Beim Mieten gehört Dir nach 20 Jahren nichts. Beim Kaufen schon.
Ausserdem werden die Mietpreise in 20 Jahren wesentlich höher sein....

Zudem, falls Du mal Kinder haben solltest, koennen diese - nach eintreten deines Todes - die Immobilie weiter nutzen oder verkaufen und haben noch etwas davon...
 
Möchte hier mal einfügen das die Banken zur Zeit selten (oder garnicht) Kredite ohne Eigenkapital geben. Vor 3 Jahren, also vor der Finanzkrise, hab ich auch ohne Eigenkapital meine Eigentumswohnung gekauft. Habs bisher nicht bereut, es wird sich aber wohl erst im Rentenalter auszahlen. Natürlich nur wenn alles gut läuft ;).

Noch eins für den Threadersteller: KFW Kredit nicht vergessen, je nachdem was man kauft bekommt man dort einen günstigeren Kredit.
 
Hallo zusammen,

habe nach einiger Zeit der Abwesenheit mal wieder "vorbeigeschaut" und zufällig dieses Thema gelesen...

Sehr verwunderlich wie leichtfertig mit fünf- und sechsstelligen (Schulden-)Beträgen hantiert wird, welche bei nur minimalen Veränderungen von Parametern/Umständen eine extreme Negativdynamik entwickeln können. Wer mal den stetig wachsenden Anteil an Zwangsversteigerungen auf den Immoseiten etc. beobachtet könnte sich da evtl. was bei denken... Oder auch nicht...

Auch mehr oder minder unqualifizierte Aussagen der Marke "die Mietpreise werden in 20 Jahren sehr viel höher sein" erleichtern bei so einer folgenschweren Entscheidung wie dem Erwerb einer eigenen Immobilie (zum Eigennutz - wohlgemerkt!) die Lösungsfindung nicht.

Sieht man sich die demographische Entwicklung an (welche wiederum recht zuverlässige Hochrechnungen für die kommenden Jahrzehnte zulässt) und nimmt man Inflation (bzw. momentan noch Rezession & Depression), mutmassliche Zinsentwicklung etc. dazu, kommt man schnell zu dem Schluss, daß viele hochverschuldete Vermieter zukünftig ihre liebe Mühe haben werden überhaupt (gut-)zahlende Mieter zu finden. Was die Mietpreise definitiv DRÜCKEN wird. Ausser in urbanen Toplagen. Dort gibts aber auch nix für 50.000 oder 100.000 zu kaufen - ausser nem TG-Stellplatz in M Schwabing... (gibts dafür überhaupt was in vernünftigem Zustand?) Für ne citynahe 80qm²-Wohnung in M oder D etc. werden eher 280.000 fällig. Von Häusern wollen wir mal gar nicht reden...

Es findet in der BRD nach wie vor eine Urbanisierung statt - Berufstätige ziehen verstärkt in Stadtlagen, bzw in stadtnahe Gebiete der METROPOLregionen. Trotzdem bleiben die Geburtenraten anhaltend low & der Zuzug von Ausländern nimmt ebenfalls stetig ab. D.h. daß mit ziemlicher Sicherheit in den kommenden Jahrzehnten ein Überangebot an Mietimmobilien entsteht. In ländlichen Lagen erst recht. Von industriell toten Gegenden wie z.B. MeckPomm etc. ganz zu schweigen... Gefragt werden zufkünftig verstärkt die Metropolregionen sein - und dort wiederum verstärkt Immos der 1. Kategorie (und da zählt der schon 3mal sanierte 50er-Jahre Nachkriegswohnblock mit Öl-Zentralheizung in der Migranten-Vorstadtlage leider nicht dazu... Woanders gibts in lebenswerten Städten aber keine ETW für 50.000).

Der Markt wird sich - wie immer - recht gnadenlos verhalten, d.h. das bessere/neuere schlägt das ältere. Ganz normal & völlig logisch. Schaut Euch einfach mal die Entwicklung von Berlin, Leipzig oder Dresden seit der Wende an... Da haben sich zigtausende so verzockt daß sie nie wieder auf die Beine kommen. Als Normalverdiener 50.000 und mehr zu verlieren ist Höchststrafe.

Ergo: egal ob berufstätige Gutverdiener oder rüstige Oma - die Leute werden sich gute, zentrumsnahe Immobilien aussuchen. Mit guter Ausstattung (Lift für die Omma, Tiefgarage für den Manager - beides für die junge Family etc.) und dafür auch bereit sein mal 100 Euro mehr Miete zu zahlen. Zweitklassiges Zeugs wird noch weniger Chancen haben als momentan. Der Markt für eigengenutzte Immos ist im Moment quasi im Arsch... Ist ein echter Nachfragermarkt und man kann sichs als halbwegs solventer Käufer bequem aussuchen - nur eben nicht die Top-Objekte... Die bleiben rar & teuer. Gute Sachen kosten halt gutes Geld - immer. Alles andere gibts weit unter dem Preis den die jüngeren Objekte z.B. in den 90ern gekostet haben. Hab vor kurzem erst eine Wohnung zu 1/3 des Erstellungspreises von 1996 gekauft. Der Verkäufer hat fast geheult.

Andererseits ist der Markt für gute Renditeobjekte (MFH oder Geschäftshäuser in guten Lagen z.B.) so gut wie leergefegt. Gibt nur noch Schrott oder maßlos überteuertes. Fast jeder Reiche der eingangs/während der Krise sein Geld retten wollte (und sich in halbwegs solide Sachwerte geflüchtet hat) hat sich mit Renditeimmos eingedeckt. Ein 8-Familienhaus mit kleinen, bezahlbaren Einheiten (2ZKB - die Wohnung der Zukunft...) für 600.000 Euro, in citynaher Lage von FFM, M, D, K oder HH macht 1000mal mehr Sinn als die eigengenutzte Wohnung für 100.000. Und teils bekommt man das fehlende Geld dafür auch leichter, weil das Risiko für die Bank sehr überschaubar ist (vorausgesetzt EK-Einsatz und Beleihungswert sind gesund). Schlau gemacht verdient so ein Ding sogar schon von Anfang an Geld + deckt die Hypo-Rate zu 110%.

Kurz zusammengefasst:

1. Hat man nicht genug EK => Finger weg und lieber noch mieten. Und die Mieten werden eher stagnieren/fallen als steigen.
2. Eine Immobilie zum reinen Eigennutz zu kaufen (d.h. ohne Abschreibungsmöglichkeiten) ist purer Luxus - es sei denn man kann es sich WIRKLICH leisten. Siehe Punkt 1
3. Wollen die Banken gesund werden, müssen die Zinsen mittelfristig wieder auf einen gewissen Level steigen. Die Generation der heute ca. 60-jährigen hat mit 10 bis 13% finanziert. Was ein gesunder Zinssatz ist für eine Bank die sonst keinen Mist baut.
4. Wertsteigerungen gibts (inflationsbereinigt) in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr. Ausnahme: Toplagen, wie z.B. München Grünwald etc.
5. Nie den Aufwand unterschätzen die eine Immobilie über einen Zeitraum von 30 Jahren oder mehr verursacht (Dach, Feuchtigkeitsprobleme, Fassadenarbeiten etc.) - oft sind Sonderumlagen fällig, weil die Rücklagen der WEG nicht reichen.
6. Manchmal kommt auch die Stadt mal mit ner Kanalsanierung etc. daher und legt die Kosten auf die anwohnenden Eigentümer um... Usw.
7. Der Begriff "Immobilie" beinhaltet die Bedeutung "unbeweglich"... ;o)) Zukünftig wirds aber wohl keiner mehr schaffen mehr als 10 Jahre an einem Ort zu arbeiten.
8. Schuster bleib bei Deinen Leisten...
9. Wenns Objekt passt & genug EK vorhanden, dann kaufen - und zwar jetzt! ABER: Nur VOLLTILGER abschliessen. So niedrig wie 2008 bis evtl. 2012 werden die Zinsen wohl nie wieder sein. Wer mit 3,x oder 4,x % einen bezahlbaren Volltilger auf 12 - 15 Jahre hinkriegt, braucht sich über die Nachfinanzierung keine Sorgen mehr machen. Diese 12 - 15 Jahre müssen aber eben laufen (bezahlt werden) wie am Schnürchen... Viele Normal- und Geringverdiener die in der letzten Zeit mit Vollfinanzierungen von 250 - 300.000 zu 3,7% etc. in eine Hypothek gelockt wurden, werden das Haus definitiv abgeben - spätestens wenn die Nachfianzierung in 10 Jahren ansteht. Daß diese Leute bei solchen Summen und lächerlichen 1% Tilgung das Ding NIEMALS zu Lebzeiten abbezahlt bekommen versteht sich eh von selbst. Wenn der Zins nach 10 oder 12 Jahren von 3,x auf z.B. realistische 7 oder 8% in 2020 steigt is eh Schluss - denn dann stehen die vor einem unlösbaren Problem. Den Zwangsversteigerungsnomaden freuts aber...

Will nicht klugscheissen, aber gäbs nicht so viele Verrückte die um jeden Preis Häuser, Autos etc. haben müssen die sie sich eigentlich nie und nimmer leisten können, steckten wir nicht in einer der fettesten & nachhaltigsten Krisen der Neuzeit. Der Spass ist noch lange nicht vorbei, sondern fängt 2010 erst richtig an.

Wenn man sich mal klar macht daß aus gepumpten 200.000 Euro, mit (blauäugigen) 5,5% auf 40 Jahre verzinst über 500.000 (!!!) werden - Instandhaltungskosten usw. gar nicht eingerechnet - muss man bei gesundem Menschenverstand zurückschrecken. Der Fließbandarbeiter der gar 250.000 (und teils mehr) für sein verkac.... EFH aufgenommen hat, zahlt (theoretisch) locker 750.000 wenn er nicht im Lotto gewinnt und so die Nachfinanzierung abfängt. Teures Häuschen... Theoretisch sage ich, weil ers in aller Regel nicht schafft. Nahezu unmöglich. Für Geringqualifizierte gibts wohl nämlich erst recht keine Jobsicherheit für 40 Jahre. Mal nur kurz 5 oder 6 Monate arbeitslos - und futsch is die Hütte...

Daß ein Kind von Geburt bis zum 18ten auch nochmal pro Nase mit 150 - 200.000 zu Buche schlägt (und mit 18 hörts Zahlen für die meisten Eltern ja noch lange nicht auf - bis 30 is da schon realistischer, wenn ich mich in meinem Freundeskreis umblicke), sei dabei mal nur am Rande erwähnt.

Ich verdiene durchaus blendend - trotzdem bin ich bei dem Thema sehr vorsichtig... Seeeeehr vorsichtig. Als Entscheidungsgrundlage einfach mal nur die Monatsrate der entsprechenden Kaltmiete gegenüberzustellen etc. - also das is schon extrem dämlich... Sorry. Die Annahme der Wertsteigerung bei stinknormalen ETW etc. ist fast noch dämlicher. Never ever. Nur bei Top-Immos - und selbst da wird die Wertsteigerung in aller Regel durch Indstandhaltungs-/Eigentumsnebenkosten und der Inflation vernichtet. Wenn Du in Deutschland eine Immo nach 30 Jahren +/- Null loskriegst biste ein Glückspilz. Bestenfalls dann vermieten (allerdings wird dann ESt. fällig, gell ...)

Aber 20, 30 und mehr Jahre horrende Summen an Zinsen, PLUS Eigentums-Nebenkosten zahlen, bzw. für eine 100.000€-ETW unter Aufbringung grösster Mühe gute 250.000 abzudrücken, die dann aber bei Verkauf evtl. (oder bestenfalls) nur wieder 90 - 100.000 wert ist - ists das Wert sich als "Eigentümer" zu fühlen ?!?!?!?!. (Was der Begriff "Eigentum" grundgesetztechnisch in einer Solidargemeinschaft wie der BRD eigentlich wert ist, ist ein Thema für sich. Hier gehört Dir GAR NIX wirklich jemals zu 100%, deswegen zahlste als "Eigentümer" auch ein Leben lang Grundsteuer... - schön quartalsweise...)

Letztendlich bleiben zwei Fakten übrig: 1. wer was zum Eigennutz kaufen will braucht einkommensseitig & beruflich saubere Konstanten und nennenswert EK (50% oder mehr). 2. Lage, Lage, Lage. Kompromissimmobilien scheiden per se aus wenn man eh schon mit dem Geld rumknappsen muss und unsicher ist. Sprich => man kann es sich eigentlich nicht leisten was billiges zu kaufen. Schnäppchen gibts sehr selten (und wenn, dann sehen die eh nur die Makler).

Beste Grüsse & viel Glück bei der Entscheidung (besser, Kalkül)
 
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Das wichtigste ist:

1. Ist Dein Job SICHER?

2. Verdienst Du genung Geld sprich mind. 2.000€ netto sollten es schon sein

und

3. Eigentkapital, mind. 10-20%

Trifft nur einer dieser Punkte nicht zu, würde ich mir NIEMALS eine Wohnung kaufen, denn stell Dir vor Du verlierst Deinen Job und was dann? Findest auf die schnelle keinen neuen, Du musst Deine Wohnung zum Spottpreis verkaufen und was ist Dir dann geblieben? Keine Eigentumswohung mehr und ein Haufen Schulden.

Und man muss auch bedenken, wenn Reperaturen in der Wohung anfallen, musst Du ein Notgroschen an der Seite haben. Und das sollten nicht 100 Euro sein sondern 2.000 - 3.000€m denn man weiß ja NIE was so kaputt geht.

Man hört, kennt und sieht soviele Leute die mit ihren miekrigen Gehältern sich eine Wohnng oder gar ein Haus kaufen und später am rumheulen sind, dass die finanzielle Belastung so hoch ist und sie nicht mehr ruhig schlafen können. Die ganze Kohle geht aufs Haus, man kann sich nichts mehr leisten und lebt von Wasser iund Brot. Und im schlimmsten Fall muss das Haus / Wohunung Zwangsversteigert werden und dann bleibt man auf einen riesen haufen Schulden sitzen.

Denk immer daran: OHNE MOOS NIX LOS ...

Sollte das Wohneigentum den Wert von 80.000€ oder gar 100.000€ übersteigen, dann brauchst Du MEHR Netto und am besten auch MEHR EIGENKAPITAL!
 
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