Entscheidungshilfe zu Hardware (Aufbewahrung) Heimserver / Heimnetzwerk

schuIIe

Lieutenant
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März 2015
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Hallo Leute,

ich stehe vor folgender Überlegung:

Ich möchte einen 24/7 Home Assistant Server aufsetzen für meine Shellys, Philips Hue, Zugriff auf NAS und später ggf. Anbindung von Wallbox etc.

Anfangs dachte ich, dass ich dafür einen kleinen Raspi (4/5) nehme und gut ist. Die Teile kosten aber inkl. Case, SSD Anbindung, Kühler etc. auch 100-150€. Mit Blick auf in Zukunft steigende Anforderungen kommt hinzu die Überlegung, ob da ein Raspi noch reicht.

Jetzt habe ich noch ein bisschen Hardware hier zu Hause liegen und dachte, ich baue damit etwas:
  • ein AMD Athlon 200GE
  • 8GB RAM
  • 450w Pure Power 10
  • 500GB NVME SSD

Mir fehlt:
  • Mainboard
  • Gehäuse

Erste Frage:
Mit Blick auf 24/7 Betrieb: Macht das Sinn mit dem Athlon? Oder lieber was Sparsameres?


Zum Mainboard:
Option A: ich kaufe ein günstiges B450/A320 o.ä. Board und gut ist.
Option B: ich kaufe ein "vernünftiges" Board, schnalle meinen Ryzen 5600X drauf und nehme das B450 ITX Board für den Athlon

Option B ist verlockend, aber eigentlich würde ich, wenn ich nochmal Geld in die Hand nehme für mein bestehendes System, dann schon alles aufrüsten wollen.
Was müsste/sollte ich beachten bei einem günstigen A320/A520 Board?


Zum Gehäuse:
Option A: Ich kaufe ein 0815 Gehäuse und packe die Hardware da rein. Stelle es irgendwo in den Keller.
Option B: Ich kaufe ein 19" Gehäuse (und passenden, kleinen Schrank), mache da die Hardware rein und rüste perspektivisch auch die restliche Netzwerk-Hardware nach und nach da rein (3D-Druck Adapter für Router, Switch etc.). Das wäre für mich aktuell die verlockendste Version, da ich dann alles lokal und geordnet an einem Platz habe.

Nun habe ich noch ein Selbstbau NAS rumliegen, was ich vor Jahren mal gebaut habe (eher aus dem Grund des Bauens heraus). Dort ist ein Ryzen 2400G drin auf einem B450 ITX Board mit 2x4TB HDDs. Steht seit Umzug ins Haus seit 3 Jahren im Karton im Keller :)
Da möchte ich langfristig meine Bilder, Filme etc. ablegen und abrufen können. Zudem auch als Online Cloud nutzen, damit Kunden ihre Bilder herunterladen können (Nebentätigkeit als Fotograf). Automatisierter Upload von iPhone Mediathek.

Macht es Sinn, darauf auch den Home Assistant Server zu basteln? Ich möchte nur nicht, dass die Platten und die "potentere" CPU 24/7 laufen.


Das Budget ist recht eng, deshalb auch Verwendung vorhandener Hardware.

Was sind eure Gedanken dazu? Würdet ihr den HA Server mit dem Athlon im 19" Rack betreiben? Oder eine komplett andere Idee?

Danke schonmal für eure Anregungen.
 
Würde einen refurbished Lenovo kaufen, mit ~250€ hast du mehr CPU Power und 32GB RAM. Da kannst du noch wesentlich mehr VM/Container drauf laufen lassen und verbraucht trotzdem weniger.
 
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hatten wir gerade erst...
wenn du dien HA in einer VM z.B. unter Proxmox einrichtest, dann kannst du das innerhalb von wenigen Minuten auf eine x-beliebige andere Hardware umziehen!
es macht absolut gar keinen Sinn, da ewig weit in die Zukunft gucken zu wollen, und wenn ich deine Anforderungen sehe, schon gar nicht...

ok, Budget ist eng, also mach das was am günstigsten ist. Stromverbrauch musst du dir selber ausrechnen. Ich bin sicherlich kein militanter Umweltfetischist, aber mir geht es da auch um das Prinzip. Wenn ich eh etwas neu für 24/7 aufsetze und das mit 5-10W umsetzen kann, dann nehme ich keine olle Hardware um 15€ zu sparen, die 40-50W verballert. Und auch wenn man das mit dem spitzen Bleistift rechnet, bei 40Cent/kWh kosten dich 100€ im Jahr, die kannst du besser in einen kleinen PC stecken.

in meiner Kristallkugel sehe ich, dass dir 1GbE für NAS bald zu langsam sind. In 5 Jahren hat man da >=10G und über die 2x4TB HDD lacht man sich schlapp. Ich habe meine letzte 4TB SSD für 200€ gekauft und die Preise fallen immer weiter (zumindest mittel/langfristig). Da sehe ich ein mega sparsames NAS auf SSD Basis, das 24/7 bereit ist, so gut wie keinen Strom braucht und täglich versionierte, gepackte und verschlüsselte Backups irgendwo in die Cloud schreibt.

was man sich aussucht (wenn man "neu" aufbaut), da hat jeder andere Vorlieben.
erstmal ob jetzt Lenovo, Dell, Fujitsu, HP ist doch schnurz piepe, die haben alle gute Mini PCs (und auch alle Müll-Leichen im Keller ;) ).
viel wichtiger ist doch z.B. die o.g. Netzwerk Anbindung (mein 120€ N100 Mini-PC mit 12GB RAM und 512GB SSD hat zweimal Ethernet und ein davon 2.5GbE) oder die Stromversorgung (meinen kann ich per USB-C versorgen und aus einer (geeigneten) Powerbank wird eine USV dafür!
für mich ist auch die Fernwartung ein wichtiger Punkt, früher hatte ich nur Geräte mit richtiger BMC (iLO, iDRAC & Co.) oder zumindest vPRO/AMT. Damit kann man sogar auf BIOS Ebene per Netzwerk zugreifen und z.B. mit einer ISO auf dem Laptop auf dem Schoß den "Server" im Keller neu installieren.
Leider kommt sowas meist nicht zusammen mit Strom sparender Technik, daher habe ich mich davon verabschiedet. Der o.g. Mini-PC kann aber nicht nur per USB-C versorgt werden, sondern ist damit auch fähig an eine Dockingstation angeschlossen zu werden. Wenn ich daran mal etwas "herum doktern" muss, dann kommt der an Dock und ich habe Maus, Tastatur, Monitor(e), Netzwerk, alles mit einem Schwupp.

aber wie gesagt, jeder hat da völlig andere Vorlieben, Ansprüche oder was auch immer. Es gibt sicherlich Leute, die wollen unbedingt ECC RAM haben, andere auf jeden Fall rein passive Kühlung oder, oder, oder...
 
@thrawnx und das wäre was für ein "refurbished Lenovo"? Ein Thinclient oder sowas?
Ergänzung ()

Mickey Mouse schrieb:
Wenn ich eh etwas neu für 24/7 aufsetze und das mit 5-10W umsetzen kann, dann nehme ich keine olle Hardware um 15€ zu sparen, die 40-50W verballert. Und auch wenn man das mit dem spitzen Bleistift rechnet, bei 40Cent/kWh kosten dich 100€ im Jahr, die kannst du besser in einen kleinen PC stecken.
40 ct/KWh sind es nicht, eher 25, aber gebe dir recht, dass ich auch lieber 5-10W hätte statt 40-50. Wobei der Athlon ja die meiste Zeit idlet und nicht auf Anschlag läuft.
Mickey Mouse schrieb:
in meiner Kristallkugel sehe ich, dass dir 1GbE für NAS bald zu langsam sind. In 5 Jahren hat man da >=10G und über die 2x4TB HDD lacht man sich schlapp. Ich habe meine letzte 4TB SSD für 200€ gekauft und die Preise fallen immer weiter (zumindest mittel/langfristig).
Langfristig bestimmt schon. Aktuell sind aber die HDDs vorhanden und kein Budget für 4TB SSDs
Mickey Mouse schrieb:
viel wichtiger ist doch z.B. die o.g. Netzwerk Anbindung (mein 120€ N100 Mini-PC mit 12GB RAM und 512GB SSD hat
Angebunden werden soll es an einen Unifi Cloud Gateway Max mit 2.5GbE. Für den Moment reichen da aber locker 1Gbit.
Mickey Mouse schrieb:
...für mich ist auch die Fernwartung ein wichtiger Punkt, früher hatte ich nur Geräte mit richtiger BMC (iLO, iDRAC & Co.)...
Ich weiß nichtmal, wofür die Abkürzungen stehen :) Bin auch nicht vom Fach. Was ich möchte, ist per Fernzugriff auf die Daten des NAS zugreifen (und auch da vorerst nur auf die Bilder).
 
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@thrawnx Und wo ist da der Unterschied zum Athlon? Der i5 7500T aus dem Modell hat ebenfalls eine 35W TDP. Liegts am RAM oder der Kombination der Gesamt-Konfiguration?
 
Du kannst die Dinger auf Ebay und Websites mit verschiedenen Configs kaufen. Ich hab z.B. einen i7 7700 mit 32GB Ram, sprich 4 Cores, 8 Threads. Gibt stärkere und/oder sparsamere Versionen. Das ganze Gerät braucht keine 50 Watt die meiste Zeit. Ach und das Ding hat die Größe eines Buchs.
 
Die ThinClients gibts natürlich auch von HP, Dell, Fujitsu... Einfach das nehmen was gerade am besten und günstigsten zu haben ist. Da gibts teilweise echt gute Deals. Habe auch so ein Teil (HP) als Proxmox Host und bin mehr als zufrieden.
 
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Hi,

ich stand vor einem Jahr vor einer ähnlichen Frage. Gerade im Hinblick auf den 24/7 Betrieb war für mich der Stromverbrauch recht wichtig. Letztendlich habe ich mich für den Beelink EQ12 (Intel N100) entschieden. Da läuft der Home Assistant und der Pihole (oder Adguard, je nach Lust und Laune) auf Proxmox. Bis jetzt hat mich das System nicht im Stich gelassen. Der Home Assistant läuft mit 35 Integrationen (PV Anlage, 10-15 Shelly geräte und noch jede Menge Spielkram) / 148 Geräten und 900 Entitäten. Grafana etc. hängen da jetzt noch nicht mit drin, das wäre noch etwas für die Zukunft.

Ein NAS habe ich auch, das schalte ich aber nur nach Bedarf ein.

Kleine Ergänzung: Der Strombedarf für die gesamte Netztechnik (O2 Homebox 2, MikroTik Router und EQ12) liegt dauerhaft bei um die 25 Watt.
 
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Ärgerlicherweise habe ich den NUC, den ich für genau diese Aufgabe mal angeschafft habe, vor ca. 2 Jahren verkauft, da das Projekt bis jetzt auf Eis liegt.

Maaspuck schrieb:
… Beelink EQ12 (Intel N100) entschieden.
Klingt auch gut, nimmt kaum Platz weg und hätte 2.5GbE. Kostet natürlich auch schon 200+€

Der grobe Tenor hier ist ja, dass keiner von euch die vorhandene Hardware nehmen würde. Schade…ich hätte gerne wieder gebastelt ;)

Hilft mir aber schonmal weiter
 
ich selbst habe erst auf ein Beelink ME Mini umgestellt. Braucht mit 4x SSD von WD 11,2W im Betrieb mit Adguard, Homeassistant und mehr.

Die Leistung die Docker & Co. benötigen ist überschaubar. Du rufst ja nicht permanent die volle Leistung ab.
Klar das initiale OCR von 1600 Dokumenten über paperless dauert eben länger als mit potenterer Hardware aber das kann ja nebenbei laufen.

Das Teil kann man im BIOS auf flüsterleise runterregeln (und ich bin da empfindlich).
Die 12GB RAM (nicht erweiterbar) reichen auch. Ich hatte vorher auf der Synology alles via Docker laufen und da waren es mit ca 30 gleichzeitig laufenden Containern (nicht gleichzeitig auf allen Containern gearbeitet) so um die 8GB RAM Auslastung.

VMs sind ne andere Hausnummer und brauchen deutlich mehr Leistung damit man angenehm darauf arbeiten kann.

Außerdem ist ja bald BlackFriday, SinglesDay usw.. Nicht immer nur auf amazon nach Preisen schauen sondern ggf. auch bei den asiatischen Herstellern direkt. So konnte ich meinen Server für 180 Euro statt der über 300 damals kaufen.
 
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Update:

Ich habe im Hardwareluxx Forum einen Dell Optiplex mit i5 9500T, 16GB RAM und 256GB m.2 SSD für ein paar Euronen erstanden.

Leider nur 1GbE, aber zum ausprobieren und reinschnuppern wird das völlig ausreichen.

Als Nächstes dann mit der passenden Software beschäftigen (Proxmox?). Da kommen wahrscheinlich noch ein paar Fragen auf :)
 
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