Erbkrankheiten international?

BessenOlli

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Hi.

Habe mich gerade mit einer Bekannten unterhalten. Ähnlich wie ich leidet sie unter etwas, was man allgemein unter dem Begriff "Neurodermitis" zusammenfasst.

Da ihr Freund aus Arizona ist, stellte sich dann im weiteren Verlauf des Gespräches heraus, dass man ihr in einer Art Apotheke in Arizona erstmal kaum weiterhelfen konnte, was ihre Symptome anging - Neurodermitis war denen nicht wirklich ein Begriff. Und meine Bekannte hat wohl auch schon davon gehört, dass speziell Neurodermitis in erster Linie in Europa auftritt.

Nun bin ich auf der Suche nach einer Art internationaler Studie über Erbkrankheiten. Speziell Europa, die USA und Japan interessieren mich dabei sehr. Was tritt wo wie oft auf usw.?

Über die Suchmachine mit den bunten Buchstaben war ich bisher leider nicht erfolgreich. Hat von euch jemand mal so eine Studie oder etwas in der Richtung gesehen? So abwegig ist der Gedanke doch nicht, dass sich dazu nicht im Netz finden lässt, oder?

Gruß
Olli
 
Dass Erbkrankheiten kontinental sind, ist doch eigentlich logisch. Die Menschen der verschiedenen Kontinente vermischen sich ja nicht allzu oft und somit bleibt das relativ lokal.

Auch gibt es Unterschiede im Typus der Krankheiten, weil die Lebensgewohnheiten der Bewohner ja auch unterschiedlich sind.
 
bekannt ist neurodermitis (bzw neurodermatitis) in den usa schon, nur wohl nicht bei jedem "landapotheker" geläufig, da es sich um eine zivilisationskrankheit handelt (zum teil genetisch begünstigt ... allerdings kennt niemand die genauen ursachen). gegen neurodermitis kann man sich ja nicht impfen und da niemand die gründe für das auftreten dieser erkrankung kennt, kann man sich auch nicht wirklich davor schützen (was die usa zb bei masern sehr gut geschafft haben ... diese krankheit gibt es da nicht (mehr)) ...

bedenke: in GER leben um die 80 millionen menschen, in den usa mehr als 3x soviel .. und das auf einer fläche, welche um ein vielfaches größer ist als deutschland (vergleiche nur mal texas und GER miteinander ;)). dazu kommt noch die vielfalt an genetischem "material" durch das zusammenleben sehr vieler kulturen in den ballungszentren, welche schonmal den genetischen faktor teilweise aufheben könnten. vielleicht sind diese überlegungen meinerseits ja ein ansatz für weitere untersuchungen?

studien habe ich leider auch keine gefunden, aber relativ interessante seiten zum thema neurodermitis in den usa, darunter ein forum, wo du dich ja mal genauer informieren kannst - sozusagen an der quelle:

- http://www.nationaleczema.org/lwe/aboutad.html
- http://www.neurodermatitis.com/
- http://www.niams.nih.gov/Health_Info/Atopic_Dermatitis/default.asp

@müs
du vergisst, dass die bevölkerung der usa fast ausschliesslich aus europäischen siedlern besteht. und wenn das "vermischen" die ursache sein soll, warum hat japan, welches über jahrhunderte quasi isoliert war, kaum probleme mit erbkrankheiten (wobei neurodermitis keine erbkrankheit im klassischen sinne ist ...)? oder china? oder indien? oder afrika? so einfach ist es leider nicht .. auch im hinblick auf unsere multikulturelle gesellschaft (ok, die ist auch erst seit einigen tausend jahren multikulturell .. aber was solls ;))
 
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zum vergleich deutschland ist so "groß" wie die "michigan lakes" der usa
 
.. was wiederum das vermehrte auftreten von allergien (und somit auch - stichwort asthma - das häufigere auftreten von neurodermitis) erklärt (bzw es könnte):

deutschland: 230 Einwohner pro km²
usa: 31 Einwohner pro km²

über den zusammenhang bevölkerungsdichte, grad der industrialisierung und auftreten von allergischen erkrankungen gibt es durchaus studien. vielleicht wäre dieser ansatz sinnvoller als nach erbkrankheiten zu suchen :)
 
Also ich habe da schon mal etwas darüber gelesen.
Ich kann mich zwar nicht mehr so genau daran erinnern, wie und wo ich darüber lesen konnte aber im Grunde sah es so aus, dass die westlichen Länder (Europa und Nord Amerika) relativ häufig erbbedingt mit Krebs zukämpfen hatten, Asiaten oder Afrikaner hingegen haben ein viel niedriger Sterberate an Krebs.

Was ich damit sagen will: Bei den einzelnen Regionen spieln Erbkrankheiten sicher eine große Rolle, aber man sollte sich auch bewusst machen, dass Ernährung und andere äußeren Einflüsse stark die Kranheit (auch aus dem Erbgut) beinflussen.

Vielleicht macht es euch nichts aus, wenn ich euch mal ein Beispiel bei der Ernährung nenne: Es ist ja allgemein Bekannt, dass in Brot - besonders in der Rinde - sich krebshaltige Stoffe befinden. Es ist zwar nicht sofort tödlich oder man erkrankt nicht gleich an Krebs, aber es ist gut möglich, dass im Laufe des Lebens sich der Brotkonsum auch auf das Krebsrisiko auswirkt.

Japaner, Chinesen und andere Asiaten verzichten völlig auf Brot und müssen auch nur kaum mit Krebserkranungen rechnen. Gentechnisch betrachtet können so zum Beispiel das Krebsrisiko oder Infakte bei Menschen höher sein, wenn die vorherige Generation schon mit diesen Krankheiten zu kämpfen hatte.

Vielleicht kennt ihr ja ähnliche Beispiele. Ich finde es jedenfalls interessant.
 
@ Müs

Das "vermischen" der Menschen von verschiedenen Kontinenten sollte eher positiv sein. Immerhin ist der Mensch von Natur aus darauf ausgelegt, sich mit genetisch möglichst stark vom eigenen Erbgut unterscheidenden Menschen zu paaren. Es gibt ja sogar Studeien die besagen, dass man Leute regelrecht besser riechen kann, je mehr deren Gene von den eigenen abweichen.

@ Heretic

Ja mit der Bevölkerungsdichte hast du natürlich Recht. Daher bräcuhte man ja auf jeden Fall Japan zum Vergleich, wo die Bevölkerungsdichte noch viel höher ist. Alles in allem sollte die Dichte heute aber doch eigentlich auch nicht mehr sooo viel ausmachen. Jedenfalls nicht wie vor 200 Jahren, als die europäischen Städte noch voller Fäkalien und Ratten waren, was in Amerika ja nicht der Fall war. Glaube die Engländer haben das damals sogar strategisch genutzt. Die haben eigene Soldaten glaube ich kontrolliert mit Pocken infiziert, damit sie danach immun und in Amerika im Krieg dann im Vorteil waren.

Klar ist jedenfalls, dass seit der Industrialisierung diverse Krankheiten stark angestiegen sind - und speziell in den letzten 30 Jahren ist das alles geradezu explodiert. Da muss man sich doch mal fragen, wie das sein kann. Könnte ja an vielem liegen. Am bis in meine frühe Jugend verbleiten Benzin, an der Ernährung, ja - vielleicht sogar an künstlichen Vitaminen, Süßstoffen oder gar den Homronen in der Pille? Gerade was Wechselwirkungen angeht ist das ja alles unberechenbar.

Und da sind Europa, die USA und Japan für mich erstmal am interessantesten. Wegen Unterschieden in der Bevölkerungsdichte (USA), der Ernährung (Japan) und dem Einsatz von verbleitem Benzin, der hier in Europa ca. 10 Jahre länger üblich war als in den USA.

Übrigens habe ich auch schonmal von einem Land in Südamerika gehört, wo die Menschen aufgrund lokaler Gegebenheiten extrem viel Fleisch essen, was dort wohl sehr billig sein soll. Die Krebsrate soll dort stark erhöht sein.

Alles in allem muss man sich schon fragen, wie sich das weiter entwickelt. "Natürliche Auslese" gibt es (Gott sei dank) nicht mehr (in der westlichen Welt). Sind dann vielleicht in 50 Jahren alle Menschen chronisch krank, wenn die Gentechnik keinen Weg findet, dem entgegen zu wirken?
 
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ein wenig natührliche wäre vielleicht garnicht schlecht, immoment sieht es für mich eher so aus das natührliche auslese komplett außerkraft gesetzt und umgekehrt wurde.

leute mit weniger guten geistigen eigenschaften bekommen in der regel mehr kinder als leute mit guten (was jetzt nicht heißen soll das alle mit vielen kindern dumm sind), das ist eine bedenkliche entwicklung.

menschen mit erbkrankheiten sterben heute einfach nichtmehr und geben die krankheiten an ihre kinder weiter was mitunter sehr ärgerlich für das kind sein kann. Das erbkranke kind gibt dann seinerseits die krankheiten weiter. So werden krankheite selbsverständlich nicht weniger sondern mehr

vielleicht bringt die forschung auf dem gebiet die stammzellenforschung ja irgendetwas, das scheint ja aktuell ein recht vielversprechendes wundermittel zu sein, wenn sie nicht grad tiere mit menschen kreutzen ...
 
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@Olli: Man sieht doch aber sehr oft, dass sich hier jeder öfter zu Seinesgleichen gesellt und mit ihnen verkehrt. Die meisten schwarzen Frauen gehen mit schwarzen Männern und die meisten Asiatinnen mit Asiaten. So vermischen sich die Völker nicht stark genug, um stärkere Gene zu produzieren. Auch leben in den anderen Kontinenten eben immer noch mehr Alteingesessene als Ausländer und somit fällt der kleine Teil, der gemischte Paare bildet, nicht weiter ins Gewicht.
 
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