Leserartikel Erfahrungsbericht: Drei Wochen mit dem Sihoo Doro C300

haefftig

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Ein Bürostuhl für den Arbeitsalltag

Vorneweg, ich war einer von drei Gewinnern für den Test dieses Stuhls hier auf ComputerBase und habe ihn daher kostenlos erhalten. Als Gegenleistung sollte ich einen Test veröffentlichen, in dem aber ungefiltert und uneditiert meine eigene Meinung zu dem Produkt steht. Der Stuhl wandert sonst für 279,99€ über die virtuelle Ladentheke. (Stand: 20.06.2025)

Nach drei Wochen intensiver Nutzung am Schreibtisch, täglich rund acht Stunden, konnte ich den ergonomischen Bürostuhl Sihoo Doro C300 umfassend testen. Als jemand mit 1,85 m Körpergröße und etwa 100 kg Gewicht bin ich sicherlich nicht der kleinste oder leichteste Nutzer – umso wichtiger also, dass ein Stuhl im Alltag sowohl Stabilität als auch Ergonomie bietet. Hier sind meine Eindrücke aus dem Testzeitraum, mit Fokus auf Montage, Komfort, Funktionalität und Alltagstauglichkeit.





Anlieferung und Aufbau​

Der Stuhl kam in einem relativ schweren Paket, das dank DPD bis zur Haustür geliefert wurde – angesichts des Gewichts keine Selbstverständlichkeit. Aufgrund der Größe und des Gewichts entschied ich mich, den Aufbau direkt im Eingangsbereich durchzuführen, was sich als praktikabel erwies.

Die Verpackung ist sehr durchdacht: Alle Teile waren sauber voneinander getrennt und sicher verpackt. Ein besonders löblicher Punkt ist der Verzicht auf Styropor – stattdessen werden Trennelemente aus Pappe verwendet, was die Umweltbilanz wohl deutlich verbessern dürfte. Auch kleine Details fielen positiv auf: So waren die linke und rechte Armlehne in unterschiedlichen Farben verpackt (rot - weiß), um Verwechslungen zu vermeiden. Die Schrauben kamen in einer separaten Plastikverpackung – inklusive Schraubenzieher – was den Aufbau erheblich erleichtert hat.

Der Aufbau selbst verlief reibungslos. Die Bedienungsanleitung war klar verständlich und alle Schritte waren logisch aufgebaut. Wer schon einmal einen IKEA-Stuhl zusammengebaut hat, wird hier keine Probleme haben. Nach etwa 45 Minuten war der Stuhl vollständig montiert und einsatzbereit.


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Design und Verarbeitung​

Ich finde, optisch macht der Sihoo Doro C300 einiges her. Das Design wirkt recht modern, aber dennoch dezent genug für ein Home-Office oder ein professionelles Büro. Die Materialien fühlen sich hochwertig an, es gibt keine scharfen Kanten oder wackeligen Elemente. Die Verarbeitung ist durchweg sauber und nach drei Wochen Testphase hat sich an meinem positiven Ersteindruck nichts geändert.





Ersteindruck und Sitzgefühl​

Schon beim ersten Hinsetzen fällt das hochwertige Sitzgefühl auf. Der Mesh-Sitz und die Rückenlehne aus luftdurchlässigem Netzmaterial sorgen für ein angenehmes Klima – besonders an wärmeren Tagen ein klarer Vorteil gegenüber Kunstleder- oder Vollpolsterstühlen.

Der Sitz selbst ist leicht nach oben gewölbt und gibt minimal nach, was zu einem angenehm dynamischen Sitzgefühl führt. Man bleibt dadurch automatisch in leichter Bewegung, was ich als sehr angenehm empfinde. Man denkt sofort: Hier wurde auf Ergonomie geachtet. Besonders bemerkenswert ist das Design und Funktionalität der integrierten Lordosenstütze, die sich in der Höhe anpassen lässt. Einmal richtig eingestellt, unterstützt sie bei mir den unteren Rücken hervorragend.


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Ergonomische Funktionen im Alltag​

Bei einem ordentlichen Bürostuhl dürfen natürlich verstellbare Armlehnen und Kopfstütze ebenfalls nicht fehlen.

Die Armlehnen sind dabei wirklich gut gelungen: Sie lassen sich nicht nur in der Höhe verstellen, sondern auch vor- und zurückschieben sowie seitlich drehen. Das macht sie extrem anpassungsfähig – gerade bei längeren Arbeitsphasen am Schreibtisch eine enorme Erleichterung. Besonders bei Tätigkeiten wie Tippen oder Mausarbeit bieten sie eine stabile, entlastende Auflagefläche.

Auch die Kopfstütze verdient Lob. Sihoo wirbt bei dieser mit 3D Einstellmöglichkeiten. In der Praxis bedeutet das, man kann die gesamte Kopfstütze nach vorne kippen und die Auflagefläche nochmal zusätzlich nach oben und unten drehen. Besonders beim Zurücklehnen oder beim Nachdenken mit Blick nach oben ist sie effektiv und angenehm. Aber auch beim Geraden Sitzen erfüllt sie ihren Zweck, indem sie meinen Kopf quasi perfekt unterstützt. Wenn man allerdings etwas zu sehr auf dem Stuhl heruntergerutscht, wird es auf Dauer etwas unangenehm für Nacken und Rücken – Das kann allerdings auch einen positiven Nebeneffekt haben, da man dadurch quasi „gezwungen“ wird, ergonomisch korrekt zu sitzen oder eben nicht allzu oft herumzulümmeln.

Kleinen Bewegungen, die man im Alltag am Schreibtisch so macht, folgt der Stuhl sehr geschmeidig – ein subtiler, aber sehr angenehmer Effekt. Besonders beim seitlichen Lehnen oder minimalem Vor- und Zurück-Wippen fühlt man sich gerade am Rücken gut unterstützt. Das trägt definitiv zu einem aktiven, rückenschonenden Sitzverhalten bei.


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Kritikpunkte und Verbesserungspotenzial​

So gut der Gesamteindruck ist, einige kleinere Kritikpunkte sind mir im Alltag doch aufgefallen:

  1. Rollverhalten auf meinem Teppich: Beim Vorrollen hakt es gelegentlich – Der Körperschwerpunkt scheint durch die Mesh-Sitzfläche weiter vorne zu liegen als bei meinen anderen Bürostühlen, was zu einem leichten „Hängenbleiben“ führen kann. Mit zunehmender Nutzung hatte ich dieses „Problem” aber immer besser im Griff. Viele von euch haben hier aber eventuell einen geeigneten Bodenschutz, mit dem dieser Kritikpunkt wohl wegfallen sollte.

  2. Sitzfläche nicht verschiebbar: Eine optionale Vor- und Zurück-Verstellung der Sitzfläche wäre wünschenswert gewesen, insbesondere für Nutzer mit längeren Oberschenkeln. Das ist allerdings eher ein Feature, das man vielleicht aus höheren Preisklassen kennt & erwartet.

  3. Widerstand der Rückenlehne nicht einstellbar: Beim Zurücklehnen fehlt die Möglichkeit, den Widerstand individuell anzupassen. Für mich persönlich war der Standardwiderstand in Ordnung, aber mehr Einstellmöglichkeiten wären aus meiner Sicht wünschenswert.

  4. Einrastfunktion für Armlehnen: Ich würde mir für die Einstellungen der Armlehnen eine Einrastfunktion wünschen, weil sie sich doch leicht verstellen, gerade wenn man den Stuhl hin und herschiebt, ohne darauf zu sitzen.




Mein Fazit: Viel Stuhl fürs Geld​

Der Sihoo Doro C300 ist ein hervorragend durchdachter Bürostuhl, der in der täglichen Nutzung durch Komfort, Flexibilität und Ergonomie überzeugt. Besonders für Menschen, die viele Stunden am Tag am Schreibtisch verbringen, ist er eine echte Empfehlung. Zwar fehlen ein paar Komfortfunktionen wie die einstellbare Sitzfläche oder ein verstellbarer Rückenlehnenwiderstand, doch angesichts der Preisklasse ist das Gesamtpaket durchaus stimmig.

Im direkten Vergleich zu günstigeren Amazon-Stühlen oder selbst etablierten Marken wie Steelcase (zumindest im Einsteigermodell), die ich als Vergleich heranziehen kann, kann der Sihoo Doro C300 durchaus mithalten.

Wer einen ergonomischen, modernen und bequemen Arbeitsstuhl sucht, der zu besserem Sitzen „erzieht“ und ein guter Begleiter für den Alltag ist, dürfte hier auf jeden Fall fündig werden. Müsste ich eine Wertung auf einer Skala vergeben, wäre ich bei einer

Gesamtwertung von 8 / 10 Punkten.
 
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Könntest du vielleicht noch ergänzen was du bezahlt hast, bzw. wo sich der Stuhl ungefähr positioniert? Du hast damit ja am Ende des Artikels (danke für selbigen!) angefangen, aber das ist immer abstrakt ("im Angesicht der Preisklasse"). Gerade wenn man von dem Stuhl noch nie gehört hat, kommt man (ohne selbst danach zu suchen) nicht wirklich weiter, bzw. fällt es mir schwer, den einzusortieren. Sind das 200eur (Ikea Markus) oder eher 1500 (Steelcase Gesture mit Kopfstütze)?
 
Ich war einer von drei Gewinnern für den Test des Stuhls hier auf computerbase und habe ihn daher kostenlos erhalten. Der Aktionspreis im Mai betrug 279,99€. Ich denke aber, dass es für das Gebotene, zumindest im Sale, ein vernünftiger Preis ist. (Normalpreis wohl bei 519,99€)
 
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0x8100 schrieb:
und diese info gehört in den artikel.
Stimmt, hat @haefftig direkt über deinem Kommentar auch ergänzt. Das es ein Gewinnspiel ist bzw. gab, wusste ich gar nicht, bzw. hatte ich nicht mitbekommen.

Ich denke daher ("trotzdem"), es würde dem Artikel gut tun, wenn a) direkt im Artikel transparent gemacht würde, das es ein Lesertest aufgrund eines Gewinnspiels ist und b) wenn der Stuhl preislich direkt einsortiert wird (ob man dafür etwas bezahlt hat oder nicht, ist mMn egal bzw. durch a) abgedeckt). So hat der Artikel (noch mehr) Mehrwert, wenn man ihn später mal findet, ohne erst alle Kommentare lesen zu müssen.
 
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