Erst Firma gründen oder privat zuerst mit Unternehmen Preise und Partnerschaften verhandeln?

Erst Firma gründen oder privat zuerst mit Unternehmen Preise und Partnerschaften verhandeln?

  • Erst Privat nachfragen um die Lukrativität einer Unternehmensgründung abzuschätzen

    Stimmen: 4 33,3%
  • Erst eigenes Unternehmen gründen und dann verhandeln

    Stimmen: 8 66,7%

  • Umfrageteilnehmer
    12

St0R3

Cadet 1st Year
Registriert
Mai 2018
Beiträge
10
Guten Abend,

angenommen Ihr habt eine Geschäftsidee und plant diese umzusetzen und eine Firma zu gründen. Würdet Ihr dann lieber erst die Firma + Website etc erstellen um als Geschäftsmann in Verhandlungen über Preise und Partnerschaften zu treten oder lieber als Privatperson die Bedingungen erfragen um besser einschätzen zu können, ob sich die Umsetzung der Geschäftsidee lohnt?
 
Kommt vielleicht drauf an, was genau du planst. Aber als Privatperson kommst du ja oft gar nicht an Händlerpreise/-konditionen ran.

Aber Händler handhaben das auch komplett verschieden. Manche geben dir alle Infos, andere wollen, dass du mindestens Unternehmensform XY hast, andere wollen deine Gewerbeanmeldung oder Handelsregistereintrag sehen.

Aber eine Firma gründen ist auch nicht sonderlich aufwendig oder teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch es kommt auf das Vorhaben und die Unternehmensform etc. an. Grundsätzlich lohnt es sich vor einer richtigen Firmengründung den Markt zu erkunden um erst einmal herauszufinden ob es einen Bedarf für das Produkt oder die Dienstleistung gibt. Dazu könnte man vergleichen wie viel Konkurrenten es gibt, wie deren Umsätze sind und ähnliches.
 
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Da gibt es noch viele Fragen
Mit wem möchtest du verhandeln?
-> Lieferanten
-> potenzielle Abnehmer/Großhandel
-> Kreditgeber
-> Business-Angels

Je nach Gesprächspartner musst du schon deutlich mehr vorweisen als eine "Idee" ... "Ideen" verkaufen sich schlechter als Umsatzzahlen. ;)
 
St0R3 schrieb:
... erst die Firma + Website etc erstellen um als Geschäftsmann in Verhandlungen über Preise und Partnerschaften zu treten oder lieber als Privatperson ...

Warum trennen? Du kannst als Personengesellschaft auftreten, da ist die Privatperson nicht von der Firma getrennt. Eine Firma ist nicht automatisch eine Kapitalgesellschaft. Und eine Webseite kannst du völlig unabhängig von der Fragestellung aufbauen.

Am Ende ist es aber egal als was du auftrittst, der Empfänger wird sich für deine Idee interessieren, nicht für die Gesellschaftsform.
 
Meiner Meinung nach ist der erste Schritt immer der, seine Geschäftsidee "am Markt zu entwickeln".

Sieh dir die Branche, in der du etwas aufziehen möchtest, zunächst genau an ... und dann such dir dort eine Ecke (Nische), in der es deinem Unternehmen (Gesellschaftsform egal) relativ leicht gelingen könnte, Fuß zu fassen (die "Eche" sollte aber groß genug sein, um ein bisschen Wachstum zu ermöglichen ... im Idealfall mit wenig Konkurrenzdruck).

Dazu solltest du einige Fragen vorab klären.

1.) Welche Firmen gibt es in der Branche schon?
1.2.) wie treten diese Firmen auf?
1.2.1) gibt es dabei Standards ... in welchen teilen deines Auftritts erscheint Kreativität möglich?

2.) Wie sehen die branchenüblichen Preise aus?
2.1.) Wie sind die branchenüblichen Löhne ... Tarfivertrag?

3.) (je nach Geschäftsbereich nicht so wichtig) in welchen Sättigungszustand ist die Region im Bezug auf die spezielle Branche momentan?
Hier wird dann eventuell auch die Standortfrage wichtig ...
Nur als Beispiel: es gibt Möbelhäuser, deren Hauptgeschäftsidee die Nähe zu IKEA ist ... vor welchem IKEA du gerade stehst, DIESE Konkurenz ist meist fußläufig erreichbar, hat ein leicht anderes Sortiment und ist auch nicht mehr wirklich "teurer" als IKEA.

Wenn du diese Fragen beantwortet hast (oder einen Eindruck des entsprechenden Marktsegments hast), kannst du dir überlegen, wie du dein Angebot aufziehst. Dabei soolltest du neben Ähnlichkeiten zu etablierten Unternehmen der Branche auch Auffälligkeiten DEINES Unternehmens im Auge behalten. Letztlich muss ja auch irgendwas dafür sorgen, dass die Kunden gerade dein Angebot annehmen.
Du brauchst also ein "Alleinstellungsmerkmal". Irgendwas, was man (noch) bei keiner anderen Firma der Brache bekommt.

Erst danach würde ich überlegen, wie ich den tatsächlichen Start des Unternehmens gestalte ... wahrscheinlich solltest du dir einen Business-Plan stricken ... mit dem kann dann auch ein Banker genau abschätzen, ob er dir nun einen Kredit für dein Vorhaben gewährt, oder nicht.
Für die meisten Unternehmen gilt: Die ersten 1 - 3 Jahre zahlt der Gründer drauf ... du wirst also Kredte brauchen.

Natürlich ist eine kleine "Stammkundschaft" gerade am Anfang extrem hilfreich ... wenn man das also theoretisch hinbekommen kann, dann schadet es ganz sicher nicht, schon vor der Unternehmensgründung "Networking" zu betreiben ... dabei kann man auch abklopfen, was die Kunden am potenziellem Markt momentan etwas stört ... eventuell kann man genau das "besser" regeln.
Leicht ist es allerdings nicht, wenn man nicht entsprechende Kontakte ohnehin schon hat und sich auch nicht scheut, Bekannten regelmäßig auf die Nerven zu gehen.
Letztlich gibt es in der Wirtschaft zwei bourdieu'sche Kapitalformen. Das ökonomische Kapital (Geld, Besitz, Produktionsmittel usw.) UND das soziale Kapital (Beziehungen zu Menschen mit Beziehungen zu Menschen - Networking) ... letzteres kann dir ebenfalls helfen.
 
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@TE
Natürlich prüft man sinnvoller Weise (privat) erst die Erfolgschancen, bevor man eine Firma inkl. Website gründet!

Dabei kalkuliert man selber seinen zukünftigen Aufwand für die geplant zu erbringende Leistung und setzt sich Umsatzziele und damit auch automatisch die eigenen Preise. Dann erst kann man erste Gespräche führen!
Bei allem anderen Vorgehen erleidest Du automatisch Schiffbruch!
 
ThomasK_7 schrieb:
... und setzt sich Umsatzziele und damit auch automatisch die eigenen Preise. ...

... und Mengen. Der Umsatz setzt sich immer aus Preis * Menge zusammen. Über diese zwei Stellschrauben kann der Umsatz geplant und gesteuert werden.
 
Je nach Produkt deckt es aber schon die Kosten, wenn man monatlich nur ein paar Stück verkauft ... Designermöbel z.B. oder Flügel (Klavier).
Aber die produzier- und absetzbare Menge spielt natürlich auch bei der Einpreisung eine Rolle ... Die meisten Billigprodukte lohnen sich erst, wenn man davon täglich tausende produzieren lassen kann, und diese auch abgesetzt kriegt.
 
Du solltest dein Vorhaben etwas konkretisieren ohne aber genau zu benennen welches Produkt es ist. Es ist ein himmelweiter Unterschied ob ich mich mit einer Dienstleistung Selbständig mache, Händler werden möchte oder selbst etwas produzieren will. Vielleicht benötigst du auch Investoren etc. dann ist der Auftritt als Geschäftsmann inkl. Website etc. für meine Begriffe schon fast Pflicht.

Ich bin selbst Händler und kann dir daher sagen das es z.B. bei diesem Schritt ohne Gewerbeschein du nicht weit kommst, weil du kriegst keine Händlerpreise, keine Möglichkeiten des Vergleichs usw. allerdings kann man im Grunde da auch erstmal nur sich ne Kleinunternehmerregelung holen, kostet 10,xx € und dann gehts los. Solange man nicht mit einer Website etc. auftritt und keine Umsätze generiert, entstehen auch keine Kosten. Dann kann man erstmal bei Großhändlern etc. anfragen und kriegt auch Preislisten und Kontaktmöglichkeiten. Hab ich auch so gemacht und dann fast ein halbes Jahr nur verglichen, kalkuliert etc.

Entwickel ich dagegen ein eigenes Produkt, dass ich produzieren möchte bzw. produzieren lassen möchte, würde ich erstmal so lange wie es nur geht kein Unternehmen gründen und möglichst lange die Idee weiter entwickeln, bis ich halt durch Investoren etc. einfach nicht mehr um den Gewerbeschein drum herum komme. Selbiges gilt für eine Dienstleistung. Auch würde ich einfach mal bei potenziellen Interessenten nachhören ob das ein Produkt für sie wäre. Entwickel ich z.B. ein neues Schneidbrett für den Profibereich würde ich mal Köche ansprechen, ob für so ein Produkt überhaupt der Bedarf da ist.
 
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