Externe Festplatte schreibt Daten nicht und hängt System auf

member007

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Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner Festplatte, an dem ich allmählich verzweifle. Es geht um eine externe Festplatte, bestehend aus den Komponenten

  • WD Blue Mobile 2TB HDD 7mm 5400Rpm SATA 6Gb/s serial ATA 128MB cache 6,4cm 2,5Zoll
  • Icy Box IB-254U3 Externes USB 3.0 Gehäuse für 2,5" (6,35 cm) SATA HDD/SSD (bis 6 Gbit/s) mit UASP
Die Festplatte wird bei mir in der Regel an USB 3.0 betrieben. Verwendetes Betriebssystem ist Windows 10.

Heute, wie schon letztes mal, wollte ich Daten auf die Festplatte schreiben. Es geht dabei zum Beispiel Video-Dateien, die jeweils um die 50-300 MB oder aber auch mehrere GB aufweisen. Also Datenraten von mindestens 40 bis 100 MB werden problemlos erreicht.

Nun erlebe ich es in letzter Zeit immer wieder, dass der Schreibvorgang schon zu stocken beginnt, d. h. die ersten MB werden vielleicht mit einige KB/s oder MB/s (jedenfalls nie höher als im einstelligen MB-Bereich) geschrieben und dann passiert erst einmal gar nichts. Die Datenrate liegt bei 0 KB/s oder (angeblich) bei wenigen KB/s. Das führt unter anderem dazu, dass

  • manchmal der Schreibprozess gar nicht mehr abgebrochen werden kann,
  • der Explorer/Arbeitsplatz hängt,
  • andere Programme nicht mehr geöffnet werden können (und jene, die offen sind, können merkwürdigerweise noch verwendet werden),
  • Windows sich nicht einmal mehr (normal) herunterfahren/neustarten lässt,
ohne, dass die externe Platte einfach abgezogen wird.

Ich bin gerade, was das abziehen angeht, ohne die "Hardware sicher [zu] entfernen", ziemlich penibel, da ich mir auf genau diese Weise die Daten auf der Platte schon 4 mal zerschossen habe (deswegen habe ich mir die obige neu geholt). Glücklicherweise existierte immer ein Backup, aber die neue hinzugekommenen Daten sollten nicht verloren gehen. Eine Datenwiederherstellungen bei 2 TB macht dann einfach keinen Spaß mehr. Das ist mit bei der neuen (glücklicherweise fast noch) nicht passiert, aber das oben genannte Problem und das direkte Abziehen könnten zur nächsten Datenrettungs-Session führen.

Zurück zum Thema: Nach dem der Schreibprozess stockt, passierte erst einmal gar nichts, bis eine Meldung kommt, dass eine Zeitüberschreitung vorliegt (siehe: Abbildung). Nun habe ich die Möglichkeit den Transfer abzubrechen oder zu wiederholen. Manchmal bewirkt das Wiederholen, dass einige MB mehr geschrieben werden, bis wieder nichts passiert und irgendwann dieselbe Meldung kommt. Manchmal steht auch Minuten lang nur "Berechnung ... " da.

Das ganze habe ich bis zur Frust unzählige Male getestet. Dabei habe ich am Tag vorher, sowie die Tage und Wochen zuvor, Daten ganz normal auf die Platte sowohl kopieren als auch verschieben können - kleine und große Dateien. Dateien lesen funktioniert hingegen ganz normal.

Aber wie gesagt, dass oben beschriebene passierte nicht zum ersten mal. Erwähnenswert ist: Hin und wieder passiert es, dass sich die Festplatte eigenständig vom System trennt und wieder koppelt, obwohl der USB-Stecker im Port steckte.

Was habe ich schon probiert?
  • Dieselben Daten auf eine andere externe Platte geschrieben (WD Elements 2 TB) - funktioniert
  • ScanDisk laufen lassen - "Reparatur durchgeführt"... aber keine Fehler gefunden. Nicht einmal die besagte Datei wird auf der Festplatte abgelegt.
  • An allen anderen Ports probiert - dasselbe Problem
  • Rechner neustarten und herunterfaren - hat nichts geändert, funktioniert immer noch nicht.

Ich kann bisher nicht sagen, ob das Problem eher am Controller liegt, oder eher bei der Festplatte. Zumal die Platte nicht mehr reklamiert werden kann - alleine schon wegen der darauf befindlichen Daten. Jeder Zeit kann das Problem verschwunden sein und ich stehe wieder am Anfang der Geschichte - bis es wieder auftaucht.

Hat schon jemand vergleichbare Erfahrungen damit gemacht und weiß, worauf das zurück zu führen sein könnte?


Viele Grüße und großen Dank im Voraus
member007
 

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Gute Idee. Den Infos zufolge scheint alles in Ordnung zu sein.
 

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Leider nichts dergleichen, da ich auch kein SATA-Kabel habe. Apropos SATA, das hat mich auf eine andere Idee gebracht. Nämlich habe ich noch ein anderes neues, verpacktes USB-3.0-Kabel und habe das einfach mal verwendet - und es funktioniert wieder. Sobald ich wieder das andere Kabel verwende, gibt's wieder dieselben Probleme.

Lag also wohl einfach am Kabel.... :grr:

Danke für den Denkanstoß 😄
 
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Kann es sein, dass du den Schreibcache auf dem Datenträger aktiviert hast und er eigentlich gar nichts mehr schreibt und man das am Anfang nur deshalb nicht bemerkt, weil Windows dann noch in den RAM reinpuffert? Wenn Windows dann den RAM Inhalt auf die HDD weiterschieben will kommts zum Timeout?

Das führt manchmal zu verschobenen Fehlerbildern wenn dem so sein sollte ;).
 
Das ist durchaus möglich, zumal ich sowas schon einmal bei einem anderen Datenträger gemacht habe und von einem Forenmitglied diesbezüglich aufgeklärt wurde. :D

In der Regel mache ich an dieser Einstellung auch nichts, wenn es nicht zwangsläufig sein muss, habe aber soeben sicherheitshalber nachgeschaut und auch mit dem alten Kabel getestet. Die Einstellung ist auf "Schnelles Entfernen (Standard)". Es ergibt sich leider wieder dasselbe Muster.


EDIT 2021-02-02; 17:09 Uhr: Scheinbar ist das Problem doch nicht gelöst. Beim letzten Kopiervorgang wurden 61 % kopiert und danach passiert wieder nichts. Sogar mit dem neuen Kabel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du schon einmal versucht, testweise die Festplatte an einer USB 2.0 Verbindung zu testen? Ist diese dann genau so instabil?
 
Mein Rechner selbst hat nur noch USB 3.0 aufwärts. Aber mein etwas älteres MacBook (Late 2011) hat noch USB 2.0 und da lauft das Kopieren/Verschieben, sogar mit dem alten Kabel, bisher problemlos. Zumindest gab es dort noch nie derartige Vorfälle.
 
Was sagt denn der Zuverlässigkeitsverlauf zu den aufgetretenen kritischen Ereignissen? Der müsste ja deutliche Hinweise liefern können, wenn das gesamte System sich aufhängt.
 
Dort steht nur, "Windows wurde nicht ordnungsgemäß heruntergefahren". Was eigentlich nicht sein kann, da der Rechner normal heruntergefahren bzw. neu gestartet ist, sobald ich die Festplatte direkt abgezogen habe.

Sonst stehen dort nur Informationen, dass diese und jene Windows Updates installiert wurden.


EDIT zum Herunterfahren: In der Beschreibung steht dann noch "Das System wurde zuvor am ‎16.‎01.‎2021 um 18:15:57 unerwartet heruntergefahren." Generell verliefen das Hoch-/Runterfahren bzw. Neustarten normal. Da ist mir nichts negatives aufgefallen. Eventuell kann es sich dabei um den Standby-Modus gehandelt haben.
 
Na das sieht eher danach aus, als würde Windows nur durch die noch dran hängende Platte daran gehindert komplett abzustürzen. Da die SMART Daten keinen Grund hergeben, hätte ich direkt den USB Controller, bzw. seine Treiber, im Verdacht. Denn auf sowas läuft das meist hinaus, weil Windows eine nicht reagierende Platte eher aushängen und entsprechende Fehler loggen würde.

Lies mal die Fehlerereignisse aus der Ereignisanzeige - Windows-Protokolle - System aus. Ich schätze mal, dort wirst Du auch Hinweise auf den USB-Treiber finden können.
 
Nun gut, das Gehäuse ist schon um die 6 Jahre alt. Vielleicht gibt es allmählich den Geist auf. :-)

Ich habe soeben im Windows Protokoll nachgeschaut und es ist nicht einfach das ganze zuzuordnen. Es gibt nämlich häufige Logs mit den Quellen "disk", "DistributedCom", "BTHUSB" oder "UASPStor", die jeweils alle nahezu dieselbe Beschreibung haben, als da wären:

disk:
- Der E/A-Vorgang an der logischen Blockadresse "0x10b55300" für den Datenträger "1" (PDO-Name: \Device\0000007c) wurde wiederholt.

DistributedCom:
Durch die Berechtigungseinstellungen für "Anwendungsspezifisch" wird dem Benutzer "DESKTOP-AD5BG9H\Administrator" (SID: S-1-5-21-2065041736-317777799-1250162789-500) unter der Adresse "LocalHost (unter Verwendung von LRPC)" keine Berechtigung vom Typ "Lokal Aktivierung" für die COM-Serveranwendung mit der CLSID
{2593F8B9-4EAF-457C-B68A-50F6B8EA6B54}
und der APPID
{15C20B67-12E7-4BB6-92BB-7AFF07997402}
im Anwendungscontainer "Nicht verfügbar" (SID: Nicht verfügbar) gewährt. Die Sicherheitsberechtigung kann mit dem Verwaltungstool für Komponentendienste geändert werden.

USAPStor:
Ein Zurücksetzen auf Gerät "\Device\RaidPort2" wurde ausgegeben.


BTHUSB:
Der lokale Adapter bietet keine Unterstützung für einen wichtigen Low Energy-Controllerstatus zur Unterstützung des Peripheral-Modus. Die mindestens erforderliche unterstützte Statusmaske ist 0x2491f7fffff, vorhanden ist 0x1fffffff. Für die Peripheral-Rolle "Low Energy" ist keine Funktion verfügbar.



Dann gibt es da noch genau drei Einträge mit der Quelle "exfat", die genau auf die Fälle zutreffen, in denen ich explizit Dateien übertragen habe und abbrechen musste. In der Beschreibung steht:

{Datenverlust beim Schreiben} Nicht alle Daten für Datei "E:\HDD WD Blue\[habe ich soeben gestrichen]" wurden gespeichert. Die Daten gingen verloren. Mögliche Ursachen sind Computerhardware oder die Netzwerkverbindung. Geben Sie einen anderen Dateipfad an.
 
Dcom kannst Du vergessen - ich hatte auch gesagt "Fehlerereignisse" und DCom loggt nur Warnungen. Die DCom Warnungen sind aber unerheblich und können laut MS immer ignoriert werden. BTHUSB ist ebenfalls unerheblich, weil es sich dabei um Bluetooth handelt und das mit Sicherheit ebenfalls eine Warnung wegen des nicht unterstützten Bluetooth LE Deines Bluetoothadapters ist.

Interessant sind also allenfalls "Disk", "USAPSTOR" und "ExFat", die sich alle drei wohl auf das gleiche Problem beziehen. Hier dürfte, wie von mir schon vermutet, der USB Controller oder der USB Treiber das Problem darstellen. Bei Problemen mit USAPSTOR wird sogar empfohlen, zunächst den USB Treiber zu aktualisieren.
 
Ups... zu unachtsam gewesen. Ich habe das ganze mal gefiltert. Dadurch lässt sich die Menge der relevanten Fehler deutlich einschränken. Hier noch einmal ein Screen der Ergebnisse.
 

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An deiner Stelle hätte ich mir schon längst ein neues Gehäuse für 15 Euro gekauft, morgen da, ausprobieren und sehen, das es wohlmöglich wieder funktioniert.. oder direkt schnell an Sata.. Immer das rumgehampel. Wenn der Controller defekt ist, ist das für die Platte auch nicht geil.
 
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member007 schrieb:
Mein Rechner selbst hat nur noch USB 3.0 aufwärts....
Wenn Du ein USB2.0 Verlängerungskabel hast, dann hänge dies dazwischen; Das macht aus USB3.0 ganz einfach USB2.0. Wenn das Verlängerungskabel nicht all zu lang ist, tut es nichts zur Sache; Für mich klinkt das am Ende nach schlechter Verkabelung. USB3.0 kann da durchaus lästig sein.
 
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