Fahrradleasing über Arbeitgeber (z.B. Jobrad). Lohnt sich das?

sirmoc

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Hallo zusammen,

habe die Suche genutzt, aber bis auf wenige Beiträge nichts zu dem Thema hier gefunden.

Mein Arbeitgeber biete seit neustem das Leasing von Fahrrädern an. Anbieter in dem Fall wäre bikeleasing.de

Habe mich in das Thema eingelesen, aber die Meinungen dazu gehen ja doch sehr weit auseinander. Laut diversen Beispielrechner würde ich auf dem Papier zwischen 35-40% sparen. Die Frage ist: ist das wirklich so oder rechnen diese Rechner das Thema schön? Was nicht beachtet wird sind ja zum Beispiel die zukünftig geringere Rente oder im Fall der Fälle ein geringerer Anspruch auch Arbeitslosengeld bei entgeldumwandlung. „Gegner“ des Modells argumentieren darüber hinaus auch damit, dass 30% Rabatt beim Händler auch so drin sind (ich glaube durch Corona ist das aktuell eher nicht der Fall.
In meinem Fall interessiere ich mich für ein Rad, dass ca. 4600€ kostet (Rabatte gibt es bei der Marke nicht)

hat schon jemand Erfahrung damit? Lohnt es sich oder nicht? Was sind die Nachteile? Ich sehe für mich aktuell nur Vorteile, bin mir aber nicht sicher ob ich irgendwas übersehen habe.
 
Da es ja dasselbe ist wie ein Dienstwagen, google doch einfach welche Vor- und Nachteile das Leasen eines Dienstwagens hat.
Ich vermute stark dass es vom Einkommen abhängt welche Vorteile sich daraus ergeben.
 
Rabatte auf E-Bikes gibt's seit mindestens einem Jahr nicht mehr oder quasi gar nicht mehr, zumindest stationär vor Ort, weil die gar nicht so viel Nachschub bekommen, wie verkauft werden kann.

Staatliche Rente im Alter ist sowieso nicht wert. Bliebe, je nach Verdienst, etwaiges Arbeitslosengeld. Dafür hat man dann halt ein E-Bike und ist mobil oder kann das, wenn es nach Ende der Leasingdauer kostenlos oder mit geringem Budget an einen fällt (je nach Leasingmodell) verkauft werden.


Die Frage ist eher: Brauchst/willst du ein E-Bike? Wenn ja: Dann lohnt sich so ein Leasing quasi immer. Wenn du's einfach nur so mitnehmen würdest, damit es im Keller steht: Eher nicht.
 
Wieso geringere Renten und AV? Durch den Aufschlag aufs Gehalt wird es mehr statt weniger. Da ich mich aber nicht ins Detail eingelesen habe, freue ich mich über Klarstellungen. Wir reden natürlich für den AN.
 
Netto ist mir klar, danke. Aber es wird doch auf's Brutto aufgeschlagen und dann versteuert & verbeitragt in den SV etc?!
 
Ich habe selber ein Jobrad und kann sagen, dass es deutlich günstiger ist als ein Barkauf.

Mein E-MTB hat ca. 4300€ gekostet. Hinzu kommt die Versicherung die mit inkludiert ist, jedoch auf den Kaufpreis noch hinzukommt.

Brutto sind das bei 36 Monaten Laufzeit ca. 130€ monatlich. Netto fehlen mir jedoch ca 80-85€ monatlich. Das schwankt natürlich immer je nach Höhe des Bruttogehalts.

In der Regel sagt man, dass schon 30% Einsparungen möglich sind.

@Thorle: Nein dein Bruttogehalt bleibt fast gleich. Das Jobrad wird vom Brutto direkt abgezogen. Du zahlst entsprechend weniger SV und Lohnsteuer, da dein zu versteuerndes Brutto sinkt. Lediglich 0,5% vom Gesamt-Leasingbetrag werden jedoch auf das Bruttogehalt draufgesetzt, welches nur versteuert wird (Geldwerter Vorteil). Sind bei mir 21€ die zusätzlich versteuert werden.

@TE: Schau mal hier:
https://www.businessbike.de/de/expertenrechner
Hier kannst du es individuell für dich ausrechnen und selbst ein Bild machen, ob es sich für dich lohnt.
 
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Soweit ich weis verringern sich teilweise die Sozialversicherungsabgaben durch die Gehaltsumwandlung.

Ich würde mir kein E-Bike leasen, sondern ein Rennrad. Preis sind ca. 3800 Euro (Rabatte etc. sind bei Rennräder bestimmter Marken nicht drin. Das ist eines davon ...)

Laut Leasing Rechner wären das:

36 Monate Leasingrate = 1979,64 Euro
Übernahmepreis nach 36 Monate (18% von UVP) = 684 Euro
____________________________________________________
Gesamtkosten = 2663,64 Euro (Dort ist eine Versicherung mit eingerechnet)

Vielleicht bin ich etwas zu misstrauisch, aber da muss es doch einen Haken geben? (Also neben der verringerten Rente und evtl. geringerem Arbeitslosengeld)

Ein weiterer Punkt der immer wieder aufgeführt wird ist, dass das Finanzamt aktuell nach 3 JAhren mit 40% Restwert rechnet (und nicht den 18% aus dem Angebot)... Habe beim Anbieter angerufen und dort wurde gesagt, dass die Differenz und notwendige Versteuerung durch den Anbietern übernommen wird.

VG
sirmoc
 
Haken für wen? Für den Arbeitgeber lohnt es sich, weil er keine Umsatzsteuer zahlt und oft Kickbacks mit drin sind, außerdem kann er es als Benefit verkaufen und spart sich ein paar Sozialabgaben.

Für den Händler lohnt es sich, weil er mehr Fahrräder verkauft. Leasingbude und Versicherung verdienen ebenfalls dran.


Lass dir am besten schriftlich die Aussage geben, dass Differenzen übernommen werden.
 
Idon schrieb:
Haken für wen? Für den Arbeitgeber lohnt es sich, weil er keine Umsatzsteuer zahlt und oft Kickbacks mit drin sind, außerdem kann er es als Benefit verkaufen und spart sich ein paar Sozialabgaben.

Für den Händler lohnt es sich, weil er mehr Fahrräder verkauft. Leasingbude und Versicherung verdienen ebenfalls dran.


Lass dir am besten schriftlich die Aussage geben, dass Differenzen übernommen werden.

Ich meinte Nachteile für den Arbeitnehmer.

Geht die Rechnung von oben tatsächlich auf oder fehlt da ein großer Posten?
 
Das ist schon richtig so und deckt sich mit meiner Aussage, dass man in der Regel etwa 30% spart.

Einen Haken gibt es: Wirst du arbeitslos, kündigst, arbeitsunfähig oder erhälst Krankengeld, musst du die volle Leasingrate + Geldwerten Vorteil aus eigener Tasche bezahlen.
 
Die Nachteile sind ja schon benannt worden, weniger Rente usw. Ansonsten fährt man mit sowas in der Regel nicht schlecht.
Allerdings berechnet sich das Leasing soweit ich weiß immer aus dem Listenpreis. Die Frage ist ob man so ein Rad nicht bei Normalkauf günstiger bzw. für den gleichen Preis bekommt. Ich hab z.B. im Frühjahr mein Merida Scultura 35% günstiger bekommen, weil ich das Vorjahresmodell genommen hab. Wenn man nicht unbedingt immer das neueste Modell braucht fährt man so recht günstig und hat kein Leasing "an der Backe".
 
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Das Argument der geringeren Rente ist finde ich vernachlässigbar. Es sind „nur“ 36 Monate wo nur wenige hundert Euro weniger in die Rente gezahlt werden. Gegenüber vollen 45 Beitragsjahren ist das doch nur ein Kleinstbetrag.

Ich habe mein E-MTB mit Rabatt bekommen. Der Listenpreis gilt nicht immer. Das Bike war 1000€ günstiger als UVP, auch weil es ein Vorjahresmodell war. Dafür war die Ausstattung aller erste Sahne. Ich denke das ist vom Händler und Leasinggeber abhängig. Einfach mal nachfragen.

Also im Idealfall: Rabatt und Leasingbike kombinieren.
 
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Gut zu wissen.
Bei meinem Arbeitgeber und Businessbike läuft es anders, wie beschrieben.

Da ist anscheinend Jobbike flexibler aufgestellt.
 
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Ich frage mich bei euren ganzen Aussagen, ob die Lohnabteilung da alles richtig macht.
Keiner fragt ob das EBike 25km/h+ fährt. Niemand geht auf die Problematik Gehaltsumwandlung ein.
Desweiteren stellt sich wie beim Kfz Leasing ob eine Übernahme am Ende (36 Monate) wirklich günstig ist. Schließlich bezahlt man in 3 Jahren den Restkaufpreis und kein gebrauchtes EBike.
 
P4ge schrieb:
Ich frage mich bei euren ganzen Aussagen, ob die Lohnabteilung da alles richtig macht.
Keiner fragt ob das EBike 25km/h+ fährt. Niemand geht auf die Problematik Gehaltsumwandlung ein.
Desweiteren stellt sich wie beim Kfz Leasing ob eine Übernahme am Ende (36 Monate) wirklich günstig ist. Schließlich bezahlt man in 3 Jahren den Restkaufpreis und kein gebrauchtes EBike.

Also das Fahrrad, das ich mir kaufen möchte hat gar keinen e Antrieb. Wäre das für die Fragestellung dann auch relevant? Und was ist die Problematik mit der Gehaltsumwandlung neben den Themen wir Arbeitslosengeld und Rente? Auch deinen letzten Satz verstehe ich nicht in diesem Kontext.
 
Wie ist denn das, wenn das Leasing abläuft und man das Fahrrad dann behalten möchte? Wie viel zahlt man denn drauf?

Nach 3 Jahren kann dann ja auch ein neues Bike her, ist es dann schlauer, dass Bike rauszukaufen und dann zu verkaufen und dann wieder ein neues Leasing abschließen?

Wenn man das Bike wirklich ordentlich nutzt und dann vielleicht noch damit zur Arbeit fährt, dann ist doch leasing besser oder nicht? Man hat eine Versicherung + Wartung wird übernommen
 
sirmoc schrieb:
Also das Fahrrad, das ich mir kaufen möchte hat gar keinen e Antrieb.
Sorry davon bin ich ausgegangen. Wenn ich solche Preise lese, geh ich zunächst davon aus, dass da EBikes mit gemeint sind.

sirmoc schrieb:
Wäre das für die Fragestellung dann auch relevant?
Durchaus, gefördert werden meines wissens nach nur E-Bike. Bzw. ich hatte bisher noch keinen Fall dass sich jemand "nur" ein "normales" Fahrrad holen wollte.


sirmoc schrieb:
Und was ist die Problematik mit der Gehaltsumwandlung neben den Themen wir Arbeitslosengeld und Rente?
Wenn du sagen wir mal 2000,-€ brutto bekommst, werden daraus KV/PV/RV und ALV berechnet.
Wenn du aber einen Teil deines Gehaltes als Fahrrad SV-frei auszahlen lässt, hast du zwar brutto 2000,- €,
bei einer Umwandlung aber von 150,-€, berechnet sich deine KV/PV/RV und ALV nur noch auf 1.850,- €.


sirmoc schrieb:
Auch deinen letzten Satz verstehe ich nicht in diesem Kontext.
Wenn dein Leasing 3 Jahre geht, was machst du am Ende? Behalten (abkaufen) oder zurück geben.(Ende / Neuanfang). Beim Ende brauchen wir nicht weiterreden, da sind die Dinge klar.
Beim behalten wird es schwieriger. Beim Abschluss (Start) des Leasing wird eine Endsumme festgeschrieben. In deinem Fall 684,-€. Hier muss man sich also die Frage stellen, würdest du heute ein 3 Jahres altes Fahrrad (also das was du dir vorstellst) für ca. 700,-€ kaufen? Ist es dir gebraucht das Wert?


sirmoc schrieb:
Laut Leasing Rechner wären das:

36 Monate Leasingrate = 1979,64 Euro
Übernahmepreis nach 36 Monate (18% von UVP) = 684 Euro
____________________________________________________
Gesamtkosten = 2663,64 Euro (Dort ist eine Versicherung mit eingerechnet)
Dieses Beispiel finde ich jedoch vom Grundprinzip her schon sehr seltsam. Dein Beispiel kostet deiner Aussage nach 3600,- € und es gibt keinen Nachlass. Das Leasing möchte mit Versicherung 1000,-€ weniger? Wo kommt der Rabatt her? Ich würde es verstehen, wenn man nach 36 Monaten ca. 2800,- bezahlt hätte und hätte dann die Option für 800,-€ es abzukaufen. Dann wäre Leasing eine Liquiditätsoption. Aber so sieht das Modell für mich sehr fragwürdig aus. Entweder sind irgendwo Kosten versteckt, oder das Fahrrad ist überteuert angeboten.
 
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