C Fake BitTorrent Client

asdfman

Commander
Registriert
März 2008
Beiträge
2.315
Hallo, ich wollte mal ein aktuelles Projekt von mir vorstellen.

Ein Bekannter bekam vor Kurzem eine Abmahnung, weil er angeblich ein Album bei BitTorrent angeboten hat. In dem Schreiben war ein Hash und ein angeblich dazu gehörender Datei-
name aufgeführt, mit einer Zeit, wann diese Datei angeblich angeboten worden wäre.

Ich habe den angegebenen Hash gegoogelt und festgestellt, dass es sich einfach nur um einen Infohash aus einer .torrent-Datei handelt, den man erzeugen kann, ohne überhaupt
nur ein Byte der angegebenen Datei zu besitzen. So kam mir folgende Idee:

Man könnte doch ein Programm schreiben, dass bei einem Tracker den Infohash einer Datei announcet, ohne, dass diese überhaupt vorhanden ist, und sich als Seeder ausgibt. Dieses
Tool würde genau den Datensatz erzeugen, den der Bekannte auf der Abmahnung stehen hatte. Also könnte man glaubhaft versichern, niemals tatsächlich die abgemahnten Daten
angeboten zu haben, sondern nur genanntes Tool laufen gehabt zu haben.

Ich habe keine Ahnung, wie das rechtlich aussieht. Vielleicht ist ja jemand hier, der dazu genauere Angaben machen kann. Nichtsdestotrotz wollte ich euch das Tool einmal zeigen.

http://sourceforge.net/projects/fktorrent

Ich verbreite keine Binaries, sondern ausschließlich Sourcecode. Den muss man sich also selbst kompilieren. Man benötigt aber meines Wissens keine zusätztlichen Bibliotheken.
Einfach make sollte unter Linux genügen. Andere Betriebssysteme werden nicht unterstützt, aber ich habe die Vermutung, dass es auch unter anderen Unixoiden Systemen
laufen sollte. Das ganze würde ich als Alphaversion bezeichnen. Es fehlen noch einige Features.

Was haltet Ihr von der Idee? Anregungen? Sonstige Beiträge? Ich hoffe zumindest, dass der Ein oder Andere etwas dazu zu sagen hat.

Screenshot:
fktorrent4.png

Zuletzt noch eine Frage vom abgemahnten Bekannten, vielleicht weiß da jemand genaueres:
Laden Abmahnanwälte tatsächlich Daten herunter, oder holen sie sich nur die IPs der Peers zu dem entsprechenden Torrent, wie ich vermute?
 
Zuletzt bearbeitet:
asdfman schrieb:
Laden Abmahnanwälte tatsächlich Daten herunter, oder holen sie sich nur die IPs der Peers zu dem entsprechenden Torrent, wie ich vermute?
Diese dubiosen "ich such mir eine IP aus dem Internetz, drucke sie auf einen Zettel und schick jemandem einen netten Brief"-Firmen stellen auch selbst Sachen ins Netz (ohne Genehmigung vom Urheber!). Frag mich bitte nicht nach einer Quelle, aber Heise ist bestimmt ein guter Anhaltspunkt zur Suche.
 
Verstehe nicht ganz wie dein Tool funktioniert und die ganze Sache mit dem Hashcode...

Aber wenn dein Bekannter wirklich Unschuldig ist und du das auch noch nachvollziehbar beweisen kannst, dann würde ich mal paar Zeitungen oder sogar Fernsesender damit anschreiben. Findet sich bestimmt irgend ein Verein der auf so eine Story anspringt.
 
die kanzleien laden die datei selbst runter und loggen dann die ips die sich am up-/download beteiligen. musste leider schon selbst die erfahrung machen :/

Infos dazu gibts bei den großen News Seiten ala heise.de, computerbase.de oder auch auf News Seiten für Grauzonen Seiten ala gulli.de usw.
 
bin zu wenig in der torrent-materie um zum technischen was zu sagen, aber find die idee grundsätzlich grandios, weitermachen!
 
FusseLWooW schrieb:
die kanzleien laden die datei selbst runter


und nachdem die kanzlei die file gedownloadet hat wirds sie auf cd gebrannt un an die mitarbeiter verteilt :D:D:D
 
Gerade gesehen: Unter Solaris läufts auch, man muss nur -lsocket und -lnsl mit rein linken.
 
Angenommen ich werde eines Mordes beschuldigt... ich lasse die Mordwaffe aber einfach verschwinden - dann kann man mir doch nichts mehr nachweisen - genial...

Man müsste ja nachweisen, dass das Programm ja genau zu dem Zeitpunkt auch gestartet war...

Leute, wenn ihr nur legales Zeugs ladet und euch dabei auch nicht der Verbreitung strafbar macht, dann werdet ihr keine Probleme mit Anwälten bekommen...

@Yuuri: Und was bringt ihm dieser Fakt? oO

@FusseLWooW: Wenn die Datei tatsächlich - wenn auch nur fragmentweise - gezogen wird, dann sieht es mit der Beweislage eh schwer aus...
 
Dein Vergleich hinkt sehr. Auch muss der Abmahner mir nachweisen, dass ich in dem Moment geseedet habe.
Wenn es eine glaubwürdige Alternative gibt, steht erstmal die eine Behauptung gegen die Andere. Und
wenn der "Beweis" für meine Schuld so schwach ist, wie in diesem Fall, könnte ich mir vorstellen, dass der
Nachweis nicht mehr geführt werden kann. Aber ich bin kein Anwalt. Also kann ich das nicht sicher sagen.

€: Was du zu FusseLWooW gesagt hast, ist natürlich richtig. In dem Fall hätte man klar verloren.
 
Musst du wirklich gesendet haben? Dafür hätte ich gerne Quellen, dass du es musst. Alleine das Anbieten ist bereits eine Rechteverletzung.
 
1668mib schrieb:
Leute, wenn ihr nur legales Zeugs ladet und euch dabei auch nicht der Verbreitung strafbar macht, dann werdet ihr keine Probleme mit Anwälten bekommen...

Auch der Download ist strafbar, nur zur Info ;)
Den du lädst die Kopie, einer illegal erstellten Kopie...
 
€: Oh. Falsch gelesen.

1668mib sagt doch, wenn man "legales Zeugs" läd, bekommt man keine Probleme.
Verstehe jetzt nicht, wie man dem widersprechen will. :E

Mit "legalem Zeugs" meint er vermutlich Dinge wie Linuxdistributionen oder Ähnliches
(Auf meinem Screenshot oben "fake seede" ich OpenBSD 4.8), die per BitTorrent
verbreitet werden. Wie soll man sich da strafbar machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
1668mib schrieb:
Alleine das Anbieten ist bereits eine Rechteverletzung.
Das müsste bedeuten, dass bereits ein Announce an den Tracker strafbar ist, oder?
Die Announces werden über HTTP an den Tracker verschickt. Und jeder Browser spricht HTTP. Also könnte man auf Websites Links oder Pixelbugs verteilen, die solche Announce-URLs enthalten, und die halbe Welt müsste wegen illegalen Anbietens abgemahnt werden.
Nur mal ein mit Halbwissen gefüllter Gedanke ...
 
asdfman schrieb:
Dein Vergleich hinkt sehr. Auch muss der Abmahner mir nachweisen, dass ich in dem Moment geseedet habe.

korrekt, der Hash in dem Anwaltsschreiben dient nachher nur dann dazu zweifelsfrei zu sagen, dass es wirklich diese urheberrechtlich geschützte Datei war.
Dass man sich nur mit dem Tracker für ein torrent verbunden hat reicht für die Abmahnanwälte noch nicht aus.
 
@quwieorp: Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz... "Und jeder Browser spricht HTTP. Also könnte man auf Websites Links oder Pixelbugs verteilen, die solche Announce-URLs enthalten, und die halbe Welt müsste wegen illegalen Anbietens abgemahnt werden."

@Bauergiesen: Korrekt - ein bekanntes Problem bei Hashes. Aber die Wahrscheinlcihkeiten dürften groß enug sein. Vermutlich gibt es ja auch noch andere Angaben wie Dateigröße. Und wenn du eine abweichende Datei mit selber Größe hast, deren Hash aber übereinstimmt, dann denke ich wirst du auch freigesprochen.

@Yuuri: Wie meinst du das? Man muss keinen Mathematik-Doktor haben um zu wissen, dass ein z.B. 160-Bit-Hash einer z.B. 1 MB-Datei nicht einmalig sein kann... im Mittel fallen so ~50000 Möglichkeiten auf einen Hash-Wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
1668mib: Eine Meldung an den Tracker, dass man eine Datei seeden oder leechen will, sieht aus, wie eine
normale HTTP-Anfrage. Als würde ein Browser versuchen, eine URL abzufragen. Wenn man auf einer Website
ein "Bild" mit einer announce-URL einbettet, würde der entsprechede Tracker jedes Mal, wenn die Seite
aufgerufen wird, einen Announce bekommen.
Ergänzung ()

Yuuri: Ich kann dir beliebig viele Werte zeigen, die den selben Hash haben. Siehe hier:
http://www.mscs.dal.ca/~selinger/md5collision/
 
Kann/Könnte man nicht auch einfach andere IPs als Seeds eintragen ? Dann könnte im Prinzip "jeder" als Seeder auftreten. :evillol:
 
Zurück
Oben