Fall Gil Ofarim und der Schaden für das Hotel

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Antisemitismus ist hier nicht emotional sondern geschichtlich stark aufgeladen - und das völlig zu Recht.
Das ist in Deutschland kein Vergehen wie jedes andere.
 
The_waron schrieb:
Laut Wiki hat er wirklich nicht viel Veröffentlicht, aber ein bisschen wird da schon was zusammen gekommen sein, wichtig ist das es weh tut damit jede Form der Nachahmung eine sehr hohe Fallhöhe hätte.
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich noch mehr "weh tun" kann, wie jetzt schon. Außerdem haben hohe Strafen Nachahmer noch nie abgehalten. Eine konsequente Strafverfolgung ist meistens wirksamer. Wie wirklich jetzt in diesem Fall zu sehen ist.
 
Das Antisemitismus bzw. Vorwürfe in die Richtung eine andere, öffentliche Brisanz haben in Deutschland als etwa ein schwerer Diebstahl sollte jedem klar sein, genau deswegen hatte ja Ofarim sein Kettenmärchen ausgepackt und nicht etwa gesagt XY hat mich geschlagen oder angespuckt o.ä. - er wollte wohl die maximale Aufmerksamkeit und die bekam er auch, wenn auch im finalen nicht so wie erhofft.

CCIBS schrieb:
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich noch mehr "weh tun" kann, wie jetzt schon. Außerdem haben hohe Strafen Nachahmer noch nie abgehalten. Eine konsequente Strafverfolgung ist meistens wirksamer. Wie wirklich jetzt in diesem Fall zu sehen ist.
Nochmal: Es geht nicht mehr um den Strafprozess sondern nun um mögliche, zivilrechtliche Forderungen als Kompensation für den Schaden den Ofarim angerichtet hat und selbstverständlich schrecken hohe Summen im Zivilbereich ab, ansonsten wäre beispielsweise das Werkzeug der Unterlassungserklärung nutzlos.
 
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Dann traut sich niemand mehr echte Diskriminierung oder was auch immer anzuzeigen. Könnte ja sein das es nicht nagewiesen werden kann oder man verliert weil die beklagten zusammenhalten.

Das haben wir doch schon zigmal in anderen Fällen durchgekaut.
 
CCIBS schrieb:
Das Hotel Der Hotelmanager W. hat juristisch und moralisch gewonnen. Gil Ofarim hat letztlich die Lüge gestanden und sich entschuldigt. Das will ich ihm zu gute halten, auch wenn es recht spät kam, und ein früheres Geständnis viel Schaden verhindert hätte.
Ich habe mir eine kleine Korrektur erlaubt. In dem Prozess ging es um den Hotelmanager W. gegen Gil Ofarim.

Das Hotel kann sich separat um eine Entschädigung bemühen. Anderseits hat es über die Dauer der Auseinandersetzung eine Menge Publicity erfahren, was nicht grundsätzlich schlecht ist. Ich würde Gil Ofarim für das Westin in Leipzig (und ggf. auch für alle anderen Hotels der Kette) Hausverbot erteilen und es dann dabei belassen.
 
The_waron schrieb:
Nochmal: Es geht nicht mehr um den Strafprozess sondern nun um mögliche, zivilrechtliche Forderungen als Kompensation für den Schaden den Ofarim angerichtet hat
Da muss ich natürlich gestehen, dass ich weder weiß, wieviel Schaden wirklich entstanden ist, noch wieviel das Prozentual vom eigentlichen Umsatz ausmacht. Bei einem gewissen Punkt würde ich da dann auch sagen, das war für das Hotel definitiv Spürbar. Wenn es nur ein paar Prozent Einbußen wären, würde ich es darauf belassen. Wenn es eher im Zweistelligen Bereich gehen würde, hätte ich da dann schon eher Verständnis. Ob aber dann irgendwann dann überhaupt doch etwas zu holen wäre, ist eine andere Frage. Das wäre ja dann nicht schon morgen geklärt, und ich glaube jetzt nicht, dass die Einnahmen von Gil Ofanim in naher Zukunft steigen werden.

The_waron schrieb:
und selbstverständlich schrecken hohe Summen im Zivilbereich ab, ansonsten wäre beispielsweise das Werkzeug der Unterlassungserklärung nutzlos.
Bei einer Unterlassungserklärung ging aber auch schon ein Prozess voraus. Ich verstand dein Post eher bezüglich dritter Personen, wo es noch nicht mal eine Straftat gab, sondern nur Potenziell, welche aber davon ausgehen, dass man sie nicht erwischt.

Pym schrieb:
Ich habe mir eine kleine Korrektur erlaubt. In dem Prozess ging es um den Hotelmanager W. gegen Gil Ofarim.
Das stimmt natürlich, wobei es ja jetzt nicht so war, dass das Hotel ihn gleich bei dem ersten Vorwurf fallengelassen hat, sondern schon aktiv für dessen Verteidigung gekämpft hat. Ich würde sagen, es war "auch" ein Sieg für das Hotel.
 
Armibelli schrieb:
Der soll ja in die Millionen gehen.
Laut wem? Der Bild? Dann bleibt weiterhin die Frage, wie diese das ermittelt haben will...

Ich find den Thread ziemlich witz- und grundlos. Laut Quellen wie der Telekom wurde dem Kläger W. ein Schadensersatz in Unbekannter Höhe zugesprochen. Somit ist der Punkt erledigt, die Hotelkette (Westin) war an sich nie der Beschuldigte. Ofarim hatt W. beschuldigt, aus Antisemitismus in nicht ins Hotel gelassen zu haben, nicht den Inhaber/Betreiber Westin. Daher ist fraglich, ob überhaupt eine Rechtsgrundlage für Schadensersatz besteht.
The_waron schrieb:
Ehrlichkeit der Entschuldigung kann man ihm nicht abkaufen.
Das sah die Gegenseite ganz offensichtlich anders.
 
CCIBS schrieb:
Das stimmt natürlich, wobei es ja jetzt nicht so war, dass das Hotel ihn gleich bei dem ersten Vorwurf fallengelassen hat, sondern schon aktiv für dessen Verteidigung gekämpft hat. Ich würde sagen, es war "auch" ein Sieg für das Hotel.
So kann man es auch sehen. Das Hotel hat sich gegenüber ihrem Hotelmanager W., nach allem was mir bekannt ist, vorbildlich verhalten.
 
Corto schrieb:
Dann traut sich niemand mehr echte Diskriminierung oder was auch immer anzuzeigen.
Halte ich für Quatsch. Sowas wird es weiterhin geben aber eben im richtigen Maßst
Hier war nur das Problem, dass er die Internetplattform für sein Statement missbraucht hat. Er hatte sogar damit gedroht, quasi mit Vorsatz gepostet. Was da in dem Gehirn vorgeht kann ich mir nicht vorstellen.

Er hätte es eine Stufe höhe im Hotel besprechen sollen oder halt Anzeige erstatten. Aber nein, erstmal posten. Und leider sprangen dann alle drauf an.
ab.

Ein anderes brisantes Thema ist Vergewaltigung, dass wird auch ganz schnell hochgespielt und wurde von dieser Zeitung in einem Fall der "Täter" Vorverurteilt und dann kam raus, dass das Mädel es nur erfunden hatte. Aus Schutz vor ihrem Freund, weil sie es wollte-fremdgehen. Danach kam von diesem Medium nur ein kleiner Part an Entschuldigung.

Es wäre dennoch interessant welche Strafen und Kosten der Herr zahlen muss. Die ganzen Gerichtskosten, Zeugen, Gutachter etc.? Und was der Herr W. bekommt, wäre auch mal interessant. Das ist schon starker Tobak was man da ungerechtfertigt einstecken muss und wohl immer etwas zurück bleiben wird.
 
Armibelli schrieb:
Man darf den finanziellen Schaden vom Hotel nicht unterschätzen.
Der soll ja in die Millionen gehen.

Ich würde es sogar richtig finden, wenn der Typ vom Hotel auf Schadenersatz verklagt werden würde.
Er hat den Schaden definitv angerichtet.
Dem war ganz genau bewusst, was er mit so einem Video auslöst.

Nehmen wir das mal auseinandern.

Der finanzielle Schaden ist zwar realistisch passiert aber genau bezifferbar schwierig zu ermitteln.
Ja konkrete Storno-Buchungen könnte man saldieren.
Danach fängt es aber an schwierig zu werden. Marketing, ausgebliebene Buchungen evtl. Co-Entwicklung etc.

Nehmen wir aber mal an wir würden eine Zahl haben, 4 Mio Euro.

Es stellt sich die nächste Frage: Soll geklagt werden oder nicht?

Die Siegesaussicht stehen bestimmt gut, aber würde man wirklich 4 Mio Euro bekommen? Wie sehen das mögliche Gäste, das man SO sein Recht einklagt.
Ist evtl. das nicht klagen und das Verzeihen eine "kostenlose" positiv Werbung?

Ich für meinen Teil bin der Hotelkette durch ihr ganzes Verhalten weitaus positiver aufgestellt als früher. Eine Klage wäre hier mmn nicht zielführend.
 
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CCIBS schrieb:
Da muss ich natürlich gestehen, dass ich weder weiß, wieviel Schaden wirklich entstanden ist, noch wieviel das Prozentual vom eigentlichen Umsatz ausmacht. Bei einem gewissen Punkt würde ich da dann auch sagen, das war für das Hotel definitiv Spürbar. Wenn es nur ein paar Prozent Einbußen wären, würde ich es darauf belassen.
So funktioniert aber kein Wirtschaftsunternehmen und schon gar nicht die Hotelbranche die mit winzigen Margen auskommen muss, es ist sogar die Pflicht der Geschäftsführung jeden Schaden vom Unternehmen abzuwenden bzw. entstandenen Schaden nach Möglichkeit zu ersetzen.

Hierbei geht es im übrigen erstmal nur darum am Ende einen rechtskräftigen Titel zu erwirken, wie man ihn dann nutzt und wieviel dabei rum kommt ist eine andere Geschichte - ohnehin wäre das kleverste für Ofarim sich dann gütig zu einigen, ganz auf diese Ansprüche zu verzichten ergibt hier keinen Sinn.

CCIBS schrieb:
Bei einer Unterlassungserklärung ging aber auch schon ein Prozess voraus. Ich verstand dein Post eher bezüglich dritter Personen, wo es noch nicht mal eine Straftat gab, sondern nur Potenziell, welche aber davon ausgehen, dass man sie nicht erwischt.
Guck doch bitte wenigstens vorher mal nach, es stimmt überhaupt nicht das ein Prozess vorrausgesetzt wird, selbst als Privatperson kannst du eine Verfassen und zusenden, es ist nämlich der Zweck einer solchen das ein Prozess nicht zwingend vonnöten ist.
 
Thorle schrieb:
Solmecke meint im Video: Gerichtskosten trägt Staatskasse (schonmal Danke dafür @ Herr Ofarim)
Hotel wird möglicherweise verzichten. Ex Manager hat ja bekommen = Unbekannt, ich hätte mich wenn überhaupt auf mind. Jahresgehalt eingelassen + Umzug oder so. Manager 5 Sterne Hotel ist ja nicht ganz günstig. Der eigene RA Ofarim (Solmecke meint, könnte über 100.000 liegen)
Karriere am Arsch...teures Video muss ich bemerken.
Schlecht gelaunt mit Ansage den Ruf mit Lüge ruinieren ist Bad Karma.
 
Das Ganze läuft doch ab wie im Fußball eine Zeitlupenanalyse nach dem Spiel. Wäre der Verteidiger etwas früher nach links gegangen oder hätte der Torwart einen Schritt nach vorne gemacht, dann wäre das Tor nicht gefallen. Nützt aber nichts, im Augenblick des Geschehens war es nun mal so.

Das kennt doch auch jeder, der mal in einen Unfall verwickelt war, man meint sich an alles zu erinnern, aber in Wirklichkeit ist es eventuell ein wenig anders gelaufen, man vertraut der eigenen Wahrnehmung aber bedingungslos.

Da war nun jemand enttäuscht über die Behandlung im Hotel, hat vielleicht was missverstanden und trägt den Davidstern immer offen, aber hier hatte er sich vielleicht im Pullover verfangen und war nicht sichtbar. Spontan setzt er sich also hin und erstellt ein emotional aufgeladenes Selfie-Video, das er wie es heute leider bei vielen üblich ist ohne nachzudenken online stellt.

Ab da entwickelt sich eine Eigendynamik, die man nicht mehr kontrollieren kann. Natürlich hätte er sich sofort davon distanzieren müssen, aber vermutlich fand er keinen vernünftige Weg da wieder herauszukommen und hoffte, dass es im Sande verlaufe, war aber leider nicht so.

Jetzt aber zu fordern, da 'müsse er 'richtig bluten', um Nachahmer abzuschrecken unterscheidet sich nicht sehr von den medialen oder öffentlichen Vorverurteilungen, die schon zu Recht hier angeprangert wurden. Es hat einen Vergleich gegeben, er bezahlt eine sicherlich nicht unerhebliche Summe für Anwälte, Verfahrenskosten, Schmerzensgeld etc. Zusätzlich ist er medial verbrannt und wird Schwierigkeiten haben zukünftig noch ein Engagement zu bekommen. Das ist meiner Meinung nach Strafe genug, da muss kein Exempel bis zum vollständigen Bankrott statuiert werden.
 
Incanus schrieb:
Natürlich hätte er sich sofort davon distanzieren müssen, aber vermutlich fand er keinen vernünftige Weg da wieder herauszukommen
Hatte eben das Video gesucht und sofort Interview vom nächsten Tag gefunden (live....das von vor 2 Jahren mit Medien)
Da hat er aber kein bisschen versucht zu reagieren/relativieren.
Ist quasi auf eigenen Hypertrain aufgesprungen.
Hatte Monate später mal was gesehen, da meinte er, es ginge nicht um den Stern, der wäre ja immer da, auch wenn man in nicht sieht....
Schmaler Versuch- und zu spät.
 
Joker (AC) schrieb:
Hatte eben das Video gesucht und sofort Interview vom nächsten Tag gefunden (live....das von vor 2 Jahren mit Medien)
Da hat er aber kein bisschen versucht zu reagieren/relativieren.
Die Erklärung ist natürlich auch komplett lächerlich, da war kein "Missverständnis", der Typ hat sich vom Hotel schlecht behandelt gefühlt und wollte denen eins rein würgen, der Stern war auch nicht "verfangen" der Forensiker hat klar belegt das Ofarim ihn nicht im Hotel trug sondern erst draußen nach dem Vorfall, das war keine Zeitlupenabfolge ungünstiger Umstände, er wusste ziemlich genau was er tat als er sich diese Geschichte ausdachte.
 
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Kann alles sein, aber wir waren nicht dabei. Also wird weiterhin auf Vermutungen, Indizien etc. gestzt. Also genau so, wie es auch am Anfang aufgrund der dünnen Faktenlage war.
Es war ein großer Fehler, aber das Ding ist durch, es hat einen Vergleich gegeben, also sollte man es nun auch mal gut sein lassen und nicht ständig nachkarten.
 
Nein? Der Forensiker hat eindeutig belegt das Ofarim die Kette nicht im Hotel an hatte, das ist keine Vermutung oder Indiz, es ist Fakt. Das war übrigens auch der Moment als Ofarim seine Lüge eingestanden hat, denn es gab nun keinen Ausweg mehr.

Mag sein das ich mich etwas drastisch ausgedrückt habe, doch Ofarim ist kein Opfer und auch kein Opfer der "Umstände" - er hat sich nach seiner Meinung nicht vernünftigen Behandlung vors Hotel gesetzt, die Kette angezogen und Social Media aufgemacht, das war kein "Unfall" oder ein blöder "Umstand", das war geplant.
 
The_waron schrieb:
So funktioniert aber kein Wirtschaftsunternehmen und schon gar nicht die Hotelbranche die mit winzigen Margen auskommen muss, es ist sogar die Pflicht der Geschäftsführung jeden Schaden vom Unternehmen abzuwenden bzw. entstandenen Schaden nach Möglichkeit zu ersetzen.
Wenn das Hotel es als richtig erachtet, werden sie es schon tun. Und wahrscheinlich werden sie vor Gericht recht bekommen. Und der Prozess wird auch sicherlich gelegentlich in Zeitungen und so Erwähnung finden. Also bekommen sie auch noch kostenlose Werbung.

The_waron schrieb:
Guck doch bitte wenigstens vorher mal nach, es stimmt überhaupt nicht das ein Prozess vorrausgesetzt wird, selbst als Privatperson kannst du eine Verfassen und zusenden, es ist nämlich der Zweck einer solchen das ein Prozess nicht zwingend vonnöten ist.
Wie ich schon schrieb, habe ich deinen Post da missverstanden und ging von dritten Personen aus. Und selbst. Ersetzt "juristischen Prozess" durch "Vorrangegangene Ereignisse", denn ohne eine Vorgeschichte wird wohl kaum "Unterlassungserklärung" ausgeschrieben.
 
The_waron schrieb:
Nein? Der Forensiker hat eindeutig belegt das Ofarim die Kette nicht im Hotel an hatte, das ist keine Vermutung oder Indiz, es ist Fakt.
Wenn ich allerdings schon einen Forensiker benötige, um ein Video zu analysieren ist es wohl nicht ganz so offensichtlich zu sehen ;).
The_waron schrieb:
doch Ofarim ist kein Opfer und auch kein Opfer der "Umstände"
Davon habe ich auch nicht gesprochen. Er selber hat einen großen Fehler gemacht, aber dafür muss er jetzt meiner Meinung nach auch nicht bis zum kompletten Bankrott büßen.
 
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