Festplatte nun total kaputt? Weiteres Image erstellen noch sinnvoll?

spooked

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Huhu Leute,

letzte Woche ist meiner Festplatte (1,5TB WD Green) das passiert, was scheinbar schon vielen passiert ist: Kein Zugriff mehr, Dateisystem ist plötzlich RAW. Wie es der Zufall so will sind dort auch Daten drauf, von denen ich kein Backup habe. (Aber wie sagt man so schön? Einmal muss man wohl auf die Schnauze fallen, damit man es lernt... Passiert mir hiernach sicher nicht nochmal.)

Wie dem auch sei, da ich zugegebenermaßen nicht so viel Ahnung von sowas habe, habe ich natürlich erstmal fleißig Google um eine Antwort bemüht und bin auf Testdisk gestoßen.
Erstmal habe ich damit versucht was zu retten, wollte dann aber nicht noch mehr zerstören und habe dann erstmal eine neue Festplatte gekauft um ein Image erstellen zu können, da ich leider keine Platte daheim habe die groß genug wäre.

Was ich bisher versucht habe:
Erstmal an verschiedenen Usb Anschlüssen, mit verschiedenen Kabeln und nochmal am Laptop versucht, ob man irgendwie noch Zugriff auf die Festplatte bekommt. Hat natürlich nichts verändert, das Dateisystem blieb RAW.
Korrektur der Partitionsstruktur mit Testdisk - hat leider nichts gebracht.
Leider schien die Anleitung, die ich benutzt habe, auch nicht ausführlich genug gewesen zu sein. Denn die Dateien habe ich mir nicht listen lassen und als ich es danach laut einer anderen Anleitung gemacht habe, kamm der Fehler: "Can't open filesystem, Filesystem seems damaged". Okay, nicht gut.
Danach habe ich mich dann nicht mehr getraut irgendwas an den Bootsektoren oder Sonstiges zu ändern. Ich hatte nur noch kurz mit Photorec versucht Daten wiederherstellen zu lassen, um zu sehen ob die Daten überhaupt noch lesbar sind - hat soweit auch geklappt, musste ich aber leider wegen dem fehlendem Speicherplatz erstmal abbrechen.
Als die neue Festplatte kam wollte ich erstmal mit Getdataback ein Image machen. Dabei kamen viele Fehler à la "E/A Fehler 'Unbekanner Fehler (23)' beim Lesen von Sektor xxx". Und an dieser Stelle ist dann noch was richtig doofes passiert - das USB Kabel (was an sich nicht kaputt ist, habe ich ja vorher getestet) muss nicht richtig im Port gesteckt haben, jedenfalls schien irgendwann zwischendurch der Zugriff auf die Platte unterbrochen gewesen zu sein, denn die Erstellung hat Abgebrochen und Windows meldete wieder das selbe, wie nach jedem Anschluss der Platte; dass ich den Datenträger bitte formatieren soll.
Okay, tief durchgeatmet und nochmal von vorne begonnen. Die Image Erstellung ging dann plötzlich recht schnell, nur etwa 5 bis 6 Stunden für einen 1,5TB großen Datenträger. Kam mir zwar suspekt vor, aber man hofft natürlich weiter. Getdataback konnte danach selbst nichts auf dem Image finden und schlug mir vor, ich solle nochmal die FAT Version versuchen. Es handelt sich aber definitiv um eine NTFS formatierte Festplatte.
Photorec konnte aus dem Image 7 .mp3 Files ziehen, die zwar abspielbar, aber nicht die kompletten Tracks sind, sondern nur ein paar Sekunden oder Minuten davon.

Jetzt frage ich mich: Ist es an dieser Stelle noch sinnvoll ein erneutes Image zu versuchen (natürlich dann mit intern angeschlossener Platte - was ich wohl von Anfang an hätte machen sollen, wie mir durch erneutet Googlen auch klar wurde)? Soweit ich weiß arbeitet Getdataback nur im Lesemodus, also sollte der Versuch doch relativ sicher sein, oder kann ich mir dadurch trotzdem noch mehr zerschießen? Oder vielleicht ein anderes Programm probieren (wenn ja, welches)?

Oder hab ich mir durch mein Rumprobiere die Festplatte an diesem Punkt sowieso schon total zerschossen? Vielleicht noch einen letzten verzweifelten Versuch mit Photorec und mich danach endgültig von den Daten und der Festplatte verabschieden?

Ich hoffe jemand hat noch Tips oder Vorschläge für mich. Oder schonmal eine guten Programm Empfehlung für zukünftige regelmäßige Backups, damit mir sowas nicht nochmal passiert... :rolleyes:

Danke schonmal und schönen Wochenstart,
spooked
 
Um noch so viel, wie möglich zu retten könntest du die Festplatte noch in eine Gefriertruhe tun. Klingt komisch, funktioniert aber wohl wirklich. So 10-15 Minuten. Oder sogar länger. Genau weis ich das nicht mehr, jedoch liesen sich viele Festplatten dadurch noch länger betreiben um Daten zu sichern. Mehr als eine Stunde wirds aber dann nicht mehr. Ein anderes Programm wäre noch Testdisk. Dort ist ein kleines Wiederherstellungstool dabei. Als separate Anwendung.

Gruß Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Testdisk ist an sich ne super Wahl. Ich lese in deinem Beitrag USB. Also handelt es sich um eine USB Platte ? Besteht die Möglichkeit, die Platte aus dem Gehäuse in ein PC einzubauen? Meistens sind die Controller der USB Platten nur kaputt.
 
Danke schonmal für die Antworten! (:
Bei der Festplatte handelt es sich um eine externe Festplatte. Sorry, hab ich wohl vergessen explizit dazu zu schreiben.
Ich hatte die zwischendurch schon aus dem Gehäuse genommen und in einer Dockingstation getestet, mit dem selben Ergebnis, immer noch kein Zugriff darauf. Ich denke also nicht, dass es an den Controllern liegt?

Testdisk und Photorec, das Wiederherstellungstool, habe ich ja schon versucht. Ich habe ja noch die Hoffnung, dass Photorec mir noch was retten kann, ob nun an einem Image oder als letzter Versuch auf der Platte selbst.

CrystalDiskInfo werde ich nachher mal schauen was das ausspuckt, wenn ich wieder daheim bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
mit externen Festplatten via USB zu arbeiten habe ich mir abgewöhnt. Habe hier 4 St. rumliegen die alle defekt sind innerhalb von 10 Jahren. Das ist nix dauerhaftes was ein paar Jahre problemlos hält. Werden ja auch immer rum transportiert und an und abgestöpselt. Da geht halt häufig was defekt, das ist normal. Wer sichere Daten haben will, ständig verfügbar, sollte die auf einer Festplatte im Desktop-Rechner haben und ein backup System z. B. eine NAS haben. Alles andere ist unprofessionell.
Kannst ja mal eine USB-Festplatte im Winter bei Frost im Auto liegen lassen und dann versuche zum laufen zu kriegen. Viel Spaß!
 
Ich hab die externe Festplkatte kaum rumgetragen oder oft an-/abgestöpselt. Wie man an den Betriebsstunden sehen kann hing sie eher ziemlich viel am PC (war nicht nur für Backups da). Vielleicht war ja auch gerade das der Fehler, keine Ahnung.

Hier jedenfalls erstmal der Screenshot von CrystalDiskInfo. Ziemlich viele schwebende und nicht korrigierbare Sektoren :/ Die Lesefehlrate sieht ja auch nicht gerade rosig aus. Kann man da noch was retten? Wie gehe ich am besten vor? So langsam hab ich mich schon von den Daten verabschiedet, aber so ganz aufgeben will man ja doch nicht.

crystaldisk.png
 
1464 schwebnde Sektoren sind eine Menge, ist die Platte kürzlich runter gefallen oder sonstwie misshandelt worden? Ich würde da vorschlagen nichts weiter zu versuchen, sondern einen Clone mit Linux ddrescue zu machen (z.B. mit knoppix), dafür brauchst Du aber eine leere und mindestens gleich große HDD als Ziel und dann die Daten von dem Klon zu retten. Du brauchst also noch einmal so viel Platz wie auf einem weiteren Datenträger, denn man kopiert die Daten beim Retten auf einen anderen Datenträger statt "In-Place" zu reparieren.
 
Nein, nicht das ich wüsste. Wie gesagt, sie wurde eigentlich kaum rumgetragen oder sonstiges. Die einzige Misshandlung in letzter Zeit waren die Rettungversuche und der kurrzeitge Ausbau aus dem Gehäuse. Kommt dann wohl davon? Oder vielleicht bin ich beim Putzen mal in einem doofen Moment dagegen gekommen oder so, kann natürlich auch sein :/ ...

Eine weitere große Platte (2TB) habe ich, da ist zur Zeit nur schon das erste Image von Getdataback drauf. Aber das schien ja auch nicht brauchbar zu sein.
Kann man von der heilen Platte mit dem Image auch nicht auf die selbe Platte retten? Ich will sowieso nicht alle Daten runterholen (große Photoshop Dateien oder Videos brauche ich nicht unbedingt), kann man mit irgendeinem Programm auch selektiv aussuchen, was gerettet werden soll?
Mit Linux kenne ich mich nicht aus, wie bzw. mit welchem Programm geh ich dann am besten an das erstelle Image ran?

Sorry für die vielen Fragen und danke für die bisherige Hilfe, dann werde ich mich die Tage mal mit ddrescue auseinander setzen.
 
spooked schrieb:
Kann man von der heilen Platte mit dem Image auch nicht auf die selbe Platte retten?
Das kannst Du, wenn die Platte dann neben der 1.5TB Partition nicht genug Platz bietet. Da legst Du dann nach dem Klonen eine weitere Partition an und kopierst die Daten dort hin. Ist zwar langsamer, aber wenn es nicht so viele Daten sind.....

spooked schrieb:
Mit Linux kenne ich mich nicht aus, wie bzw. mit welchem Programm geh ich dann am besten an das erstelle Image ran?
Unbedingt ddrescue, weil es schwebende Sektoren gibt und andere Programme dabei meist mit einem Fehler abbrechen. Google eine Weile und lies Dich ein! Klemme möglichst die anderen Platte ab, damit Du nicht beim Klonen die falschen Angaben bzgl. Quelle und Ziel machst, Du musst schon sicher sein welche Platte dann /dev/sda und welche /dev/sdb ist, wenn Du klonst, sonst überschreibst Du die Daten weil in die falsche Richtung geklont wird. Du musst Dich halt etwa mit Linux auseinander setzen und dann klone in einem Zug, also z.B. mit if=/dev/sdx statt /dev/sdx1! Was das bedeutet solltest Du ergooglen und erlesen.
 
Holt schrieb:
Das kannst Du, wenn die Platte dann neben der 1.5TB Partition nicht genug Platz bietet. Da legst Du dann nach dem Klonen eine weitere Partition an und kopierst die Daten dort hin. Ist zwar langsamer, aber wenn es nicht so viele Daten sind.....
Die Festplatte war nicht voll und von den rund 700 bis 800 belegten GB brauche ich nur etwa die Hälfte der Daten wieder. Das sollte dann ja noch auf die neue Festplatte mit rauf passen. Dass es dann langsamer dauert ist nicht schlimm, hauptsache einige der Daten sind danach wieder da.
Mit welchem Programm arbeite ich dann an dem Image weiter, auch mit ddrescue? Kann man denn damit auch selektiv nur Teile der Daten wieder holen?

Werde mich dann demnächst erstmal bei Linux und ddrescue einlesen. Melde mich dann hier nochmal um zu berichten ob ich Erfolg hatte oder nicht, oder falls ich noch auf neue Probleme stoße (; Danke auf jedenfall für die Hilfe und die Tipps!
 
Nein, ddrescue ist nur ein Tool zum Klonen, nicht zum Retten von Daten! Dafür musst Du dann die üblichen Tools wie TestDisk, Recuva oder GetDataBack nehmen. Wobei Du dann aber besser alles in einem Abwasch retten solltest, nicht dass das Tool nachher wegen den geretteten Daten die auch auf der gleichen Platte liegen durcheinander kommt. Deshalb ist eine Rettung auf eine andere Platte immer vorzuziehen.

Wie Du siehst braucht man genug Platten für eine Datenrettung, weshalb das weder einfach noch billig ist und Datensicherung (also Backups anlegen bevor es Probleme gibt) der Datenrettung immer vorzuziehen ist.
 
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