Festplatten "auffrischen"/neu schreiben, sinnvoll oder unnötig?

Michi436

Ensign
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Hey zusammen,

im Buch Datensicherung für Anfänger bzw. Datensicherung für Home und Office, wird empfohlen Daten auf Festplatten etwa alle 3 Jahre umzukopieren/ neu zu schreiben damit diese nicht verloren gehen. Dafür wird das Tool DiskFresh empfohlen.

Meine Frage an die Community: Macht ihr das? Haltet ihr das für sinnvoll/nötig? Gibt es dafür ein besseres Tool? In einem anderen Thread wird von DiskFresh abgeraten, aber leider keine Alternative genannt.

Bin gespannt auf eure Antworten. Viele Grüße
 
Backups machen + am besten Filesystem nutzten welches einen blockbasierten Integritätscheck hat, e.g. ZFS/BTFRS.

"Auffrischen" muss man da nichts. Oder ist deine HDD im Keller eingelagert? ;)
 
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Michi436 schrieb:
Meine Frage an die Community: Macht ihr das? Haltet ihr das für sinnvoll/nötig?
Hi,

nein, mache ich nicht. Habe auch noch nie davon gehört. Meine (wichtigen) Daten liegen auf meinem NAS.
"Damit diese nicht verloren gehen" -> Dafür gibt es Backups.
 
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bit-rot kann theoretisch auftreten. Bei gelagerten SSDs eher als bei gelagerten HDDs.
Zwei Kopien vorhalten und die Platten immer mal wieder anlaufen lassen und prüfen ob die Daten lesbar sind
kann man hin und wieder machen.
Dabei natürlich vorsichtig sein und falls die nicht eingebaut sind, im laufenden Betrieb nicht bewegen.
Eine Gefahr bei HDDs kann auch sein, dass sie nicht mehr anlaufen weil das Öl fest geworden ist.
Daher wirklich wichtige Daten immer mehrfach speichern.

SSDs sind wohl eher betroffen, Bits zu "vergessen" wenn sie nicht benutzt werden.

Cunhell
 
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Danke für eure Antworten!

Als Filesystem verwende ich zurzeit NTFS und würde das so gerne auch beibehalten (Da es von den meisten Geräten problemlos erkannt wird und direkt in Windows integriert ist).

Meine Rahmenbedingungen sind folgende: ca. 34TB interne HDDs und 34Tb externe HDDs als Backup.
Einige Daten werden sehr selten genutzt und nie geändert. Backup-Methode ist mit PureSync die Ordner auf gleichem Stand zu halten --> Wenn die Daten intern nicht geändert werden, werden sie auch extern nicht angefasst. Regelmäßige "full" Backups mach ich nicht, da es mir der Speicher und die Zeit nicht wert sind. Dadurch kann es dazu kommen, dass manche Daten sowohl intern als auch extern seit 7+ Jahren nicht mehr geschrieben/gelesen wurden. Deswegen auch die Überlegung mit dem Refresh alle paar Jahre.

Auf jedenfall wäre es ja gut zu wissen, ob die Daten noch intakt sind. Nicht, dass ich irgendwann mal merke, dass intern in einer Datei Bitfehler vorhanden sind und das Backup auch kaputt ist. Sollte man die Daten dann evtl alle paar Jahre prüfen, ob diese noch intakt sind?

Gibt es dafür evtl. Tools, welche die Platten prüfen? Klar könnte ich versuchen die Daten zu öffnen, das wären dann allerdings nur kleine Stichproben bei der großen Menge an Daten.
 
Das Thema hat sich für dich wahrscheinlich schon erledigt, aber ich frische die Sektoren momentan mit "HD Sentinel" mit "Lesetest + Schreibtest + Lesetest (Datenbereich auffrischen)" auf (vorheriges Backup sollte selbstverstänlich sein)

Mag für die Meisten unnötig sein. Ist aber auch kein Geheimnis, dass die Magnetkraft, der Sektoren über Jahre hin, mehr und mehr schwindet. Macht natürlich nur Sinn, wenn einem die Daten wichtig sind
 
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Michi436 schrieb:
Auf jedenfall wäre es ja gut zu wissen, ob die Daten noch intakt sind. Nicht, dass ich irgendwann mal merke, dass intern in einer Datei Bitfehler vorhanden sind...
Hast du dir überhaupt irgendwo die entsprechenden Prüfsummer gespeichert, gegen die du prüfen kannst ob die Dateien noch unverändert sind?

Die meisten Dateiformate besitzen von sich aus überhaupt keine Mechanismen um "gekippte" Bits erkennen zu können.

Meiner Erfahrung nach passiert das mit den Bitfehlern extrem viel öfters wenn der RAM Fehler hat als alleine durch den Speicher. Jedes Lesen/Löschen/neu Schreiben birgt auch die Gefahr, dass genau dabei die Daten beschädigt werden.

Und wenn die Daten schon mehr als drei Jahre unverändert auf deiner Platte herumliegen. gibt es doch garantiert auch irgendwo eine ähnlich altes Langzeitbackup und nicht nur das Backup von letzter Woche, oder?
 
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Also du könntest zur Sicherheit einmal jährlich chkdsk /r ausführen; Nutzen siehe hier:

https://www.easeus.de/daten-wiederherstellen/unterschiede-zwischen-chkdsk-f-r.html

Dabei werden nicht mehr korrekt lesbare Sektoren (im besten Fall) aus dem ECC der Sektoren wiederhergestellt.

Was das komplette Neuschreiben angeht: Da wirst du viele Meinungen zu finden. Die magnetische Ladung nimmt natürlich mit der Zeit ab und so wird sicherlich auch Bitrot wahrscheinlicher. Das an einer genauen Jahreszahl festzumachen, ist aber schwierig. Nach dem, was ich so gelesen habe, sind fünf Jahre ein gutes Intervall dafür; drei Jahre halte ich für unnötig.


Das hier wäre auch sehr hilfreich:

x.treme schrieb:
am besten Filesystem nutzten welches einen blockbasierten Integritätscheck hat, e.g. ZFS/BTFRS.

Nutzt aber natürlich auch nur bedingt was, wenn die HDD nur sehr lange irgendwo rumliegt.
 
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chkdsk spürt aber nur nicht-lesbare bzw. defekte Sektoren auf, aber keine Sektoren die gerade noch so lesbar sind und kurz danach nicht mehr. Daher finde ich einen Sektoren-Refresh bei wichtigen Daten schon sinnvoll

Nachteil ist, dass das je nach Datenmenge richtig lange dauern kann...
Erst Daten kopieren und verifizieren, dann mit "HD Sentinel" mit "read-write-read" behandeln. Und zu guter letzt nochmalmals dem Backup-LW verifizieren. Bei mir also insgesamt 6x read bzw. write. Macht in etwa 6x 15h für 8TB (bei 140MiB/s avg)

Aber wenn wichtig, sind Zeit und Kosten egal...

btw:
"Bitrot" hängt auch stark von der Datendichte ab etc.
Die Daten meiner alten "Seagate ST277R" (66MB / 5,25") aus dem Amiga 2000 waren nach 20 Jahren Nichtnutzung noch alle lesbar/kopierbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Snoopy69 schrieb:
Daher finde ich einen Sektoren-Refresh bei wichtigen Daten schon sinnvoll

Ich auch - nur nicht jedes Jahr bzw. ich würde es nicht machen, da die Ladung der Sektoren nicht so schnell nachlässt.

Aber es spricht natürlich nichts dagegen, das zu machen, wenn es einem ein besseres Gefühl gibt.
 
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