Feuerwerk zu Silvester abschaffen ?

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@DerOlf du sprichst in deinem Beitrag den Umgang mit den Böllern an. Aber gibt es tatsächlich eine größere Menge an Leuten, die aus diesem Grund den Umgang mit den Böllern verbieten wollen? Mein Eindruck ist, dass die Menschen, die ein Verbot fordern, das aus Umweltgründen tun, oder irre ich mich?
 
Die Quellen hier belegen doch recht eindeutig, dass es "eigentlich garnicht so schlimm" ist, was von Silvester an Schädigungen der Umwelt ausgeht ... klar werden da Schadstoffe frei ... das gilt aber auch für den Pendlerverkehr.
Der wäre weniger nörig, wenn man Arbeitsnah zu erschwinglichen Mieten wohnen könnte ... aber versuch mal die Mieten zu senken, um den Perdelverkehr einzuschränken ... nicht nur, dass es wahrscheinlich nichts bringen wird ... nein, du hast einen Shitstorm von Vermietern, Häuslebauern, Autolobbyisten, Strassenbauern und einigen Pendlern zu erwarten, die eben pendeln, weil sie garnicht in der "dreckigen Stadt" wohnen wollen.

Ich kann mich der hier oft geäußerten Meinung, dass man an anderen Orten weitaus mehr machen kann durchaus anschließen ... ich akzteptiere das nur nicht als Legitimation für Untätigkeit.
Die meisten Bereiche in denen wir die Umwet schädigen, sind isoliert betrachtet nicht so schlimm ... bzw. die Alternative wäre schlimmer (siehe zusammenhang zwischen Onlinehandel und LKW-Verkehr ... es wäre eben kaum "besser", wenn die Leute zu "einskommazweit" für jede Kleinigkeit in die City fahren ... mit dem PKW).
Und natürlich ist ein Supertanker mit 300m Länge und moderner Technik effektiver unterwegs, als zwei nur halbsogroße von vor 20 Jahren ... auch WENN der in internationalen Gewässern ausschließlich Schweröl verfeuert.

Ich verstehe das alles, aber es verfehlt meiner Meinung nach eine Problemlösung um welten, wenn man die Umwelt weiter belastet, und die steigende Energieeffizienz lediglich dafür sorgt, das die Belastung nicht ganz so schnell steigt.
Dadurch ist zwar etwas gewonnen, aber eigentlich wirds dadurch eben gerade NICHT "besser", wenn dafür die Transportvolumen ständig steigen, weil alle konsumieren, als gäbs kein morgen und die Industrie sowie der Staat garkein interesse daran haben, dass sich das ändert ... die verdienen damit nämlich alle gutes Geld (und viele zahlen brav ihre Steuern).

Die Frage ob das isoliert betrachtet schlimm ist, kann ich fürs Feuerwerk mit "neun" beantworten ... aber "nicht so schlimm" ist eben nicht "in Ordnung".
Wenn ich auf Plastik verzichte, dann ist das im großen ganzen egal ... aber eben ein Beitrag zur Vermeidung von PLastikmüll ... und um genau den gehts mir ... ich will nicht die welt retten - aber ich will auch nicht zu ihrer zerstörung unreflektiert beitragen.

Es ist eben nicht einfach "Verbotskultur" sondern eher ein Ringen um eine Lösung von Problemen, welche sich ohne Verbot die letzten Jahre eben nicht haben lösen lassen.
Ob ein Verbot etwas ändert, ist ungewiss ... ein weiter wie bisher ändert aber einfach nicht das gerigste. Und ich bin der meinung, dass wir uns das nicht leisten sollten, weils halt Spass macht, bequem ist oder wir einfach resigniert haben.

Mein Punkt ist, dass auch Kleinigkeiten in Masse einen riesigen Haufen ergeben ... das gilt für Umweltschädigende Aktivitäten genau wie für die, die Umweltschäden zu vermeiden versuchen.
 
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In Verbot wird keine große Auswirkung haben. Wer bislang dagegen verstoßen hat wird es weiter tun, und alle Anderen, nun dann kommt mal wieder die Verbotskultur zum Vorschein, und die haben wir hier im Lande. Wir verbieten alles.
Wenn es nach allen Forderungen ginge würden wir in der früh aufstehen, zur Arbeit radeln (weil fahren ja Schadstoffe erzeugt), arbeiten, heinradeln, etwas essen (aber bitte nur vegan) um uns dann in eine Jutedecke zu wickeln und zu schlafen.
Und genau mit so etwas möchte ich um keinen Preis der Welt etwas zu tun haben.
und leider kann man niemanden hinterher zur Verantwortung ziehen, wenn die von ihm vehement geforderten Maßnahmen so überhaupt nichts gebracht haben
 
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@Hägar Horrible: Nur mal als Frage, glaubst du an die sogenannte "Domino-Theorie"?

Die besagt in etwa, dass in dem Moment, wo man etwas eigentlich ungefährliches über die Grenze lässt, Unausprechlichkeiten folgen werden ... also lässt man die Grenze besser zu ;)

Vieleicht besser am Beispiel ... Homosexualität ist ja eigentlich mittlerweile relativ akzeptiert als Sexualorientierung.
In den 1970ern, 80ern und 90ern hat man noch regelmäßig Argumentationen gehört, die glaubten, dass nach der Homoehe auf dem Fuss eine BDSM-Ehe folgen wird, und es am ende auch die Necrophilie in die MItte der Gesellschaft schaffen würde, woran die westliche Zivilisation dann scheitert.
Deswegen durfte eine Homoehe nicht sein und Menschen, die ihre homosexualität öffentlich zeigen, wurden behandelt wie Psychopaten ... das haben die damals teilweise echt ernst gemeint.
Und manche tun das noch heute.

Das war damals blödsinn und ist es heute noch immer ... auch wenn man die Richtung umdreht.

Glaubst du tatsächlich, dass diese Argumentation zielführend ist, wenn man ein Verbot diskutiert?
Es ist eine Position, die auf Sinnhaftigkeit eigentlich pfeift ... denn es geht nicht darum, ob etwas erlaubt oder verboten ist (konkret), sondern einfach darum, dass man davon ausgeht, dass dann bald alles verboten ist.
Natürlich will man das nicht ... und genau deswegen eignet es sich wunderbar für Panikmache und Manipulation.

Ich habe auf das Leben, wie du es beschreibst auch keine Lust, und wr beiden sind da gwiss nicht die einzigen ... Wie wahrscheinlich ist es, dass es tatsächlich so kommen wird?
Nur weil sich ein paar Hanseln in einem Forum darüber Gedanken machen, ob es sinnvoll wäre Feuerwerk zu verbieten oder einzuschränken?

Ich halte es nicht für sinnvoll Feuerwerk zu verbieten, aber die Angst davor, dass alles verboten wird, was Spass macht, wenn man zulässt, das dieser kleine Spass verboten wird, ist erstens unbegründet und zweitens unlogisch (nicht nur meiner Meinung nach).

Ich muss noch kurz einer Quellenkritik vorbeugen ... die Domino-Theorie wird von Wikipedia als rein politische und antikommunistische theorie behandelt ... sie ist leider weit mehr, denn sie wurde auf unglaublich viele Bereiche einfach übertragen.

Siehe dazu "Thinking Sex" von Gayle S. Rubin ... aus diesem Text ist auch das beispiel mit der Homosexualität ... es steht in einem Unterkapitel mit der Überschrift "Domino-Theorie".
Einen kostenlosen Link zu dem Text habe ich leider nicht gefunden ... Schade.
 
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Nun, Olf, dann lass dir mal folgendes durch den Kopf gehen:
Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede
zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert
wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.

Und ihr seid auf dem besten Wege dorthin. Stets wird sich ein Grund oder irgend eine gute Absicht für irgend ein Verbot finden, und sei er noch so fadenscheinig. Und am Ende der Fahnenstange steht eben das, was ich prophezeit habe.
 
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Wie bereits geschrieben ... in der Form, wie es von Eisenhower damals gesagt wurde, stimmt die Theorie (ich weiß nichtmal, ob das Zitat von Eisenhower ist, eine Quelle fehlt bisher) ... aber sobald man sie auf etwas anderes überträgt, als die Meinungsfreiheit ... auf die sich dein Zitat bezieht, wirds eben etwas krude.

Ich finde es einfach nicht zielfüherend JEDE Diskussion über Verbote damit zu unterbinden, dass das ja zu einem Verbot von allem führen würde. darauf passt das Zitat nämlich auch nicht schlechter.

Mal als Gegenoffensive ... möchtest du Gedanken über Verbote verbieten?
Auch das ist alles andere als Freiheit ... und mit der hatten es gerade die USA unter und nach Eisenhower ohnehin nicht so besonders, sonst hätten sie nicht alles dran gesetzt, demokratisch gewählte linke Regierungen durch CIA-Marionetten zu ersetzen. Eben auf Basis besagter "Domino-Theorie" und der darauf aufbauenden Politik der Eingrenzung ... eine ziemlich un- bzw. antidemokratische Politik, zumindest so, wie die USA das durchgezogen haben.
Die UDSSR hats genauso gemacht, aber die waren dabei wenigstens nicht so verlogen.

Mein Wunschziel in dieser Diskussion ist nicht, dass sich alle einig werden, dass man Feuerwerkskörper verbieten muss. Ich möchte für die damit verbundenen Probleme eine Lösung finden ... und zwar am besten eine, die OHNE Verbot auskommt.
Dafür muss man aber wenigstens zulassen, dass drüber diskutiert wird.

Ich muss bei der Ketten-Metapher ohnehin immer sehr an einen Drill Seargent denken, der seinen Rekruten anranzt:
"Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied ... WILLST DU DIESES SCHWÄCHSTE GLIED SEIN?"
Die Dramatik erinnert an Hollywood ... und das tut dein Zitat auch.
 
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Es geht auch nicht drum jede Verbotsdiskussion zu unterbinden, aber bei vielen/manchen wäre es sinnvoll ;)
 
@FrankenDoM: Dann bringt es aber auch nichts, jemandem, der über ein Verbot vernünftig nachdenken will (pros und contras abwägen will), eine Verbotskultur vorzuwerfen.

Vor allem nicht welchen, die sich an anderer Stlle massiv GEGEN ein existierendes Verbot aussprechen (siehe BTMG-Thread).
wirft da von rden legalizern einer den Gegnern eine verbotskultur vor ... manchmal ja, aber meist geht es doch eher um die Frage, ob das Verbiot überhaupt was bringt ... oder ob es die Probleme mit Cannabis nicht noch verstärkt.

Ich will nix verbieten, ich will nur, dass die gesellschaft einen ordentlichen Umgang mit Gefahren findet, die ja doch nicht einfach verschwnden werden.
Wenns in Deutschland wegen einem Verbot keine CE und BAM zertifizierten Böller mehr gibt, dann jagen die, die dringend böllern wollen, garantiert NUR NOCH "Polenböller" in die Luft (wenn sie bei der Einfuhr nicht erwischt werden).
Das kann ja auch keiner wollen, die Dinger sind nämlich teilweise echt gefährlich.
 
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Einem solchen jemand sollte man das nicht vorwerfen, allerdings ist die Verbotskultur aktuell nicht wegzudiskutieren.
 
Hier hat sich ja viel gedreht in dem bisschen Zeit ;).

Aber Thema Verbot ist eigentlich immer das gleiche: mit einem Verbot bestrafe ich hauptsächlich diejenigen die sich vorher schon im gesetzlichen Rahmen aufgehalten haben und diejenigen die Gesetze nicht kümmert Zucken mit den Schultern.

Aber wie du eben selbst bereits gesagt hast, nur würde ich es noch einmal unterstreichen und sogar behaupten die BKS Dinger sind immer gefährlich ausnahmslos. Nicht nur das diese Pluvermischung bereits offen gezündet explodiert, zu dem ist sie so instabil das bereits statische Einladung an Knallkörpern, starke Vibrationen oder Metallgegenstände die direkt damit in Verbindung kommen zum entzünden genügen können ist ihre Ausbreitungswirkung und Lautstärke einfach zu hoch als das man das für die Masse an Privatleuten guten Gewissens freigeben kann.

Schwarzpulverknaller können auch laut genug sein wenn man nicht grad die billigsten aus einem Discounter kauft und damit hat man genauso viel Spaß ohne die gefahren von diesem Blitzzerleger.

Grundsätzlich gilt auch für mich der Feuerwerk sehr liebt: Kinder die unter 18 sind sollten keine Böller in die Finger bekommen außer die Erwachsenen stehen daneben und beaufsichtigen das ganze und erstrecht sollten die damit nicht alleine durch die Straßen ziehen und Grundstücke oder Personen/Tiere bewerfen dann hörts sofort auf. Wenn hier im Silvesterabend jemand mit diesen großen BKS Bomben herumläuft und diese offen auf der Straße zündet wird sofort etwas unternommen und ich hab das Telefon in der Hand, diese Kandidaten bekommen dann nicht umsonst privat Besuch von der Polizei mit anschließender Durchsuchung denn da fließen die Grenzen von Feuerwerk zu Sprengstoff wirklich schnell und die wissen gar nicht was sie sich und anderen damit antun können.

Böller werden allgemein als nervig empfunden von so ziemlich jedem, wenn man das keine 3 Stunden direkt am Stück hat störts mich aber weniger denn sie gelten eben als Salut genauso wie Platzpatronen aus einem Gewehr wenn hoher staatlicher Besuch in manchen Ländern ansteht oder sonstige Feiern, nur wird hier kein Staatsoberhaupt begrüßt sondern das neue Jahr.

Ein anderer Grund warum viele das so lieben ist eine Art letzte Bastion des Krach machen dürfens, es gibt keinen anderen Tag im Jahr an dem man solche Lautstärke von sich geben darf ohne befürchten zu müssen Ärger zu bekommen, quasi eine Art ausleben und eben mal die Sau rauslassen wenn’s darum geht, dass so viele Leute die Sau rauslassen aber wörtlich nehmen ist natürlich eher ein gesellschaftliches Problem als ein gesetzliches ;).
 
holdes schrieb:
wenn’s darum geht, dass so viele Leute die Sau rauslassen aber wörtlich nehmen ist natürlich eher ein gesellschaftliches Problem als ein gesetzliches ;).
Danke ... Ein wirklich guter Schlusssatz ... genau um diese Unterscheidung geht es mir. Denn die gesellschaftliche Dimension bekommt man durch Politische Entscheidung nur schwer in den Blick ... erstrecht mit der Holzhammer-Methode Verbot.
"Den Anderen nicht zu respektieren wird mit Freiheitsentzug nicht unter 6 Monaten bestraft" ... so eine gesetzliche Regelung wäre nur eines - lächerlich.
Mal ganz davon ab, dass die Gerichte sich sehr schnell nicht mehr vor Arbeit retten könnten ... mit solchen Gesetzen würde jeder Furz vor Gercht ausgefochten (das passiert in einzelnen Bereichen ja schon heute).

FrankenDoM schrieb:
Einem solchen jemand sollte man das nicht vorwerfen, allerdings ist die Verbotskultur aktuell nicht wegzudiskutieren.
Ist in Deutschland natürlich sehr krass ... sozialgeschichtlich ist das warhrscheinlich auf die Führerschaft des preußischen Soldatenstaates beim ersten Einigungsprozess (zweite hälfte 19. Jahrhundert) zurückzuführen.

Das Zitat bezieht sich zwar eigentlich auf was anderes, aber:
"Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem DAS kroch".

Klar gibt es die Tendenzen auch heute noch ... ich bin mir nur unsicher, ob es hier viele gibt, die keine vernünftige Begrüündung für eine Verbotsforderung bringen WOLLEN.
Erst das ist mMn eine Verbotskultur ... eine Kultur, die alles verbietet, was nicht sein soll ... einfach ausm Bauch heraus und ohne pros und contras auch nur zu betrachten.
Oder jedes Gegenargument mit "Spass" oder "egal" beantworten.
 
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Ja und hier liegt auch das wirkliche Problem: Erziehung und der Respekt vor anderen und ihrem Eigentum. Genauso wie mit Schere und Gabel muss man den Bubis auch beibringen wie man mit Feuerwerk umzugehen hat und vor allen mit seinen Mitmenschen.

Aus erster Hand einer Erzieherin in der Familie kann ich dir sagen das mittlerweile das Wort Erzieherin wörtlich genommen wird und die Leute ihre Kinder (natürlich nicht alle) zu Hause fast gar nicht mehr erziehen sondern die Aufgabe lieber Lehrern und Erziehern überlassen. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln als sie mir sagte das selbst Danke und Bitte zu Hause nicht mehr gelehrt werden und die ihnen das beibringen muss. Du kannst dir vorstellen was mit genau solchen Jugendlichen passiert im Zusatz der heutigen Medien. Seinerzeit als Fernsehen noch frisch war sind Wörter wie „scheiße“ und „arschloch“ nicht gefallen das war ein Tabu, heute völlig normal.

Das was dann bei uns und euch Böller in den Vorgarten wirft ist unter anderem eines der Ergebnisse aus zu liberal auf der einen Seite und Faulheit der Elternstube auf der anderen, dagegen hilft kein einziges Gesetz denn Faulheit und Dummheit kann man nicht verbieten. Das mag sich zwar ein wenig krass anhören und sicher nur auf einen Teil projizieren aber dafür umso schlimmer für diejenigen die es betrifft.

Dazu könnte man fast ein Überthema hier eröffnen und es würde sicher für vieles gelten denn das Problem mit Feuerwerk haben die wenigsten, eher haben sie ein Problem mit Halbstarken die damit nicht richtig umgehen und Schäden anrichten.
 
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Gut gebrüllt Löwe, ääääh, holdes meine ich. Und absolut richtig. Nur ein generelles Verbot würde so gar nichts dran ändern. Wer sich jetzt schon nicht an die bestehenden Regeln und Verbote hält, wird das nach einem generellen Verbot auch nicht. Das würde nur erfolgreich den Schwarzmarkt fördern und noch mehr ungeprüfte Böller in unser Land schwemmen.
Ich für meinen Teil verzichte auf feuerwerk und/oder Knallkörper, aber wenn mein Nachbar (nur als Beispiel) das nicht tut, so sei es ihm gegönnt. Der ist nicht mein Problem. Auch das hat was mit Erziehung und Respekt vor Anderen und vor allem Andersdenkenden zu tun.
 
Ja eben drum, und wenn dein Nachbar schöne Sachen kauft habt ihr auch was davon gerade dann wenn ihr nicht um euer Leib und Leben oder Haus Angst haben müsst weil ihr davon ausgehen könnt das er vernünftig genug damit umgeht. Dann kann man auch durchaus das ganze in Ruhe genießen.
 
Da rennst du gerade offene Türen ein bei mir, holdes.
 
War auch nicht der Überzeugung halber, ich versuche es ja nur nachvollziehbar für mitleser zu machen welche nicht alle Seiten überfliegen können ;).
 
Ein hoch auf alle böller und raketen. Smartin teilst mir noch deine anschrift mit, damit wir dir ein unvergessliches silvester 2018 bereiten können. :daumen:

Und dann wollte ich noch anmerken das mich der lärm von allen partys, events, seen, schwimmbädern wirklich nervt. Die leute feiern da, haben spass, musik läuft, es wird alkohol getrunken. Ich bin da absolut für ein striktes verbot.
 
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@holdes:
Das mit dem Problem der Erzieher kenne ich auch ... aus mehreren Persektiven (und auch aus meiner eigenen).
Als ich mit mneinem Abitur anfing, nannte sich das entsprechende akademische Fach noch "Pädagogik" ... wenig später nannte es man dann "Erziehungswissenschaften" (unter dem Titel habe ich es studiert), und heute wandelt es sich gerade zu "Bildungswissenschaften".

Und am eigentlichen Problem, dass der "Erziehungsauftrag" in den Institutionen nach und nach einen immer größeren Raum einnehmen muss, als der "Bildungsauftrag" hat sich dadurch aber nichts geändert.
Dem Bildungssystem ... oder den Bildungspolitikern kann man dabei höchstens vorwerfen, dass es weiterhin geglaubt hat, nur eine ergänzende Rolle bei beidem spielen zu müssen.
Das war offensichtlich dann doch ein fataler Fehler.
In den 1950ern hat das noch geklappt ... in den 1970ern ist man dann auf die Idee gekommen, doch endlich weniger authoritär zu agieren (weil sich die Beweise für die destruktiven Kräfte dieses Erziehungssystems so langsam gehäuft haben ... auch in der beschäftigung mit dem 3. Reich) ... leider hat man das etwas übertrieben.
Und heute fahren die Facharbeiter im Bildungswesen die Ernte ein.

Frag mal deine Verwandte, was sie von "Evaluation" hält ... ich kann mir vorstellen, dass da nicht viel positives kommt ... nicht so, wie dass seit dem "PISA-Schock" gemacht wurde.

Es hlft aber nichts, wenn sich ein ganzer Berufsstand seit fast 40 Jahren gegen diesen Umbau der Gesellschaft stemmt ... die hatten dabei nämlich ähnlich viel Erfolg, wie Cervantes "Don Quichote" bei seinem Kampf gegen Windmühlen.

Dabei ist das Problem sogar bekannt ... es ist die Modernisierung der Familie. erst auf den Nukleus (Papa, Mama, Kind) zusammengedampft (wegen Mobilität) und als ob das nicht genug wäre, begann man dann noch das Alleinernährermodell zu demontieren ... heute klappt das nurnoch bei wenigen.
Was ist also das Problem ... es fehlt an Menschen, die überhaupt die Kraft und die zeit haben, sich die Geduld zu nehmen, ein Kind zu erziehen.
Und das was damals Großeltern oder Elternteile in ihrer Freizeit gemacht haben, muss heute eben in Schule und Kindergarten passieren ... einfach weil 8 Stunden am Tag niemand zuhause ist.

Zum alten Modell will aber eben auch keiner zurück ... da gehört dann nämlich auch Altenpflege dazu ... und darauf hatten viele schon vor 100 Jahren keine Lust mehr.

Das wäre in der Tat einen eigenen Thread wert ... ach nee, da gibts ja einen ... unseren Zombie-Thread zu Systemkritik u.s.w.

Vielleicht sollten sich Eltern mal fragen, wie sie Respekt gelernt haben ... oder wenn sie das nicht gelernt haben, dann müssen sie die Großeltern fragen.
Ganze Generationen haben den respektvollen Umgang miteinander UND mit Feuerwerk gelernt ... vielleicht sollte man einfach nal wieder nachschauen, wie die das gemacht haben.
Und vor allem sollten wir endlich wieder anfangen, den Eltern beizubringen, dass Erzieher keine Freunde sind, und dass es zum erziehen eben auch dazugehört, dass einen der Erzogene von zeit zu zeit von Herzen hasst ... dauert ja meist nicht so lange.
Das ist aber vielen wohl zu krass ... "oh nein, das arme Kind" ... klar ist das peinlich, wenn die Göre im Supermarkt ne Szene macht ... aber da muss das Kind dann mal durch ... und die Eltern auch, denn das gehört dazu.

PS:
Auch ohne Prügelstrafe oder andere negative Verstärkung kann Erziehung funktionieren ... bevor dieser leidige Einspruch kommt.
Man muss den Leuten eben keine Böller einführen, damit die merken, dass das nicht OK ist.
Sorry, ich habe in einem Artikel neulich de etwas missverständliche Formulierung gefunden, "die sich Böller aus dem Ausland einführen" ... damit war natürlich die Einfuhr nach DE gemeint.
Nebenbei ein anderes Symptom ... ich hätte in dem Satz auf das Wort "sich" einfach verzichtet ... aber mit ist das ein Stück unfreiwilliger Humor.

PS2:
Noch ein Nachtrag ... ich bin für antiauthoritäre Erziehung ... ich verwechsele das aber nicht mit der Scheißegal-Haltung, die da manche drunter verstanden haben.
Das "anti" bezieht sich auf die Gegnerschaft zum "authoritären Stil", der Fehler bestraft ohne sie mit dem Kind zu besprechen, Erfolge nicht lobt, sondern nur Probleme behandelt (mit Strafe) und der allgemein weitaus besser zu einer absolutistischen Diktatur/Monarchie passt, als zu einer modernen Demokratie.
Anti bedeutet in dem Fall nur, dass man es ganz sicher nicht SO macht, sondern Erziehung eher als Begleitung auf dem Weg in die Gesellschaft auffasst ... natürlich muss der Begleiter von Zeit zu Zeit auch mal nachhelfen ... von alleine konnten das die Kinder noch nie.
 
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Sehr sehr gut geschrieben, man könnte das Ergebnis und den Umgang mit gewissen gefährlichen Stoffen und Gegenständen auch klar unterscheiden in Gebrauch und Missbrauch, sei es nun Alkohol, Nikotin, Feuerwerk oder was auch immer, es fehlt einfach an allen Ecken und Enden an Mäßigung und Selbstreflexion weil es im Elternhaus nicht gelernt wurde und diejenigen, welche den neuen Erzihungsauftrag übernommen haben dafür keine Zeit.

Die Erzieherin von welcher ich spreche hat ebenfalls noch Sozialpädagogig studiert und frag nicht was sie davon hält das andere das ganze nun als Ausbildungsberuf praktizieren dürfen. Zudem arbeitet sie bei einem privaten Träger und dort klafft dann auch eine rieisige Lücke vom Gehalt der Nachbarin welche bei einem städtischen Träger arbeitet, das betrifft Arbeitszeit, Entgelt, Anzahl der Kinder der jeweiligen Gruppe (ca. 10-15 vs 28-32) die auf eine Person anfallen. Kommen nun unter diesen Gesichtspunkten noch die heutigen Probleme hinzu die unsere „offenere“ und Karriereprovizierte Gesellschaft reindrückt wird’s ekelhaft. Wenn Sie könnte würde sie diesen Job wohl nicht mehr machen aber in dem Alter ist ein Wechsel nicht mehr möglich.

Wenn ich Interviews von Leuten sehe welche gegen Feuerwerk sind ist der häufigste Grund das man von Leuten mit Böllern beworfen wird oder andere Idioten Raketen auf die Straßen legen und da langziehen lassen. Die Kritik ist also nicht das Feuerwerk selbst, sondern nur der Umgang mit diesem der dann einfach nicht ordentlich von statten geht.

Edit:
So diese wie auch alle Verbotsdiskussionen würden mich wirklich mal Zahlen interessieren, welche eben um diese Einheiten bereinigt sind denn es geht doch häufig nicht um die Sache selbst als eher um Menschen die andere beim Umgang nicht achten. Wie viele von den Gegnern wären wirklich noch dagegen wenn man diese Gruppe dabei nicht beachten würde?
 
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holdes schrieb:
Die Kritik ist also nicht das Feuerwerk selbst, sondern nur der Umgang mit diesem der dann einfach nicht ordentlich von statten geht.
Und damit sind wir dann wieder bei der Frage, wie man es hinbekommt, dass der Umgang damit (wieder) besser wird.

Nach Evaluation habe ich gefragt, wil ich immer vor den Sommerferien richtig mitleid mit unserem Schlagzeuger habe (der ist Erzieher). so ca. 4 Wochen vor den Gesprächen mit Eltern geht das evaluieren los ... und nimmt dann recht fix ca,. 1/3 seiner Arbeitszeit ein.
Da bleibt recht wenig zeit für den Job, aber wenigstens wissen die Entschedngsträger dann, dass die Arbeit das Geld wert ist ... ohne diese leidigen Bögen könnte ein ROI nicht im Ansatz errechnet werden.
Ich frage mich, ob man nicht wenigstens den Bildungsbereich ganz dringend vor der Ökonomisierung hätte schützen müssen.
Eine geistige Haltung, die nur Zahlen versteht, kann mit Individuen einfach nicht vernünftig umgehen.

Zur Evaluation gibts einen schicken Spruch.
"Die Sau wird doch nicht fett, weil man sie 10 mal am Tag über die Waage jagt ... das FUTTER muss passen".
Der stammt von einem meiner Päda-Profs.
Wer auch nur ein bisschen was von Pädagogik verstanden hatte, konnte bei der deutschen Reaktion auf den PISA Schock eigentlich nur kopfschüttelnd in Deckung gehen.
Sorry, das wird schon wieder OT ... aber auch das ist ein Thema mit viel ... "emotionalem Potenzial".
 
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