Fileserver: Einschätzung der Zusammenstellung

KillerCow

Lt. Commander
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Mahlzeit

Derzeit plane ich die Hardware für meinen zukünftigen Fileserver, der nebenbei noch ein paar andere Aufgaben übernehmen wird/soll. Damit ich mein Geld dabei nicht völlig sinnfrei in Hardware umwandel, würde ich gerne das geballte Wissen und die gesammelten Erfahrungen des CB Forums anzapfen ;)

Die geplante Verwendung wird umfassen:

Fileserver
Neben den obligatorischen Backups werden hier jede Menge Nutzdaten landen, die man nicht ständig in vollem Umfang auf dem Notebook mit sich herum schleppt, z.B. Fotos, Musik, Videos, Patches, Gameinstaller, VMs etc. Der Zugriff wird je nach Einsatzbereich über eine passende Schnittstelle erfolgen (SMB, FTP, iSCSI, NFS, rsync, etc.).

VPN Endpunkt
Damit ich auch unterwegs immer sinnvoll an meine Daten komme, wird ein openVPN Server laufen für höchstens eine Hand voll Clients.

Virtualisierung
Per KVM wird es auch die eine oder andere VM auf dem System geben. Hier habe ich vor allem an einen Webserver für das heimische Wiki und die Bildergalerie etc. gedacht (ggf. mit dyndns). Zukünftig möchte ich auch ein paar Tests mit dem Durchreichen einer dedizierten Grafikkarte an eine Windows VM per direct IO fahren, um damit Erfahrungen zu sammeln.

Media streaming
Das Thema ist für mich derzeit noch nicht so akut, wird aber mit der Zeit immer interessanter. Musik und Video streaming steht also auch auf der Liste, bisher aber nur als "nice to have". Inwieweit sich das dann per VM umsetzen läßt, muß ich dann sehen (vor allem in Hinblick auf Video Dekodierung).


Nun zur Hardware, wie sie bis jetzt geplant ist:
GehäuseNorco RPC-4216Mit 3x 120mm FanWall zwischen Backplane und Board
BoardSupermicro H8SML-7FGewählt wegen 8 Port LSI SAS HBA onboard, IPMI und IOMMU (direct-IO).
CPUAMD Opteron 3350 HEDer 3380 ist ob der acht Kerne interessant, aber definitiv zu teuer. Der 3320 EE klingt mit 25W TDP auch nett, wirkt aber ein bisschen schwach auf der Brust.
RAM2x Samsung 8GB DDR3 1333 ECCM391B1G73BH0-CH9 ist zertifiziert von SM für das Board
HDD4x WD Red 2 TBWird sukzessive auf acht Platten erweitert. Die restlichen acht sind Reserve für die Zukunft bzw. werden zukünftig für Hotspare Platten genutzt.

Definitiv noch ein wenig ratlos bin ich in Sachen Netzteil und CPU Kühler.

Da die WD Red Platten recht sparsam sind und nach meinen Recherchen selbst beim Anfahren weder 12V noch 5V Schiene sonderlich doll belasten, bin ich für die geplante acht-Platten Ausbaustufe beim FSP Fortron/Source Aurum Gold 400W ATX 2.3 (AU-400) hängen geblieben. Außerdem sollte der LSI HBA auf dem Board hoffentlich auch staggered spinup unterstützen (wie ich staggered spinup für das Aufwachen aus dem geplanten nächtlichen Plattenstandby realisiere, weiß ich allerdings noch nicht). Wichtig ist mir beim Netzteil vor allem, daß es vom Hersteller wenigstens ansatzweise für den Dauerbetrieb ausgelegt ist und den benötigten 8-Pin EPS Stecker hat. Das für mehr als acht Platten dann zukünftig ggf. ein neues Netzteil her muß, ist mir bewußt und ok.

Der CPU Kühler ist dann das nächste Problem. Ich habe bei ersten Recherchen quasi keine Info hin Hinblick auf den Opteron 3350 HE gefunden. Da im Gehäuse drei 120mm Lüfter direkt über das board pusten, muß da wohl kein Monster drauf... hat jemand eine Empfehlung?

Sonstiger Kleinkram, wie Schrauben, Gehäuselüfter, SATA-to-SFF8087 reverse Breakout Kabel, etc hab ich auf der Liste, da gibt es aber keinen Diskussionsbedarf.

Und falls es wichtig für irgendwelche Einschätzungen sein sollte, als OS wird Linux zum Einsatz kommen. Rein experimentell werde ich je zwei Platten als Raid1 laufen lassen die dann alle per LVM stripe "zusammenbinden". Inwieweit ich dann auf Raid5/50/6 umsteige, werde ich dann sehen, ist hier jetzt aber auch noch nicht Thema.

Wer bis hier hin durchgehalten hat, hat sich meinen Dank tapfer erkämpft. Jetzt bin ich gespannt... macht mich fertig ;)

PS: Für Interessierte, die Norco Gehäuse bekommt man in Europa bei ri-vier.eu (Niederlande) zu relativ fairen Preisen. So spart man sich das Import Abenteuer aus den USA.
 
Wenn der Server im 24/7 Betrieb läuft würde ich mein NT so effizient wie möglich wählen.
Markenhersteller und mindestens 80+ Gold.
 
Ich stelle mir die Frage obligatorisch als erstes, ob es nicht vielleicht angenehmer zu Händeln wäre, wenn du ein Desktop Gehäuse nimmst und deinen Server damit umsetzt?

Zwar hat das Rack mehr "Stil" aber es ist dadurch auch hässlicher, weil man einfach so ein Rack im Haus stehen hat.

Stell mir mal bitte deinen Beweggrund ein Norco Gehäuse zu benutzen, das würde mich brennend interessieren!
 
Nicht schlecht motiviert, KillerCow! :)

- Mainboard: Supermicro oder Tyan- egal, beides gut; nur die onboard RAID Geschichte würd ich nie machen (wenn auch von LSI)- lieber nochmal 200 EUR in nen dedizierten RAID Controller investieren..
- CPU: gute Wahl- ich kenn leider nor die Opteron 4XXX Serie gut: durch die integrierten C Steppings (Stromsparmechanismen) reicht ein "normaler" Kühler- sprich: alles was doppelt so groß ist wie amd zertifizierte Kühler
- RAM: gibt's nichts zu sagen
- HDD: sind das SAS Platten?..
- Netzteil: Da selbst customer PSUs mittlerweile Jahre halten hast Du da die Qual der Wahl

BackUp Strategie?
 
sn0203 schrieb:
nur die onboard RAID Geschichte würd ich nie machen (wenn auch von LSI)- lieber nochmal 200 EUR in nen dedizierten RAID Controller investieren..
Vielleicht habe ich es überlesen, aber der TE schreibt nichts von Onboard-RAID. Ich vermute, er plant ein reines SoftwareRAID, z.B. mit mdadm. Gegen solch ein RAID1 ist IMHO eigentlich nichts einzuwenden, da man auf keine Ersatzhardware angewiesen ist, um bei einem Controllerdefekt das RAID wiederherzustellen. Von der Rechenleistung her sollte das für die geplanten Einsatzzwecke auch reichen (ich habe mit meinem i3-T Server ohne Probleme volle Gigabit-LAN Geschwindigkeit auf meinem mdadm-RAID1).
 
"Board Supermicro H8SML-7F Gewählt wegen 8 Port LSI SAS HBA onboard, IPMI und IOMMU (direct-IO)."

-> LSI onboar RAID Controller, "Software RAID" genannt... wenn das RAID wg eines defekten Controlers platzt hast Du bei ner "Software" Lösung des Mainboards noch ein viel größeres Problem....
bezüglich der Geschwindigkeit hast Du wahrsch recht- gewohnheitsmässig würd ich trotzdem sagen: PCI-e RAID Controller
 
Danke schonmal an euch.

@Malock:
Ich habe tatsächlig einen 42HE Schrank zuhause stehen und der sieht sogar ganz nett aus. Der steht in einer Zimmerecke und die freie Seitenwand wird als "Magnettafel" für Fotos genutzt ^^
Gehäuse von Chenbro, Supermicro und Co. sind zwar sicherlich noch ein bisschen hochwertiger, aber für meinen Zweck dann (leider) doch zu teuer. Norco scheint da eine brauchbare und bezahlbare Alternative für den Normalsterblichen zu sein.
Über HotSwap im privaten Gebrauch kann man natürlich streiten, aber ich möchte mir den Spaß mal gönnen, nicht zuletzt, um damit auch Erfahrung zu sammeln. Das Nachrüsten der Platten ist damit auch wesentlich einfacher und vor allem brauch ich die Kiste dafür nicht ausschalten, aufschrauben etc.

@sn0203
Ich werde kein hardware Raid nutzen, sondern mit Linux Software Raid arbeiten. Mir gehts nur um die Anschlüsse. Nen LSI HBA mit dem selben Chipsatz und acht Ports kostet nämlich auch schon alleine ~200 Euro, da nehme ich doch lieber ein Board inklusive dem Controller für ~240 Euro. Von günstigen SATA HBAs halte ich irgendwie nichts, wobei die Jungs vom StoragePod 3.0 auch günstige Karten benutzen... Da denke ich nochmal drüber nach.

In Sachen Backup ist der Fileserver (sobald er fertig ist) ein großer Sprung nach vorne. Meine Freundin hortet ihre Fotos derzeit auf herumfliegenden USB Platten... Ich für meinen Teil werde dann primär mit rsync (und hardlinks) arbeiten und regelmäßig auf externe Medien Sichern. Kommt dann im Detail drauf an, um welche Daten es sich handelt. Da es vorerst "nur" private Daten sind, kann ich an die Sache ein bisschen ruhiger ran gehen ;)
Ergänzung ()

@mr hyde
Jupp, wird ein reines software Raid per mdadm.

@sn0203
Leider fehlt mir dann doch das Geld für eine reine Hardwarelösung, die dann für ordentliche Leistung auch Cache + BBU bräuchte.

Für meine Zwecke sollte software Raid mehr als ausreichend sein, vor allem, weil ich wohl bei RAID 10 bzw Raid1 + LVM Striping bleiben werde, sofern die Tests Erfolg versprechen.

Ich danke schonmal für die Hinweise und schaue mich nochmal nach einem Netzteil um. Vielleicht findest sich noch eine gute Alternative. CPU Kühler ist demnach ja auch kein Thema.
 
Reicht dir nicht vielleicht doch eine NAS wie z. B. QNAP TS-412, TS-419P II oder TS-469L?
OK, eine VM kannst du nicht installieren, aber das kannst du evtl. auch direkt auf deinem Notebook. Aber Fileserver, Zugriff vom Internet, Wiki, Bildergalerie, Streaming, usw. geht damit.
Wie es mit zusätzlichen ext. Platten für Speichererweiterung aussieht, die du per USB anschließen kannst, weiß ich nicht.
 
@wahli
Ein "fertig NAS" kommt für mich nicht in Frage, weil ich halt noch jede Menge Spielereien damit machen möchte. Ansonsten aber sicherlich eine Alternative, über die man nachdenken sollte, ja.
 
Mit einem eigenen Rechner kann man natürlich mehr machen - ohne Frage. Der Aufwand und evtl. der Stromverbrauch ist natürlich auch dementsprechend, aber das ist dir ja bewusst. Ich will ja auch keine Diskussion bzgl. NAS und eigenem Rechner aufmachen.
Aber mit einem NAS kann man heutzutage auch schon sehr viel machen. Wenn man sich die ganzen Features anschaut, ist man sogar überrascht, was da alles geht. Da lohnt es sich, immer wieder mal die neuesten Features anzuschauen.
 
KillerCow ich kenne dein Budget nicht, aber für so ein System sollten es keine WD RED sein... am besten Seagate Constellation ES.2 oder 3...
Die Kosten zwar bieten aber auch deutliche Vorteile... der größte ist aber 5Jahre Garantie... die ES.3 haben auch noch 128MB Cache und 175Mb/s traffic... natürlich hast du ein extrem P/L starkes System auf die beine gestellt, aber bei einem solchen Einsatzzweck sollte man weniger auf das P/L und mehr auf Qualität und Zukunftssicherheit achten...

Persönlich würde ich zu einem Intel Xeon raten, entweder 2011 oder 1155... die 2011 Boards gibt es mit SAS bei den 1155 müsst man es per Controller nachrüsten...

Ja, Intel ist teuer... aber ob du nun 1000€ in nen AMD System steckst oder 1500€ in ein Intel macht auf 5-7 Jahre keinen großen Unterschied mehr, ausser das das Intel System von Anfang bis Ende einen besseren Dienst liefert.
Nicht umsonst, konnte AMD im Server Sektor nur schlecht Fuß fassen und ist bis heute eher "erfolglos" in diesem Sektor...

Besonders bei der "Virtualisierung" sollte der Intel im Vorteil sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tresenschlampe
Seagate Constellation und WD RE4 hatte ich auch schon im Visier. Vielleicht rüste ich in der Richtung auch später mal nach. Momentan passen solche Platten allerdings nichts ins Budget. Zusätzlich zum Kostenaspekt dürften die Platten auch wesentlich mehr Leistung ziehen und lauter sein, nehme ich an? WD Red Platten habe ich hier auf Arbeit derzeit ein paar im Betrieb und die Dinger sind schön leise, werden nicht sonderlich warm und schaufeln auch ordentlich Daten. Reicht für meine privaten Zwecke voll und ganz. Danke trotzdem für deinen Ratschlag.

Mich würde jetzt noch interessieren, warum es besser ein Intelsystem werden sollte? Wesentliche Vorteile für meine Anwendung sehe ich da nicht und damit sind die Mehrkosten irgendwie nicht gerechtfertigt. Xeons für besagte Sockel starten bei ~170 Euro, wenn ich das richtig sehe und ein wohl brauchbares Board von SM (X9SCM-F) geht bei knapp 160 Euro los. Dazu käme dann noch ein vernünftiger 8-Port SATA oder SAS HBA. Beherrschen Xeons eigentlich alle direct-IO?
Ergänzung ()

Wenn du mir die 500 Euro schenkst, ist das ok. Ist immerhin ein Aufschlag von 50%, da frag ich mich dann schon, wofür?

Warum ist ein Intelsystem (Xeon) bei Virtualisierung im Vorteil?

Warum sollte das AMD System keinen guten Dienst liefern? Versteh mich nicht falsch, aber bei solchen Aussagen drängt sich mir immer die Vermutung auf, mein Gegenüber hat keine Argumente, sondern verkauft seine eigenen Erfahrungen und Vorlieben als Tatsachen.
 
Kann man Dual CPU MB's eigentlich Anfangs mit nur einer CPU bestücken und Später aufrüsten?
Sollte gehen. Früher mußte man in die "offenen" Sockel CPU Dummies einsetzen, wenn ich mich recht erinnere.
 
"Ja, Intel ist teuer... aber ob du nun 1000€ in nen AMD System steckst oder 1500€ in ein Intel macht auf 5-7 Jahre keinen großen Unterschied mehr, ausser das das Intel System von Anfang bis Ende einen besseren Dienst liefert.
Nicht umsonst, konnte AMD im Server Sektor nur schlecht Fuß fassen und ist bis heute eher "erfolglos" in diesem Sektor..."

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Cray Titan?
STRATO Rechenzentrum??

Fanboygequatsche!
KillerCows Setup ist absolut stimmig!!
 
Wäre das den keine Option für dich? Dual CPU MB einen guten Xeon oder Opteron und go ;)

So kann das System deutlich längere eine gute Performance bieten...

Der Titan holt nen Großteil seiner PetaFlops aus Nvidia GPU's... und die Aussage war nicht, das AMD garnicht verbaut wird!


Ist zwar von 2010... aber die Werte wurden nicht besser mit Bulldozer!

globalq1.png


AMD lost in the server and workstation segment where it is now at 5.5 percent, which was down 1.5 points. Intel is overwhelmingly dominant with 94.5 percent (up 1.5 points).

7:00 PM - March 16, 2012 by Douglas Perry - source: IDC
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird primär ein Fileserver für den Privatgebrauch. Wozu braucht der zwei CPUs!? Den Bericht lese ich mir nachher nochmal durch. Aber ich wiederhole, das Ding wird primär ein Fileserver! ^^
 
Wenn es danach geht nimm nen Opteron... :)

Ich für meinen Teil, würde angesichts der hohen Grundinvestition, nicht auf dem letzten Meter sparen ;)

Mainboard, Speicher, Festplatten, Gehäuse etc. kosten für Intel das selbe wie für AMD... am Ende legst du nur für mehr Leistung, weniger Verbrauch etwas bei der CPU drauf...
 
Werde mir einfach in ner ruhigen Minute eine Intel Variante zusammensuchen und schauen, was da ggf. die Vorteile wären. Aber wenn eigentlich nichts gegen die AMD Variante spricht, ist sie bedingt durch den Preis wohl mein Favorit.
 
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