Fragen zu custom Windows - Eigenes ISO, fertige ISOs, Sicherheit und Updates

redeme

Ensign
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Hallo zusammen,

ich habe neulich jemanden getroffen, der ein custom Windows benutzt hat, foxOS. Er hat mir auch erzählt, dass man selbst ein eigenes custom Windows nach seinen individuellen Bedürfnissen erstellen kann, beispielsweise mit Ntlite. Dass es sowas gibt war mir neu und ich habe das Thema bisschen gegoogelt und paar YouTube Videos gesehen. Aber aufgrund meiner bescheidenen Englisch-Skills blicke ich da nicht so ganz durch.

Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Thema? Wie sieht es hier mit der Sicherheit aus? Auf YouTube habe ich einige kritische Stimmen hinsichtlich fertiger custom Windows gehört. Aber was ist beispielsweise mit Programmen wie Ltlite? Wie sieht es da mit Windows Updates aus? Insbesondere triber- und Sicherheitsupdates sind ja schon sinnvoll, denke ich.
 
Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass irgendeiner dieser "Anbieter" eine Distributionslizenz von Microsoft hat, was willst Du erreichen?
 
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Ich bin mir nicht sicher, inwieweit hier eine Distributionslizenz relevant ist. Es handelt sich meines Wissens nach um ein angepasstes Windows bzw. die Möglichkeit, hier selbst Anpassungen vorzunehmen, beispielsweise ohne Cortana, Edge, diverse unnötige andere Apps/Services/Hintergrundprozesse. Soweit ich weiß wird trotzdem ein gültiger Lizenz Key benötigt.

Was ich erreichen möchte ergibt sich ja daraus: Ein abgespecktes Windows ohne "bloatware". Aber bedeutet dieser Wunsch auch, dass man auf wichtige Updates verzichten muss?
 
Das was nlite und Co machen, kannst Du auch alles von Hand deinstallieren. Da stellt sich dann direkt die Frage, ob Du WIndows so oft installieren musst, dass es sich lohnt dafür eine angepasste ISO zu erstellen.
Und für die Anbieter fertiger ISO ist das sicherlich relevant, da sie eine urheberrechtsgeschütze Software verändern im Gesamtpaket.
Nebenbei..Dein Windows wird dadurch nicht schneller. Du kriegst auch keine 20 fps mehr etc., wenn Du Glück hast kommst Du vielleicht gerade mit 1 oder 2 fps aus der Messungenauigkeit heraus.
 
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Wenn du dein eigenes ISO oder debloaten, oder, oder

 
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Von fertigen ISO's würde ich eher die Finger lassen. Du weißt am Ende nie, was genau da geändert wurde. Ein selber bauen mit NTlite lohnt sich meist vom Zeitaufwand kaum, da man die meisten Anpassungen auch so erledigen kann.
Beim entfernen von Komponenten besteht dazu das Risiko da es irgendwann einmal Probleme gibt. Sei es durch zukünftig Updates oder oder eine Software die gewisse Komponenten vorraussetzt.
 
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Mit der Herangehensweise wirst du dir mehr im System zerschießen als dass es dir was bringt. Dazu kommt womöglich noch, dass in Zukunft Updates oder Programme nicht funktionieren weil Komponente XY fehlt.
 
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In der Firma mach ich das in der Regel per MDT, installier Windows per PXE und das mit angepasster .wim File oder eben nachträgliche Skripts. Da könnte man also entweder selbst ein Image Capture machen oder eins basteln, welches nach einer Installation Powershell Skripte durchläuft. Ob es mir den Aufwand für einen Rechner wert wäre? garantiert nicht. Aufgrund des Berufes allerdings schon oder wenn man ab und an mal für Bekannte/Nachbarn PCs installiert.
 
Ja ist ja bisschen Input hier, vielen Dank.

Ist jetzt nicht so, dass ich 2 mal im Jahr Windows neu installiere, aber hab schon ein paar Rechner im Haushalt + dann zu den Feiertagen Mal ne Neuinstallation bei den Eltern und dann bin ich schon eine Weile damit beschäftigt, den ganzen scheiß zu deinstallieren/deaktivieren.

Ja den meisten scheiß kann man einfach ignorieren/verstecken und sicherlich ist das für viele der bessere Weg, anstatt sich die Mühe zu machen und vielleicht einige Zeit investieren, um sich extra ein eigenes ISO zu basteln. Aber ich persönlich habe da schon dieses dringende Bedürfnis, unnötigen scheiß los zu werden.

Also dass so customs wie tinyOS oder AtlasOS mit Vorsicht zu genießen sind, habe ich auch schon mitbekommen. Daher Frage ich ja auch hier nach euren Erfahrungen.

Bin jetzt Software und Windows technisch jetzt nicht komplett unwissend, aber ganz so einfach ist ltlite auch nicht zu durchschauen denke ich. Zumindest so nach dem, was ich auf YouTube so gesehen habe... Eines meiner größten Probleme damit ist eben, dass es das offenbar nur in Englisch gibt.

Hat jemand Erfahrung mit Ltlite? Gibt es vielleicht eine anfängerfreundliche und bestenfalls deutschsprachige Alternative?

Und die Frage nach den regulären Windows Updates steht auch noch im Raum.
Cebo schrieb:
Beim entfernen von Komponenten besteht dazu das Risiko da es irgendwann einmal Probleme gibt. Sei es durch zukünftig Updates oder oder eine Software die gewisse Komponenten vorraussetzt.
Soll das heißen, dass reguläre Updates grundsätzlich möglich sind, aber es theoretisch zu Komplikationen kommen kann?
 
Mit den Lite Programmen wirst du in der kostenfreien Version nicht viel anfangen können. Das Hauptproblem beim ISO basteln ist aber ein anderes:

Selbst wenn du dir die Mühe nun machst und dort Bloat entfernst, veraltet deine ISO gnadenlos schnell. Die Zeit die du dir gegenüber einem Skript was du einfach nach normaler Installation starten könntest dann noch sparst, verpufft sofort in X notwendige Windows Updates die deiner ISO dann nach 2-3 Monaten fehlen.

Der einfachste Weg wäre für privat daher immer meine Empfehlung eine aktuelle ISO/Stick zu erstellen und nach der Installation das Remove Bloatware Skript und von mir aus auch noch ShutUp10/11 zu starten. Fertige Powershell Skripte gibts auf GitHub dutzende vorbereitet.
 
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Ja, auch dann, wenn man sich ein "eigenes" ISO erstellt und dabei für Windows Wichtiges deaktiviert, kann das in der Folge nach den Installationen zu Problemen führen, zu Instabilitäten, zu Problemen mit den Updates, zu Problemen mit dem Login, usw.

By the way: Wenn Du Vieles als "Scheiß" einstufst, wäre vielleicht die Überlegung, ob dieses Betriebssystem überhaupt das richtige für Dich ist.
 
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Dr. McCoy schrieb:
By the way: Wenn Du Vieles als "Scheiß" einstufst, wäre vielleicht die Überlegung, ob dieses Betriebssystem überhaupt das richtige für Dich ist.
Ja diese Überlegung habe ich mehrfach angestellt, aber da gibt es wieder eine gewisse Alternativlosigkeit. Linux ist für mich raus.
 
redeme schrieb:
Ein abgespecktes Windows ohne "bloatware".
Ich kann das als jemand, der die meisten Windows-Apps nicht nutzt und dem auch die Werbung und die ständige Online-Konten Nag-Screenerei aufn Keks geht, sehr gut nachfühlen. Aber du wirst definitiv irgendwann Probleme mit irgendwelchen Updates bekommen, wenn du dein Installations-Image debloatest - selber schon erlebt. Dann darfst du ein Inplace-Upgrade mit einer normalen ISO machen und hast anschließend den ganzen Murks wieder drauf.

Besser ist es, im Nachhinein bisschen zu tunen. Damit mein ich nicht irgendwelche dubiosen Tuningtools, sondern sowas wie Onedrive, Teams, Skype, Werbeapps-/Links im Startmenü zu deinstallieren, Autostart aufzuräumen. Im Autostart sollten nur Programme drin sein, die man auch wirklich jedesmal beim Hochfahren benötigt und zumindest bei mir fallen da z.B. die diversen Spiele/Shop-Launcher oder solche vorinstallierten Apps wie Teams o. Onedrive nicht darunter. Wenn du den Firefox als Standardbrowser nutzt, ist es unsinnig den MS Edge im Autostart zu lassen etc.

Mit bisschen mehr Erfahrung kann man auch mit Autoruns mal durchgucken, ob z.B. überflüssige Explorer-Shell-Einträge, Dienste oder gar Treiber vorhanden sind, die problematisch sind und da Anpassungen vornehmen.

Btw Treiber, auch hier kann man viel debloaten, wenn man die ganzen Zusatztools/-Features gar nicht braucht. Treiber kann man immer noch über den Gerätemanager manuell installieren. Treiberpakete kann man (z.B. mit 7zip) manuell entpacken um an die eigentlichen Treiberdateien heranzukommen. Bei Nvidia gibt es nette Tools wie den nvslimmer, womit man das Treiberpaket abspecken kann, wenn man die Zusatzfeatures nicht nutzt. Auch so Steuerkrams für Wakü, Lüfter, RGB etc. sollte man checken, ob das wirklich ständig immer im Hintergrund mitlaufen muss, oder ob es nicht reicht, die Software nur fürs Einstellen zu starten.

Auch sowas Simples wie nicht mehr genutzt Software oder Treiber zu deinstallieren gehört zum Tuning. Wie oft seh ich Rechner mit zig Druckertreibern drauf, dabei wird nur noch einer genutzt. Und auch hier wird bei der Treiberinstallation häufig einfach nur "Weiter", "Weiter"... geklickt, ohne mal im erweiterten Installationsbereich reinzugucken, ob man denn die "Registrierung und Benutzererfahrung" oder einen "Googledrive-/ oder Dropbox-Syncdienst" überhaupt braucht.

Ich könnte hier noch weiter machen (z.B. Vermeidung von Dritt-AV-Programmen mit ihren tollen "Optimizern" und "VPN-Diensten"), aber ich denke es ist klar, worauf ich hinaus will. Je weniger Krempel mitläuft, je weniger Konflikte wird man haben. Letztendlich sind das auch nicht nur Performance-Tuningmaßnahmen, sondern auch Angriffsflächenverringerung. Denn was nicht installiert und/oder ausgeführt wird, kann nicht angegriffen werden.

Wer übrigens ein offizielles, zumindest teilweise debloates Windows haben will, sollte sich mal die Windows 10 LTSC Editionen anschauen. Ist vlt nur mit einer vollständig korrekten Lizensierung preislich problematisch (wobei ich Graubereichslizenzen im Privatbereich unkritisch sehe).
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann doch nicht benötigte Apps aus den Einstellungen heraus deinstallieren. Beim Edge wird das demnächst auch der Fall sein, Cortana geht jetzt schon. Von solchen selbst zurechtgebogenen ISO-Dateien halte ich nicht viel, gerne werden dadurch Nebenwirkungen erzeugt, bei denen dann kein Mensch weiß, wo der Fehler liegt.
 
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TorenAltair schrieb:
Das was nlite und Co machen, kannst Du auch alles von Hand deinstallieren. Da stellt sich dann direkt die Frage, ob Du WIndows so oft installieren musst, dass es sich lohnt dafür eine angepasste ISO zu erstellen.
Stimmt nicht. Gerade erst wurde MS gezwungen nach Jahren die Deinstallation von Edge zu ermöglichen.
Bei anderen Paketen wie zb dem MS-Store, den viele gar nicht nutzen wollen, ist das weiterhin nicht möglich (sofern es gewünscht ist).
Nebenbei..Dein Windows wird dadurch nicht schneller. Du kriegst auch keine 20 fps mehr etc.,
Doch, ist möglich, je nach Game und avg fps. Gibt ja genug Benchmarks dazu.
Inklusive mehr freiem Ramspeicher und erheblich weniger aktiven Diensten (sofern diese nicht mehr automatisch starten).
Cebo schrieb:
Von fertigen ISO's würde ich eher die Finger lassen. Du weißt am Ende nie, was genau da geändert wurde.
Vorallem da sie veralten, wie z. B. AtlasOs, ReviOs.
Daher wurden erst kürzlich viele CustomOS'eses... auch auf "installation" mittels anpassbarer Playbooks umgestellt, (bsp ReviOs) was ich erstmal viel besser als vorkonfigurierte Custom-Isos finde.
Man benötigt hierzu eine frische Windowsinstallation (mit eigenem key) und diese wird dann per template (RevOs, Atlas usw) angepasst, zumindest war das mein Verständnis. Eine Funktionsgarantie gibt es hier natürlich weiterhin nicht.
Windowsupdates etc sollten weiterhin funktionieren und Änderungen können wohl anders als zuvor rückgängig gemacht werden.
Also CustomOS'es ohne Custom-Iso
Cebo schrieb:
Beim entfernen von Komponenten besteht dazu das Risiko da es irgendwann einmal Probleme gibt. Sei es durch zukünftig Updates oder oder eine Software die gewisse Komponenten vorraussetzt.
Siehe oben.
Etwas mal nachzuinstallieren, z.B. visualstudio oder ganz bestimmte .Net Framework Versionen ist ja auch kein Aufwand. Aber klar, kein Widerspruch hier.

Von Debloatertools würde ich erstmal Abstand nehmen sofern man nicht auf die Installation verzichten kann. Davon gibt es zuviele, anpassbare und vollautomatische, und jedes hat eine eigene "Tweak" Strategie. Oft läufts und manchmal geht gar nichts mehr ohne erkennbaren Grund, je nach Tweak, System und Windows Patchzustand.

Vor Jahren gab es noch aktuelle Dienste-Listen mit Erklärungen was die einzelnen Dienste machen und Empfehlungen zum selber setzen. (Black viper ein 10 service configuration).
Damit und davor mit Nlite hatte ich viel Spaß, es ist aber wie hier schon mehrfach beschrieben mit Aufwand und (gewissem) Funktions-Risiko verbunden. Sowas "lohnt" eigentlich nur wenn man Spaß dran hat und ähnlich einem Overclocker aus einem Selbstzweck möglichst viel optimieren möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe nun den ganzen Thread durchgelesen und frage mich immer noch, willst Du Dir das Leben selbst schwer machen?
Wie @qiller schreibt, wird das was Du mühevoll runtergeworfen hast, ggf. wieder auftauchen.

M.E. kannst Du die Windowskröte entweder schlucken und nach einer Neuinstallation ein paar Dinge runterwerfen (manuell) und mit OOShutup10 dann für Ruhe sorgen.
Alles was danüber hinaus geht ist m.E. riskant für die Funktionalität von Windows wenn man nicht genau weiß was man tut und für die meisten Leute den Aufwand nicht Wert.
Die EINZIGE logische Konsquenz ist der Einsatz von Linux oder MacOS.
Allderings wurde mit "Linux kommt mir nicht ins Haus" diese Lösung wohl abgeleht, ohne Begründung natürlich.

Auch habe ich bisher noch nicht gelesen, was denn überhaupt stört oder entfernt werden müsste.
Einige Dinge kann man ingnorieren (ich nutze z.B. den Explorer nicht, sondern immer den TC, keinen Edge, weitere-Eigenheiten-hier-einfügen, ... und putze regelmäßig mit OOShutup10 nach Updates durch.

Aber wenn es unbedingt so sein soll, setze eine VM mit einem alternativen ISO auf und schau was daraus wird.
Ist ja jetzt auch keine Raktenwissenschaft und man kann sich eine eigene Meinung bilden.

Just MY 2 cents ...
 
NameHere schrieb:
Wenn du dein eigenes ISO oder debloaten, oder, oder

Das mächtigere Werkzeug ist das hier und dazu kostenlos!

Windows 11 Debloater Tool | Debloat GUI (Updated Jan 12, 2024! V2.0.1)

O&O ShutUp10++ sollte auch nicht fehlen

und nicht zu vergessen

W10Privacy, welches mit 7zip auch in einen Ordner entpackt werden und von dort aus gestartet werden kann.

Funktioniert mit Win11 auch, ist ja nichts anderes als Windows10.

Wer noch einen zusätzlichen Standard User nutzt, sollte das ganze auch einmal als User ausführen,
da einige Settings ja User spezifisch sind.
 
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