News Frankreich investiert 20 Milliarden Euro in Breitbandausbau

Kenneth Coldy schrieb:
...nirgends hängt am Ortseingang die halbverweste Leiche des ehemaligen Bürgermeisters. Also entweder ist das nur ein Gerücht oder Internetzugang ist nicht wirklich so wichtig wie jeder hier annimmt.
Der Bürgermeister hat selbst kein Internet. ;)
Schon etwas länger her, war das ein Fall in einem Neubaugebiet in Langenhagen bei Hannover. Aber ganz aktuell weiß ich es von einem Freund. Der hat in einem 8000 Einwohner Ort in einem Neubaugebiet ein Haus gebaut. Der surft jetzt mit meinem UMTS-Router/Prosieben-Stick. Der Ort selbst hat über Outdoor-DSLAMs sogar in den Kuhdorf-Vororten 16 MBit.

Merle schrieb:
Man hat immer die Wahl. Die Prio des Internetanschlusses kann ja auch in der Wohnungswahl mit einfließen.
Es gibt Leute mit Eigentum und Immobilienbesitz. Es gibt eingesessene Mittelständler. Ich kenne eine Firma in einem Industriegebiet bei Celle, die jetzt (vor wenigen Wochen), von ISDN auf Satellit umgestiegen ist. Selbst wenn alle umziehen würden, ändert das nichts an der Abdeckung. Die bleibt gleich.
 
Bei mir im Landkreis ist DSL 1500 immernoch der meistvertretene Standard, mehr geht nicht. Gezahlt wird natürlich für 6000er... Heutiges Internet in einem Haushalt mit 3-4 Rechnern und geteilten maximalen ~180 kb/s.... ein Heidenspaß... -_-

von YT oder Spieledownloads ganz zu schweigen...
 
Es gibt Leute mit Eigentum und Immobilienbesitz. Es gibt eingesessene Mittelständler. Ich kenne eine Firma in einem Industriegebiet bei Celle, die jetzt (vor wenigen Wochen), von ISDN auf Satellit umgestiegen ist.
Das ist wohl dumm gelaufen. In bergigen Regionen erwartet man doch auch keine "Megastores", nur weil man Lebensmittel braucht (und diese noch mehr als Internet).
 
bettsi schrieb:
Na lieber erstmal Flächendeckend, auch in den bisher weißen Flecken, min. DSL 16k anbieten

Lieber erstmal eine Zusage der Telkos, Neubaugebiete ab sofort mit Glasfaser bis zum KvZ zu versorgen. Notfalls eine Zwangsverpflichtung. Geht doch auf keine Kuhaut das hier sehenden Auges und willentlich der Karren immer weiter beschleunigt wird während er auf die Wand zu rast.
 
in Kooperationen mit Privatinvestoren deutlich mehr Geld in den Ausbau zu investieren
:D Schön der Vetternwirtschaft wieder Vorschub geben. Großartig!

wenn die kosten aufm land komplettd er staat übernimmt
Aber nur, wenn das Netz verstaatlicht wird. Es soll ja in der Familie bleiben und nicht in anderer Leute Tasche. (;
 
Ja ich bin auch von vollen 16 Mbit auf 3 Mbit umgestiegen, da Eigenheime in Hamburg nicht zu bezahlen sind. Also ab in den Speckgürtel und dann muss man eben damit leben. Und auch ich kann man mich an Anfänge mit 768Kbit entsinnen und das ist heute....naja. Und eben genau dort sollte der Ausbau halt beginnen. Es nutzt keinem Gebiete mit vollen 16Mbit oder mehr noch mehr zu geben. Lieber erstmal Flächendeckend überhaupt 16 Mbit ermöglichen.
Das einzige was ich machen könnte ist ein Umstieg auf Kabeldeutschland, da würd ich 32 Mbit bekommen, aber der Verbrecherverein kommt mir nicht ins Haus!
 
bettsi schrieb:
Das einzige was ich machen könnte ist ein Umstieg auf Kabeldeutschland, da würd ich 32 Mbit bekommen, aber der Verbrecherverein kommt mir nicht ins Haus!

Gut - dann hast Du ja eigentlich keinen Grund für eine Beschwerde, du verzichtest offensichtlich freiwillig auf ne schnelle Leitung.

Viele andere hier könnten auf dieses Luxusproblem neidisch sein ...
 
maxpayne80 schrieb:
Gut - dann hast Du ja eigentlich keinen Grund für eine Beschwerde, du verzichtest offensichtlich freiwillig auf ne schnelle Leitung.

Viele andere hier könnten auf dieses Luxusproblem neidisch sein ...

Ne ich verzichte nicht freiwillig. Kabeldeutschland bedient sich Geschäftsmethoden gegenüber seinen Kunden die das Unternehmen einfach disqualifizieren, ebenso vorteile von Alice-Handy und einer Leitung die ich mit Nachbarn teilen muss. Aber meine Abneigung gegen KD ist ein anderes Thema.
 
Merle schrieb:
In bergigen Regionen erwartet man doch auch keine "Megastores", nur weil man Lebensmittel braucht (und diese noch mehr als Internet).
Es ging und geht beim Breitbandausbau nie um abgelegene Wald- oder Berghütten. Es sind Ortschaften, Stadtteile oder Vororte mit mehreren tausend Einwohnern samt mehreren Supermärkten, Tankstellen, Ärzten, Zahnärzten, Apotheken, je eine Sparkasse und eine Volksbank. Bäcker, Schlachter, Industriegebiet. Abseits von Großstädten gibt es mehr als Einsiedler.

Kenneth Coldy schrieb:
...Neubaugebiete ab sofort mit Glasfaser bis zum KvZ zu versorgen. Notfalls eine Zwangsverpflichtung.
Das wäre mal was. Es gibt für sonst alles eine Vorschrift. Die Telekom bietet in wenigen Regionen oder Stadtteilen auf Wunsch Glasfaser bis ins Haus an - nachträglich. Bei Neubauten könnte aus Prinzip immer Glasfaser gelegt werden. Dennoch wird meist der normale Klingeldragt verbuddelt. Bei Kabellegung sind Erdarbeiten das teuereste, nicht das Kabel selbst. Das versteh einer.
 
Das Problem ist nicht die Telekom, es sind die Scheiss Reseller wie 1und1 die sich nicht am netzausbau beteiligen wollen. Die wollen nur die Leitungen nutzen wenn sie fertig sind und erklagen sich bei der Bundesnetzagentur ne minimiete! klar ,dass die Telekom kein Interesse hat alles selbst zu stemmen! Die Bundesregierung baut lieber das Stromnetz für Windkraft aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich stimme Dir größtenteils zu. Aber mit der Heiligsprechung Telekoms sollten wir wirklich warten bis man dort Neubaugebiete nicht aus taktischen Erwägungen mittels Kupferkabel künstlich ausbremst sondern direkt mit Glasfaser versorgt.
 
Ob Glasfaser ist mir relativ schnuppe, mir würde auch LTE reichen, aber halt als echte Flatt und das ist ja in diesem Land ja gerade die Frechheit. So können viele ihren Breitband anschluss über Funk garnicht richtig nutzen weil es eine Volumenbegrenzung gibt ab dann gedrosselt wird. Ab der Drosselung ist das Internet oft garnicht mehr nutzbar. Sprich man hat einen Breitband Anschluss der nicht wirklich einer ist. Videos, Patches oder sonstige größer Downloads fallen flach. Aber dagegen unternimmt die Bundesregierung nichts. Ich bin mir sogar sicher das die Funk kunden bei den "versorgten" auftaucht um ihr Statistiken zu schönen, obwohl Funk noch immer eine Mogelpackung ist. Internet 3. Klasse....

Tjo, in Frankreich müsste man wohnen.


@Wilhelm14
Auch wen ich nicht auf eine Berg oder Waldhütte wohne, muss ihnen trotzdem wieder sprechen. Auch diese Leute zahlen Steuern und leben in diesem Land. Ein Breitbandanschluss sollte genauso wie Strom und Wasser zum Standard gehören. Immerhin ist Internet ein zu Grundbedürfniss geworden, wie früher das Fernsehen oder das Radio. Es spielt keine Rolle wo man Wohnt. Zumindest sollte es nicht so der Fall sein, wo zu gibt es den den Staat? Andere Länder können es auch, mit nur einen Bruchteil des Bruttoinlandsprodukts. Komisch, im Land der "Freiheit und Brüderlichkeit", was noch immer zu den größten Volkswirtschaften der Erde gehört, geht es wiederum nicht. Plötzlich hat man nicht mehr die Freiheit zu Wohnen wo man will. Und Brüderlichkeit suchen die betroffenen Gemeinden und deren Bewohner die sich so was nicht ohne Hilfe Leisten können auch vergebens. Tolles Land.

grüße
lynx
 
Zuletzt bearbeitet:
Immerhin ist Internet ein zu Grundbedürfniss geworden
Stirbst du, wenn du kein Internet hast? Ich auf jedenfall nicht.

Videos, Patches oder sonstige größer Downloads fallen flach. Aber dagegen unternimmt die Bundesregierung nichts.
Wozu auch? Fällst du ansonsten tot um?

Da wird ja grad so getan, als ob alle elendig verrecken (um mal härtere Worte zu finden), wenn da kein DSL aus der Wand kommt.

Wenn jeder Inet hat - schön.
Wenn keiner Inet hat - auch gut.
 
lynx007 schrieb:
mir würde auch LTE reichen, aber halt als echte Flatt und das ist ja in diesem Land ja gerade die Frechheit.

Das mag man so sehen oder auch nicht. Das vermischen der Diskussion um den Breitbandausbau (um den es hier geht) mit der Diskussion über angebliche oder tatsächliche Flatrates bzw. deren technische Parameter (um den es hier bisher nicht ging, die ich aber ebenfalls begrüße) halte ich persönlich aber für einen Fehler.
 
Es spielt keine Rolle wo man Wohnt. Zumindest sollte es nicht so der Fall sein, wo zu gibt es den den Staat?
Boah. Sowas macht mich echt sauer. Solidaritätsprinzip hin oder her, aber es kann doch nicht dein ernst sein, dass wir die Spitze der Zugspitze mit Glasfaser anbinden müssen mit Steuergeldern, weil dort 2 Einsiedler mit "Grundrecht"/"Anspruch auf" Internet wohnen!
Wo kämen wir da hin! Andere Leute wählen ihre Wohnorte doch auch in Abhängigkeit der dort vorherrschenden Infrastruktur!
Bringt die Autobahnen bis ins letzte Kuhkaff! Ich zahle ja auch Steuern! -.-
Also ich frage mich hier nur, warum die Infrastrukturansprüche nur beim Internet so dermaßen unrealistisch verschoben sind. Warum nicht bei der Anzahl der Supermärkte, der Straßen- oder Autobahnanbindung?
Dermaßen unausgeglichen. Aber gut. Liegt halt daran, dass diese Personen es selbst nicht für realistisch erachten, sondern nur auf einem "IT-basierten" Portal bashen.
Frankreich hat einfach ein funktionierendes, gutes Konzept gefunden. Mit diesem Konzept könnte man in Deutschland sicher auch mehr reissen. Was aber nicht jede Region für den Ausbau wirtschaftlich rentabel macht. Nach wie vor! Nur, dass die ISPs dann nicht die Kosten tragen, sondern direkt der Steuerzahler. Meiner Meinung nach eine gute Verwendung für Steuern. ABER: Es gibt wichtigeres als VDSL auf der Zugspitze.
(Zugspitze ist nur ein abstraktes Beispiel. Dort gibts HotSpots.)
 
@ lynx007 und Merle: Ihr versteht den Breitbandausbau (Breitbandoffensive) falsch. Es geht nicht um vereinzelte Bauerngehöfte. Die haben eventuell sogar weder Abwasser noch Strom. Es geht um Gebiete mit mehreren hundert bis tausend Einwohnern. Die haben Strom, Wasser, Abwasser, Busse, Bahnen, Autobahnen, Supermärkte, alles. Bis auf Internet. Das gibt es tatsächlich. Die in der News erwähnten 99,5 % mit 1 MBit oder gar 51 % mit 50 MBit müssen geschönt sein. Es müsste sonst keine Breitbandoffensive geben. Beispielsweise gibt es Ortschaften, die mit 16 Mbit angeschlossen sind. Diese 16 MBit bekommt aber nur ein Teil der Haushalte, die meisten bekommen 384 kBit. In die Statistik gehen aber alle mit über 1 MBit ein. Ganz aktuell im Freundeskreis hat eine Ortschaft mit 16 MBit nicht genügend Ports frei. Diese Ortschaft wird mit 100 % 16 MBit in die Statistik eingehen. Ich kenne ja schon mehr als 0,5 % mit weniger als 1 MBit.

PS: Seit wann ist Merle Moderator? Glückwunsch!
 
Nein, ich verstehe das nicht falsch. Ich komme aus den von dir genannten Dimensionen (an Stadt/Dorf). Ich habe bewußt ein derart polarisierendes Beispiel gewählt.
Liegt vielleicht daran, dass ich nicht wirklich örtlich gebunden bin und für DSL 16k umgezogen bin. Bei meiner Wohnungswahl habe ich auf Verfügbarkeit von sowohl Kabel/DOCSIS (also Rückkanalfähig) als auch DSL16k oder schneller geachtet. Da mir das immens wichtig ist.
Nun muss das natürlich (und darf auch nicht) in kompletter Landflucht enden. Dennoch muss man da eben die Ansprüche runterschrauben (in Deutschland), und dann halt mit 30GB oder so und LTE 50 MBit leben. Ohne die Drossel und bei wenigen Nutzern ist LTE eine klasse Sache.

Die Handlungsweise von Frankreich ist prinzipiell daher gut. Ich gönne den Leuten das. Es ist auch tw OK (je nach Aufwand), wenn das alle tragen. Aber es gehört dennoch immernoch ein gesundes Abwägen dazu. Den Sinn für das wirtschaftliche Abwägen, da auch mit Steuergeldern wirtschaftlich umgegangen werden sollte, scheinen hier ein paar nicht zu haben.
Aber wenn man an besagten Standorten dieses schnelle Internet haben will, dann funktioniert das französische Modell garantiert eher wie unseres.

*Jaa ganz frisch Mod. Danke :D *
 
Merle schrieb:
Frankreich hat einfach ein funktionierendes, gutes Konzept gefunden.

Frankreich hat (wieder mal) ein Konzept gefunden. Ob es gut ist und/oder ob es diesmal funktioniert muss sich aber trotzdem erst noch zeigen. Australier können die Diskussion live über ihren staatlichen 100Gbit-Glasfaser Anschluß verfolgen.
 
Merle schrieb:
Also ich frage mich hier nur, warum die Infrastrukturansprüche nur beim Internet so dermaßen unrealistisch verschoben sind.
Naja, was heißt unrealistisch verschoben. Man muss das meiner Meinung nach in einen zeitlichen Kontext stellen.
Kurzfristig (2-3 Jahre):
Bereitstellung von Breitbandtechnologie (LTE, DSL, Kabel) deutschlandweit. Je nach wirtschaftlichkeit eben auch die entsprechende Geschwindigkeit. Also abgelegene Käffer: 1mbit/s aufwärts.
Mittelfristig (4-9 Jahre):
Flächendeckender Ausbau von FTTH in Ballungsgebieten, und Anhebung der mindestbandbreite auf ~6-10mbit/s.
Langfristig (10-15 Jahre):
Deutschlandweite verfügbarkeit von FTTH.

Rein aus technischer Sicht muss Kupfer einfach komplett durch Glasfaser ausgetauscht werden.
 
Wenn du Deutschlandweit durch "Verfügbarkeit von FTTH/FTTB/FTTC für 95% der Bewohner" ersetzt, dann sehe ich das ähnlich. Wobei deine Zeiten sportliche Ziele sind.
Aber auch da würde das französische Modell benötigt werden. Die ISPs werden so schnell nicht ausbauen können. Allein die letzte Telekomnews hier wurde zerrissen, was auch legitim ist. Aber wer soll denn noch das Geld übrig haben für Ausbau? Klar machen die alle Gewinn, aber ob das ausreicht für Erdarbeiten in dreistelliger Millionenhöhe jedes Jahr?
 
Zurück
Oben