News Frankreich investiert 20 Milliarden Euro in Breitbandausbau

Merle schrieb:
Wenn du Deutschlandweit durch "Verfügbarkeit von FTTH/FTTB/FTTC für 95% der Bewohner" ersetzt, dann sehe ich das ähnlich. Wobei deine Zeiten sportliche Ziele sind.
Ob 95, 99 oder 100% musste man in einer Studie ermitteln. Generell seh ich das aber eher bei über 99%. Glasfaser ist was Bandbreite angeht eine ganz andere Dimension. Wenn man Innovationen fördern will, dann muss die breite Bevölkerungen auf so eine Technologie zurückgreifen können. Und FTTC sehe ich auch nur als Übergangslösung zu FTTH.
Wenn ich dein Straßenvergleich aufgreifen darf:
Ich sehe Glasfaser nicht als Autobahn und Kupfer als Landstraße, sondern Glasfaser ist für mich der Teerbelag und Kupfer der stinige Waldweg. Aber Beispiele hinken immer ;)


Merle schrieb:
Allein die letzte Telekomnews hier wurde zerrissen, was auch legitim ist. Aber wer soll denn noch das Geld übrig haben für Ausbau? Klar machen die alle Gewinn, aber ob das ausreicht für Erdarbeiten in dreistelliger Millionenhöhe jedes Jahr?
Ich verstehe nicht, wie die Politik so unglaublich bescheuert sein konnte, das Telefonnetz zu privatisieren. Das jetzige System ist so unglaublich behindert... Jegliche Netz-Infrastrukur wie Telefon, Wasser, Gas, Strom, Straßen gehört in staatliche Hand. Da gibts in der VWL eigentlich auch keine zweite Meinung zu.
Glaube Stockholm was das Paradebeispiel wie es mit FTTH laufen kann. Das Netz wird da afaik von einem Tochertunternehmen der Stadt ausgebaut und an private ISPs vermietet. Hat sich soweit auch bewährt.
 
Cr4y schrieb:
Rein aus technischer Sicht muss Kupfer einfach komplett durch Glasfaser ausgetauscht werden.

Das ist korrekt, das Ziel muss das volloptische Netz sein.

Und DU kannst Deinen Beitrag dazu leisten. Ersetze schonmal bei Dir in der Wohnung/im Haus die kupferbasierte Ethernetverkabelung durch Glasfaser. Damit hast Du dünnere Kabel die auch noch völlig unempfindlich gegen elektrische Störer sind und auch selbst keine Emissionen mehr abstrahlen.

Ich rate mal das Du trotzdem noch nicht aufrüsten wirst weil der gebotene Nutzen in keinem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand steht. Telekom kommt wohl bisher zum gleichen Schluß, daher wird das mit dem volloptischen Telekom-Netz noch ein Weilchen länger dauern.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Das ist korrekt, das Ziel muss das volloptische Netz sein.

Und DU kannst Deinen Beitrag dazu leisten. Ersetze schonmal bei Dir in der Wohnung/im Haus die kupferbasierte Ethernetverkabelung durch Glasfaser. Damit hast Du dünnere Kabel die auch noch völlig unempfindlich gegen elektrische Störer sind und auch selbst keine Emissionen mehr abstrahlen.

Ich rate mal das Du trotzdem noch nicht aufrüsten wirst weil der gebotene Nutzen in keinem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand steht. Telekom kommt wohl bisher zum gleichen Schluß, daher wird das mit dem volloptischen Telekom-Netz noch ein Weilchen länger dauern.
Die Ethernet-Verkabelung in meiner Wohnung besteht momentan aus einem Netzwerkkabel, was direkt über den Flus "verlegt" ist ;)
Der Vorteil von Glasfaser schmilzt hat, je kürzer die Strecke ist. Und für den gerade vorhandenen 6.000er Anschluss seh ich es tatsächlich nicht ein, hier irgendwas zu investieren ;)
 
Cr4y schrieb:
Der Vorteil von Glasfaser schmilzt hat, je kürzer die Strecke ist.

Und wieder sagt Telekom "Willkommen, Bruder im Geiste". Auch dort sieht man bei kürzeren Strecken noch keinen Vorteil im Wechsel des vorhandenen Kupfers gegen Gf.

Ich bin allerdings sehr stark dafür das endlich mal per Gesetz vorgeschrieben wird das Erstverkabelung von Neubaugebieten nur noch per Gf erfolgen darf. Aber diese Forderung geht im allgemeinen Gechrei unter oder sie ist nicht so nachvollziehbar wie ich denke.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Und wieder sagt Telekom "Willkommen, Bruder im Geiste". Auch dort sieht man bei kürzeren Strecken noch keinen Vorteil im Wechsel des vorhandenen Kupfers gegen Gf.

Ich argumentiere ja auch nicht gegen die Telekom oder werfe der ein Versäumnis vor. Wie gesagt war das "Versäumnis" die Privatisierung des Telefon-Netzes. Das jetzige System vereint alle Nachteile von freier Marktwirtschaft und Monopolstellung, und blendet nahezu alle Vorteile aus.
 
Cr4y schrieb:
Ich argumentiere ja auch nicht gegen die Telekom oder werfe der ein Versäumnis vor.

Ok.

Wie gesagt war das "Versäumnis" die Privatisierung des Telefon-Netzes.

Gni. Die Privatisierung würde keine Modernisierung bedeuten. Stattdessen würde der kleinste bezahlbare gemeinsame Nenner den Standard definieren, jeder Dorfkasper würde sich in den Ausbau einmischen, der Herr Finanzminister würde kein Geld bereit stellen sondern auf Sonderabgaben bestehen und Ausbaumaßnahmen würden dank bürokratischer Spielregeln ein vielfaches an Zeit und Geld kosten. Wir würden uns in der Folge auf die Aussicht freuen, das im vorgezogenen Ausbauplan schon 2018 ein Megabit für nur 80 Euro im Monat bereitgestellt wird.

Das jetzige System vereint alle Nachteile von freier Marktwirtschaft und Monopolstellung

Zeige mir ein Beispiel für ein Land in dem leistungsfähige Telekommunikationsstruktur dem Staat gehört. Gibt es nicht. Es gibt aber massenweise Beispiele für marode staatliche Telekommunikationsinfrastruktur. Merkst Du was?
 
Kenneth Coldy schrieb:
Zeige mir ein Beispiel für ein Land in dem leistungsfähige Telekommunikationsstruktur dem Staat gehört. Gibt es nicht. Es gibt aber massenweise Beispiele für marode staatliche Telekommunikationsinfrastruktur. Merkst Du was?
Das ist absoluter Quatsch. Bei Infrastruktur (Straßen, Telefonnetze, Wassernetze etc) handelt es sich um natürliche Monopole. Die führen in privater Hand unweigerlich zu Fehlallokationen und der Ausnutzung der Marktbeherrschenden Stellung (hohe Preise, schlechte Qualität). Und dazu gibt es in der Volkswirtschaft, wie schon mal geschrieben, auch keine zweite Meinung. Les dir es halt einfach mal durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Natürliches_Monopol

Ich hab hier auch schon geschrieben, dass das FTTH-Netz in Stockholm von einem Tochterunternehmen der Stadt in Betrieb genommen wurde. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Staat sehr wohl eine gute Infrastruktur bereitstellen kann. Gegenbeispiel zu deiner Meinung sind beispielsweise die privatisierte Wasserversogung in England: Nichts ist blliger geworden, aber die Qualität hat massiv abgenommen. Selbes mit dem deutschen Stromnetz: Seit es in privater Hand ist, kommt der Ausbau nicht mehr mit den Anforderungen hinterher.
Mal davon abgesehen: Das deutsche Kupfernetz hat eine super Qualität. Nur momentan wird nicht mehr ausgebaut. Warum? Weil es in der Verantwortung eines börsennotierten Unternehmens steht. Die große Privatisieurngswelle läuft doch erst seit mitte der 90er. Und seit dem zeigt ein Beispiel nach dem anderen, dass der Verkauf solcher Infrastrukur selten zu niedrigeren Preisen führt und die Qualität massiv leidet.

Kurz gesagt: Ist die Infrastruktur in privater Hand, dauert es ewig, bis das Henne/Ei Problem gelöst ist. Der Staat kann und muss wirtschaftliche Akzente setzen um Innovationen zu fördern.


Aber Hauptsache dem Mantra der Privatisierung huldigen - komme was wolle. Verstehe einer die FDP-Wähler...
 
Zuletzt bearbeitet:
einfach post und telekom wieder fusionieren, dem staat übergeben und au kosten der steuerzahler das netz ausbauen. wo ist das problem? :D
 
Cr4y schrieb:
Das ist absoluter Quatsch.

Beweis durch Behauptung?

Bei Infrastruktur (Straßen, Telefonnetze, Wassernetze etc) handelt es sich um natürliche Monopole. Die führen in privater Hand unweigerlich zu Fehlallokationen und der Ausnutzung der Marktbeherrschenden Stellung (hohe Preise, schlechte Qualität).

Ich wiederhole nochmal: Zeig mal ein Beispiel für ein Land in dem sich ein modernes Telekommunikationsnetzwerk in staatlicher Hand befindet! Alle philosophischen Betrachtungen können nichts daran ändern das ein derartiges Beispiel bisher nicht vorgebracht wurde.

Das erinnert mich ein wenig an den Kommunismus. Hervorragendes Konzept, darf nur im Interesse der Menschen niemals verwirklicht werden.
Ergänzung ()

nik_ schrieb:
einfach post und telekom wieder fusionieren, dem staat übergeben und au kosten der steuerzahler das netz ausbauen. wo ist das problem? :D

Das Problem ist das der Staat vom Steuerzahler das Geld nimmt und dann doch nicht ausbauen läßt weil er lieber A400, Eurofighter, Kampfeinsätze gegen terroristische Tanklastwagen oder feindliche Kämpfer die noch nie etwas von Deutschland gehört haben (und also keine Feinde Deutschlands sein konnten) bis ihnen eine Deutsche Fliegerbombe aufs Haus fällt, Schulen, Kindergärten, Altenpflegeheime, Herdprämien... damit bezahlt.
 
du weißt schon, dass die telekom kein staatliches unternehmen mehr ist und dementsprechend nicht auf steuergelder zurückgreifen kann wie sie es früher konnten?
 
Kenneth Coldy schrieb:
Beweis durch Behauptung?
Ich hab dir genug theoretisches Wissen und genügend Beispiele geliefert warum Infrastruktur in privater Hand schlechter aufgehoben ist. Wenn du glaubst, dass du es besser weißt als der Rest der Welt weil du einfach nur liberalen Nonsense wiederholst: Bitte, deine Entscheidung.
 
Cr4y schrieb:
Ich hab dir genug theoretisches Wissen und genügend Beispiele geliefert warum Infrastruktur in privater Hand schlechter aufgehoben ist.

Und Du bleibst weiterhin ein (!) Beispiel für einen Staat in dem diese Therorie funktioniert schuldig.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Und Du bleibst weiterhin ein (!) Beispiel für einen Staat in dem diese Therorie funktioniert schuldig.
Wo soll so ein Beispiel her kommen, wenn jedes "erste Welt" Land seine Telefonnetze privatisiert hat!? Und dass staatliche Telefonnetze in noch nicht so weit entwickelten Ländern noch nicht so weit entwickelt sind erklärt sich irgendwie von selber. Und Beispiele von anderen Infrastrukturen (Wasser, Strom) hab ich dir auch genannt. Ignoranten werden ignorieren...
 
Cr4y schrieb:
Wo soll so ein Beispiel her kommen, wenn jedes "erste Welt" Land seine Telefonnetze privatisiert hat!?

Damit sind wir beim Punkt angekommen. Du zeichnest da in Pastelltönen eine wundervolle Welt die es nur in Deiner Phantasie gibt. Es gibt keinerlei Nachweis dafür das diese Phantasie auch in der Realität funktioniert. Es gibt aber - Beispiel Deutsche Bundespost, France Telekom, Britisch Telekom, .... viele Beispiele für staatliche Netzbetreiber die sich als Hemmnis erwiesen haben.

Fassen wir zusammen: Real nachgewiesene Problemfälle stehen gegen pastellfarben phantasierte potentielle Vorteile.

Fazit: Danke, aber danke nein.
 
Da gibt es auch so tolle sachen wie: http://www.noe.gv.at/Verkehr-Techni...e-2012-14/Breitbandinitiative2012_14.wai.html
Nur leider ist das ganze ein schlechter Witz da in meiner Gemeinde die Förderung A1 kassiert und die nicht dort ausbauen wo dringend Bedarf besteht. Bei mir zuhause und diversen anderen Häusern können die nicht einmal 768Kbit bereitstellen, besser gesagt gar kein Breitband.
Und ja Internet ist ein Grundbedürfnis geworden, selbst Landwirte von sogenannten Kuhdörfern sind schon langsam an eine gute Verbindung angewiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
gentootux schrieb:
Nur leider ist das ganze ein schlechter Witz da in meiner Gemeinde die Förderung A1 kassiert und die nicht dort ausbauen wo dringend Bedarf besteht.

Hab ich das jetzt richtig verstanden - in Deiner Gemeinde wird die Förderung genutzt um da wo DSL vorhanden ist die Geschwindigkeit zu erhöhen während gleichzeitig dort wo kein DSL verfügbar ist nichts unternommen wird?

Wie heißt diese Gemeinde? Und wo kann ich das Bild sehen auf dem der Bürgermeister samt Stadtrat (oder wie auch immer das bei euch heißt) geteert und gefedert wird?
 
Teilweise gibts auch noch Wavenet(wlan), das geht bis 2Mbit. Hab ich zu erwähnen vergessen. Das ist allerdings mit hohen anschaffungs/monatlichen Kosten verbunden und ist bei weitem nicht so Stabil wie DSL. Die hätten richtiges Potential etwas auszubauen, nur sehen die keinen Cent von der Förderung bei uns.

Es geht hier eigentlich nicht speziell um meine Gemeinde sondern um das generelle Problem, dass nur dort ausgebaut wird wo die Verkabelung passt und möglichst billig hohe Bandbreiten zur Verfügung gestellt werden können.

Ach ja, ich nenne hier sicher keine Namen und Orte.
1. Will ich so Anonym bleiben wie es geht
2. Will ich den Bürgermeister nicht schaden, der ist mehr als ok
 
http://europa.eu/rapid/press-release_BEI-14-173_de.htm

ERSTE PROJEKTANLEIHE in FRANKREICH UND IN EUROPA FÜR DEN BREITBANDAUSBAU

Erstmals in Frankreich und in Europa wird im Telekommunikationssektor eine sogenannte Projektanleihe1 begeben.

[...]

Axione Infrastructures2 unterstützt mit der ersten Projektanleihe in Frankreich die Ausbauinitiative France Très Haut Débit, „das größte Infrastrukturvorhaben des französischen Staates“.

Anderthalb Jahre nach der großartigen Verkündung hat man sich also auf die Form des Verhandlungstisches geeinigt. Wenn das so weitergeht hat Frankreich spätestens 2120 schnelles Internet :-)
 
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