FTTB - Verlust bei größerem Wohnkomplex?

TommyRobotti

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Hallo liebe Gemeinde!

Vielleicht zunächst zur Ausgangsituation: Ich wohne in einem recht großen (Neubau 2012) Wohnkomplex im 6. von 8 Stockwerken. Es sind circa 60 Wohnungen. Mein Internetvetrag verspricht mir grundsätzlich eine 10mbit Leitung, was es mir generell schon sehr schwer macht neben einem Device noch mit einem anderen etwas "datenbelastendes" zu unternehmen. In den letzten Wochen habe ich mich daher mehr mit dem Thema "Internetvertrag" beschäftigt. Mein Anbieter schlägt mir also vor: "Sie haben doch ohnehin an ihrem Standort Glasfaser - da ist locker 300mBit und noch mehr möglich". Gut, denke ich mir, soviel brauche ich dann doch nicht und habe mich bei einem Anbieter für 80mbit entschieden. Jetzt am Montag war der Techniker da und erklärt mir, dass diese Geschwindigkeit an sich nicht möglich ist denn der Glasfaserverteiler befindet sich im -2 Untergeschoss (das das FTTB heißt weiß ich erst kürzlich) und das man daher in meiner Wohnung max 10-20 mbit rauskratzt, zumal hier auch aufgrund der Wohnungsdichte nicht mehr drin ist. Jetzt rein durch Recherche und auch was ich hier so im Forum lese frage ich mich daher ob ich hier richtig informiert wurde. Es gibt hier einige Beiträge zum Thema FTTB wo durchaus auch von weit höheren Geschwindigkeiten die Rede ist. Meine Fragen daher:

Ist FTTB nicht gleich FTTB? Macht es einen Unterschied wo ich innerhalb des Gebäudes wohne?
Macht es einen Unterschied wieviel Personen/Wohnungen die in einem Wohnkomplex leben/sind?
Kann ich irgendwie selbst herausfinden, welche Geschwindigkeit möglich ist?

Liebe Grüße aus Österreich
Tommy
 
Wo sit denn dein Router bisher angeschlossen? Telefon / Kabel oder Netzwerkdose?
 
Es hängt halt ganz davon ab wie viel Bandbreite da ankommt. Wenn Du per Glasfaser 1 GBit an das Haus bringst, dann sind bei 60 Mietern nur 16 MBit/Mieter drin. Das wäre das erste was zu rausfinden musst. Wenn jetzt im Keller aber 10 GBit oder mehr rauskommen, dann kannst Du auch 100+ MBit in Deiner Wohnung kriegen.
 
LWL
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FTTB (2. Untergeschoss)
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vermutlich Telefonkupfer/Coaxkupfer in die einzelnen Wohnungen
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DSL-Dose/Coax-Dose/Netzwerkdose (je nachdem ob A1, Magenta/UPC, Drei/Tele2)

So wie Anteru schreibt. Das was der Anbieter auf der LWL-Strecke schaltet teilen sich alle Mieter wenn alle eine Anbindung über eine "Landleitung" haben. Gibt es nutzer die 4G/5G nutzen fallen die natürlich raus.
Nutzen 10 Mieter einen 10Mbit Vertrag und 50 Mieter einen 100Mbit Vertrag sind es halt 5Gbit die theoretisch anliegen müssten auf der LWL-Strecke damit alle zu jederzeit die volle Bandbreite nutzen können.

Überbuchungsfaktor je nach Anbieter ist ein eigenes Thema.

Könntest einen Hybrid-Anschluss aus DSL+LTE/5G versuchen wenn der Anbieter das ermöglicht.
Andernfalls ist das Upgrade auf 80Mbit bei erreichbaren 10/20Mbit nicht sinnvoll.

Der Anbieter vom FTTB soll mal mehr schalten auf seiner LWL-Strecke. Macht ja auch für ihn selbst sinn wenn die Mieter dann vernünftig upgraden können auf mehr Bandbreite, neue Bindefrist und generelle Zufriedenheit.

grüße aus Graz
 
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Die Hausverkabelung hat tatsächlich einen Einfluss.
In meiner alten Wohnung (ca. 40 Parteien in einem Wohnblock) wurden für Kabel-Internet die alten Leitungen der ehemaligen Dach-Antenne benutzt. Die alten Kabel gingen vom Dach wie ein umgekehrter Tannenbaum in die Stockwerke.
Der APL von Vodafone liegt im Keller von dort wurde einfach ein Koax-Kabel bis unters Dach hochgezogen, ein Verstärker angeklemmt und mit der alten Verkabelung weitergeführt.

Damals hatte ich echt Probleme 32 Mbit/s zu bekommen, mittlerweile bietet Vodafone für die Adresse aber 1Gbit/s an. Ich frage mich, ob die Inhouse-Verkabelung komplett neu gemacht wurde...

Edit:
Wenn im Keller wirklich 1Gbit/s anliegen, dann bekommt man wahrscheinlich fast immer >800 Mbit/s. Selbst wenn 60 andere Kunden im Netz surfen ist das ja eine relativ übliche Überbuchung.
Nur wenn Nachbarn gleichzeitig wirklich große Downloads ziehen wird man das merken. Die Wahrscheinlichkeit ist doch relativ gering, weil selbst ein Download von 100GB in <15 Minuten durchläuft. Danach ist die Leitung wieder frei...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Twin_Four mein Router hängt direkt an der Telefon (Festnetz?)-Dose

@Anteru: Grundsätzlich ist hier in Österreich A1 für den Glasfaserausbau zuständig. Laut Hausverwaltung wurde eben von A1 ein Verteiler in den Keller gelegt. Wo kann ich denn das im allgemeinen herausfinden? Wenn ich jetzt rein für meine Adresse anfrage (es gibt da diese Tools direkt auf den Anbieterseiten "Was ist an meinem Standort verfügbar) macht man mir da offenbare sehr hohe Vorschläge. Aber rein aus dem was du nun kompakt geschrieben hast lese ich heraus, das also aus der Kombination FTTB und dann Kupferleitung in die Wohnung dennoch einiges mehr drin sein dürfte?
 
Es ist nicht zielführend solange wir raten müssen was da genau zum Einsatz kommt.
Nenne bitte den Anbieter und die exakte Bezeichnung deines Tarifs sowie die extakte Bezeichnung deines Modems/deines Routers.
 
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Nun, obwohl Neubau war man wohl 2012 noch sehr spartanisch was eine richtige Verkabelung 2020+ können sollte - obwohl man es schon besser hätte wissen müssen, lies man da das "Problem" dann bei den Mietern/Eigentümern.

Ich kenne das nur von meinem Schwager, 2018 Neubau, da ist zumindest in jeder Wohnung (100+) 1 GBit möglich, die LWL-Technik neben der Tiefgarage angeordnet und eben bis in das Geschoß gezogen.

Bitte unbedingt herausfinden, wie da intern verteilt wird. Die tolle Glasfasertechnik hast du halt leider knapp aber eben doch außerhalb deiner Reichweite.

Wo und wie steckst du jetzt an? Hast du UPC, dh Koaxialkabel vom TV oder über Telefonleitung (A1, etc.) oder eine eigene hausinterne Gemeinschaftsverkabelung?
 
@ h00bi: Anbieter ist A1 bzw das Produkt "A1-Festnetz-Internet" (laut Rechnung). Aus dem damaligen Vertrag (ist jetzt auch schon 6 Jahre her) geht nur hervor das es sich um "Internet S" handelt mit 10mbit. Das gibt es so gar nicht mehr, da das langsamste Internet von A1 inzwischen "Internet Power 20" heißt --> zahle dementsprechend aber auch für meinen Anschluss irgendwas bei 14€

Modem/Router hängt an der Festnetzdose und ist von Technicolor (TG588v)

@ Recharging: Ja, dass ist nämlich meine Befürchtung. Für mich ist es nicht zielführend nun vom Keller selbst Glasfaser in die Wohnung zu ziehen. Für den Vermieter wärs natürlich toll und für den Internetanbieter auch, zahlen darf ich es.
 
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TommyRobotti schrieb:
Technicolor (TG588v)
Das ist ein VDSL2 Modem mit 17a als höchstem Profil. Von daher dürfte so auch die Verteilung realisiert sein. Sollte keine Dämpfungsprobleme innerhalb einer Wohnanlage verursachen und gut für die Verteilung geeignet sein. Auch über 8 Etagen dürften keine Leitungslängen größer 300m zu erwarten sein, was für 100MBit/s locker reichen sollte.
Die versprochenen 300MBit/s sind so aber nicht realisierbar. Da müsste auf g.fast als Verteilung umgerüstet werden, was Austausch der Kopfstation im Keller und aller Modems bedingen würde.
Maximal 60 Einheiten an einer Kopfstation ist tatsächlich ein eher kleiner Überbuchungsfaktor.
 
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Sehe das wie bender.
Es ergibt wenig Sinn dass in D Anschlüsse mit 400 Meter zum Verteiler noch VDSL100 erhalten können, aber bei dir wo der Verteiler im Keller hängt soll das nicht gehen.

TommyRobotti schrieb:
und habe mich bei einem Anbieter für 80mbit entschieden
War dieser Anbieter denn auch A1?
 
Hi,

ok das zeigt, dass du bis jetzt DSL hast un vermutlich aufgrund der Lage zum DSLAM nicht mehr gehen wird bei der vorhandenen Technik.

Wie es im Haus von Keller (LWL Eingang) zu dir kommt ist auch relativ egal (ich gehe mal von gFast aus) denn das hört sich für mich so an als würde einfach die mögliche Bandbreite die über LWL anliegt durch alle Parteien geteilt für den Fall der Fälle das auch alle mal wollen.

Jetzt kann es aber sein das die Begrenzung (z.B. 16MBit/s pro Einheit) nur gilt falls auch alla mal dran wollen, ansonsten ist der "Regler" vlt offen und die vorhergesagten 80MBit/s entsprechen dem theoretischen bei der momentanen bebuchung durch andere Parteien.
 
@ h00bi: Es handelt sich dabei um ein Angebot von "Drei"
https://www.drei.at/de/shop/tarife/internet-tarife/powernet-l/

@ weitere: Laut Hausverwaltung (weil ich hier einmal spontan nachgefragt habe wie viel "Kabel" man den da benötigt um das bis in die Wohnung zu ermöglichen) handelt es sich um max 30m.

jetzt vielleicht weil auch das Thema "Überbuchung" aufkam... bedeutet das das Anbieter sich das nun teilen? Oder eine gewisse Bandbreite zur Verfügung gestellt bekommen?
 
Gabs da nicht mal den Streit wegen VDSL vs Glasfaser in einer Wohnanlage? Weil das VDSL doch die Übertragungen anderer Techniken stören soll. Aber das wurde irgendwo in Deutschland ausgehandelt. Obs in Österreich auch so ist, weiß ich nicht.

Selbst wenn dreißig Mieter angeschlossen sind, wirste irgedwann ja mal die volle Leitung haben können. Kann nämlich gut sein, dass deine Hausverwaltung/Eigentümer alte DSL-Technik da unten zum verteilen einsetzt. Dann bringt Dir Dein Glasfaser nämlich nichts.
 
Also ganz schlau werde ich mit deinen Angaben nicht. Rein von der Technik her ist die Entfernung der Station im Keller zu dir in die Wohnung kein Ding, es sein dein, es sind die Kabel oder die Verteiler so mies und/oder so überlastet, dass da tatsächlich nicht mehr ankommt. Aber das kann ich mir selbst bei 2012 nicht vorstellen. Aber nun ja, für unmöglich halte ich es auch nicht.

Kannst du mal bei deinen Nachbarn fragen, was die so haben bzw. welche Geschwindigkeit sie erreichen?
Und "klar" interessiert es grundsätzlich Drei nicht: die verkaufen dir ein Produkt, welches halt auf "Fremd"leitungen mehr schlecht als recht läuft, aber es läuft. Das ist das ewige Streitthema seit der Liberalisierung, dass sich die Anbieter wechselseitig die Schuld zwischen Infrastruktur <-> Einstellung der Provider zuschieben.

10 MBit war ja selbst 2012 ein mageres Ding (aber nicht unbekannt, hatte ja selbst in 1040 Wien lange Zeit, wäre ich bei A1 geblieben, nur 20, wobei ich rasch gewechselt bin). Gerade mit TV gekoppelt kannte ich einen Kollegen, der immer geflucht hat, kaum hatte man mal etwas heruntergeladen, fing das Bild an zu pixeln oder war weg.
 
Vielleicht nutzt Drei.at einfach nicht die FTTB Leitung von A1?
Wenn A1 bei dir ausgebaut hat solltest du bei A1 anfragen was möglich ist.

AGB-Leser schrieb:
Gabs da nicht mal den Streit wegen VDSL vs Glasfaser in einer Wohnanlage? Weil das VDSL doch die Übertragungen anderer Techniken stören soll
Es ging darum dass G.Fast als dem Keller nicht den vollen Frequenzbereich nutzen darf wenn VDSL aus dem DSLAM in dem Haus geschaltet ist.
Hat mit Glasfaser wenig zu tun, VDSL kann keine Glasfaser stören. Die Störung tritt auf der Kupferleitung auf.
TommyRobotti schrieb:
jetzt vielleicht weil auch das Thema "Überbuchung" aufkam...
Mal als Beispiel:
Ein Docsis Segment im deutschen Kabelnetz hat eine Gesamtkapazität von 3,5 Gbit/s (grob geschätzt).
Wenn da 100 Haushalte mit 500Mbit/s dran hängen ist das in den meisten Fällen überhaupt kein Problem, obwohl das Segment 15-fach überbucht ist, einfach weil es selten vorkommt dass alle gleichzeitig viel Bandbreite abrufen.
Wenn ein Segment dann 100-fach überbucht ist, wird das irgendwann natürlich problematisch.
 
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Anteru schrieb:
Es hängt halt ganz davon ab wie viel Bandbreite da ankommt. Wenn Du per Glasfaser 1 GBit an das Haus bringst, dann sind bei 60 Mietern nur 16 MBit/Mieter drin.

Das wäre richtig, falls dem Kunden eine exclusiv für ihn verfügbare Bitrate von 16 Mbit garantiert würde. Da diese Garantie sich aber auch auf alle nachfolgenden Systeme im Backbone auswirken würde wäre sie in goldgepreßtem Latinum zu bezahlen.

Die üblichen Kundenleitungen sind daher überbucht, was kaum auffällt weil statistisch betrachtet immer der eine oder andere gerade eine kurze Pause im Datentransfer hat und/oder deutlich weniger als die maximale Bitrate abruft. Üblich sind bei Telefonanbietern Überbuchungsfaktoren in der Gegend von 30, bei Kabelnetzanbietern eher in der Gegend von 300.

Witzigerweise, und das ist wirklich erst nachträglich betrachtet, wären 16*30 ~ 320 Mbit. Und das wiederum würde ins Bild passen......was aber wiederum nur Zufall sein könnte, denn es gibt keine Begrenzung der zuführenden Glasfaser auf 1 Gbit/s. Die Aufrüstung auf n*1 Gbit/s ist bei aktuellen Systemen für 'n Apple und 'n Ei zu kriegen und selbst 10 Gbit/s sind nicht mehr allzu teuer.
 
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h00bi schrieb:
Es ging darum dass G.Fast als dem Keller nicht den vollen Frequenzbereich nutzen darf wenn VDSL aus dem DSLAM in dem Haus geschaltet ist.
Hat mit Glasfaser wenig zu tun, VDSL kann keine Glasfaser stören. Die Störung tritt auf der Kupferleitung auf.
Stimmt, jetzt erinnere ich mich. G.fast wurde da ja eingesetzt, um vom Übergabepunkt Keller in die eigene Bude zu kommen. Weil das ja mehr als VDSL kann. Ich weiß ja nicht, wie hier die Nachbarn angeschlossen sind. Für mich klingt das alles nach einer schlampigen oder völlig veralteten Hausinstallation. Das heißt also, dass ohne Zutun seitens des Vermieters hier ziemlich garnichts gemacht werden kann. Ob's gemacht werden dürfte, weiß ich nicht, er wohnt ja schließlich in Österreich, da können die Gesetze ja anders aussehen
 
Zusätzlich muss man noch betrachten ob Vectoring verwendet wird, oder nicht.
Bei VDSL ohne Vectoring kann es im Worst Case bei 60 Leitungen (welche im Haus wahrscheinlich parallel verlaufen) zu Übersprechen kommen, welches die erreichbare Bandbreite deutlich reduziert.

Bei Profil 17a sind aggregiert (Downstream + Upstream) im Optimalfall so um die 200 Mbit/s möglich.
 
Sein Techniker sagte was von maximalen 20Mbit. Klingt für mich eher nach nem ADSL2-Verschnitt
 
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