cypeak schrieb:
nichts für ungut; dass soll jetzt wirklich kein verbaler angriff sein, aber es hat schon was sarkastisches an sich wenn leute die ein 1,2 kw netzteil fahren und ein sli system betreiben jemandem energiespaartips geben...
Das ist wohl eher als Tipps zu verstehen, die dazu beitragen sollen, dass man ein realitischeres Bild davon bekommt, wo in einem Haushalt die dicken Stromversorger stecken. Nur weil bei PCs und PC-Komponenten der Verbrauch (bzw. die TDP, was nicht das selbe ist) prominent in den technischen Daten genannt wird, heißt dass nicht, dass der besonders hoch wäre. Es ist in der Regel halt sehr viel sinnvoller, erstmal an anderen Schrauben zu drehen, wo man ohne auf Leistung zu verzichten sehr viel einsparen kann. Der PC ist so ziemlich die letzte Sache, auf die man sich stürzen sollte, nachdem man alles andere im Haushalt optimiert hat. Vor allem, weil PC-Technik eh schon seit Jahren auf möglichst niedrigen Verbrauch optimiert wird. Nicht wegen der Stromrechnung, sondern weil die Abwärme problematisch ist. (Teure und/oder laute Kühlung notwendig.)
Lahatiel schrieb:
Muss ja nicht nur um die Kosten für den Strom gehen. Es wird auch so manchen Öko geben, der zwar gerne zockt, aber so wenig wie möglich zusätzlich an Dreck hinterlassen und deswegen Strom sparen möchte.
Wenn es einem wirklich darum geht, sollte man unbedingt vor allem berücksichtigen, wie viel Energie bei der Herstellung (und Entsorgung) der Komponenten verrbaucht wird. (Von sonstigen Umweltbelastungen z.B. durch im Herstellungsprozess anfallende chemische Abfälle ganz zu schweigen.)
Das ist viel wichtiger, als der Verbrauch im Betrieb. Ein typischer PC kann ca. 3 Jahre lang laufen, um überhaupt erstmal nochmal so viel Energie zu verbrauchen, wie bei der Herstellung drauf gegangen ist.
Und man sollte sich deshalb auch unbedingt überlegen, ob es wirklich der schicke Lian-Li-Tower als Gehäuse sein soll, oder vielleicht doch ein billiger "Plastikbomber". Allein für die Elektrolyse von 1kg Aluminium gehen ca. 15kWh drauf. Da kann bei einem 15kg-Alu-Tower eine High-End-Grafikkarte schon eine ganze Weile für laufen.
Generell gilt, dass man der Umwelt zuliebe am besten möglichst selten neue Hardware kaufen sollte. Also sich z.B. eine besonders leistungsstarke Grafikkarte anschafft, die dann >4 Jahre lang ausreicht statt nur 2-3.
Wer sich immer die neuste, stromsparende Technik in sein großes Design-Alu-Gehäuse packt, tut der Umwelt jedenfalls keinen Gefallen.
Auf jeden Fall reicht weder für Stromsparambitionen noch für Umweltüberlegungen ein Blick auf die TDP-Angaben in den technischen Daten. Da muss man schon sehr viel genauer hinschauen, damit man das Gesamtbild erfasst.
Aus diesen Gründen bleibe ich halt immer sehr skeptisch, wenn sich Leute über den Verbrauch von PC-Komponenten beschweren. Ich habe dabei meist nicht den Eindruck, dass sie das Thema wirklich überblicken, sondern eher, dass sie sich nur über die Verbrauchsangabe aufregen, weil die im Gegensatz zu den meisten anderen Fällen direkt publiziert wird und man nicht erstmal etwas selbst nachforschen muss.
Auf Anhieb fällt mir nicht viel ein, was man da groß optimieren könnte. Höchstens vielleicht eine bessere Isolierung nach außen, damit weniger Wärme verloren geht.
