Gegen schlechte Arbeitsbedingungen ohne BR wehren

Berufsunfähigkeitsversicherung, Zuschüsse zur "Witwenrente", etc. für vergleichsweise kleines Geld.

Das bringt dem TE bzw. der Freundin aber wenig.

Außerdem wäre überhaupt zu klären welche Gewerkschaft überhaupt zuständig ist.

Und Allheilmittel sind Gewerkschaft und BR auch nicht, wenn das viele glauben mögen.

Fällt mir immer meine erste Ausbildung ein. NGG

NGG ruft zu Streiks zwecks der Tarifrunde auf. Betrieb A möchte streiken, BR rät davon ab, es kommt zum Streik. GL von der gesamten Gruppe, läßt die wichtigeste Produktionslinie einstampfen und 140km weiter weg verlegen. Bringt keinem was, aber man hat gestreikt.
 
BR, BG und Gewerkschaft sind auch nur Werkzeuge, die es dem AG erleichtern sollen, sich gesetzeskonform zu verhalten. Zuerst sollte man jedoch die direkte, gütliche Einigung in einer persönlichen Klärung mit dem direkten Vorgesetzten suchen.

"Zuständig" ist erst einmal jede Gewerkschaft, die man als zuständig erachtet, da hat der Arbeitnehmer freie Wahl. Ob diese Wahl allerdings auch sinnvoll ist, sprich die Gewerkschaft den Arbeitnehmer auch wirkungsvoll vertreten kann, das abzuwägen obliegt dem Antragsteller.

Persönlich bin ich seit Jahren gewerkschaftlich organisiert, gestreikt habe ich kein einziges Mal, war auch nicht nötig: Dennoch hat die Gewerkschaft für mich und meine jeweiligen Kollegen viel gutes bewirkt (auch über mehrere Unternehmen hinweg, denn bisher habe ich im Durchschnitt alle drei Jahre den Arbeitgeber gewechselt). Auch für die jeweiligen Unternehmen hat sich die Zusammenarbeit ausgezahlt, wenn sie's bisweilen auch erst verspätet erkannt haben. Arbeitnehmerparadise waren das natürlich trotzdem nie, würde ich aber auch nicht erwarten, denn das würde dem unternehmerischen Prinzip so drastisch entgegenstehen, daß ich das Unternehmen schon aus Eigeninteresse schleunigst verlassen würde.
 
Stevo86 schrieb:
Weil man dann bei einer Selbstkündigung erst mal grundsätzlich 3 Monate gesperrt wird, bis die Leistungsabteilung entscheiden hat, ob man doch nicht gesperrt wird. Und den Streß dann mit der Agentur tun sich halt viel uch nciht gerne an.

Ich denke mal es ist eine Art amerikanisches Unternehmen.

Gewerkschaft wird gar nichts bringen, auch wenn die das groß auf ihrer HP schreiben.

Ganz so stimmt das auch nicht. Ich bin den Weg ja selbst vor ca. einem Jahr gegangen und ich hab nicht einen Tag in einer Sperre verbracht. Man muss nur einen guten Arzt haben, der einem bescheinigt, dass das Arbeitsverhältnis nicht mehr aufrecht zu halten war und dann geht das auch so durch. Hab den Fall jetzt bestimmt auch mehrmals im Bekanntenkreis erlebt sowie 3 mal in der eigenen Familie und noch nie bekam da jemand eine Sperre.

Genau deswegen weil ich diesen Weg gegangen bin, kann ich eben auch nicht mehr verstehen warum man solche Arbeitsverhältnisse aufrecht erhält. Gut ich hatte dann auch fast 1 Jahr keinen Job, aber meine gesamte Situation hat sich seitdem um ca. 100 % gebessert, besserer Arbeitgeber, bessere Arbeitsbedingungen und vor allem deutlich mehr Gehalt.
 
Warum sucht man sich denn nichts anderes, wenn es da so schlecht ist? Sorry, nicht gegen dich, aber ich verstehe so was nicht. Das ist wie die Amazonmitarbeiter die streiken. Warum suchen die sich nicjt was anderes
 
Die Agentur verhängt grundsätzlich eine Sperre.

Ob die dann aufgehoben wird ist was anderes.

Und beim Te seh ich keinen Grund für burn out oder ähnliches.

Die Sperre wird bei Eigenhändigen Kündigen verhängt. Später entscheidet da eine andere Abteilung.

Aber selber mit Steinen werfen und einen Beitrag schreiben der gegen die Regeln verstößt
 
nik_ schrieb:
weil es nicht überall in deutschland/region gewisse jobs dutzendfach gibt.

und je spezialisierter man ist, je mehr man gemacht hat, umso schwieriger wird es. Ich gehe mal nicht davon aus, daß es sich hier um eine "Erntehelferin" handelt, insofern ist der Schwierigkeitsgrad schon einmal etwas höher. Weltweite Montagetätigkeiten sind sicherlich auch nicht gewünscht, und schon ist die Auswahl nochmals deutlich geschrumpft. Malen nach Zahlen ist auch nicht ihr Ding, und schon wieder ist vieles weggefallen. Nur noch ein Drittel ihres bisherigen Lohnes ist auch eher suboptimal, bleiben also nur noch zwei Jobs in der weiteren Region. Der eine geht an den Schwager des Bekannten des Personalrates, und für den anderen ist ihre Nase zu schief. Und nun?

Klar, auch ich empfehle, den AG zu wechseln. Das macht man aber, während man noch angestellt ist und geht erst mit Vertragsunterzeichnung. Bis dahin aber kann man aber ohne Weiteres auch mal für seine Rechte einstehen. Manchmal tut sich dann gar etwas, sodaß die "Wartezeit" auf den neuen Job trotzdem angenehmer wird.
Ergänzung ()

Stevo86 schrieb:
Aber selber mit Steinen werfen

Stevo, bleib auf dem Boden. Du mußt nicht immer und jeden anfeinden.
 
Aber warum selber kündigen? ;) man kann doch zum Arzt gehen und jede Woche einen Krankenschein einreichen. Dann nach 5,5 Wochen zurück in die Firma (für einen Tag) und wieder krankschreiben lassen (auf eine andere Krankheit, weil ab 6 Wochen gleicher Krankheit man ins Krankengeld fällt).

Oder auch nichts mehr machen in der Firma, so dass der Arbeitgeber die Schnauze voll hat und einem kündigt ;)

Es gibt sooooviele Sachen, die man machen kann, um gekündigt zu werden um keine Sperre zu klassieren.
 
Stevo, bleib auf dem Boden.

Sry aber du hast mir nichts zu sagen.


man kann doch zum Arzt gehen und jede Woche einen Krankenschein einreichen.

Eh schon überlastetete Ärzte noch mit sowas belästigen ist sicher eine gute Lösung! Die Wartezimmer sind schon so voll genug.

Es ist ja eigentlich ganz einfach. Weiterarbeiten und was neues suche. Oder eben damit leben, wenn der JOb so toll ist, aber dann nicht beschweren.

Auch ein schlechter Job wr mal ein guter wenn man ihn erst mal verloren hat.
 
NeoHazard schrieb:
Oder auch nichts mehr machen in der Firma, so dass der Arbeitgeber die Schnauze voll hat und einem kündigt

Keine sonderlich guten Ratschläge für eine qualifizierte Fachkraft. Wenn man nur Anlagenbediener bzw. Erntehelfer ist, mag sowas nicht weiter ins Gewicht fallen oder wenn man sich von Zeitarbeit zu Zeitarbeit hangelt, strebt man aber einen unbefristeten Vertrag in einer anständigen Firma an, sollte man auch schon die ein oder andere gute Beurteilung mitbringen.
 
Die Frage, auch wenn sie sicher nicht beantwortet wird, stellt sich, was diese Firma denn herstellt um ein derart hohes Sicherheitsbedürfnis zu haben. Denn darauf kommt es im Endeffekt an.
 
Hägar Horrible schrieb:
Die Frage [...] stellt sich, was diese Firma denn herstellt[...]

Muß nichts herstellen. Ein großer, amerikanischer online-Versandhandel hat in vielen seiner deutschen Logistikzentren z.B. ähnlich hohe Sicherheitsmaßnahmen.
 
Ähnliches kenne ich auch von einem ehemaligen Munitionshersteller.

Aber ist ja eigentlich egal. Der AG möchte das halt so haben bzw. muss es so haben.

Die Freundin wird den AG nicht mehr ändern, also entweder kündigen oder damit leben.
 
Entschuldigt meine späte Antwort.
Wir haben uns übers lange Wochenende Zeit genommen und ein wenig abgeschaltet.
Nun versuche ich nach und nach auf alles einzugehen:

Selbstkündigung war schon öfter ein Gesprächsthema bei uns. Allerdings möchte sie auch der 3 Monate Sperre durch die Arge entgehen. So einfach ist das nämlich nicht. Ein Ex Kollege von Ihr hat es schon hinter sich.
Dadurch, dass wir erst vor kurzem zusammengezogen sind, wäre das auch Finanziell nicht der beste Zeitpunkt dafür.

@TwoStone:
Und wie hat der AG auf die (schriftliche) Nachfrage reagiert, wie denn diese Mehrarbeit zeitnah auszugleichen ist?
Auf die Nachfragen wird nicht reagiert. Es heißt nur "wenn mal Luft ist, könnt ihr eine Stunde früher gehen". Planbar ist der Freizeitausgleich allerdings nicht. Entweder man nimmt die Stunde die einem der AG dann gibt, oder man lässt es sein.

Und welche - rechtlich einwandfreien - Beweise hat der AG vorgelegt, daß die "Toilettenpause" nicht tatsächlich einem ordentlichen Toilettengang diente sondern ein Arbeitszeitbetrug gewesen sei?
Keine. Es ist reine Schikane. Gefühlt sollen die Mitarbeiter "angst" haben auf die Toilette zu gehen, damit dieser länger am Arbeitsplatz bleiben.

Ist dies tatsächlich eine Anordnung des AG? Oder hat er gar nur versäumt, geeignete Aufbewahrungsorte für Hygieneartikel bereitzustellen? Was sagt der/die Gleichstellungsbeauftragte/Frauenbeauftragte?

Ja es ist eine Anordnung des AG. Meine Freundin hatte Ihren Schal vergessen der noch im Spint lag. Sie saß bis zur Mittagspause im Zug und konnte erst in der Pause zum Spint. Ergebnis: Totale Heiserkeit und Entzündeter Rachenraum.
Und es gibt keine geeignete Orte für Hygieneartikel - Ebensowenig wie Gleichstellungsbeauftragte. Kennt die Firma nicht.

Und wie hat sich der Betriebsarzt und die FASi zu einer schriftlichen Meldung dieser Mißstände geäußert?

Betriebsarzt gibt es keinen. Zumindest gibt es keine Anzeichen davon. Zur FASi muss ich wohl nicht noch dazu sagen, dass es da keine gibt. Gibt auch keine Brandschutzhelfer.

Zu den Arbeitsklamotten kann daher auch niemand was sagen. Es gibt ja keinen der dazu was sagen könnte...


Hergestellt werden in diesem Werk ganz einfach Brillen. Keine Munitionen, keine geheimen Medikamente und nichts womit man die Weltherrschaft an sich reißen könnte.

Sich so lange Krankschreiben zu lassen bis man gekündigt wird, wäre natürlich eine Option. Aber das widerstrebt ihren Sinn von arbeiten. Sie hat was das betrifft eine gewisse Einstellung.

Danke an fax für den Link! Werde den mal genauer durchlesen. :)
 
Ist das ein Unternhemen das sehr gerne kostenlose Arbeitskräft nimmt so in Form von Praktikanten? Vielleicht wäre dies etwas für Günter Wallraff.
 
Das so in der Art nun nicht. Dafür werden die Fachkräfte durch ungelerntes Personal ersetzt. Weil kostet weniger und eine 3 Tages Schulung gleicht eine 3 Jährige Ausbildung immer aus...

Wallfraff :D Wenn die sich nicht immer aus so zurecht schieben würden, dass die etwas aufdecken können, könnte man fast mal darüber nachdenken.
 
Güter Wallraff? Der Knilch, der McDonalds fertig gemacht hat mit Aussagen wie "die nehmen den Lappen, mit dem sie das Klo auswischen zum Abwaschen", und der dann eine Spende später McDonalds für ganz toll hält und dafür jetzt auf deren Konkurenz BurgerKing losgegangen ist? Meinst du den Wallraff? Kann den und sein möchtegernreißerisches Format noch jemand ernst nehmen?
 
Brillen... dann weiß ich welche Firma das eventuell ist und da gab es schön öfters was zu lesen im Internet zu diesem Unternehmen.
Übrigens sehr bekannt. Meistens Werbung vor der Tagesschau um 5.
Mal einen netten Brief an die Geschäftsleitung geschrieben? Damit meine ich a) wirklich nett und b) die richtig große Geschäftsleitung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben