News Schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon Deutschland?

du hast den bericht nicht wirklich gesehen glaube ich. die frau wurde interviewed. die hat selber in die kamera gesprochen und die verhältnisse in den häusern wurden ebenfalls mit einer kamera aufgenommen. da gibts nicht viel manipulationsspielraum.
 
"Manipuliert" wurden die Bilder mit diversen Effekten und der entsprechenden Musik.
"Manipuliert" wurde auch dadurch, daß z.B. die Freizeit-Angebote wie Schwimmbad und Tischtennis-Plätze gar nicht erwähnt wurden.

Das wirklich schlimme sind dort auch weniger die Anlage und Wohnbedingungen (klar, zum dauerhaften wohnen, wär mir das auch zu wenig, aber ich kenne genug Studenten, die zum Teil einige Jahre in noch engeren Verhältnissen gelebt haben), sondern der ständige Druck durch das Überwachungspersonal.
In wie weit da übertrieben wurde, lässt sich schwer sagen. Ich glaube schon, daß dieser Sec-Service einschüchternd wirkt.

Dai6oro schrieb:
Hmmm ... da wurde wohl mal wieder ganze Arbeit geleistet.

Letztens kam noch so ein "Skandal Bericht" auf ARD.
Dieses mal ging es mal wieder gegen die Pharma-Industrie. Jedoch nicht nur gegen die Industrie an sich ... es wurden auch ziemlich pauschalisierend gleich mal alle Anti-Depressiva als Teufelszeug dämonisiert, welches Leute in den Selbstmord treibt oder so aggressiv macht, daß man plötzlich zum Mörder wird.
Dabei wurden keinerlei medizinische Fakten genannt.

Diese Reportage bediente sich ähnlicher Dramatisierungsmittel wie die Amazon-Reportage.
Nur in diesem Fall war dies nicht nur aus journalistischer Sicht äußerst fragwürdig sondern auch ziemlich fahrlässig. Wenn Depression-Patienten jetzt auf eigene Faust ihre Pillen absetzen oder durch diese Reportage plötzlich Angst vor ihren Medikamenten haben, könnte das wirklich ernsthafte, negative Folgen haben.

Aber das scheint den Skandal-Machern von ARD egal zu sein.
Das ist wirklich BILD-Niveau.
 
Zuletzt bearbeitet:
die hat selber in die kamera gesprochen und die verhältnisse in den häusern wurden ebenfalls mit einer kamera aufgenommen. da gibts nicht viel manipulationsspielraum.

Du hast keine Ahnung, was sich mit Schnitt und Kameraführung alles manipulieren läst. Sätze die völlig aus dem Zusammenhang gerissen werden, bekommen plötzlich eine ganz andere Bedeutung, zudem wurde erwähnt dass Bilder aufgenommen wurden die gar nicht aus der Anlage stammen.
 
du musst dem pro-medienmagazin ja viel vertrauen entgegenbringen. woher weisst du, dass die das korrekt recherchiert haben und jetzt nicht einen reisserischen anti-beitrag-klick-generator gemacht haben?
 
Es empfiehlt sich selbst etwas zu recherchieren und auch die Gegenseite zu hören:

http://www.hersfelder-zeitung.de/na...h-amazon-film-falsch-dargestellt-2759639.html

"Als konkretes Beispiel nennt sie eine Szene, in der sie auf dem Sofa ihres Ferienhauses gezeigt wurde. Im Film wird suggeriert, Cerrada habe dort aus Platzgründen schlafen müssen. „Dabei habe ich nur die Aussicht in die Natur genossen“, sagt Cerrada. Auch dass eine Frau von Security-Mitarbeitern beim Duschen überrascht worden sei, stimme so nicht. Ebensowenig wie die Kritik am Essen im Seepark. „Wir haben immer sehr gut gegessen und uns wohl gefühlt“, so die Spanierin."

Auch das wird nicht die ganze Wahrheit sein, aber das der Bericht einen Skandal produzieren wollte ist meines Erachtens schon durch die Aufmachung ersichtlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konti schrieb:
In wie weit da übertrieben wurde, lässt sich schwer sagen. Ich glaube schon, daß dieser Sec-Service einschüchternd wirkt.

Das bzw. mein Problem ist nur: Wer einmal lügt dem glaub ich auch bei einem anderen mal nicht mehr.
 
Dann auch bitte gleich beim Internet Provider kündigen, da werden auch Leute ins Call-Center gesetzt über Zeitarbeitsfirmen und mit nem Hungerlohn abgespeist.
Am besten in Teilzeit, dass man auch ja nichts verdienen kann, was man mit dem mickrigen Stundenlohn ohnehin nicht kann.

Die Liste kann man dann auch beliebig weiterführen...
Nur werden halt ausgesuchte Firmen unter die Lupe genommen und dann dramaturgisch dargestellt und Inhalte aus dem Kontext gerissen sowie Dinge rausgeschnitten...
 
Hat eigentlich irgendwer mal die Festangestellten bei Amazon befragt?

Es wird ja mittlerweile so sehr verallgemeinert, dass es nicht mehr feierlich ist. Aber im Grunde gings doch "nur" um die Saisonarbeiter via Zeitarbeit....


Wenn ich mir unzufriedene Leute suche, bekomme ich entsprechende Antworten und Begebenheiten präsentiert - egal ob bei Amazon, Daimler, Cbase, ... ;) Aber seriös wird eine Reportage nur, wenn sie objektiv bleibt. Und dafür brauchts eine Betrachtung von mehreren Seiten und diese dann in Relation gesetzt.

Sonst könnte man sich auch einen unzufriedenen Polizisten suchen, der aufzeigt, wie mies die Arbeitsbedingungen (für ihn!) sind und dann darauf schließen, dass _alle_ Polizisten wie Dreck behandelt werden - und das ist hier imo geschehen, zumindest zum großen Teil. Die Quote machts.

@Defmaster
Danke, das kann ich genau so unterschreiben. Leider lässt sich die Generation BILD gerne von gerade solchen reißerischen Berichten mitreißen. Das macht sogar vor Politikern nicht halt... andererseits ist auch Wahljahr ;)
 
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Heretic Novalis schrieb:
Hat eigentlich irgendwer mal die Festangestellten bei Amazon befragt?

nein, denn daraus kann man keine hetzerischen nachrichten verfassen
 
Defmaster schrieb:
Dann auch bitte gleich beim Internet Provider kündigen, da werden auch Leute ins Call-Center gesetzt über Zeitarbeitsfirmen und mit nem Hungerlohn abgespeist.
Am besten in Teilzeit, dass man auch ja nichts verdienen kann, was man mit dem mickrigen Stundenlohn ohnehin nicht kann.
Die Leute gehen glaub ich nach Feierabend nach Hause und hocken nicht zusammen wie in einem Schafstall.
Ich könnte jetzt noch weiter auf die anderen Beiträge ausholen, von wegen Polizei etc.
Amazon ist schon vorher recht "auffällig" geworden was Arbeitsbedingungen angeht, scheinbar juckt es die Manageretage nicht.
Überdies hat Amazon bei mir ein ganz dummes fail begangen, daher war die Konsequenz für mich persönlich überfällig.
Wer denkt das Festangestellte unbeeindruckt bleiben von der Zahl an Leiharbeitern in einer Firma, der glaubt auch Weihnachtsmann. Leiharbeiter sind ein Prima Druckmittel um seine eigene Belegschaft unter Druck zu setzen, denn jeder ist ersetzbar.
 
::1 schrieb:
nein, denn daraus kann man keine hetzerischen nachrichten verfassen
eben... leider.

hier hats jemand versucht: http://www.vice.com/de/read/amazon-leiharbeit-nazi-ausbeutung

bin mal gespannt, wie das verrissen - oder verschwiegen - wird.


1000€ als aushilfe für die (in der zeit allerdings besonders stressige) arbeit dürfte nicht in das ard-bild passen.

über die arbeit an sich kann man streiten, aber die unterscheidet sich nicht von der bei anderen versandhändlern oder logistikdienstleistern.
 
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Wir lieben alle so Amerika und wir werden immer mehr mit den amerikanischen Verhältnissen konfrontiert.

Wehrt euch, oder geht unter, alle haben es in der Hand.

Ansonsten werden wir alle Sklaven mit mindestens 2 Jobs um überleben zu können.

Denn in heutiger Gesellschaftsform zählt der einzeln nicht mehr, nur Gewinn des Unternehmers.

Wozu die 2000 Jahre um die Sklavenhaltung zu bekämpfen, bald fehlen nur noch Ketten und wir sind wieder da angekommen, wo die Masse schon einmal war.
 
Was mich ehrlich gesagt bei solchen Diskussionen immer wieder stört ist, dass sehr einseitig berichtet wird und das dies mit den Zeitarbeitsfirmen ein generelles Problem ist, welches mal angegangen werden sollte. Man wird das heutzutage bei jedem größeren Industrieunternehmen in ähnlicher Form wie bei Amazon sehen und darüber hätte man mal berichten sollen.

Das dümmste was ich die letzten Tage lesen durfte war jemand, der tatsächlich bei Amazon in Facebook an die Pinnwand schrieb "Ihr wollt ja nur unser Geld". Da dachte ich mir dann auch meinen Teil. Ich glaub einige Menschen haben vergessen was Unternehmen für ein Ziel haben.

Die Woche davor kam übrigens ein Bericht über die schlechten Arbeitsverhältnisse auf ARD bei Apple bzw. bei Foxconn, wo es um einiges schlimmer zu geht. Das interessiert aber mal wieder keinen, weil die Presse sich nicht drauf stürzt und weil es nicht in Deutschland ist.
 
Nun, ich denke man sollte erst wieder die Verhältnisse in Deutschland, der EU "geradebiegen" bevor man sich um Foxconn etc. kümmert.

Und das sind mitunter einfachste Dinge, wie wählen gehen. Die Problematik mit den "vorhandenen" Parteien sind mir zwar auch bekannt, dennoch wenn 50% nicht mal bereit sind ein/zwei Kreuzchen auf einem Zettel zu machen (aus Faulheit oder Dummheit), braucht man über ein Wechsel/Änderungen erst gar nicht weiter nachdenken.
 
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