News Gema-Prozess: YouTube muss zwölf Musikvideos löschen

Vorab, ich bin die "echte" JOON WOLFSBERG und ich möchte eure Diskussion aus der Sicht einer von der Youtube/GEMA Video Sperrung Betroffenen erweitern. Ich habe euren Thread durch Zufall gefunden. Hallo an alle :)

Hier schon mal zum nachlesen, die von mir mit der GEMA öffentlich geführte Diskussion. Dort fordere ich die GEMA konkret zu Veränderungen auf und diese bezieht dort auch Stellung zu meinen Fragen und Forderungen: ---> https://www.facebook.com/JoonsMusic/posts/242552685770637

Also:

Ihr müsst euch den Standpunkt von YT/Google in etwa so vorstellen, als hättet ihr in DE ein T-Shirt legal im Laden gekauft, alles brav mit Mwst. usw und dann fliegt ihr in die USA und an der Grenze wollen die nicht nur die Mwst./ Einfuhrsteuer /Zoll, nee... die wollen gleich nochmal den selben Preis für euer T-Shirt. IHR SOLLT ALSO 2x BEZAHLEN! Einmal habt ihr ja schon in DE bezahlt und jetzt sollt ihr nochmal ein T-Shirt bezahlen, was bereits bezahlt ist.

Was würdet ihr machen???

Wer halbwegs richtig tickt in der Birne und nen Arsch in der Hose hat, wird lauthals protestieren, weil es deutlich erkennbare und dummdreiste Abzocke ist. Logisch? :king:

Egal, ob man nun Billiardär (bin ich nicht) ist, oder nur ein ganz normaler Mensch (bin ich). Es geht einfach nur um's Prinzip. Richtig??? :evillol:

Die GEMA beruft sich bei ihren Forderungen auf einen sogenannten "Gegenseitigkeitsvertrag", der ansich eine gute Idee ist, weil dieser Vertrag dafür sorgen soll, dass immer dann, wenn ein z.Bsp. ein US-Urheber (wie ich) Kohle (Tantiemen/Royalties) aus DE bekommen muss (wegen öffentlicher Aufführung seiner Werke = YT/(Web-)Radio/Disko/Bands covern Songs..usw), dass dann die GEMA stellvertretend diese Einnahmen an den US-Urheber weiterleitet, damit der sein Geld nicht verpasst, weil er ja nicht in DE lebt und somit garnicht checken kann, wann, wer, wieoft und wieviel Knete an ihn/sie zahlen muss. Im Umgekehrten Fall, sammeln andere den Zaster für die GEMA ein.

Nun hat dieser Gegenseitigkeits-Vertrag im Falle "YT vs. Gema" einen gewaltigen Haken. Denn die meisten Videos die auf YT gesperrt sind, betreffen ausschliesslich US-Urheber.

Diese US-Urheber (Songwriter/Texter/Komponisten/Verlage=Publisher) sind in den USA entweder bei der "BMI" (bin ich), "ASCAP" oder "SESAC" Mitglied. Alle 3 Organisationen ( englisch: Performance Rights Organisations = PRO's) sind exakt mit der GEMA vergleichbar, was deren Funktion angeht.

Jetzt hat aber YT bereits in den USA an: "BMI", "ASCAP" und "SESAC" reichlich Kohle abgedrückt und deshalb kann mit in den USA (oder von DE aus mit "HidemyAss" oder einem simplen Proxy-Server) auch alle US Musikvideos angucken, weil die sich da alle lieb haben. Denn beide Parteien, also Urheber und YT, haben ihre Interessen befriedigt.

Nun möchte aber gerne die GEMA von YT NOCHMAL!!!! Geld haben, Geld was in den USA bereits bezahlt wurde. Damit sind wir wieder bei dem Beispiel mit dem T-Shirt, was 2x bezahlt werden soll.

Und jetzt: Mich kotzt diese ganze scheinheilige Diskussion der GEMA Leute an! Hier geht es doch garnicht um Interessenschutz von Urhebern, denn deren Interessen wurden ja in den USA, durch die Zahlungen an "BMI, ASCAP und SESAC" doch längst gewahrt. Die eigentliche Wahrheit ist doch, dass der Gegenseitigkeitsvertrag (ja ich habe den gelesen-gibts als *.pdf Vorlage!) der GEMA eine prozentuale "Bearbeitungsgebühr" enthält. Diesen Betrag zieht die GEMA ab und macht damit Gewinne! FERTIG! Naja..und die "BMI, ASCAP und SESAC" freuen sich natürlich auch, wenn sie noch etwas mehr "Bonus-"Geld bekommen.

Nochwas: Normalerweise, müssten doch die GEMA MITGLIEDER an jede kleine Kack-Disko eine Provision dafür bezahlen, weil die die Musik ja regelrecht promoten. Hahahha... :cool_alt:

Das dumme ist, dass das leider nicht funktioniert. Warum?

Leider sind ganz oft, die Musiker und diejenigen die den Song geschrieben haben, nicht die selben. ADELE schreibt ihre Songs nicht selber, JAMES BLUNT auch nicht.

Während der "vortragende Interpret" (dämlicher Begriff, ich weiss) irgendwie die Chance hat, durch seine CD-/Download Verkäufe, Konzerte oder Merchandising seinen Lebensunterhalt zu verdienen, hat das der Komponist/Texter eines Liedes eben nicht, weil er ja nicht auf dem Album oder auf der Bühne präsent ist.

Darum nützt es dem Komponisten/Urheber/Texter eines Liedes nichts, wenn jetzt die GEMA an YT oder wen auch immer eine Provision für's "Werbung machen" zahlen würde, weil von dieser Werbung der Urheber ja nichts hat, denn der verkauft ja die Musik nicht.

Die Grundidee der GEMA ist es also, die berechtigten Gewinnbeteiligungen für den jenigen einzusammeln, der den Song komponiert hat. Denn ohne die Songschreiber, käme niemand in den Genuss von ADELE's genialer Stimme.

Leider ist das GEMA-System völlig altbacken und zu dem auch noch mega-dreist! Ich bekomme beim Thema GEMA regelmässig einen Wutanfall. Und da mir meine Gesundheit was bedeutet, bin ich Mitglied bei der US "BMI".

Dort gibt es keine undurchsichtigen Verteilungsschlüssel. In den USA bekommt der Urheber von denjenigen die Gewinne mit seiner Musik machen IMMER 50%!!! Ganz simpel! Da verteilt also nicht die "BMI" das Geld. Sie sammelt es lediglich ein und 50% gehen immer an den Komponisten und den Rest teilen sich die jeweilig auch noch Beteiligten Parteien (meisten Publisher).

Mhm.. ich weiss jetzt nicht mehr was ich noch schreiben wollte, aber lest mal unbedingt hier:
https://www.facebook.com/JoonsMusic/posts/242552685770637
meine Diskussion mit der GEMA. Da hatte ich noch einen klaren Kopf und auch gute Argumente, im Moment bin ich zu wütend auf die GEMA um hier sachlich und logisch zu argumentieren.

Ich hoffe ich konnte euch etwas mehr dazu erzählen. Wenn nicht, dann nochmal quengeln und mich einfach fragen, was ihr noch wissen wollt.

GLG an alle, JOON
 
Naja, aber die Einnahmen, welche die GEMA hier für Deine Videos erhält muss sie allerdings an die BMI abführen. das ist der Sinn dieser Gegenseitigkeitsverträge. Die GEMA verhandelt an der Stelle, die öffentliche Aufführung der Musik auf der Plattform in Deutschland.
Was soll die GEMA denn tun, wenn einer der amerikanischen Verwertungsgesellschaften die Einnahmen der GEMA für YT fordert, welche mit dem Repertoire dieser Musik generiert werden?
Die GEMA tritt in diesem Fall nur als Treuhänderin auf und muss das Geld entsprechend weiter leiten bzw. werden die Ansprüche wahrscheinlich gegeneinander aufgerechnet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Jelais99
Wenn die Einnahmen an die BMI weitergeleitet werden, dann wurde trotzdem doppelt gezahlt, denn:

JoonWolfsberg schrieb:
Jetzt hat aber YT bereits in den USA an: "BMI", "ASCAP" und "SESAC" reichlich Kohle abgedrückt

Somit wird einmal direkt gezahlt und ein zweites Mal über den Umweg über die GEMA. Wenn die BMI das von der GEMA fordert, dann soll die GEMA halt sagen "Nö, ihr wurdet dafür schon bezahlt."
 
Zuletzt bearbeitet:
@Styx:
"Somit wird einmal direkt gezahlt und ein zweites Mal über den Umweg über die GEMA. Wenn die BMI das von der GEMA fordert, dann soll die GEMA halt sagen "Nö, ihr wurdet dafür schon bezahlt.""

Jepp, genau da liegt ja der Beweis der Scheinheiligkeit der GEMA. Sie könnte auch sagen: "Hey.. wir haben zwar einen Gegenseitigkeitsvertrag, aber da ihr (BMI, ASCAP,SESAC) ja schon in den USA eure Royalities an YT bezahlt habt, müssen wir ja nicht nochmal für euch kassieren...die Kohle habt ihr ja schon..."

Aber weil die GEMA Prozente fürs kassieren einbehalten darf, schiebt sie Einnahmen an ihre Mitglieder weiter, die die nicht verdient haben. Und das zeigt ja dann das wahre Gesicht der GEMA.

Alleine schon das pauschale Abkassieren ist eine Unverschämtheit. Klar, die GEMA begründet es damit, dass sie rein technisch nicht kontrollieren kann, wer jetzt ganz genau von wem, welche Songs aufgeführt hat. ABER- würde man dieses Prinzip auf die "normale" Wirtschaftswelt übertragen, dann müsste man ja ab sofort an allen Tankstellen an denen man VORBEIFÄHRT, pauschaul jeden Tag eine Gebühr bezahlen, die dann für den Fall aufgehoben wird, dass man vielleicht doch mal irgendwann an dieser Tankstelle tanken wird.

Das ist rein vom demokratischen Standpunkt her, tiefster Feudalismus, mit dem die GEMA da ihre Praktiken rechtfertigt.
 
So einfach ist es nicht. Die BMI müsste vielmehr der GEMA sagen, dass sie keine Gebühren mehr erheben müssen bzw. hat die GEMA überhaupt nicht über die Ansprüche zu entscheiden. Sie tritt nur als Treuhänderin auf. Sie kann nicht eigenständig auf diese ansprüche verzichten.

Und nun zu den Gebühren. Die GEMA behält 15% Verwaltungskosten ein. Die übrigen 85% werden an die Rechteinhaber eines Stückes ausgeschüttet. Ich nehme mal an dass andere Verwertungsgesellschaften auch einen Verwaltungsanteil einbehalten. Die BMI wird ebenfalls nicht alle eEinnahmen an die GEMA auszahlen können und einen Verwaltungsanteil einehalten. Man könnte natürlich diese Gegenseitigkeitsverträge ansich in Frage stellen. Dann müsste man allerdings auch damit leben, dass die Verwaltungsanteile steigen. Denn somit würden die Kosten für die notwendige Infrastruktur erheblich steigen.

Und nun noch einmal zu dem Punkt doppelt zahlen. Es gibt ein deutsches Angebot von Youtube und mit sicherheit auch ein amerikanisches. Denn würde es ein einheitliches Angebot geben, müssten gewisse Videos weltweit gesperrt sein und nicht nur in Deutschland. Das heisst Google muss sich auch das Angebot in Deutschland lizenzieren lassen. Kommt es zu einer Einigung zwischen Youtube und der GEMA wird auch die BMI in den USA für Musik deutscher Musiker kassieren, wenn sie dort denn über Yuotube konsumiert wird.
 
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