Gibt es ein Tool für Netzwerktroubleshooting?

Brandenburger

Cadet 4th Year
Registriert
Aug. 2013
Beiträge
73
Hallo Community,

gibt es ein Tool fürs Heimnetzwerktroubleshooting?

Ich meine wir alle haben Problem wie:

  • WLAN geht nicht
  • LAN geht nicht
  • Falsches Subnetz
  • Falscher DHCP server
  • oder ganz klassisch: "Ich erreiche meinen Pi nicht????!!111!!!?"

Ich könnte mir vorstellen, dass es doch da Werkzeuge geben muss, die man zb. mit einem Laptop direkt am Router oder im Wifi nutzen kann um die z.b. die Topologie darzustellen, zu schauen wie wer wann mit wem redet.
Am coolsten wäre natürlich, gerade für unerfahrene wie mich, wenn es das OSI Modell abbilden würde und man sich Stück für Stück durch die Netzprobleme caspern könnte.

Kennt jemand soetwas oder hat einen Tip für eine toolbox o.Ä.?

Beste Grüße
 
https://www.advanced-ip-scanner.com/de/

Das Programm finde ich nicht schlecht.


Für alle mit einer FRITZ!Box empfiehlt sich die FRITZ!App WLAN. Die FRITZ!Box kann dabei selbst als Server für einen Speedtest dienen um die tatsächliche Geschwindigkeit des WLAN zu testen ohne von der Bandbreite des Internetanschluss limitiert zu seien.
 
Afaik nein, wäre auch ein Rohkrepierer denke ich. Müsste wenn ja auf ebene des Switches laufen.
Selbst dann gibt es noch jede Menge Grenzen und Hürden...
Ergänzung ()

Christian1297 schrieb:
Cooles kleines Utility, aber nicht ganz dass was er sucht.
 
Kurz und knapp: Nein.

Es gibt vereinzelt Tools zur Analyse, aber keine speziellen Troubleshooting-Tools.
 
Man kommt nicht drumherum auf die altbewährten CMD line Tools zurückzugreifen. Ansonsten gibt's noch bekannte Tools wie nmap/zenmap oder Wireshark um den Traffic zu begutachten.

Im Grunde benötigt man zahlreiche Tools/Programme um eine Netzwerkkommunikation zu analysieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gortha und fitzelsche
proserpinus schrieb:
Man kommt nicht drumherum auf die altbewährten CMD line Tools zurückzugreifen. Ansonsten gibt's noch bekannte Tools wie nmap/zenmap oder Wireshark um den Traffic zu begutachten.

Im Grunde benötigt man zahlreiche Tools/Programme um eine Netzwerkkommunikation zu analysieren.
Was er sagt.

Diese Tools können kaum entscheiden, ob du im falschen Subnetz bist etc.

Am einfachsten notiert man sich die wichtigsten Dinge als Notiz und prüft diese bei Problemen kurz ab. Automation gibt's da nicht wirklich.

Gruß
🌻 Markus
 
In der Firma nutzen wir Docuscnap zum visualisieren der Topologie und anderer Dinge, die ist aber nicht ganz billig und erfordert auch dass man entsprechend Managebare Switche mit SNMP Protokoll und im besten Falle Layer3 nutzt. Ansonsten ergeben sich im professionellen Bereich solche Probleme wie falsche DHCP Server z.B. gar nicht erst da diese Switche in meinem Fall auch DHCP Pakete von nicht gewollten Hosts direkt verwerfen. Das Feld ist zu komplex um die Bandbreite abzudecken wenn man das auf einzelne Tools herunterbrechen möchte.

Was mir noch einfiele wäre z.B. PRTG von Paessler, damit kann man automatisiert gewisse Hosts/Schnittstellen überwachen lassen und bekommt entsprechende Infos wenn was für quer läuft aber auch nur wenn die passende Hardware dahinter klemmt welche die Überwachung einzelner Schnittstellen erlaubt. Die Software zumindest ist bis glaube 100 Sensoren aber gratis nutzbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: fitzelsche
Wie gesagt: Das sind quasi alles Analyse-Tools.
Schlussfolgerungen muss man aber selbst daraus ableiten.
 
Wir verbauen öfter kleine 5 Port Switche von MikroTic mit dem kann man mit Opensource oder von mikroTic Software das Netzwerk Analysieren und Fehler erkennen kann. Erfordert aber wie bei allen Tools etwas Netzwerk Kenntnisse, man muss schon verstehen was da passiert
 
Hey, das sind ja klasse Antworten! Hätte ich nicht erwartet.

Das es ohne Logik nicht geht ist dann halt ein Learning. Die Frage bleibt, ob es möglicherweise so etwas wie einen Guide gibt, an dem man sich irgendwie entlang hangeln kann?

Vielleicht sowas wie eine Netzwerk-in-kurz-und-verständlich-Bibel?
 
mach nen netzwerkplan ... und ein wenig Grundwissen dann reicht es schon.

Für Topologie hab ich dir Software gezeigt ... aber wenn man keinen Zugriff hat auf den DHCP vergeber ...oder nix anderes wirds auch nix mit der Topologie.

Und sicher gibts Netzwerkbibeln ... aber da ist ja die Frage wie groß ist das netzwerk ... welches Layermodel nutzt es.

Einfach so pauschal das muss so oder so gibts da eh nicht. Ausser man betreibt das als "Ich richte Heimnetzwerke ein" ... solange da kein Kunde extrawünscht hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brandenburger, Raijin und fitzelsche
Brandenburger schrieb:
Die Frage bleibt, ob es möglicherweise so etwas wie einen Guide gibt, an dem man sich irgendwie entlang hangeln kann?
Netzwerke sind deutlich komplexer als LAN-Kabel in eine Fritzbox zu stecken. Das was du in deinem Router und auch den Windows-Einstellungen an "Netzwerk" siehst, stellt < 5% der gesamten Thematik dar. Einen "Guide" gibt es, nennt sich Ausbildung oder gar Studium in dem Bereich. Das soll nicht überheblich klingen, ist aber so. Es gibt eben nicht "das eine" Analyse-Tool, weil es nicht nur eine Art von Fehlern und Problemen gibt. Ping ist zB nur ein einzelnes Werkzeug in einer ganzen Halle voller Werkzeuge. Und selbst dafür gibt es zahlreiche Anwendungsszenarien, beispielsweise bei einem Trace, der mit speziellen Pings arbeitet.

Für jedes Problem gibt es jeweils entsprechende Tools. Die Kunst besteht darin, anhand bestimmter Symptome zu erkennen, mit welchen Tools man an das Problem herangeht. Das lässt sich aber nicht pauschal mit einem einzelnen Tool erschlagen.

Worauf ich hinaus will: Wenn du ein konkretes Problem hast, kann man dir Tips geben was wie wo und womit du der Ursache auf die Schliche kommen kannst. Eine allgemeingültige Antwort gibt es aber schlicht und ergreifend nicht, weil Netzwerke dafür viel zu komplex sind. Stell dir selbst ein paar simple Fragen: Weißt du was TCP ist? UDP? Die Unterschiede? Welches Layer? Und welche Rolle spielen IPs und MACs und vor allem: Wie hängen diese Begriffe konkret zusammen? Wenn du Schwierigkeiten damit hast, diese Fragen zu beantworten, musst du dir zwingend erstmal Grundwissen aneignen bevor du so eine allumfassende Frage stellst.

Nur mal so als Beispiel einer deiner Stichpunkte: "LAN geht nicht"

Dafür fallen mir spontan ein Dutzend Ursachen ein, von Hardwaredefekten im PCIe-Slot, der Netzwerkkarte, dem Switch, dem Router, kaputten Kabeln über verbuggte Treiber oder einen zerschossenen Netzwerkstack im Betriebssystem, falsche IP-Einstellungen, restriktive Firewalls, Probleme im Switch, inkorrekte MTU und was weiß ich sonst noch so alles. Dafür willst du jetzt ein Tool? Jede dieser möglichen Ursachen muss man für sich genommen analysieren, beispielsweise durch den Austausch potentiell defekter Hardware-Komponenten, den Einsatz eines Live-Betriebssystems, Ping, Traceroute, ipconfig, WireShark, etc...

Darüber hinaus kann man nicht an jeder Stelle des Netzwerks überhaupt etwas analysieren. An einem Switch kommt beispielsweise nur an dem Port etwas raus, an dem das Ziel der Verbindung erreicht werden kann. Heißt: Am PC kann man nicht so ohne weiteres die Kommunikation von zB Laptop und NAS untersuchen. Dazu braucht man einen geeigneten Switch, der einen Port spiegeln kann oder zB ein LAN-Tap wie den Throwing Star. Das sind also sogar Hardware-Tools.


Klar kann man das alles lernen, aber mit einem Youtube-Video oder einem Buch "für Dummies" ist es nicht getan, leider. :schluck:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brandenburger, commandobot, holdes und eine weitere Person
Ich erinnere mich immer noch an die LAN wo wegen gewissen Intel Netzwerkkarten und Treibern das komplette 1000 Mann Netz zusammengebrochen ist.

Da wurde erst einen Tag lang geclustert auf rund 200 Mann wo es dann ging und erst nach Update und reduzierung der Intel Karten war dann wieder einen "große" Lan möglich..

geiles Problem was man auch nicht einfach mal so rausfindet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brandenburger
Lesen hilft: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0503271.htm
Für WLAN nehme ich immer FritzAppWLAN. Da kann man zumindest die Kanalbelegung sehen und Datenübertragung testen.
oder man nimmt iperf zum Messen. Bei Fritzen kann die Fritze selbst als Server nutzen und somit die Geschwindigkeit vom Client zum Router messen. Klar die Linuxe haben das integriert. Dafür habe ich dann ein Live Linux auf USB-Stick dabei.
Den TCP-Optimizer sollte man auch griffbereit haben für Windows zum Beheben falsche MTU-Werte (das Thema stammt aus der ISDN-Zeit AOL hatte da immer 1400 drin, alle anderen 1492 (Entdeckung Amerikas)).
Wenn man dann noch einen billigen LAN Tester und billiges Multimeter hat, reicht das. Ich konnte damit immer alle Fehler aufspüren.
Wenn Anektoten gefragt sind hier eine:
ich habe schon zu ISDN-Zeiten 2005 Online Banking gemacht. Irgendwann hat BMW-Bank auch auf online umgestellt. Ging auf Anhieb und später nicht mehr. Webside ließ sich aufrufen aber Login scheiterte. Thematik in Foren gegoogelt und gleichgesinnte mit identischem Fehler gefunden. Nach etwas Zeit hat jemand gepostet zufällig die Lösung gefunden in Zusammenhang mit AOL. Er hatte den besagten MTU-Wert immer auf 1500 stehen nur testweise wg. AOL-Nachbarn geändert. Plötzlich ging Online Banking mit BMW-Bank.
Einige Tage später post des BMW-Admins: Er hat es erst nicht geglaubt aber dann doch nachvollziehen können. 3 Tage später ging auch bei mir mit 1492 MTU das Online-Banking bei BMW.
https://www.router-forum.de/digitus...ng-und-digitus-dn-11004-n.t34259/#post-131664
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brandenburger und xxMuahdibxx
Brandenburger schrieb:
gibt es ein Tool fürs Heimnetzwerktroubleshooting?
Jedes Problem kann eine andere Ursache haben, dementsprechend gibt es dafür kein Tool.
Ein Layer1-Problem lässt sich schließlich nicht per Software lösen.


Brandenburger schrieb:
Ich meine wir alle haben Problem wie:
  • WLAN geht nicht
  • LAN geht nicht
  • Falsches Subnetz
  • Falscher DHCP server
  • oder ganz klassisch: "Ich erreiche meinen Pi nicht????!!111!!!?"
Das sind Wirkungen, die Ursache zu beschreiben ist der erste Schritt.
Und falsches Subnetz oder falscher DHCP-Server muss schon vorsätzlich absichtlich herbeigeführt werden.
Eine vollständige, aktuelle und ordentliche Doku hilft auch, Probleme zu verhindern/lösen.


Brandenburger schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass es doch da Werkzeuge geben muss, die man zb. mit einem Laptop direkt am Router oder im Wifi nutzen kann um die z.b. die Topologie darzustellen, zu schauen wie wer wann mit wem redet.
Am coolsten wäre natürlich, gerade für unerfahrene wie mich, wenn es das OSI Modell abbilden würde und man sich Stück für Stück durch die Netzprobleme caspern könnte.
Die Frage ist, was das bringt. Du kannst mit Wireshark den Traffic aufzeichnen, aber auswerten können musst du es dann schon selbst.

Ein Bewusstsein für die einzelnen OSI-Schichten wäre ein guter Anfang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorlage:OSI-Schichtenmodell
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brandenburger
Vielen Dank für die Antworten!

Hat mir schon sehr weitergeholfen und ich denke eure Einschätzungen sind auch für den ein oder anderen späteren Leser von Wert.

Wenn es dafür eben, aufgrund der Komplexität, keine umfassende Hilfestellung gibt, dann ist das eben so.

Also noch einmal besten Dank.
 
Hast du denn einen konkreten Problemfall oder war das eher eine Frage aus reinem Interesse?
 
Raijin schrieb:
Hast du denn einen konkreten Problemfall oder war das eher eine Frage aus reinem Interesse?
Es war reines Interesse, da ich einige konkrete Problemfälle hatte die ich nun lösen konnte. Nachdem ich jedoch bei keinem Problem wusste, wie ich prinzipiell da herangehen muss hatte ich gefragt.

Beispiel:

Ich habe bis vor 3 Wochen lediglich gewusst, dass Computer im Netzwerk IP´s zugewiesen bekommen. Wenn die die dann haben wird das schon gehen.
Nachdem ich nun meinen ersten NAS aufgesetzt, eine VM installiert und ein Wireguard VPN aufgebaut habe, weiß ich: naja ein bisschen naiv warst du ja schon!

Folgendes Problem konnte ich aber heute schon mit meinem nun angeeigneten Wissen lösen:

VPN Clients konnten lediglich den Host erreichen, aber keine anderen Clients im LAN.
Nach Recherche und zig Videos über NAT wurde mir klar: ja, die Pakete kommen zwar beim Host an, werden aber nicht weitergeleitet, also muss etwas mit der IP config nicht stimmen. Dann fand ich heraus, das der VPN eine eigenes Netz aufspannt und die Pakete ummaskiert werden müssen. Also die entsprechenden iptables-Einträge gemacht und das auch persistent und zack. Läuft.

Klar, ich weiß immer noch nicht, ob ich damit irgendein Sicherheitsissue hervorgerufen habe, weil für den VPN Server ja eine Portweiterleitung angelegt ist, aber das ist eben etwas, was ich jetzt noch ergründen muss.
 
Zurück
Oben