Girokonto überzogen (Dispo) - muss ich mit Schufa-Eintrag rechnen?

Marvolo

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Hallo,

gestern las ich zufällig einen Artikel, der mich sehr verunsichert hat: ich las, dass manche Banken wohl beim Überziehen des Kontos in den Dispo-Bereich wohl direkt an die Schufa damit gehen, wenn man da für eine gewisse Dauer drinhängt.

Ich habe heute versucht, meine Bank (DKB) zu erreichen, ist aber samstags keiner da, daher hab ich ihnen eine Email geschrieben. In der Zwischenzeit, bis die antworten, würde ich gerne mal eure Meinung/Erfahrung diesbezüglich hören.

Kurzer Hintergrund:
Bin seit 2015 bei der DKB. Girokonto hat einen vertraglich gewährten Dispo von maximal 1100€, den ich NIE (!!) überschritten habe. Maximal waren es mal ca 800/900. Die Kreditkarte (die ich allerdings nur im Ausland nutze und daher die letzten 2 Jahre nicht mehr) hat eine Grenze von 500€.

So ist das in meinem Account hinterlegt. Ich habe gar kein Interesse, diese Dispos zu erhöhen - ich komme damit gut klar.
Nur weiß ich nun nicht, ob es problematisch werden kann, wenn ich GENERELL im Dispo bin, also noch innerhalb der oben gewährten 1100, oder ob es erst problematisch werden würde, wenn ich diese 1100 überschreiten würde - was aber wie gesagt noch nie vorgekommen ist.

Ich bin in meinem letzten Semester, beginne erst ab Februar eine Vollzeitstelle und coronabedingt ist letztes Jahr mein studentischer Nebenjob weggefallen, weshalb ich dann irgendwann ins Minus gerutscht bin. Habe aber auch bereits alle unnötigen Kosten gekündigt (Netflix, Audible, etc pp), sodass eigentlich nur noch Miete und Nahrungsmittel übrig bleiben und eine geringfügige Tätigkeit von ca 300€ monatlich, die ich trotz Corona behalten konnte.

Ich rutsche also nicht stetig weiter runter ins Minus, sondern habe immerhin noch monatlich die 300€, wodurch sich das Minus langsam wieder Richtung 0 bewegt, seit ich überflüssige Kosten gekündigt habe.

Wie sieht das nun aus mit Schufa etc? Wie lange kann/darf ich im Minus innerhalb dieses gewährten Rahmen bleiben? Ich las auch etwas von einer Dauer von nur 2 Monaten. Diese hätte ich aber längst überschritten.
Andererseits habe ich aber auch von Seiten der DKB bisher noch nie eine Nachricht oder Anruf erhalten, dass irgendwas nicht stimmen würde. Würden die das nicht vorher machen, bevor die gleich mit Schufa kommen?

Als jemand, der künftig ins Berufsleben einsteigen will, wäre negative Schufa natürlich maximal ungünstig...
 
So lange Du Dich nur innerhalb des vereinbarten Dispos bewegst, hat dies keinen negativen Einfluss auf die Schufa.

Anders sieht es jedoch aus, wenn der Disporahmen überzogen wurde, da dies außerhalb des mit der Bank vereinbarten Vertragsrahmen geschieht. Es wird zwar häufig von den Banken geduldet, stellt aber trotzdem einen Vertragsbruch dar.

Noch schlimmer ist es natürlich, wenn durch einen ausgereizten Dispo Lastschriften nicht eingelöst werden. Dies kann sehr schnell zu einem negativen Eintrag führen.

Lesenswert zum Thema:
https://news.global-konto.com/wie-belastet-ein-dispositionskredit-die-schufa-score.php
 
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Das kann dir um Grunde nur deine Bank beantworten. Normalerweise sollte ein Dispo aber nicht gleich zu einem Eintrag bei der Schufa führen, wenn man innerhalb des vereinbarten Rahmens bleibt. Aber grundsätzlich ist natürlich jemand, der immer etwas Reserven auf dem Konto hat, tendenziell ein zuverlässigerer Schuldner als jemand, der sich ständig im Dispo bewegt. Du kannst dir auch einmal im Jahr eine kostenlose Schufa-Auskunft geben lassen.

Aber warum sollte das beim Berufseinstieg ungünstig sein? Den zukünftigen Arbeitgeber interessiert deine Bonität herzlich wenig.
 
Niemals steht das da drin. Da steht voll wenig drin. Hattet ihr jemals eine Schufa Auskunft?
 
feynman schrieb:
Aber warum sollte das beim Berufseinstieg ungünstig sein? Den zukünftigen Arbeitgeber interessiert deine Bonität herzlich wenig.
Kommt auf die Branche an, ich überweise täglich ~50.000-150.000€ in Beträgen zwischen ~100 und ~20.000€ und musste sowohl polizeiliche Führungszeugnis als auch Schufa Auskunft vorlegen.

Wenn du da jemanden mit finanziellen Sorgen sitzen hast ist die wahrscheinlich bedeutend höher, dass versehentlich eine Überweisung an den falschen Empfänger geht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
feynman schrieb:
Aber warum sollte das beim Berufseinstieg ungünstig sein? Den zukünftigen Arbeitgeber interessiert deine Bonität herzlich wenig.

Mit negativem Schufa kriegst du keine (Miet)wohnungen mehr, selbst so einfache Dinge wie Handyverträge o.Ä. abschließen ist nicht mehr drin - dein halbes Leben wird quasi lahmgelegt. Ich seh's grad bei nem Kumpel. Der hat bei ner Bewerbung auf ne neue Stelle auch Schufa vorzeigen müssen. Wegen negativen Einträgen gabs die Stelle nicht...

So harmlos sind Schufa-Einträge gar nicht. Und man kriegt sie fast nicht mehr raus.
 
So sieht die Info in der Schufa zu meinem DKB-Konto mit Dispo aus.

DKB.png

Ob und wie der Dispo genutzt wird, weiß die Schufa nicht. Wäre ja Datenschutztechnisch eine Vollkatastrophe!
 
Mordeos schrieb:
So sieht die Info in der Schufa zu meinem DKB-Konto mit Dispo aus.

Anhang anzeigen 1134411

Ob und wie der Dispo genutzt wird, weiß die Schufa nicht. Wäre ja Datenschutztechnisch eine Vollkatastrophe!

OK, also wird das nur problematisch, wenn ich die Grenze von 1100 Dispo überschreiten würde? Aber vermutlich auch nicht gleich bei einmaligem Übertritt? Ich nehme an, da würde die DKB erstmal Kontakt aufnehmen dann, oder?
 
Marvolo schrieb:
Der hat bei ner Bewerbung auf ne neue Stelle auch Schufa vorzeigen müssen. Wegen negativen Einträgen gabs die Stelle nicht...
Dass man durch die Schufa keine Kredite usw. mehr bekommt, wenn man zu viel verbockt hat, dann verstehe ich das irgendwo. Aber Job? Dass ich meinem Vermieter eine Schufa Auskunft vorlegen soll verstehe ich, aber was geht meinen AG bitte eine Schufa Auskunft an? Ich hätte die Stelle auch nicht bekommen - nicht, weil die Schufa mir eine schlechte Beurteilung ausstellt, sondern weil ich mich geweigert hätte meinem zukünftigen AG eine Schufa Auskunft zu zeigen.
Das wäre übrigens aus meiner Sicht ein Fall fürs Arbeitsgericht. Dein Kumpel soll sich beim Amtsgericht nen Beratungsschein holen oder wie das Ding heißt, und dann einen Anwalt suchen.
Wenn ein AG jemanden nach so einer Forderung nicht einstellt, schreit das ja förmlich danach, dass man vor dem Arbeitsgericht klagt.

Was das Thema angeht: Solange der Kontostand sich im normalen festgelegten Ramen bewegt, ist das kein Problem. Der Dispo gehört da explizit dazu.
Ich halte einen Dispo von einem Netto-Monatsgehalt für ein vertretbares Maximum, 1100 ist da auch völlig Ok. Ich hatte das häufiger in meiner Studentenzeit, da hat man von einem Monat in den nächsten gelebt, trotz Nebenjob. Und dann eben auch öfter mal den Dispo gerissen. Nie was in der Schufa gesehen, hatte mittlerweile einige Auskünfte.

Marvolo schrieb:
OK, also wird das nur problematisch, wenn ich die Grenze von 1100 Dispo überschreiten würde? Aber vermutlich auch nicht gleich bei einmaligem Übertritt? Ich nehme an, da würde die DKB erstmal Kontakt aufnehmen dann, oder?
Nein, vermutlich nicht. Die DKB würde sich vermutlich erstmal melden, und fragen, ob man den ggf. erhöhen soll. Dispo = hohe Zinsen, die verdienen daran. Bei 1100 stört die Bank das noch nicht sonderlich.
Sicher kann dir das allerdings nur die Bank sagen - aber ich denke nicht, dass eine Bank so rabiat gegen die eigenen Kunden vorgeht. Ist ja auch schlechte Presse, so sarkastisch das klingt.
 
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Warum machst dU dir eigtl Gedanken wg dem dispot? Hast du oft probleme mit deinen Geld und überziehst dein konto regelmäßig? Dann sollte man sich vlt mal Gedanken machen, etwas kürzer zu treten, was den Konsum betrifft.

Eine kurze Zeit sein Konto zu über ziehen im Rahmen des von der Bank vorgegeben limits sollte unproblematisch sein
 
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Marvolo schrieb:
OK, also wird das nur problematisch, wenn ich die Grenze von 1100 Dispo überschreiten würde?
Problematisch wird es erst wenn Du einen Kredit/Handyvertrag/Leasingvertrag hast und die Raten dort nicht bezahlst.
Wenn Dein Dispo ausgeschöpft ist, sollte keine Möglichkeit mehr da sein weiter ins Minus zu gehen. Keine Abhebung mehr und keine Überweisung/Dauerauftrag/Lastschrift oder was auch immer.
 
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Snowi schrieb:
aber was geht meinen AG bitte eine Schufa Auskunft an?
Gibt Jobs in denen ist es wichtig verantwortungsvoll mit Geld umzugehen.

Bezahle ich meine Rechnungen nicht, lebe dauerhaft über meine Verhältnisse und komm finanziell privat nicht klar ist so jemand dann eventuell nicht der richtige Angestellte.
 
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Snowi schrieb:
aber was geht meinen AG bitte eine Schufa Auskunft an?
Das hängt von Deinem (zukünftigen) Arbeitgeber ab. Oder bei Dir wohl eher nicht, weil Du Jobs, bei denen sowas zwingend benötigt wird, einfach nicht antreten würdest.

Snowi schrieb:
Ich hätte die Stelle auch nicht bekommen - nicht, weil die Schufa mir eine schlechte Beurteilung ausstellt, sondern weil ich mich geweigert hätte meinem zukünftigen AG eine Schufa Auskunft zu zeigen.
Höchst instessant, ohne überhaupt auch nur den Tätigkeitsbereich zu kennen.

wolve666 schrieb:
Hast du oft probleme mit deinen Geld und überziehst dein konto regelmäßig?
Das hat er oben geschrieben. Da wurde erst mit der Kündigung von Luxusabos gegengensteuert, als er wohl schon (dauerhaft) im Minus war. Nun muss er halt die (horrenden) Zinsen auch abstottern.
 
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gymfan schrieb:
Nun muss er halt die (horrenden) Zinsen auch abstottern.

Zitat DKB:
Aktueller Dispozins der DKB liegt bei 6,58 Prozent.

Bei einem Dispokredit von 1100€ und einem aktuellen Überziehungsbetrag von gerundet 780€ berechnet mir ein Zinsrechner bei einem Zinssatz von 6,58 p.a. eine Zinsgebühr von 1,43€ bei 10 Tagen Überziehung. Bei 365 Tagen (1 Jahr) bin ich bei ca. 50€.


Ergänzung ()

wolve666 schrieb:
Hast du oft probleme mit deinen Geld und überziehst dein konto regelmäßig? Dann sollte man sich vlt mal Gedanken machen, etwas kürzer zu treten, was den Konsum betrifft.

Eigentlich überhaupt nicht, nein. Erst seit coronabedingt mit zweiter (besser bezahlter) Nebenjob weggefallen ist, gings irgendwann ins Minus. Ich habe keinen nennenswerten Luxuskonsum. Wenn aber kaum noch Geld reinkommt, dann gelangt man selbst bei wenigen / kleinen Fixkosten monatlich irgendwann ins Minus.
 
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Wobei man 780€ auch erstmal schaffen muss ohne vorher schon entgegenzuwirken.

Du wusstest ja dass der Job wegfällt, da hätte man auch sofort beisteuern können.

Ich glaube übrigens nicht, dass die dkb dich informieren wird wenn aus einer Überziehung eine info an die Schufa folgen sollte.
 
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DuckDuckStop schrieb:
Wobei man 780€ auch erstmal schaffen muss ohne vorher schon entgegenzuwirken.

Das liegt an der privaten Krankenversicherung / Familienversicherung, in der ich für die Dauer des Studiums noch bin. Bei PKV kriegst du die Arztrechnungen heimgeschickt zum selber Bezahlen / Vorkasse. Da ich nicht Haupteigentümer bin, sondern in der Familienkasse mitlaufe, kriegt mein Vater die Rechnungen und die werden gesammelt und alle am Ende des Jahres hingeschickt zur Erstattung. Und ich zahle eben manche Rechnungen auch bzw. gehe in Vorleistung damit, bis es dann erstattet wird am Ende des Jahres nach Einreichung.

Und je nach Untersuchung kann eine Arztrechnung schnell mal 300€+ werden. Da bist du schnell im Minus.
Ergänzung ()

Also Laut Zinsrechner habe ich ca 4,28€ Zinsgebühr im Monat. Das ist lächerlich wenig und fast schon geschenkt. Da bin ich beruhigt und ich fange ja in Kürze Vollzeit an, spätestens dann hat sich das eh erledigt. Alles, was ich wissen wollte, weiß ich ja jetzt: ich brauche mir erstmal keine Sorgen wegen Schufa machen.

Bisher war meine finanzielle Weste immer rein und das soll so auch bleiben. Wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann nehme ich dafür keine Schulden auf. Zumindest nicht für Luxus- oder Konsumgüter, die vermeidbar sind.
 
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uincom schrieb:
Niemals steht das da drin. Da steht voll wenig drin. Hattet ihr jemals eine Schufa Auskunft?

Also ich habe mir vor 1 1/2 Jahren einmal eine zukommen lassen. Selbst eine Anfrage an eine andere Bank zwecks Wechseln (ohne Vollzug und das erste Mal in meinem Leben), führte bei mir zu einer Abwertung in der Schufa. Da steht schon einiges drin, wobei die Ausnutzung eines Dispos eher nicht dazu gehört, zumindest bei mir.
 
Eine Abwertung ist eine Abwertung. Ein (negativer) Eintrag ist ein (negativer) Eintrag. Die Nutzung des gewährten des Dispos führt zu keinem Eintrag.
 
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feynman schrieb:
Aber warum sollte das beim Berufseinstieg ungünstig sein? Den zukünftigen Arbeitgeber interessiert deine Bonität herzlich wenig.

Je nachdem wo du arbeiten möchtest, interessiert es deinen Arbeitgeber schon.
Mein letzter Arbeitgeber musste nicht nur das wissen sondern auch z.B die Wohnorte der letzten 10 Jahre und eine Lister der Arbeitgeber.

Und ja, es war legal und rechtlich notwendig.
 
Marvolo schrieb:
Das liegt an der privaten Krankenversicherung / Familienversicherung, in der ich für die Dauer des Studiums noch bin. Bei PKV kriegst du die Arztrechnungen heimgeschickt zum selber Bezahlen / Vorkasse. Da ich nicht Haupteigentümer bin, sondern in der Familienkasse mitlaufe, kriegt mein Vater die Rechnungen und die werden gesammelt und alle am Ende des Jahres hingeschickt zur Erstattung.
Eigenwillige "Beziehung", wenn die Eltern ihren Nachwuchs in den Dispo treiben.

Bei der PKV, bei der ich mittlerweile monatlich abrechnen muss, lag die Mindestgrenze früher bei 100€ für die PKV und 250€ für die Beihilfe. Mittlerweile könnte man dort die Belege sogar per App einreichen.

Marvolo schrieb:
Also Laut Zinsrechner habe ich ca 4,28€ Zinsgebühr im Monat.
Zinsrechner? Du wirst doch wohl monatlich eine Abrechnug darüber bekommen.

Marvolo schrieb:
Das ist lächerlich wenig und fast schon geschenkt.
Wenn Du das so siehst. Für mich wären das schon immer 4,28€ im Monat zu viel gewesen.
 
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