Krausetablette schrieb:
Welchen Sinn hat der doppelte Ausbau überhaupt?
Ein Unternehmen baut selber aus, wenn es mit den Vorleistungen eines schon vorhandenen Netzes nicht zufrieden ist.
zB der Preis ist zu hoch oder die Serviceleistungen (bei Entstörungen) dauern zu lange
Zum anderen spart man es sich mit eigenem Netz dann jeden Monat, Jahr für Jahr, die Vorleistungen an den anderen Netzeigentümer zu bezahlen. Auf Dauer rentiert sich daher ein eigenes Netz sogar dann, wenn die Anschlusszahl deutlich unter 50% der Kunden vor Ort liegt.
Man muss halt nur einen entsprechend langen Atem haben und der fehlt oft kleinen Anbietern die sehr knapp kalkulierten und nicht an die Möglichkeit gedacht haben, dass sie eventuell doch kein Glasfasermonopol haben werden.
Bei mir liegt bereits Glasfaser von der Telekom, und trotzdem kann ich auch einen Tarif eines anderen Anbieters buchen. Soweit ich weiß, öffnen die Anbieter ihre Infrastruktur in der Regel gegenseitig.
"in der Regel" passiert das bisher halt nicht.
Alle Netzbetreiber außer der Telekom sind "bisher" nur dann zur Netzöffnung für Wettbewerber verpflichtet, wenn sie für den Bau des Netzes Fördermittel kassiert hatten.
"bisher" weil daran könnte sich noch etwas ändern sobald das Kupfernetz abgeschaltet wird. Dann könnte es doch noch eine Verpflichtung zur Netzöffnung für jeden lokalen FTTH Monopolisten geben.
Bis dahin verzichten viele aber darauf ihr Netz freiwillig zu öffnen, weil sie damit ja auch auf mögliche Gewinne verzichten würden. Denn wenn es keine brauchbaren schnellen DSL oder Kabelalternativen vor Ort gibt, dann sind sie ja der de facto Monopolist für höhere Bandbreiten.