Glasfaser wird verlegt - warum die Frage nach Zahl der Anschlüsse

Frieder01

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Hallo,
wir erhalten in den nächsten Tagen einen Glasfaseranschluss. Unser Einfamiliemhaus bietet drei abgeschlossene Wohnungen (Dach, Erdgeshoss, Keller/wir wohnen am Hang). Wir wurden gefragt, wieviele Anschlüsse im Haus benötigt werden. Ich habe die Anzahl mit drei angegeben.
Frage: Warum ist die Zahl abgefragt worden? Es genügt doch ein Kabel, das im Haus dann verzweigt wird.

Für eine Erklärung wäre ich dankbar.
 
Frieder01 schrieb:
Unser Einfamiliemhaus bietet drei abgeschlossene Wohnungen (Dach, Erdgeshoss, Keller/wir wohnen am Hang).
Damit ist es ja kein EFH sondern ein MFH.

Frieder01 schrieb:
Frage: Warum ist die Zahl abgefragt worden? Es genügt doch ein Kabel, das im Haus dann verzweigt wird.
Weil die (Verteiler-)Dose im Keller dann anders sein kann.
 
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naja, jede Wohnung erhält bei guter Versorgnung einen eigenen Anschluss an den POP.
Bei mir wurden durch die Deutsche Glasfaser je Wohnung 2 Adern verlegt.
Warum auch immer, Reserve, Fremdanbieter, ?
 
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Ne Glasfaser kann auch mal Kaput gehen.
Die wollen dann nicht alles nochmal aufreißen, sondern einfach auf eine Reserve Ader gehen.
Das bissel Plastik kost ja nix, die Erdarbeiten sind das Teure.
 
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Frieder01 schrieb:
Frage: Warum ist die Zahl abgefragt worden? Es genügt doch ein Kabel, das im Haus dann verzweigt wird.
Wenn im Haus drei separate Wohnungen vorhanden bzw. möglich sind, gibt es es zwei Optionen. Entweder ein zentraler Anschluss, den du dann selber per Ethernet verteilst oder drei Fasern ins Haus, damit in jede Wohnung ein eigener Anschluss gelegt werden kann. Und genau deshalb die Frage, wie viele Fasern du haben willst.
 
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Rabusch schrieb:
naja, jede Wohnung erhält bei guter Versorgnung einen eigenen Anschluss an den POP.
Nö. Höchstens eine eigene Faser bis in den POP, aber auch diese Zeiten sollten mittlerweile vorbei sein. Es sei denn, man hat AON.

mibbio schrieb:
Und genau deshalb die Frage, wie viele Fasern du haben willst.
Um das Wollen muss es da gar nicht unbedingt gehen. Mit dem Aussterben der Kupferanschlüsse wird der Glasfaser-Anbieter irgendwann zum Grundversorger verdonnert, es wäre also auch für ihn elementar wichtig, die richtigen Zahlen zu haben.
 
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florian. schrieb:
Ne Glasfaser kann auch mal Kaput gehen.

falls das passiert ist zu 95% auch das Kabel daneben beschädigt weil der Bagger es erwischt hat... und man muss eh neu verlegen.

Ansonsten wird Glasfaser in Leerrohre eingeschossen und wenn diese nicht beschädigt sind muss man nur ein neues Kabel einschießen ... also auch Nichts von dem was du gesagt hast.
 
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Welcher Anbieter baut den Anschluss? Je nachdem, gibt es da schon erhebliche Unterschiede in der Bauweise, je nachdem wer baut.


Falls Telekom:

Je nach Anzahl der Wohneinheiten unterscheidet sich die Bauweise, da optische Koppler zum Einsatz kommen.

Bis drei Wohneinheiten wird im Gf-AP (Abschlusspunkt) kein optischer Koppler verbaut, sondern es gibt drei direkte Fasern zum Koppler im Gf-NVt an der Straße. Ab der vierten Wohneinheit wird ein eigener optischer Koppler im Gf-AP verbaut und je nach Anzahl der Wohneinheiten kommen hier dann unterschiedlich viele und verschieden große optische Koppler zum Einsatz.

Da die Fasern gespleißt werden und immer jemand mit Spleißgerät dafür erforderlich ist, wird bereits vorher möglichst gut geplant, so dass nur noch Leute erforderlich sind, die Stecker einstecken können.

florian. schrieb:
Ne Glasfaser kann auch mal Kaput gehen.
Die wollen dann nicht alles nochmal aufreißen, sondern einfach auf eine Reserve Ader gehen.
Das bissel Plastik kost ja nix, die Erdarbeiten sind das Teure.
Reservefasern sind zumindest bei der Telekom-Bauweise immer im Kabel mit drin. Erfahrungsgemäß helfen die aber auch nur immer sehr bedingt. Zu gefühlt 70% gibt es entweder alle kaputt oder keine kaputt.

mibbio schrieb:
Wenn im Haus drei separate Wohnungen vorhanden bzw. möglich sind, gibt es es zwei Optionen. Entweder ein zentraler Anschluss, den du dann selber per Ethernet verteilst oder drei Fasern ins Haus, damit in jede Wohnung ein eigener Anschluss gelegt werden kann. Und genau deshalb die Frage, wie viele Fasern du haben willst.
So einen Schmarn wie einen Switch im Keller und dann einen Anschluss an verschiedene Eigentümer verteilen, sollte man tunlichst nicht machen.
 
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thom53281 schrieb:
So einen Schmarn wie einen Switch im Keller und dann einen Anschluss an verschiedene Eigentümer verteilen, sollte man tunlichst nicht machen.
Das ist schon klar, aber der TE hat ja nicht präzisiert, wie die einzelnen Wohnungen genutzt werden. Wenn es alles die selbe Familie (bspw. Eltern, Großeltern, erwachsene Kinder jeweils eigene Wohnung im Haus) ist, kann man ja durchaus alle über einen Anschluss laufen lassen, damit nicht jeder seinen eigenen Bezahlen muss.

Aber eben genau deshalb wird ja nach der Anzahl der Leitungen gefragt. Denn der kann ja nicht wissen, ob Alle zusammen ein Anschluss nutzen wollen oder jeder seinen eigenen.
 
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Danke für die Info. Ich bin jetzt etwas verwirrt. Deshalb meine Fragen.

Was POP und AON bedeutet ist mir nicht bekannt.
Wenn, wie hier genannt, gleich Ersatzkabel verlegt werden, die bei Defekt "einspringen", warum dann die Frage?
Die Leitungen werden von einem kleineren Anbieter in unserem Ort verlegt: NetCom BW.
Was ist ein Koppler?
Im Haus sind zwei Wohnung durch Eltern/Kind und die dritte durch Mieter bewohnt.
Ich denke wir brauchen, wenn es drei Wohneinheiten sind, je ein Modem in der jeweiligen Wohnung.
Und was machen die, die im Einfamilienhaus alleine wohnen und später, weil Platz da ist, die Dachgeschosswohnung vermieten?

Danke. Ich weiß, dass ich Laie bin.
 
Frieder01 schrieb:
Und was machen die, die im Einfamilienhaus alleine wohnen und später, weil Platz da ist, die Dachgeschosswohnung vermieten?
Ein EFH hat keine abgeschlossene Dachgeschosswohnung. Wenn ein gebäude eine extra abgeschlossene Wohnung hat, dann ist es ein MFH und hat auch jeweils für eine einheit einen eigenen anschluss.

Wenn du aus einem EFH nachträglich ein MFH bastelst, weil ein komplett neues geschoss mit separatem eingang raufkommt, dann braucht diese neue einheit auch neue anschlüsse. Sowohl Strom, Daten als auch Wasser zB.

Frieder01 schrieb:
Wenn, wie hier genannt, gleich Ersatzkabel verlegt werden, die bei Defekt "einspringen", warum dann die Frage?
Naja wenn es ein EFH ist, gibts eine reserve, wenns ein MFH mit 3 Einheiten ist, gibts drei reserve.

Back to Topic:
Du hast ein MFH mit 3 Wohneinheiten. Das sagst du dem Techniker.
 
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Frieder01 schrieb:
Und was machen die, die im Einfamilienhaus alleine wohnen und später, weil Platz da ist, die Dachgeschosswohnung vermieten?
Genau deswegen wird mehr als eine Ader verlegt.
Die Anbieter sind ja nicht Dumm.
Reserve schadet nie.
 
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Es würde zwar ein Kabel genügen, dann müssten sich aber die drei Wohneinheiten auch diesen einen Anschluss teilen. Hätte ja sein können, dass die drei Wohneinheiten von nur einer Familie bewohnt werden.

Aus meiner Sicht hast du alles richtig gemacht. Drei Kabel für drei Wohneinheiten. Jeder kann nun seinen eigenen Vertrag mit eigenem Modem abschließen. Oder alle einigen sich auf einen Vertrag und teilen sich die Bandbreite. Dann sind halt die anderen beiden Leitungen "umsonst" verlegt worden. Besser haben als brauchen.
 
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xxMuahdibxx schrieb:
Ansonsten wird Glasfaser in Leerrohre eingeschossen und wenn diese nicht beschädigt sind muss man nur ein neues Kabel einschießen
Selbst das Leerrohr (oder besser Leerschlauch) kann man jederzeit mit einer Muffe reparieren wenn es sauber durchgetrennt wurde z.B. mit einem Bagger... solange kein 90° Knick drin ist geht das alles ohne Probleme und schnell.
 
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mibbio schrieb:
Das ist schon klar, aber der TE hat ja nicht präzisiert, wie die einzelnen Wohnungen genutzt werden. Wenn es alles die selbe Familie (bspw. Eltern, Großeltern, erwachsene Kinder jeweils eigene Wohnung im Haus) ist, kann man ja durchaus alle über einen Anschluss laufen lassen, damit nicht jeder seinen eigenen Bezahlen muss.

Aber eben genau deshalb wird ja nach der Anzahl der Leitungen gefragt. Denn der kann ja nicht wissen, ob Alle zusammen ein Anschluss nutzen wollen oder jeder seinen eigenen.
Trotzdem sollte man auch in diesem Fall die korrekte Anzahl der Wohneinheiten angeben, da man nie wissen kann, wie das Gebäude in Zukunft genutzt wird. Es geht ja in erster Linie darum, wie viele mögliche Anschlüsse vorbereitet werden. Wie viele dann in Zukunft benutzt und bezahlt werden, ist wieder etwas anderes.

Frieder01 schrieb:
Was POP und AON bedeutet ist mir nicht bekannt.
Das sind die Punkte wo das Netz verteilt wird und alle Kabel auflaufen.

Frieder01 schrieb:
Die Leitungen werden von einem kleineren Anbieter in unserem Ort verlegt: NetCom BW.
Was ist ein Koppler?
Wie die NetCom ihr Netz baut, ist mir nicht bekannt. Daher auch keine Ahnung, ob hier Koppler zum Einsatz kommen. Ein Koppler ist einfach ein passiver Splitter, der eine Faser auf mehrere Fasern aufsplittet, um so Fasern sparen zu können. Je nach Netztopologie sind entweder Koppler vorgesehen (auch zwingend erforderlich dann) oder es wird ohne Koppler gebaut.

Frieder01 schrieb:
Und was machen die, die im Einfamilienhaus alleine wohnen und später, weil Platz da ist, die Dachgeschosswohnung vermieten?
Ich kann jetzt nur von der Telekom-Bauweise reden, aber da das kleinste jemals verlegte Kabel vier Fasern hat, ist es auch hier kein Problem einen zweiten Anschluss nachzurüsten. Netze werden immer mit Reserven errichtet, da man nie genau sagen kann, wo man zukünftig mehr Anschlüsse benötigen wird. Trotzdem ist es für die Planung sehr wichtig, zu wissen, wo jetzt gerade welche Anzahl an Anschlüssen benötigt wird. Dann kann man seine Reserven dazuaddieren und hofft, dass man es richtig gebaut hat.

Der Aufwand ist bei einem Nachbau eines Anschlusses natürlich möglicherweise höher, weswegen man versucht, es bereits vorher möglichst richtig zu machen.
 
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Zu den Wohneinheiten:
Wir haben ein Einfamilienhaus gebaut (So der Architekt vor einigen Jahrzehnten im Bauantrag). Durch Umbau der Teppe vom Erdgeschoss (ca. 120 qm) ins Dachgeschoss (ca. 80 qm), sind beide Einheiten separat zugänglich und abschließbar. In der Kellerwohnung (nur 65 qm - Rest ist Keller) gibt es einen eigenen Zugang, da das Haus im Hang gebaut ist.
Nachtrag: Äußerlich wurde am Haus nichts verändert.
 
Frieder01 schrieb:
Was POP und AON bedeutet ist mir nicht bekannt.
PoP ist der Point-of-Presence, wo alle Fasern im Ort zusammenlaufen. Ist also quasi das Gegenstück zur Ortsvermittlung beim Kupfernetz.

AON bezeichnet die Netztolopologie, also wie das Netz aufgebaut ist und steht für Active Optical Network. Bei AON hat jeder Anschluss wie bei DSL seine eigene Leitung (Faser) bis zum PoP. Das verbreitetere (weil günstigere) Gegenstück wäre PON (üblicherweise als GPON oder XGS-PON), also Passive Optical Network. Das ist dann ähnlich wie beim Kabelnetz, wo mehrere Haushalte über passive optische Splitter an einer Faser zum PoP hängen. Entsprechend teilen sich mehrere Anschlüsse (bis zu 64) die Kapazität dieser einen Faser.
 
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Nitschi66 schrieb:
Sorry, dann bin ich einfach von der richtig verwendeten Bezeichnung ausgegangen.
Und entscheiden ist ja letztlich auch, als was es im Grundbuch steht. Gebaut wurde es ja als EFH und so wurde die Nutzung dann auch im Grundbuch eingetragen. Zum MFH wird es formal erst, wenn man auch die entsprechende Nutzungsänderung eintragen lässt.
 
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