News Google will Klarstellung vom Kartellamt

Wishbringer schrieb:
Die Verlage geben Geld aus, um Artikel zu erstellen.
Sie bezahlen Reporter, investieren in Recherchen etc.
Dann veröffentlichen sie das auf ihren Seiten kostenlos und versuchen mit der daneben geschalteten Werbung Geld reinzuholen, um das o.g. zu finanzieren.

[...]
Tut mir leid aber...ist das Googles Problem? Wie du selbst geschrieben hast, werden die Artikel kostenlos Angeboten.
Also sollte man sich nicht wundern, wenn der Inhalt kopiert und auf anderen Plattformen verwendet wird. Das ganze ist völlig legitim und dafür kann man Google nicht ans Bein pinkeln.

Wenn es dir um die Moral dahinter geht, die Verlage bezahlen aber erzielen keinen Gewinn, verstehe ich das zwar, jedoch sind die Verlage selbst schuld. Wir leben nicht mehr im 19 Jahrhundert, wo ein paar gedruckte Seiten einem die meinungsbildende Herrschaft über die Massen garantieren.
Oder ganz im Sinne Darwins: Survival of the fittest. Wer sich nicht anpasst, stirbt aus. Und gerade das trifft gerade auf viele "prähistorische" Verlage zu.

Ebenso kann man nicht rechtsstaatlich gegen Google vorgehen - Sie tun halt nichts verbotenes. Würde man dies versuchen, wäre dies eine Missachtung gültiger Gesetze, nur um die -in den eigenen Augen- armen Verlage raus zu boxen.

Wie gesagt, ich habe Verständnis für die Denkweise in deiner Argumentation, teile Sie jedoch nicht.

Gruss,
Frink
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Zitat gekürzt)
@Frink: Nur weil etwas kostenlos verfügbar ist, heißt das nicht das ich das nach Lust und Laune kopieren darf. Eine kleine Einleitung mit Link scheint allerdings erlaubt zu sein. Nur hat scheinbar keiner daran gedacht zu erwähnen wie klein es denn nun wirklich sein muss.

Google wollte nicht ganz uneigennützig den Verlagen helfen Benutzer zu bekommen und zitierte die Überschrift inkl. kurzem Textauschnitt in der eigenen News-Suche und verlinkte den Rest. Die Verlage fanden die zitierten Texte zu lange. Google will die Texte raus nehmen und nur noch Überschriften stehen lassen. Verlage schreien auf weil ihnen die Kunden verloren gehen würden. Google lässt also doch alles drin. Verlage klagen weil sie Geld sehen wollen, dafür das Google ihrem Wunsch entsprechend die Texte in der Suche lies. Google will nicht zahlen und nimmt die Texte nun doch raus. Verlage weinen.

Das sollte in Einfach ca. der bisherige Ablauf sein. ;-)
 
Cai-pirinha schrieb:
...die verlage werden ja nicht gezwungen ihre inhalte offenzulegen ... es geht nur um die anzeige von verlaglichen inhalten in einem bestimmten umfang...

@Wishbringer

Ein Rechteinhaber muss sich u. a. explizit eintragen, damit der Newsbot zukünfig vorbeikommt und Anreißertexte samt Miniaturvorschau in die News-Aggregation aufnimmt.
Ich frage mich, wer das warum tun sollte, wenn er sich davon keinen wirtschaftlichen Nutzen in Form von zusätzlichem Traffic und Werbeeinnahmen verspricht und von diesem laufend profitiert.
Um welche Sites handelt es sich also genau?

Auf der Seite der VG Media fand ich dazu keine Links, lediglich eine knappe Liste der Gesellschafter:

https://www.vg-media.de/die-gesellschaft.html

Die zugehörigen URLs sind offensichtlich hier links unten gelistet:

http://leistungsschutzrecht-stoppen.d-64.org/

Dabei fällt mir auf, dass es sich zumeist um die Netzausgaben kleiner Lokalzeitungen handelt, die dort überwiegend knappe Agenturmeldungen einstellen, hingegen nur wenige, oft bescheidene, redaktionelle Beiträge.

In der Realität dürfte die Reichweite ihrer Printausgaben auch in #Altland-only-Zeiten kaum über die jeweilige Kleinstadtgrenze hinausgegangen sein. Mit dem Internet ging die Anzahl derjenigen, die weiterhin viel Geld für die analogen Presseerzeugnisse der Intranetausdrucker hinlegen, nur um die News von gestern nochmal auf Papier präsentiert zu bekommen, offensichtlich immer weiter zurück. Entsprechend blieb auch zunehmend die Zahlkundschaft für Anzeigenschaltungen aus. Mit der verblassenden Cashcow Todesanzeigen allein lässt sich leider kein neuer 918 Spyder mehr für den Verlegersprössling finanzieren.

Was also tun mit den dutzenden Provinzpostillen am Hals? (Vor zehn, zwölf Jahren bereits) Ein eigenes innovatives, übergreifendes und attraktives Nachrichtenportal oder einen Aggregator aufzubauen versuchen und erstmal zu investieren, ohne sich von vornherein dagegen absichern zu können, dass ein konkurrierender Verlag am Ende womöglich stärker davon profitiert als man selbst?

Die Geschäftsleitungen wollten vielmehr einen gesetzlichen Selbstläufer über den Lobby-Königsweg schnurren lassen. Irgendwer muss ihnen eben ein Pflichtabo-Lizenzpaket abnehmen.
Etwa nach dem Motto: "Ich hab' die Lösung: Der Praktikant stellt weiterhin ein bisschen die Agenturmeldungen um, und dann laden wir überall das Selbe auf unsere Bildschirmseiten hoch oder wie das heißt. Gleichzeitig tragen wir einfach jede einzelne Dorfgazette bei diesem Newsgugel ein. Der sollte gezwungen sein, alle gleichwertig auflisten zu müssen und über die VG Media saugen wir nur noch anteilig unsere Lizenzgebühren ab. So machen wir's. Smithers... faxen Sie diesen Gesetzestext noch heute an unsere Mooskarpfen im Bundestag, Kennwort "Golf Putter" - und schreiben Sie noch eine Frist von sechs Wochen dazu."

Was nicht heißen soll, dass ich den schlitzohrigen Verlegern persönlich nicht alles Gute für ihre weitere (Online-) Zukunft wünsche. Doch dazu müssten sie wahrscheinlich auch selbst etwas kreieren, Ideen entwickeln, Trends durchschauen, attraktive Nutzungserlebnisse anbieten und vor allem langfristig denken und Geduld aufbringen. Ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Markt weiterhin wandeln kann und wird, dass es hier keine ewigen Monopole und kein unabänderliches Konsumentenverhalten gibt.

Ein zentrales Informationsportal für alle Anbieter, darunter fachjournalistische und wissenschaftliche Inhalte, Bloggerzone, audiovisuelle (Streaming-) Angebote, mit angeschlossenem Forensystem und sozialen Netzwerken für Jung und Alt, umfangreichen Mitmach-, Weiterbildungs-, Shop- und Serviceangeboten, All-you-can-read-Flatrate - oder vergleichbare Stichwörter - absolut nichts für sie dabei, keinerlei Interesse an so was? Schade.

Auf die gegenwärtige Tour werben sie allerdings eher für Google News. War ich bislang mit meinem gewachsenen Feed-Salat zufrieden, brachten mich erst diese Querelen dazu, mir den News-Aggregator nach langer Zeit nochmal näher anzuschauen. Die einfach zu erreichenden Länderausgaben gefallen mir sehr gut, ebenso die Optionen zur Personalisierung.

Oh, heute ist ja LSR-D-Day, der verschobene Schicksalstag der Snippet-Muffel. Da muss ich gleich mal schauen, wie nun eigentlich die Links zu den Seiten der VG Media-Separatisten genau ausschauen...
 
Tja liebe VG Media da ist der Schuss wohl nach hinten losgegenagen - pech gehabt.
 
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Erst wollen die Verlage nicht, dass Google ihre Textschnipsel in den News auflistet und nun listet Google die Textschnipsel nicht in den News auf und jetzt fühlen sie sich benachteiligt und wollen klagen. Dreister gehts ja nicht mehr. Dieses Schwachsinns-Leistungsschutz-Gesetz ist mal sowas von nach hinten losgegangen. Wenn die Verlage mehr Kohle wollen sollten sie darüber nachdenken Content zu erzeugen für den Menschen auch bereit sind Geld auszugeben statt zu versuchen auf so ne dreiste Art wie jetzt Google ein paar Euronen aus den Rippen zu pressen.
 
Wishbringer schrieb:

[ ] Du hast verstanden worum es geht
[x] Du basht gerne.

Es geht ja gerade darum, dass Google die Texte der Verlage NICHT MEHR nutzt.

Zuerst hat Google kleine Ausschnitte (3 kurze Zeilen oder so, lange keine ganzen Artikel) verwendet. Das fanden die Verlage blöd, geklagt, Leistungsschutzrecht -> Google muss bezahlen, wenn es neben der Überschrift auch noch die paar Zeilen zeigen will (nebenbei - über die robots.txt hätten die Verlage die Textabschnitte auch ganz ohne Klage in wenigen Minuten bei Google rausnehmen lassen könne - man wollte die einfach nur in der Öffentlichkeit schlecht darstellen).

Jetzt sagt Google: "Nö, zahlen wollen wir nicht. Wir zeigen fortan nur noch die Überschrift an und lassen den kurzen Text weg" .

Und jetzt kommen wir zum aktuellen Thema: Aktuell beschweren sich die Verlage, dass Google eben nicht zahlt und die Texte nicht mehr anzeigt. Sie wollen Google dazu zwingen, die Textabschnitte zu kaufen. Kurzum, sie wollen Google die freie Entscheidung abnehmen und ihnen etwas diktieren.

Dazu kommt, wie schon erwähnt wurde - um bei Google News überhaupt angezeigt zu werden, muss man sich da anmelden und kann sich auch wieder abmelden. Die Verlage machen da also komplett freiwillig mit.

Disclaimer: "Die Verlage" bezieht sich auf die VG-Media Vereinigung, nicht auf alle Verlage in Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt!)
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