News Grafikkarten mit Linux: Nvidia öffnet seinen Treiber erstmals für Open Source

Die Hölle friert zu! Sperrt eure Töchter weg, denn Nvidia flirtet jetzt im sexy Linux open Source Gewand :)
Als nächstes hätte ich gern eine Neuauflage der Steam Machines mit RTX GPU und aktuellen Steam OS ;)
 
jonderson schrieb:
das klingt doch sehr so, als wenn Nvidia die vollständige Kontrolle über den Treiber behalten will, was nicht funktioniert, wenn er im Kernel ist.
Es ist aber GPL Lizenz, damit verlieren sie die Kontrolle am Ende doch.
 
Super, dann bin ich nicht mehr an AMD gebunden. Mehr Auswahl ist immer gut.
 
Hätte nicht gedacht, dass ich das noch erleben darf 😁
Daumen hoch und Dankeschön!!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Grübelfisch
Wenn ich morgen früh aufwachen würde und mein Kopf wäre am Teppich festgenäht, wär ich nicht mehr überrascht als ich es jetzt bin...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Grübelfisch
NedFlanders schrieb:
Im Prinzip ja, jedoch ist es nicht so, dass man aktuell mit Linux+Nvidia Karte aufgeschmissen wäre. Ich nutze meine 1070 ohne jegliche Probleme.
Nutzt du Kodi? Dann kannst du mal schauen, ob die Bildwiederholfrequenz 24.00 Hz bei FullHD oder 4K bereitgestellt wird. Vermutlich nämlich nicht. Das bedeutet, dass 24.00 Hz Videos (davon gibt es immer mehr) nicht ruckelfrei abgespielt werden. Ich habs mit der 1060 unter Linux Mint und OpenELEC probiert: Keine Chance.
 
SVΞN schrieb:
Nvidia kündigte an, auch Beiträge und Änderungen der Community zum Code des Open-Source-Treibers zu akzeptieren, wenn diese sinnvoll sind oder Fehler beheben, verlangt dann aber ein sogenanntes Contributor License Agreement (CLA), um etwaige Lizenz-Streitigkeiten zu vermeiden.
Ich frage mich ja, wofür Nvidia ein CLA benötigt. Solange die nicht irgendwann die Lizenz ändern wollen ohne die Einstimmung aller Beteiligten einzuholen sehe ich keinen Grund dafür, da Lizenz-Streitigkeiten sollten eigentlich bereits mit der Lizenz unter welcher das Projekt steht, vermieden werden.

latiose88 schrieb:
@ShadowDragon
Hm. Ich kann damit leider nix anfangen damit was heißt das Wort gemerged auf deutsch also was wird da denn so alles gemacht?
Hier eine etwas ausführlichere Erklärung, basierend auf meinem Verständnis des Prozesses:
Im Grunde besteht ein Grafikkarten-Treiber unter Linux aus zwei Teilen. Dem Kernel-Modul, welches mit der Hardware kommuniziert und dem User-Space-Modul welches mit mit der Software und dem Kernel-Modul kommuniziert.
Ersteres ist jtzt Open Source, zweiteres nicht.

Wird jetzt der Treiber welcher im Kernel läuft (den Nvidia unter Open Source Lizenz veröffentlicht hat) in den Kernel integriert (= to merge [auch verbinden, verschmelzen]), dann müssen die Kernel-Entwickler dafür sorgen, dass der Treiber kompatibel ist. Heißt also, wird eine Änderung am Kernel-Code vorgenommen, dann darf diese nicht dafür sorgen dass der Kernel-Treiber nicht mehr funktioniert (oder dieser muss direkt an die Änderung mit angepasst werden).

Bisher ist es so, dass der Kernel Änderungen erfährt und Nvidia im Nachhinein schauen muss welche Änderungen deren Treiber betreffen und diesen im Nachhinein an die Kernel-Änderungen anpassen muss. Ergibt auch Sinn, da die Entwickler keine Einsicht auf den Treiber haben und selbst jetzt kann man nicht erwarten, dass diese jedes Open-Source Projekt was mit dem Kernel zu tuen hat, aber nicht Teil des Kernel ist, im Blick behalten.


Auf Nvidia wartet aber noch ein Haufen Arbeit, da bevor der Treiber in den Kernel integriert werden kann, muss dieser erst an die Code-Standards des Kernels, auf welche sich alle Entwickler verständigt haben, angepasst werden. Wie hier bereits von anderen erwähnt wird das wahrscheinlich auch noch ein paar Iterationen dauern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Caramon2 und Tanzmusikus
jonderson schrieb:
das klingt doch sehr so, als wenn Nvidia die vollständige Kontrolle über den Treiber behalten will, was nicht funktioniert, wenn er im Kernel ist.
Jein - für den Kernel wird ggf noch ein anderes CLA gebraucht. Aber wenn sie jetzt schon dafür sorgen, dass alle Contributions ihre Rechte abtreten, wird es deutlich einfacher, später alles weiter abzugeben oder ggf. umzulizensieren.

Was einem Mainline deutlich stärker entgegen steht: es gibt bislang keine Userspace-Komponente, die den Kerneltreiber nutzt. Und Kerneltreiber, die nur für proprietäre Userspace-Geschichten gedacht sind werden per se nicht im Kernel aufgenommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus und SVΞN
Das ist natürlich eine großartige Nachricht, aber ich verstehe nicht so ganz, warum ältere GPU Generationen nicht unterstützt werden. Weiß da jemand genaueres, warum das so ist? Wird 515 allgemein die Unterstützung für Pascal beenden? Das wäre - gerade bei der langanhaltenden Chip-Knappheit - ganz schön Scheiße :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Thrask
Skidrow schrieb:
Nutzt du Kodi? Dann kannst du mal schauen, ob die Bildwiederholfrequenz 24.00 Hz bei FullHD oder 4K bereitgestellt wird. Vermutlich nämlich nicht. Das bedeutet, dass 24.00 Hz Videos (davon gibt es immer mehr) nicht ruckelfrei abgespielt werden. Ich habs mit der 1060 unter Linux Mint und OpenELEC probiert: Keine Chance.
Kodi nutze ich nicht. Hast du das Problem mal im offiziellen Mint Forum geschildert? Ich hatte Mint früher zwar nur mal kurz, bin aber dort auf gute Ratschläge gestoßen.
 
riloka schrieb:
Es ist aber GPL Lizenz, damit verlieren sie die Kontrolle am Ende doch.
Nicht ganz:
https://developer.nvidia.com/blog/nvidia-releases-open-source-gpu-kernel-modules/ schrieb:
[...] the NVIDIA open kernel modules are licensed under a dual GPL/MIT license; and the terms of licenses govern the distribution and repackaging grants.
Den Sinn hinter dieser doppelten Lizensierung habe ich trotz googeln aber noch nicht so richtig verstanden...

Aber mit dem CLA trittst du alle Rechte ab an deinem beigetragenen Code, kannst damit also später machen was du willst, also auch wieder geschlossen machen...
Ergänzung ()

PhoeniXYZ schrieb:
Das ist natürlich eine großartige Nachricht, aber ich verstehe nicht so ganz, warum ältere GPU Generationen nicht unterstützt werden. Weiß da jemand genaueres, warum das so ist? Wird 515 allgemein die Unterstützung für Pascal beenden? Das wäre - gerade bei der langanhaltenden Chip-Knappheit - ganz schön Scheiße :D
Vermutlich weil er im aktuellen Treiber nicht mehr Berücksichtigt wird und man alte Grafiktreiber nicht öffnet, schließlich verdient man daran kein Geld.
 
Könnte ich dann auch mein Huawei Matebook X Pro mit GeForce MX250 mit z.B. Linux Lite, Makulu oder LinuxFX nutzen und im besten Fall sogar meine schönen alten Klassiker der 90er (Master of Orion 2, Dungeon Keeper, Starcraft z.B.) spielen?
 
Termy schrieb:
Jein - für den Kernel wird ggf noch ein anderes CLA gebraucht. Aber wenn sie jetzt schon dafür sorgen, dass alle Contributions ihre Rechte abtreten, wird es deutlich einfacher, später alles weiter abzugeben oder ggf. umzulizensieren.

Wenn sie es jetzt unter einer reinen GPL-Lizenz veröffentlichen würden, dann könnten sie es doch so oder so abgegeben ohne die CLA...
 
PhoeniXYZ schrieb:
aber ich verstehe nicht so ganz, warum ältere GPU Generationen nicht unterstützt werden.
Laut phoronix liegt dies daran, dass der neue Treiber den GPU System Processor (GSP) nutzt. Dieser ist erst ab Turing vorhanden und sorgt dafür, dass via einer binary-only Firmware Teile der Initialisierung der GPU auf der GPU erfolgen (statt auf der CPU).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PhoeniXYZ, Termy, SVΞN und eine weitere Person
Gut dass sich Nvidia jetzt zu diesem Schritt entschieden hat. Zum großen Linux-Ansturm, wenn Windows 10 EOL ist, muss der Treiber auch gut laufen.
 
RAZORLIGHT schrieb:
Marktanteilverlust, bin leider kein Insider, aber Nvidia macht sowas nur wenn sie müssen.
Nochmal, wodurch genau? Vor was genau hat NVidia Angst, was genau macht diesen Schritt notwendig?
 
AppZ schrieb:
Nochmal, wodurch genau? Vor was genau hat NVidia Angst, was genau macht diesen Schritt notwendig?
@ShadowDragon hat es verlinkt:
data center
https://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=nvidia-open-kernel&num=1 schrieb:
Yes, the Linux gaming marketshare is small and NVIDIA likely didn't pursue this effort just to excite open-source enthusiasts. The real play here is likely on ensuring the continued attractiveness of NVIDIA on Linux in the data center. An open kernel driver will address some concerns by organizations over security matters with a binary driver tainting the kernel and the NVIDIA module often being the only closed-source kernel driver on many Linux systems. An open NVIDIA kernel driver will also allow for better integration with new Linux features around confidential/secure computing and other areas. The big HPC customers and data center users are often much less concerned about closed-source user-space software (and often running closed-source user applications anyhow) and more concerned with quality and functionality
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: McTheRipper und Tanzmusikus
Zurück
Oben