Großelternsicheres Videocall setup

ZuseZ3

Lt. Commander
Registriert
Jan. 2014
Beiträge
1.659
Meine Großeltern sind leider nicht mehr in der Lage einen PC zu bedienen.
Da sie recht weit von der restlichen Familie entfernt wohnen und Corona wohl noch ne weile bleibt wollte ich ihnen ein absolut triviales setup einrichten:

Bildschirm
Webcam
Mini-PC
Roter, fetter Buzzer

Bildschirm und Webcam werden fest verbaut und Kabel so befestigt, dass sie nicht mal eben "aus gewohnheit" rausgezogen werden.
Sobald sie auf den roten Knopf drücken soll automatisch ein Gruppenanruf gestartet werden, beim 2. drücken soll er beendet werden.
Geräte ein oder ausschalten (inkl. Bildschirm) ist für sie zu kompliziert, also entweder der Bildschirm wird über eine Funksteckdose eingeschaltet, oder er läuft durch. Der Mini-PC läuft durch.
Skype zu skripten scheint nicht mehr so einfach zu sein, welche Lösung würdet ihr vorschlagen?
Es sollte nichts sein wo sie plötzlich die Genitalien anderer Leute sehen müssen (Zoom), ansonsten bin ich recht flexibel.
Ich habe selbst eine Nextcloud am laufen, könnt ihr Nextcloud Talk empfehlen?
(Bitte nichts anderes wo wir einen eigenen Server aufsetzen müssen).

Als Hardware habe ich an einen Pi gedacht, vlt. Pi4 1GB?

Programmiertechnisch bin ich ganz gut aufgestellt, aber falls ihr Ideen habt wie ich das ganze möglichst simpel möglichst stabil bekomme wäre ich natürlich dankbar.
 
Also ich würde ja nicht unbedingt so ne Fehleranfällige Bastellösung wählen.
Tablet das immer läuft ist keine Option wo man dann nur den Anruf entgegennehmen muss?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Onktebong, T_55 und M4ttX
Amazon Echo Show bietet doch Videotelefonie an.
Wäre das nicht was?
Kein Touch gefummelt und intuitive Spracheingabe.
Mikrofon, Display Lautsprecher und Webcam drin.

Und man wird nicht mit Updates genervt
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BFF, M4ttX, Targa und eine weitere Person
Warum drückst du ihnen nicht einfach ein Tablet in die Hand? Das was du vorhast hört sich unfassbar overengineered an, für so eine einfach Sache. EasyMode auf einem alten Samsung-Tablet und beliebige Videocall-App als Einzige auf den Bildschirm. Lässt sich auch problemlos immer an der Steckdose betreiben und im Zweifel auch mit Sim austatten, wenn kein WLAN vorhanden ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M4ttX
Nextcloud talk ist in verbindung mit den apps 10/10

ich wuerde das jedoch nicht auf einem raspi laufen lassen und nicht zuhause hosten.

Der bekommt das nie im leben encoded und wenn das auch nur halb so traffic intensiv ist wie jitsi / bigbluebutton ... Das waere doof
 
Die ganzen Amazon/Google/Apple Geschichten mag ich persönlich nicht.
Wenn die Video-Call app nicht 100% sicher ist mag ich das noch akzeptieren, aber bei dem Echo u.ä. habe ich ja überhaupt keine Kontrolle mehr darüber, was da gerade mithört/filmt.
So etwas mag ich anderen Leuten nicht ins Haus setzen, gerade wenn sie die folgen nicht wirklich abschätzen können.

Ein alten Galaxy Note 10.1 mit Lineage-OS habe ich auch, allerdings sind da sowohl Bildschirm, als auch Akku am sterben gewesen. Akkuwechsel hat nichts gebracht, das Teil wird weiterhin so warm, dass ich es aus Sicherheitsgründen nicht mehr nutze.
Ich könnte mir natürlich ein anderes kaufen, aber ich fühle mich nicht ganz so wohl ein Tablet mit Akku 24/7 am Strom hängen zu haben, ich möchte nicht früher erben als notwendig.
@Precide Ich habe mir Samsungs Easy-Mode mal angesehen, so ganz überzeugt davon bin ich nicht.
Mein Großvater hat lieber den PC am Power-Button am Gehäuse heruntergefahren (wenn er mal angeblieben war), als auf das große Icon meiner Batch-Datei auf dem Desktop zu klicken. Ich bin mir daher unsicher, ob der easy-mode easy genug ist.

@madmax2010 Wenn du es so empfehlen kannst würde ich es die Tage mal testen, sollte ja nicht mehr als 2,3 Stunden dauern das aufzusetzen. Pi4 habe ich hier liegen und die NC läuft ja schon bei meinen Eltern.
Dann sehe ich ja direkt ob es fürs codieren reicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zoom ist soweit Ich weiß mit das komfortabelste, Link anklicken, 1-2 man auf bestätigen klicken fertig.
Da gibt es auch keine Genitalien zu sehen und hab es noch nie solange man denn ein Passwort vergibt (was jetzt glaube ich Zwang ist)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich hatte vor drei Jahren eine ähnliche Situation. Meine Großeltern (83 & 89 Jahre) wollten mehr mit uns interagieren, waren jedoch bereit sich auch mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Zu Weihnachten gabs es dann, nach langer Überlegung, ein refurbished iPad Air 2, mit dem zumindest meine Oma mittlerweile recht souverän umgehen kann. Neben Videotelefonie (mittel Appels eigener Software) sucht sie selbst Kochrezepte und Nachrichten zusammen. Das Ganze hat natürlich ein bisschen Einarbeitung von mir gebraucht. Jetzt kann ich ihr auch mal Fotos schicken die sie unkompliziert sehen kann. Ab und an kommt auch mal eine verwackelte Aufnahme aus dem Garten zurück, was mich dann doch schmunzeln lässt.

Es muss ja kein iPad, spezielle auf die Bedürfnisse von Senioren eingerichtete Tablets und Telefone können ebenso erfolgversprechend sein. :)

Aufgrund körperliche Einschränkung und damit der Opa auch in den Genuss moderner Technik kommt, hab ich letztes Jahr einen Echo Show hingestellt. Jetzt kann man davon halten was man möchte (Datenschutz), die Interaktion mittels Sprache ist aber der Knaller. Selbst mein fast 90 Jähriger Opa, der technisch keinerlei Ambitionen hat, kommt damit klar. Zusätzlich hab ich ihnen Amazon Musik eingerichtet sodass sie per Sprache ihre Lieblingslieder abspielen können.


Ob das eine Lösung deiner Probleme ist, kannst nur du wissen. Ich bin mit einer fertigen Lösung (iPad) jedoch recht gut unterwegs gewesen. "Schulung" brauchst du so oder so, unsere ältere Generation muss auch ganz anders an solche Themen herangeführt werden.

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: maloz und BeBur
Wenn ich es Recht bedenke kann man doch mit Echo Show Video Anrufe per Sprache starten, da könnte man Mal gucken ob auch Gruppen Telefonate gehen. Allerdings natürlich eine sehr teure Lösung.
 
BeBur schrieb:
Allerdings natürlich eine sehr teure Lösung.

Hab ich was verpasst?
Der Echo Show 8 kostet ca 95€, der aktuelle Show 10 kostet 244€, und der neue der jetzt kommt 245€

Dazu keine laufenden Kosten.

Datenschutzbedenken? So lange das Hotword nicht genannt wird, wird weder Audio noch Video ins Internet geschickt.
Kann man ja selbst mir wireshark testen.

Alternativ Raspberry Pi, Netzteil, Gehäuse, SD-Karte Display, Kamera, Mikrofon, Lautsprecher. Da bist du auch schon bei 100€ oder mehr.
Und dazu kommt stundenlanges gefummelt das einzurichten und WEHE, bei den Großeltern wird Mal irgendwas anderes angezeigt, wie eine Updatemeldung oder so.

Beim Tablet genauso... Meine Oma hat ein iPad. "da steht wieder, ich soll Updates machen. Aber ich hab Angst davor, dass dann wieder irgendwas anders ist".
Und "hier ist eine Meldung die ich nicht kenne".

Zudem gab es schon aufgeblähte Akkus, die ihr aufgrund der Seniorengerechten-Hülle nicht aufgefallen sind....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur
Sephe schrieb:
Hab ich was verpasst?
Nein, ich hab wahrscheinlich was verpasst, das letzte mal hatte ich vor einigen Jahren nach den Amazon-Geräten geschaut ;-). Man müsste halt 2-3 anschaffen, aber ich sehe das 1:1 genau wie du. Ist halt die Frage, ob man die mindestens 300 Euro aufbringen will/kann (bei 3 verschiedenen Standorten), aber ich halte das von Preis/Leistung her und auch generell für sinnvoll und einen sinnvollen Preis.

[Die Kamera wird mechanisch unfunktional gemacht indem Plastik davor geschoben wird beim Echo Show 5 wenn man Kamera/Mic deaktiviert, sehr coole Designentscheidung.]
 
Hayda Ministral schrieb:
Schonmal einem älteren Menschen erklärt wie er auf dem Tablet vom Home-Bildschirm wieder zu seiner App kommt? Viel Spaß...

Es lässt sich mit einem Launcher wie z.B. Nova so konfigurieren, dass es nur einen einzigen Bildschirm gibt, auf dem gibt es dann nur eine einzige App, z.B. Skype, das Symbol kann man auch noch schön groß konfigurieren, so dass man auch nicht daneben tippen kann. Alle restlichen Gesten deaktivert man, so dass es auch nicht möglich ist "versehentlich" den App-Drawer oder sonstwas aufzurufen.
Und das wars. Im Idealfall hat man ein Tablet mit physischem Home-Button, wenn man da drauf drückt, ist man dann sofort auf diesem einen Bildschirm, da die Bildschirmsperre natürlich auch deaktiviert wurde.
 
Das Raspberry Pi Konstrukt wird ein Schuss in den Ofen. Ehrlich. Nimm das nicht als Herausforderung an. 🙂
ZuseZ3 schrieb:
Geräte ein oder ausschalten (inkl. Bildschirm) ist für sie zu kompliziert
Wirklich? Ein Rechner, der auf Tastendruck bis zum Desktop durchbootet und per Autostart Skype startet?
Oder ein Jitsi-Link, der gleich im Browser aufgeht?
Laptop, der beim Aufklappen hochfährt und beim Zuklappen herunterfährt?
LAN-gebundenes Internet gibt es? Dann könntest du per WOL den Rechner starten und entsprechend eingerichtet per Teamviewer zugreifen, alles einrichten und bei Bedarf sogar die Videotelefonie starten und beenden. Die Großeltern gucken dann nur zu.

Aber auch hier könnten Windows- und Browser Popups für Updates und Cookie-, Update-, AGB-Meldungen verwirren. So wie oben erwähnt Amazons Echo Show oder etwas von Google ist vergleichsweise simpler zu bedienen: https://assistant.google.com/platforms/displays/#find-smart-displays

ZuseZ3 schrieb:
Mein Großvater hat lieber den PC am Power-Button am Gehäuse heruntergefahren
Mach ich auch. Du hast zum Herunterfahren ein Skript schreiben müssen?

Hayda Ministral schrieb:
Schonmal einem älteren Menschen erklärt wie er auf dem Tablet vom Home-Bildschirm wieder zu seiner App kommt?
Einfach das Icon auf den Homeschirm legen, was angetippt wird?
 
Zurück
Oben