Holt schrieb:
Du zeigst aber deutlich die typische Mentalität der eines Überversicherten und damit der Gruppe von der die Versicherungen so gut leben: Lieber jeden Monat Geld ausgeben statt zu sparen und selbst ein Vermögen zu bilden aus dem man ggf. solche Schäden begleichen kann.
Dieser Satz von Dir gefällt mir gar nicht!
Du stellst mich hin als jemand, der nicht so recht wüsste, was er tut. Der zu einer vernünftigen Kosten-Nutzen-Abwägung nicht so recht in der Lage sei.
Ich kann Dir versichern und Dich beruhigen, ich weiß mindestens eben so gut was ich tue wie Du.
Ich gehöre sicher nicht zu den risikofreudigsten Menschen, aber dies habe ich oben in meinem Beitrag schon klargestellt: Die Beurteilung, was einem die Sicherheit wert ist oder eben nicht wert ist, erfolgt individuell.
Du möchtest dem TE also raten, exakt 462 € Mehrkosten
im Jahr im Vergleich zwischen Haftpflicht (muss er sowieso haben) und Vollkasko (150/1000) lieber zu sparen und gewinnbringend anzulegen, für ein Fahrzeug, das in einem Jahr noch einen Wert von über 10.000 € hat? Und die Schadensfreiheitsklasse des TE dann um ein weiteres Jahr gestiegen ist, wenn er keinen Unfall hatte, was die Beiträge weiter fallen lässt.
Diese Empfehlung möchtest Du ihm aussprechen, in Kenntnis dessen, dass der TE eine jährliche Fahrleistung von roundabout 30.000 km / Jahr hat?
Dir ist aber schon klar, dass Vielfahrer ohnehin ein erhöhtes Kaskorisiko haben, oder?
Es kann an jedem Tag so viel passieren, da kann ich nicht verstehen, wie man ein wertvolles Objekt wie das des TE, das völlig anfällig für die vielseitigsten Situationen ist, nicht anständig und mit Vernunft versichern möchte!
Aktuell mit SF10 sind es für den TE für TK150 VK1000 ganze 462€ Mehrkosten im Jahr im Vergleich zur Haftpflicht (und damit überhaupt keiner eigenen Absicherung). Das sind 38,50 € im Monat oder auch 1,28 € pro Tag. Für die Gewissheit, im Zweifel nahezu den Kaufpreis ersetzt zu bekommen. Nach einem Jahr unfallfreiem Fahren verbessern sich die Beiträge noch, und das bei einem Restwert von über 10.000€.
Ich persönlich würde mich schwarz ärgern, wenn ich über 9.000 € (Restwert minus SB) entweder durch meinen eigenen Fehler oder noch schlimmer durch irgendwelche anderen Idioten (Randalierer, Diebe) einfach so verlieren würde. Ganz egal dass ich das finanziell gut verkraften könnte, ich würde mich trotzdem schwarz ärgern.
Ich denke Du hast den Sinn und Zweck einer Versicherung nicht so ganz verstanden.
Du wirfst mit Begriffen um Dich wie "Nullsummenspiel" und davon, "dass die Summe der Beiträge die Summe der regulierten Schäden übersteigt", und implizierst damit, dass sich eine Versicherung nur dann lohnt, wenn man mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Rendite daraus erzielen würde.
Das ist nicht der Sinn einer Versicherung. Es würde vielmehr keine Versicherungen geben, wenn es so liefe.
Natürlich wollen Versicherungen Gewinn machen, wie jedes Unternehmen. Es steckt der Gedanke dahinter, dass jeder gegen das versicherte Risiko versichert ist, es aber nur einige trifft und somit alle anderen diese Schäden mitbezahlen.
Jeden von uns kann es treffen, aber die meisten von uns bleiben trotzdem nur Zahler und nicht Empfänger.
Ich weiß nicht, was Du gegen dieses System einzuwenden hast. Nur so kann es funktionieren.
In einem Punkt sind wir uns einig:
Wem ein Verlust schlichtweg nicht schmerzt, der braucht diesen auch nicht zu versichern. Das ist völlig klar.
Wenn es mir egal ist, ob Jugendliche gerade draußen mein Auto mit ~ 10.000 € Restwert anzünden, und ich dann nur schulterzuckend sage, na gut, morgen kaufe ich halt einen Neuen, dann benötige ich definitiv keine Versicherung.