News HAMR und neue Medien: Seagate träumt von 100-TB-Festplatten im Jahr 2030

TheDarkness schrieb:
Kleine Platten (also wirklich kleine, so 1-2tb) bleiben gleich teuer, große Platten werden teurer.
Die goldene Mitte wird jedesmal recht deutlich günstiger und alles drumrum nimmt noch ein bisschen davon mit.
Problem ist, dass die Mitte sich halt immer verschiebt.
Ich suche immer noch die goldene Mitte. Ich würde gerne mein NAS von 2TB aufrüsten. Ich brauche 3 Festplatten, 2 im NAS und eine Backup. Selbst für 4TB muss ich schon ziemlich viel Geld dafür hinlegen. Irgendwie sind die Festplatten ganz schön teuer. Von goldener Mitte kann ich hier nicht sprechen.
 
Finde es gut, dass sich Seagate mit dieser Technologie beschäftigt. Irgendwer muss sich ja mit Nischen beschäftigen. Vielleicht ist das ja der Nachfolger für die Speicherbänder. Im Consumerbereich jedenfalls können sie mit NVMes und was es 2030 geben wird keinesfalls annähernd mithalten.
 
Ich finde es etwas übertrieben mit dem HDD würden böswillig heimlich ihre mechanischen Fehler kaschieren. Ist doch gut, wenn sie Reservesektoren haben. SSDs kaschieren ebenfalls ihre Abnutzung/Alterung der begrenzt beschreibbaren Flash-Zellen durch möglichst gleichmäßiges Verteilen der Daten und teils auch Trim. Sonst sähe es nämlich auch schnell düster aus.

Doch davon ab steigt bei SSDs sowieso überwiegend der Controller zuerst aus, nicht die Flashzellen ansich. Bei SSD sind nun mal die Elektronik für die Speicheralgorithmen in den Zellen viel komplexer als bei einer HDD.
In einer prof. Datenrettung kann man Daten im worst case direkt von den Plattern abgreifen und über eine einfachere und bekannte Geometrie wieder zusammenfügen, das versucht mal aus abgerauchten SSD aus den Flashzellen ohne passenden Controller.
Auch in Sachen stromloser Archivierung sind HDD nachwievor überlegen. Ich habe noch kleine Platten im Schrank, die nach 10 Jahren immer noch lesbar sind. Vielleicht eine Ausnahme, aber eine erwartbarere als bei einer SSD nach diesem Zeitraum.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Der Nachteil bei HDD sind Geräuschkulisse und Geschwindigkeit, bei SSDs Archivierung und Preis.


SavageSkull schrieb:
. Selbst für 4TB muss ich schon ziemlich viel Geld dafür hinlegen. Irgendwie sind die Festplatten ganz schön teuer.
Also 4TB gabs im Sale schon für 68 EUR (mal abgesehen von aktuellen Corona-Preisen), Was bezahlt man dagegen für eine 4TB SSD?
Des weiteren ist doch klar, umso kleiner die Platten, umso teurer. Produktionsaufwand, Arbeitskosten und Transport bleiben ja ähnlich. Den Großteil des Endpreises bestimmt nun mal nicht der Materialwert der verbauten Platter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Thunderbolt als Schnittstelle wird das nichts mit 100 GB HDs. Da dauert eine Füllung Wochen.
Da sind Tapes schneller. Bei LTO-9 fluschten die Bytes nur so vom und aufs Band.
 
Don_2020 schrieb:
Ohne Thunderbolt als Schnittstelle wird das nichts mit 100 GB HDs
Was willst du denn da mit Thunderbolt? :D (Ich nehme an du redest von 100TB HDDs)
Im Datacenter nen haufen externe festplatten an die Server anklemmen?

Aber prinzipiell hast du recht, selbst wenn die HDDs dauerhaft das sata limit von 500mb ausreizen können dauert das noch über 50h die einmal voll zu schreiben bzw komplett zu lesen. Da wird was neues kommen müssen, sowohl an der schnittstelle, als auch auf seiten schreiben/lesen
 
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yetisports schrieb:
Meine auch die Kapazität pro Platter. Dachte das wäre klar. Sonst würde ja auch Multi-Actuator gar keinen Sinn ergeben.
Wie ich schon sagte. Mehr Spuren erhöhen auch nicht die Transferrate. Nur mehr Sektoren pro Spur.
Was jetzt Multi-actuator damit zu tun hat ist mir unklar.
Ergänzung ()

yetisports schrieb:
S-ATA Express ist der Nachfolger, ist nur nicht sonderlich verbreitet. 16 Gb/s.
https://en.wikipedia.org/wiki/SATA_Express
War ja kein richtiger Nachfolger, sondern eher der Versuch, SATA und PCIe in einen Stecker zu gießen. Ist ja mit Ansage kläglich gescheitert.
Ob ein Nachfolger nötig wird, weiß ich nicht, da ist ja noch gut Luft. Aber sollte mittlerweile einfach sein. Entweder auf 12 Gbps wie bei SAS. Oder man nimmt einfach PCIe x1. Beides ließe sich einfach realisieren.
Aber ich bezweifle dass da überhaupt was kommt. Im Consumerbereich reichen noch länger 6 Gbps. Ansonsten lösen ja SSDs HDDs breitflächig ab, so dass der Markt ziemlich klein wird.
 
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bensen schrieb:
Wie ich schon sagte. Mehr Spuren erhöhen auch nicht die Transferrate. Nur mehr Sektoren pro Spur.
Was jetzt Multi-actuator damit zu tun hat ist mir unklar.
Die Strukturen müssen kleiner werden, damit sich die Datendichte erhöht. Das geht ja nicht nur in die Breite der Struktur, sondern auch die Länge. Dadurch auch mehr Bytes pro Umlauf. Vor Jahren waren wir noch im zweistelligen Bereich, jetzt sind wir bei den äußeren Spuren schon bei der 3Gb/s-Grenze.

HDDs werden in Stripes beschrieben. Bspw. 1 GB auf Platter 1, dann 1 GB auf Platter 2, ..., Platter N. Dann wieder von vorne. Jeweils von außen nach innen. Daher hat die Zahl der Platter keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Mit Dual-Actuator könnte man mit 2 Platter aber die gleiche Geschwindigkeit erreichen wie mit 8 Platter, da jeweils zwei parallel beschrieben werden.
 
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"Laut einer von Seagate gesponserten IDC-Studie verdoppelt sich das weltweite Datenaufkommen etwa alle drei Jahre."
Solche Hochrechnungen halte ich für Quatsch, denn es gibt Gründe für einen schnellen oder langsamen Anstieg, es ist kein Naturgesetz das automatisch so sein muss. Bei DVD Videos machte es noch Sinn die Auflösung flächendeckend deutlich zu steigern, nach 4k sieht das einfach anders aus. Dinge die von Analog auf Digital umgestellt wurden, Länder und Schichten die erstmals erschlossen wurden usw. führten einmal zum Anstieg, wiederhohlen sich aber nicht wieder.
 
Ltcrusher schrieb:
@Tekpoint schnellere HDDs heißt in der Regel mehr Umdrehungen / Minute und dann auch mehr Lautstärke. Die schnellen Velociraptor Platten oder auch die fixen SCSI Platten von früher waren alle nicht wirklich leise.
ich meinte die neue Technologie von Seagate mit ihrer mach2 Technik die doppelte Transferraten zulässt wenigstens :)
 
jackii schrieb:
"Laut einer von Seagate gesponserten IDC-Studie verdoppelt sich das weltweite Datenaufkommen etwa alle drei Jahre."
Solche Hochrechnungen halte ich für Quatsch, denn es gibt Gründe für einen schnellen oder langsamen Anstieg, es ist kein Naturgesetz das automatisch so sein muss. Bei DVD Videos machte es noch Sinn die Auflösung flächendeckend deutlich zu steigern, nach 4k sieht das einfach anders aus. Dinge die von Analog auf Digital umgestellt wurden, Länder und Schichten die erstmals erschlossen wurden usw. führten einmal zum Anstieg, wiederhohlen sich aber nicht wieder.

Es geht beim Datenaufkommen nicht nur um Videos und auch nicht um Youtube und Co. Beim Internet-Traffic sind wir aktuell bei 1-5 ZB im Jahr. OCH und Videoportale haben Abrufe bis in die Milliarden, entsprechend gelangen nur deutlich unter 1% der Daten überhaupt im "freien" Internet. Daten werden aber auch über Sensoren, Analysen etc. erfasst bzw. generiert. Das ist mindestens Faktor 10 höher als der reine Datenverkehr im Internet bzw. mit Video.
 
Tekpoint schrieb:
ich meinte die neue Technologie von Seagate mit ihrer mach2 Technik die doppelte Transferraten zulässt wenigstens
Aktuell lässt die Platte das meines Wissens nur theoretisch zu, weil eine mach.2 Platte als zwei Platten erscheint die komplett getrennt voneinander angesteuert werden.
1615794733153.png

https://www.seagate.com/de/de/innovation/multi-actuator-hard-drives/

Du kriegst im Grunde genommen zwei Platten im 3,5Zoll Gehäuse, aber als "Normalanwender" keinerlei Beschleunigung der Datenübertragung von "einer" Platte.

Marketing at its best.
 
yetisports schrieb:
Die Strukturen müssen kleiner werden, damit sich die Datendichte erhöht. Das geht ja nicht nur in die Breite der Struktur, sondern auch die Länge. Dadurch auch mehr Bytes pro Umlauf. Vor Jahren waren wir noch im zweistelligen Bereich, jetzt sind wir bei den äußeren Spuren schon bei der 3Gb/s-Grenze.
Ja ist klar. Nur ist es ist nicht direkt abhängig. Es kann sein, dass die Datendichte nur maßgeblich durch mehr Spuren erhöht wird. Früher haben das die Hersteller manchmal direkt angegeben. Es gab mal einen schönen Übersichtsartikel dazu. Den finde ich aber sicher nicht mehr, dass Interesse an HDDs ist auch nur noch minimal.
Vielleicht rechnest du deine These mal vor, dann versteht man vielleicht besser.

yetisports schrieb:
HDDs werden in Stripes beschrieben. Bspw. 1 GB auf Platter 1, dann 1 GB auf Platter 2, ..., Platter N. Dann wieder von vorne. Jeweils von außen nach innen. Daher hat die Zahl der Platter keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Mit Dual-Actuator könnte man mit 2 Platter aber die gleiche Geschwindigkeit erreichen wie mit 8 Platter, da jeweils zwei parallel beschrieben werden.
Es ist denke ich jedem bekannt, das immer ein cylinder beschrieben wird. (Stripes habe ich in dem Zusammenhang noch nie gehört).
Ich verstehe nicht was Multi actuator mit meiner Aussage zu tun haben soll.
 
bensen schrieb:
Ja ist klar. Nur ist es ist nicht direkt abhängig. Es kann sein, dass die Datendichte nur maßgeblich durch mehr Spuren erhöht wird. Früher haben das die Hersteller manchmal direkt angegeben. Es gab mal einen schönen Übersichtsartikel dazu. Den finde ich aber sicher nicht mehr, dass Interesse an HDDs ist auch nur noch minimal.
Vielleicht rechnest du deine These mal vor, dann versteht man vielleicht besser.
Mal angenommen ein Bit benötigt durch kleinere Strukturen nur noch 80% des Platzes in Länge und Breite, und damit nur noch 64% der Fläche. Vergleichbar zu Flash. 80% der Breite ermöglicht 25% mehr Spuren. 80% der Länge ermöglicht 25% mehr Bits pro Spur. 1 Bit auf 64% der Fläche bedeutet 1,56 Bit auf 100% der Fläche. 56% mehr Daten. Wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit gleich bleibt, erhöht sich die Datenrate ebenfalls um 25%.
 
xexex schrieb:
Du kriegst im Grunde genommen zwei Platten im 3,5Zoll Gehäuse, aber als "Normalanwender" keinerlei Beschleunigung der Datenübertragung von "einer" Platte.
Nur definiert sich imho "eine platte" mehr als das physische gehäuse mit sata anschluss und nicht durch das logisch an das betreibssystem gemeldete, sodass man durchaus pro platte den doppelten datendurchsatz erreichen kann. Entweder weil man gleichzeitig zwei logische platten unabhängig voneinander lesen und beschreiben kann oder bspw in nem raid0 mit einer doppelt so schnellen "einzel" platte arbeitet.
 
@yetisports
Gut, wir haben also das gleiche Verständnis. Du gehst davon aus, dass in beide Dimensionen der gleiche Fortschritt erzielt wird. Das muss nicht zwingend der Fall sein und wahr in der Vergangenheit zumindest nicht immer der Fall. Die Entwicklung der letzten Jahre kenne ich nicht.
Hier ist nochmal ein Bild eines Platters, der veranschaulicht, dass es nicht zwangsläufig in beide Dimensionen die gleiche Änderung geben muss.
https://www.hzdr.de/db/PicOri?pOid=48589


Hier übrigens nochmal ein Bild von der Entwicklung der Datendichte. Es hatte ja wer behauptet, die Entwicklung wäre gar nicht so schlecht die letzten Jahre.
 

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Weyoun schrieb:
Zu welchem Preis!? ;)
Das denke ich mir auch. Aktuell kostet eine 100TB SSD 40000,- Dollar. Ob die in 9 Jahren nur noch 400 Dollar kostet, wage ich zu bezweifeln. Geschweige denn noch größer. Schlimmstenfalls bekommt man das dann mit noch lahmeren PLC-Nand oder sogar noch ne Stufe drunter bis dahin.
 
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Von mir aus kann ne 100tb ssd auch hexdeca flash mit wenigen hundert tbw und ner schreibleistung von 100mb/s haben.
Wenn ich da einmal meine medien draufpacke (gut vtl. 2-3 mal in meinem leben durch remasters austausche), ist mir nur noch lautstärke, strom und platzbedarf wichtig.
Ich mein gut, brauch ich halt 2 wochen bis ich von meinen hdds auf die ssds umgezogen bin, aber bei nem entsprechendem preis könnte man nicht meckern.
 
100 TB klingen ganz gut! die frage ist nur mit welchen Geschwindigkeiten die Platten laufen werden.
 
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