Handelsstreit USA/EU eskaliert?

Schackeline

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Ich bin gerade auf einen ziemlich beunruhigenden Artikel zum Handelsstreit zwischen den USA und der EU gestoßen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/usa-zoelle-eu-deutsche-firmen-1.4638472
Hintergrund sind die jeweiligen Subventionen zu Boing und Airbus, die von der WTO gerade untersucht werden. Ab dem 6. Okt sollen auf vereinzelte Waren aus Deutschland 25% Zölle erhoben werden, bspw. auf Werkzeuge. Sollten sich diese Entwicklungen weiter fortsetzen heißt das nichts gutes für den Wirtschaftsstandort Deutschland nehme ich an. Wie schätzt ihr die Lage ein? Meint ihr, dass es ähnlich wie im Fall China in letzter Minute zu einer Einigung kommen kann und die Strafzölle somit abgewendet werden können?
 
Du hast doch den Artikel laut deiner eigenen Darstellung gelesen oder?
Dort geht ziemlich klar hervor, warum die Zölle erhoben werden und auf was. und zwar: "In Deutschland hat es Produzenten von optischen Linsen getroffen, Kaffeeröster und eben: Werkzeughersteller. " Wie soll diese sehr spezifisch Auswahl an Unternehmen den Standort Deutschland auch nur im gerintsen nachhaltig gefährden? Vor allem welche weitere Entwicklung? Die Gründe warum es die Zölle geben wird ist doch klar umrissen. Damit ist die Sache dann aber auch durch. eine weitere, vor allem großflächigere Entwicklung ist hier doch nirgends erkennbar.

Der Artikel lässt eigentlich kaum Fragen offen, ist präzise und genau. Wie schafft man es da bitte, eine solche hanebüchene Schlußfolgerung wie dein herbei zu fantasieren`?
 
Das geht doch schon seit Monaten so zu. Auch Thema China/USA selbe Spiel

Die Zoll Streitigkeiten seitens USA hinterlassen überall spuren....
 
Schackeline schrieb:
Sollten sich diese Entwicklungen weiter fortsetzen heißt das nichts gutes für den Wirtschaftsstandort Deutschland nehme ich an. Wie schätzt ihr die Lage ein?
Deutschland und Europa wird nie auf einen Grünen Zweig kommen solange man sich von USA erpressen lässt und hier Entscheidungen trifft die im Interesse der USA aber gegen das Interesse von Europa/Deutschland sind.

Aber die Macht der USA schrumpf, kann man daran sehen dass sich teilweise auch über Anweisungen von Washington hinweg gesetzt wird.

Die Sache ist die USA wird Europa opfern und nicht sich selbst. Entweder geht man mit USA unter oder man löst sich endlich von denen. An China wird man eh Handelstechnisch nicht vorbei kommen, es sei denn man ist bereit auf ne ganze Menge von Dingen zu verzichten wie zB Medikamente, weil die quasi sogut wie alle mittlerweile aus dem "Osten" kommen.
Die Frage ist wann zeigen Deutsche und Europäische Politiker endlich mal Rückrad und treffen Entscheidungen die gut für Europa und DE sind und nicht einzig und allein gut für die USA bei ihrem Machterhalt..

Aber meine Aussichten sind momentan auch nicht so positiv vom Gefühl her... Das Kuschen vor den Amis ist in meinen Augen eines der Kernprobleme und natürlich dass USA nicht bereit ist seinen Weltweiten Machtanspruch in Zukunft mit China teilen zu wollen.
 
@Mustis die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen ist eben nicht jedem gegeben. Das hat auch nichts mit fantasieren zu tun. Ich möchte lediglich verschiedene Einschätzungen zur aktuellen Sachlage sammeln, gerne auch von Experten.
 
Hallo

Schackeline schrieb:
die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen ist eben nicht jedem gegeben.
Das stimmt, es schafft nicht jede/r zwischen den Zeilen etwas rein zu interpretieren was gar nicht vorhanden ist.

Schackeline schrieb:
Das hat auch nichts mit fantasieren zu tun. Ich möchte lediglich verschiedene Einschätzungen zur aktuellen Sachlage sammeln, gerne auch von Experten.
Es ist bestimmt eine gute Idee Experten zum Thema Weltweite Finanzwirtschaft in einem Computer Forum zu suchen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Es ist bestimmt eine gute Idee Experten zum Thema Weltweite Finanzwirtschaft in einem Computer Forum zu suchen.

Grüße Tomi

Es geht hier eher um die Außenhandelspolitik, denke ich. Und ich traue den Bordies hier durchaus zu, dazu Stellung zu beziehen. Und damit meine ich natürlich alle und nicht nur Experten.
Aber zurück zum Thema:
Wenn bereits die Kanzlerin sinngemäß von einer Besorgnis erregenden wirtschaftlichen Lage spricht (siehe hier:
https://m-faz-net.cdn.ampproject.or...chinenbau-besorgniserregend-16433962.amp.html )
sollte man Artikel wie diese, nicht einfach so abtun, nur weil da nicht wortwörtlich drin steht (Vorsicht Überspitzung) „die Kacke ist grad ziemlich am Dampfen.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann fangen wir mal an...
Schackeline schrieb:
Ich bin gerade auf einen ziemlich beunruhigenden Artikel zum Handelsstreit zwischen den USA und der EU gestoßen.
Dein erster und absolut grundlegender Fehler. Diese Sache hat absolut überhaupt NICHTS mit dem aktuellen Streit zwischen den USA und CHina oder den USA und der EU zu tun. Diese Sache läuft seit 15 Jahren (steht auch im Artikel).
Schackeline schrieb:
die von der WTO gerade untersucht werden.
Dein nächster Fehler. Nicht grade sondern schon seit längerem und man (dei WTO) ist nun zu einem Ergebnis gekommen. Und dieses setzt die USA nun völlig legitim um.
Schackeline schrieb:
Sollten sich diese Entwicklungen weiter fortsetzen
3. Fehler. Er kann sich nicht fortsetzen, denn der seit 15 Jahren schwellende Streit, der komplett losgelöst ist von den aktuellen unter Trump angefangenen Streitereien ist mit der Entscheidung der WTO beigelegt. Das einzige was nun folgen kann sind die von der EU vorgeschlagenen Gespräche mit den USA und anderen Flugzeug bauenden NAtionen mit einem wie auch immer aussehenden Ergebnis.

All das steht in diesem BEricht bzw. anderen zum selben Thema wie zum Beispiel im Handelsblatt.

Schackeline schrieb:
Dieser Beitrag hat auch überhaupt nichts mit deinem Eingangspost zu tun. Das eine sind (Straf)Zölle aus einem vor 15 Jahren begonnen Streit, dass andere ist eine Aussage zur aktuellen Konjunktur, die aber auch so gar nichts speziell mit diesen Zöllen zu tun hat und mit Zöllen generell nur sehr wenig. Die aktuelle Konjunktur, die stellenweise recht heftig zuschlägt (zum Beispiel in der Zulieferungsbranche der Automobilindustrie), gesamtheitlich aber bisher nicht so schlimm ist wie befürchtet (die Daten für den August mussten vor kurzem revidiert werden, da sie positiver waren als vorher gesagt: https://www.handelsblatt.com/politi...rt-ueberraschend-die-produktion/25093574.html), ist das Produkt vieler verschiedener Entwicklungen auf dem Planeten. Eine stark exportlastige Wirtschaft wie Deutschland ist6 davon abhängig, dass wie Weltwirtschaft floriert. Aufgrund der Streiteren von Trump mit China, dem Brexit, Uneinigkeiten der EU mit den USA, der Konflikt im Nahen Osten bezüglich der Vorherrschaft des Iran und vielen weiteren Vorkomnissen ist dies aber derzeit schwierig, da es viele Unwägbarkeiten gibt, die ein potentielles Risiko sein könnten, aber eben nicht müssen. Der Brexit zum Beispiel kann für die restliche EU auch sehr positiv ausgehen (Verschiebung des Bankenstandortes London Richtung beispielsweise FFM). Derzeit gehen aber die Experten sogar davon aus, dass Deutschland an einer Rezession vorbeischrammt, Die "Talsohle" bei 0% Wachstum (+/- Kommastellen) also bereits erreicht ist. Dabei muss man aber vor allem beachten, dass Deutschland eine lange Phase des Wachstums hinter sich hat, eine konjunktuerelle schwächere Phase also schon allein aufgrund zyklischer Gegebenheiten ohnehin mehr als zu erwarten war/ist.

Also halten wir mal fest, dass du bewiesener Maßen wenig Ahnung von der MAterie hast, weil du diverse an sich unabhängig zu betrachtende Teilelemente wild durcheinander schmeißt und Zusammenhänge kosntruierst, die schon allein aufgrund der zeitlichen Zusammenhänge gar nicht sein können. Des Weiteren sind dein Wissen über die aktuelle Lage der Weltwirtschaft und der Wirtschaft Deutschlands maximal oberflächlich. Wie das eben so ist, wenn man hin und wieder ein paar wenige Wirtschaftsnachrichten liest, die dann noch aus der eigenen Wahrnehmungsblase stammen, mithin also schon vorselektiert sind nach einer bestimmten Wahrnehmung und zu deren Interprätation dann auch noch das fachliche Wissen sowie das geschichtliche Wissen zu Einordnung des ganzen fehlt.

Fassen wir noch kurz zusammen: Für "Experten" ist die derzeitige Lage der deutschen Wirtschaft alles andere als unerwartet und schon gar nichts, worüber man jetzt groß Panik schieben müsste. Schon allein aufgrund des zyklischen Charakters der Wirtschaft war eine schwächelnde Wirtschaft zu erwarten, um so mehr aufgrund der aktuellen weltpolitischen/weltwirtschaftlichen Gesamtlage. Trotz allem ist inzwischen relativ klar, dass das ganze bisher schon nicht mehr so negativ verlaufen ist, wie zunächst erwartet, die Prognosen also pessimistischer waren, als die Realität nun ist. Eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland sehe ich nicht. Schon gar nciht aufgrund der Entscheidung der WTO im Eingangspost. Aber auch ansonsten nicht, der Handelsstreit zwischen China und den USA wird diese beiden Länder mehr kosten als Deutschland und einen zusätzlichen Handelsstreit mit der EU parallel oder auch kurz nach dem mit China wird die USA ohnehin schwer treffen. Dafür ist diese in vielen essentiellen Gebieten viel zu sehr sowohl von der EU als auch von China abhängig, sei es als Beschaffungsmarkt oder als Absatzmarkt.
 
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Was ist den überhaupt das Problem an Strafzöllen?

Die sollen die nationale Wirtschaft schützen ... und bisher ist der Erfolg dieser Maßnahmen eher zweifelhaft.
China müsste auf z.B. Fahrräder Strafzölle zahlen (über 40%) ... also kommen die chinesischen Fahrräder eben nicht mehr aus China, sondern z.B. aus Taiwan.

Und das zeigt doch, wie man mit Strafzöllen umzugehen hat .. man baut einfach Handelspartnerschaften mit Ländern auf, die Zollfrei einführen dürfen.
Beim Beispiel chinesische Fahrräder klappt das in der ganzen EU (und den USA) seit Jahrzehnten ... die müssn nur die Vertriebspartner jedesmal wechseln, wenn die Einfuhrzölle auf ein weiteres Land ausgedehnt werden.
Die ganz schlauen lassen ihre chinesischen Fahrräder eben erst in der EU (oder den USA) montieren ... denn die Zölle auf die Teile sind sehr viel geringer, als die auf fertig montierte Drahtesel aus China.

Man versucht mit aller Macht China aus dem europäischen Fahrradmarkt zu vertreiben ... und trotzdem sind chinesische Fahrräder und Fahrradteile noch immer konkurenzlos blllig.

Allgemein sind Schutz-, oder Strafzölle eine sinnvolle Sache ... sie sind nur leider fast so einfach zu umgehen, wie die europäische Steuergesetzgebung.

Beim Fall um Airbus und Boeing ist es aber tatsächlich nicht, das trump'sche Muskelspiel, sondern ein alter Konflikt um die Subventionierung nationaler Unternehmen aus nationalen Töpfen und die Frage, ob das eine oder andere Unternehmen dadurch Vorteile hatte.
Bei Airbus ist das Verfahren mittlerweile abgeschlossen .... bei Boeing läuft es noch.
Die Untersuchung ist also nichtmal abgeschlossen ... aber mit Trump hat man es halt momentan mit einem US-Präsidenten zu tun, der sofort jede Möglichkeit nutzt, um per twitter zu stänkern ... dabei gehts wohl weniger um die heimische Wirtschaft, oder darum der EU eins reinzuwürgen ... dabei geht es primär darum,. dass auch in den USA irgendwann wieder gewählt wird ... und die Hauptzielgruppe eines D. Trump eben voll drauf steht, wenn der gegen alles und jeden erstmal lospoltert.

Der Anlass dafür ist vollkommen egal.
Es reicht, wenn sich Trump&Friends davon ein kleines plus bei den Marktanteilen ihrer US-Unternehmen versprechen und die Wähler denken können, dass sich da jemand für IHRE Interessen einsetzt.
 
ich würde mir nur wünschen dass die europäer in der sache etwas intelligenter reagieren würden. viele sinnvolle maßnahmen der EU sind in der vergangenheit daran gescheitert, dass die USA mit konsequenzen wie strafzöllen gedroht hat. jetzt hat trump strafzölle eingeführt, warum nimmt die EU die nicht einfach schulterzuckend hin und setzt endlich dinge um wie z. b. die besteuerung von facebook, google und co oder die sehr sinnvolle maßnahme, flugzeuge im EU-luftraum entsprechend ihrem schadstoffausstoß zu besteuern, was ja auch an drohungen der USA gescheitert war? die gelegenheit solche überaus wichtigen und sinnvollen maßnahmen umzusetzen war nich günstiger und wird nie günstiger sein als jetzt, wo trump so einen wirbel macht und mit strafzöllen um sich wirft. jetzt könnte man es einfach als reaktion auf diese strafzölle verkaufen, dann wäre trump auch noch der sündenbock...
 
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