HDs am Raid werden oft nicht erkannt nach dem PC-Einschalten

[fuselfasel]

Hallo liebe Forumsfreunde, mich plagt seit einigen Wochen folgendes Problem, zuerst meine kurze Hardware-Beschreibung:

Servergehäuse mit 460W Netzteil, alle 5 HD's sind vom Typ Samsung SP1614N, 160GB:
- IDE 1 - Master: HD
- IDE 1 - Secondary: frei
- IDE 2 - Master: DVD-ROM Toshiba SD1620
- IDE 2 - Secondary: Nec 3520A DVD+-R(W) Brenner
Board:
- Abit KT7 mit 2x 512MB Infineon CL2 RAM's, AMD 3000 XP+ CPU
PCI Belegung:
- ATI Radeon 9800 Pro 128MB
- Digitus DC-ST ATA133 Raid Controller PCI --> 4x HD's angeschlossen, ohne Raid-Funktion
- Extra Karte (mit dem Board dabei): Firewire 1394 mit 3 Anschlüssen
OS:
- WinXP Pro SP2 mit aktuellem Patch-Level

Das Problem:
Nach dem Einschalten des PC's (über normalen PC-Taster) bootet der PC anfangs die ersten Sekunden normal, dann erkennt man am kurzen Aufflackern der HD-Led's am Raid eine kurze Initialisierungsphase und unmittelbar danach leuchten alle HD-Led's am Raid konstant auf. Das Output-Signal der Grafikkarte wird abgeschaltet und der Rechner bleibt an dieser Stelle hängen. Der Rechner kann nur durch Aus- und wieder Einschalten wiederbelebt werden.

Auch ein Austauschen der Raid-Controller Karte (DC-Raid 100...) zeigte keine Besserung. Trenne ich beispielsweise 2 Secondary HD's vom Raid klappt's fast immer direkt mit dem normalen Bootvorgang, die verbleibenden Platten werden richtig erkannt.

OK - ich vermute mal ein Spannungsproblem bei 5 Platten und 2 optischen Laufwerken - könnte das Netzteil Probleme verursachen ..?

Fakt ist, dass ich nach einem erfolgreichen Bootvorgang mit dem PC normal arbeiten kann, gelegentlich auch mit allen Laufwerken.

Hat jemand ähnliches erlebt? Was wäre zu tun? Könnten Elektrolyt-Kondensatoren an den Spannungssteckern helfen? Bin für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße,
Tom.

 

[Tunguska]

Woher sollen wir wissen, ob es an deinem Netzteil liegt, wenn du uns nicht mitteilst, welches Netzteil (und die Leistungen) du hast?

Aber das Phänomen weist eigentlich schon auf ein zu schwaches Netzteil hin, Gerade beim Einschalten ist die Leistungsaufnahme extrem hoch. Du kannst das eventuell umgehen, indem du im BIOS die Festplatten später starten läßt - wenn die Option vorhanden ist. Allerdings ist dann immer noch kein einwandfreier Betrieb gewährleistet.

-> neues Netzteil: auf 3,3V, 5V und 12V mindestens 30 - 35A

 

[fuselfasel]

... habe ich nicht für ganz wichtig angesehen, weil ich bis jetzt angenommen habe, dass 460W Netzteile untereinander ähnliche Werte haben, sorry.

Hier die Details:

Netzteil: Enermax EG465AX-VE(G)FMA 460
Ein (thor-)Testbericht dazu: KlickMich

Bauformat : ATX
Leistung W : 460 W
Eingangsspannungsbereich : 180-264 V
Eingangsfrequenz : 47-63 Hz
Eingangsstrom : 3 A
5V Maximale Stromstärke : 35 A
12V Maximale Stromstärke : 33 A
3.3V Maximale Stromstärke : 35 A
-5V Maximale Stromstärke : 1 A
-12V Maximale Stromstärke : 1 A
5VSB Maximale Stromstärke : 2.2 A
Anzahl Lüfter : 1 x 80 mm 1 x 92 mm
Überspannungschutz : 5VDC 5.6V6.9V 3VDC 3.65V4.5V 5VSB 5.6V6.9V
Überlastungschutz : 105160
Hold-Up Zeitinterval : 17 ms
MTBF : 100000 Stunden
Leistungsfähigkeit : 68
Leistungsfaktor-Korrektur PFC : Aktiv
Betriebstemperatur : 0C bis 25C
Relative Luftfeuchtigkeit : 85 nicht kondensierend
Prüfzeichen : EN 61000-4-8 EN 61000-4-5 Klasse B EN 61000-4-6 Klasse A EN 61000-4-11 Klasse B EN 61000-4-2 Klasse B EN 61000-4-3 Klasse A EN 61000-4-4 Klasse B VDE EN 55022 Klasse B EN 61000-3-2 Klasse D SEMKO DEMKO FIMKO UL CUL NEMKO
Abmessungen BxHxT : 150 x 86 x 140 mm

Von den Werten her sollte es also passen. Theoretisch könnte ich mir aber noch den Einsatz eines stärkeren Netzteils vorstellen, gibt es da Vorschläge ..?

Was ich noch nicht probiert habe, ist das unterschiedliche Gruppieren der Spannungsstecker um die Stromlasten neu zu verteilen. Seit >1 Jahr habe ich dieses System mit dieser Konstellation und die Startprobleme traten erst seit einigen Wochen erstmalig auf.

Im BIOS ist mir eine solche Option, HD's später starten zu lassen, noch nicht ins Auge gefallen. Werde mal beide BIOS'e prüfen (auch im Raid).

 

[Humptidumpti]

Ich denke mal am NT liegt das nicht. Ich hab das gleiche. Momentan laufen 7 Festplatten und mein system wie in der Signatur. Das NT ist stark genug und hat sogar noch Reserven.

 

[fuselfasel]

Folgendes (erfreuliches ) konnte ich bis jetzt beobachten:

Beim Einschalten des PC's lasse ich den Rechner 30-60 sec. (mit dem alten DOS-Tool "Bootstar 7.28") im Bootmenü verharren, bevor ich dann das Windows-Betriebssystem auswähle. Seltsamerweise werden dann beim Bootvorgang die HD's am Raid korrekt initialisiert ... Die Spannungsstecker-Verteilung habe ich weiterhin so belassen. Auf jeden Fall ist mein Einschaltproblem wohl ziemlich eigenartig.

Fakt ist, dass (auch im Störungsfall) der Raid-Controller die angeschlossenen HD's nach dem Einschalten mit korrekter Bezeichnung am Bildschirm anzeigt.

 

[fuselfasel]

8 Kondensatoren defekt

Der Vollständigkeit halber möchte ich zur meiner bisherigen Fehlerbeschreibung nun die Ursache der Raid-Start-Problematik nennen:

8 Elektrolyt-Kondensatoren (Elko's) rund um den AMD Prozessor sind defekt, d.h. im Kondensatordeckel ist das Dielektrikum leicht ausgelaufen (braun krümmelig) und insgesamt zeigen die Kondensatoren einen leicht "aufgeblähten" Zustand. Kurz vor dem Motherboard-Tod musste ich ca. 10x den PC aus- sowie einschalten um überhaupt noch ein bisschen mit arbeiten zu können.

Mein 2 Jahre und 2 Monate altes Board ist mit Sicherheit nicht gerade "alt", aber nach weiterer Analyse habe ich aufgrund des CPU-Wechsels auf den AMD 3000 XP+ ebenfalls einen größeren Kühlkörper verwendet der fast in Kontaktnähe mit den Elko's stand ( * erhöhte Temperatur trotz 3 Gehäuselüfter ! * ).

Habe das alte Board gegen ein MSI KT6 Delta FISR ausgetauscht, diesmal ist der Elko-CPU Abstand wesentlich größer, und konnte die bestehende WinXP SP2 Installation belassen und alle Treiber somit schnell aktualisieren. Insgesamt war der Wechsel problemlos, für den Barton 3000 XP+ musste das BIOS aktualisiert werden, auch hier war das Manöver mit dem MSI-Live Update erstaunlich unkompliziert.

Die Akte kann somit geschlossen werden und ich bin wieder happy...