[How-To] Router and vorhandenen Router anschließen

meph!sto

Rear Admiral
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Da hier öfter die Frage aufkommt, ob und wie man einen neuen (W)LAN-Router an einen vorhandenen Router anschließt um weitere Geräte anzuschließen (ob kabelgebunden oder danach per WLAN ist vorerst egal), habe ich mich entschieden ein How-To anzufertigen.

Ausgangszenarien:

- Ihr habt einen funktionierenden, kabelgebundenen Router, der die Verbindung ins Internet herstellt, euch reichen aber die integrierten Switchports des Routers nicht aus?
- Ihr habt einen funktionierenden, kabelgebundenen Router, der die Verbindung ins Internet herstellt, ihr habt aber nun ein WLAN Gerät, welches ihr im Netzwerk integrieren wollt?

Oftmals gibt es aus Vertragsverlängerungen einen gratis WLAN-Router, oder bei ebay kann man sich welche günstig erstehen. Vielleicht habt ihr auch ein älteres Gerät im Keller stehen.
Diese Geräte eignen sich hervorragend um die o.g. Ausgangsszenarien zu realisieren.

Also fangen wir an.
Zuerst solltet ihr wissen welchen IP Bereich euer Router, welcher die Internetverbindung aufbaut (nennen wir ihn Router1), besitzt. Da das von Hersteller zu Hersteller meist unterschiedlich ist, hier eine kleine Liste.

Linksys:
IP: 192.168.1.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0

T-Com (Speedport Serie):
IP: 192.168.2.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0

AVM (Fritzbox etc):
IP: 192.168.178.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0

Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann schaut in euerem Handbuch nach. Die o.g. IP Adressen und Subnetzmasken richten sich nach meiner persönlichen Erfahrung.
Als nächstes solltet ihr überprüfen ob der DHCP Dienst auf Router1 aktiviert ist, oder nicht. Das überprüft man, indem das Webinterface des Routers aufruft. Dazu reicht es die entsprechende IP des Routers in der Adresszeile eures Browsers einzutragen (Internet Explorer, FireFox, Opera, Google Chrome ;)). Unter Umständen werdet ihr nach einem Benutzername und Passwort gefragt. Solltet ihr schon wissen, falls es nicht geänder worden ist, dann schaut mal in folgende Liste:

http://www.phenoelit-us.org/dpl/dpl.html

Der DHCP Dienst dient dazu, IP Adressen automatisch an angeschlossene Geräte zu verteilen, nach dem Motto „Plug’n’Surf“.

Die Einstellungen auf Router1 sind somit getan.
Nun nehmt ihr euch den neuen/alten/anderen Router vor (nennen wir ihn Router2).
Wenn ihr nicht wisst welchen IP Bereich euer Router2 bedient und auch kein Handbuch habt, so ist das erste was man macht, die Werkseinstellungen wiederherzustellen.
Dazu gibt es meist einen kleinen Knopf auf der Rückseite, den man mit einem Stift eindrücken kann. Diesen drückt man für gewöhnlich 30sek lang ein. Danach sollte das Gerät neustarten und die Werkseinstellungen sollten wiederhergestellt sein. Bei den geläufigsten Routern ist ein DHPC Dienst von Werk aus aktiv. Als nächstes stellt ihr eure Netzwerkkarte so ein, dass sie die IP automatisch bezieht (s. Screenshot).
Die Einstellungen sind zu finden unter (von Windows XP ausgehend)

Systemsteuerung ==> Netzwerkverbindungen ==> Rechtsklick auf die enstprechende Verbindung ==> Eigenschaften ==> Doppelklick auf Internetprotokoll TCP/IP

dhcp.on.lan7e3.jpg


Jetzt verbindet ihr eueren Rechner mit einem Patchkabel mit Router2, wobei ihr darauf achten solltet dass ihr einen LAN Port am Router2 nehmt (s. Bild).

router.backside62t.jpg


Zu unterscheiden sind die beiden Schnittstellen meist daran dass der WAN Port (hier rot) etwas abseits der LAN Ports (hier gelb) sitzt.

Wenn ihr nun eueren PC an einen dieser LAN Ports angeschlossen habt und die Netzwerkkarte richtig konfiguriert habt, dann sollte euer PC vom Router2 eine gültige IP zugewiesen bekommen. Wenn ihr nicht wisst, welche IP das nun ist bzw.welche IP euer Router2 hat, dann macht folgendes:

Start ==> Ausführen ==> „cmd“ [Enter] ==> ipconfig [Enter]

Daraufhin sollten Werte angezeigt werden, wie zum Beispiel:

Code:
Ethernetadapter LAN-Verbindung 2:          
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:          
IP-Adresse. . . . . . . . . . . . : 10.0.0.70         
Subnetzmaske. . . . . . . . . . . : 255.255.255.0         
Standardgateway . . . . . . . . . : 10.0.0.1

In diesem Fall ist das Standardgateway der Router2.

Gut, jetzt wissen wir schon mal die IP von Router2.
Diese muss sich auf jeden Fall von der IP von Router1 unterscheiden.
Sollte euer Router1 die IP 192.168.2.1 haben und euer Router2 ebenfalls, dann müsst ihr dem Router2 eine IP geben, die im gleichen Netz wie Router1 ist, jedoch frei und nicht im DHCP Bereich des Router1 liegt, geben.
Verstanden?
Ok, nochmal ausführlicher.
Hat euer Router1 die IP 192.168.2.1 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0, so sind in diesem Netz 256 theoretische IP Adressen verfügbar.
Die erste und die letzte IP Adresse eines Netzes dürfen jedoch nicht verwendet werden, also die 192.168.2.0 und die 192.168.2.255 sind tabu. Euer Router1 hat schon die 192.168.2.1, somit fällt diese auch flach und oftmals reserviert sich ein Router, auf dem der DHCP Dienst läuft, noch einen gewissen Bereich an IP Adressen. IP Adressen aus diesem Bereich werden dann automatisch verteilt. Den genauen Bereich müsst ihr in euerem Router nachschauen, liegt aber oftmals zwischen 192.168.2.50 – 192.168.2.100 (o.ä.). Jetzt müsst ihr eurem Router2 eine IP geben, die frei ist, also noch nicht vergeben und nicht in den DHCP Bereich fällt. Hier wäre also die 192.168.2.2 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0 angebracht.
Da man in jedem Netz nur einen DHCP Dienst laufen lassen sollte, ist es zu empfehlen einen etwaigen DHCP Dienst auf Router2 zu deaktivieren.

Ist das alles erledigt, so könnt ihr nun beide Router über ein Patchkabel miteinander verbinden. Hier ist aber wieder ganz wichtig, dass ihr darauf achtet die LAN Ports miteinander zu verbinden. Verbindet ihr einen LAN Port von Router1 mit dem WAN Port von Router2, wird es nicht funktionieren.

Ist alles verbunden, kommt ihr (ausgehend von o.g. Beispiel) mit 192.168.2.1 auf Router1 und mit 192.168.2.2 auf Router2. Jetzt könnt ihr die zusätzlichen LAN Ports von Router2 nutzen um weitere Geräte anzuschließen.
Sollte Router2 die Möglichkeit haben ein WLAN zu errichten, so müsst ihr das nur noch unter 192.168.2.2 konfigurieren.

Falls ihr noch fragen haben solltet, einfach in den Thread damit.

Danke !
 
Zuletzt bearbeitet:
- Benötigt man nur mehr LAN-Ports und benötigt eine neue Hardware, ist ein Switch ratsamer.

- Mindestens ein integrierter Switch in einem der Router muss Auto-Uplink unterstützen

- Wieso du beide Router in dem Szenario netzseitig trennst ist unklar. Es kann doch schlicht der Router am Modem als solcher auch agieren und auch DHCP-Service bieten, während das Interface von "Router2" auch im selben Netz rum-idlen kann, natürlich mit eigener IP außerhalb des IP-Pools des DHCP-Servers in "Router1".

- Sofern ein Router die Möglichkeit bietet, anstatt einer PPP-Verbindung über den WAN-Port auch schlicht eine IP per DHCP zu beziehen, geht auch eine direkte Router-Router-Kopplung.
 
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