Hundeangriff - was tun ?

Nun ja, Autos und Straßenverkehr sind in gewisser Weise lebensnotwendig, Hunde dagegen ... naja.

Im Übrigen hinkt der Vergleich, da das Auto keinen eigenen Willen hat und nicht selbständig ausrastet. (Ausser in Filmen von Stephen King). Ein Hund kann aber trotz bester Erziehung zur Gefahr werden. Wenn der Hund mich angreift, tut er das vorsätzlich (aus welchem Grund auch immer). Ein Autounfall ist idR fahrlässig.

Des Weiteren muss man auch die Realität sehen: Gewaltbereite Menschen schmücken sich des öfteren schon mal bewusst mit einem Kampfhund. Aber hast Du schon mal jemanden gesehen, der sich mit einem Auto schmückt, mit dem man besonders gut Menschen umnieten kann? Offenbar ist also der Hund für Missbrauchszwecke beliebter als das Auto (naja und wer würde schon sein Auto verkratzen wollen).

Aber ich stimme Dir zu, man sollte den Straßenverkehr ebenfalls einschränken. Nicht nur sind die Gefahren zu groß, auch die Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung sind eigentlich nicht mehr hinnehmbar.

Denkbar wäre zB eine künstliche Verteuerung des Benzins bei gleichzeitiger Anhebung der Pendlervergünstigungen oder so.
 
Ein Hund rastet auch nicht einfach so zum Spaß aus, sondern wenn ein Mensch ihn unnötiger Weise reizt (bis auf diejenigen, zum Glück wenigen, Fälle, wo Leute ihren Hund schon aggressiv abrichten) und selbst da geht er idR nicht bis aufs äußerste, sondern gibt sich vorerst nur mit Drohgebärden zurfrieden. Da liegt die Schuld dann in aller Regel nicht beim Hund, sondern beim Menschen, der unfähig ist, eindeutige Signale zu verstehen.


Worauf ich mit meinem Vergleich zudem eigentlich hinauswollte: wenn man schon in Kauf nimmt, dass soundsoviele Personen alljählich bei Autounfällen Schaden nehmen, wieso soll man dann bei einem um vielfaches geringerem Risiko eine viel strengere Regelung aufstellen?

Wir schweifen allerdings ein wenig vom Thema ab.
 
dmeier schrieb:
Oder ganz einfach präventiv tätig werden und darauf zuarbeiten (Hundeverordnung etc.) dass Haustiere, die Menschen gefährlich werden können, einfach verboten werden.


Genau, wir verbieten einfach Tiere und Pflanzen dann gibt es nichts mehr was dem Mensch gefährlich werden könnte :freak:


Bevor es zu einem ernsthaften Angriff kommt: Keine Angst zeigen, dem sich nähernden Hund etwas vor die Füße werfen (Vor ihn, nicht auf ihn), damit kommen viele schon mal nicht klar und wenn das alles nichts hilft einen harten Tritt gegen Hals, Brust oder Kopf des Hundes.

Wenn er das nicht versteht und derartig verhaltensgestört ist das er meint er müsste sich trotzdem mit dem asozialsten Raubtier der Erde anlegen hat er Pech gehabt. Wenn ein Hund wirklich angreift und nicht locker lässt gibt es nur eine sichere Methode: Festhalten und erwürgen. Sofern der Hund ein Halsband hat geht das mit Sicherheit sehr gut, falls nicht muss man ihn am Fell packen.
 
@ Fettsack


Haha, also ist der Mensch jetzt auch schuld, wenn er vom Hund angefallen wird ? Dann bin ich, wenn ich überfallen und bedroht werde und dabei dann verletzt oder getötet werde, auch selbst schuld ? Schließlich habe ich ja "eindeutige Signale" nicht erkannt. Dann kommt der Typ also nicht in den Knast, schließlich hat er mir ja gedroht und ich war dumm, es misszuverstehen.

Was ist mit den kleinen Kindern und Babys, die von Hunden angefallen werden ? Die sind dann ja auch selbst schuld, weil sie eindeutige Signale nicht verstehen ? Hach, ihr Tierliebhaber seid mir wirklich putzig :D

Danke, selten so gelacht.
 
Oh ich hasse Hunde zutiefst.
Sie sind immer nur die besten Freunde EINES Menschen.

Würde mich mal ein Hund angreifen, ich würde mich auf brutalste Weise wehren, denn diese Mistviecher zerfetzen auch mal gerne das Gesicht eines Babys.

Meistens sind sie ohnehin nur einem Menschen gehorsam und alle anderen bellen sie dämlich von der Seite an, machen Kindern Angst und stören nachts Nachbarn den Schlaf.


So, das musste jetzt sein.
Frust ablassen tut manchmal sowas von gut :D

PS: Die Hundehalter mögen sich jetzt bitte nicht angesprochen fühlen.
Mein Hass gilt nur den Hunden.
 
Relativierungen helfen bei Diskussionen niemandem weiter. Pauschalisierungen auf "Ihr Tierliebhaber" bzw. der stille Vorwurf im Satz, dass alle Tierliebhabe" es gedankenlos billigen, wenn Hunde Babies und kleine Kinder zerfleischen, noch weniger.
Ein Hund kann genauso agressiv werden wie jedes andere Lebewesen auch. Ich wette auch, dass mehr Menschen an einem verschluckten Kugelschreiber sterben, als durch Angriffe von Hunden. Andersherum ist der Halter für sein Tier zuständig - nicht der Mensch, der "eindeutige Signale" (die da wären?) nicht verstanden hat und deswegen gebissen wird.

Also kommt doch wieder etwas runter und bleibt in der Relation.
 
Mir geht es hauptsächlich ums Bellen :D

Ich fühle mich davon provoziert.
Ist dann wie eine Herausforderung für mich die ich nicht annehmen darf :stacheln:

Und warum bitte dürfen Hunde ohne Weiteres herumbellen und ich nicht jeden anschreien wenn ich will.
Das ist sowas von unfair... :heul: buhuhuu
 
Wo habt ihr denn diese tollen Abwehrstrategien her? War es der billige 80er B-Streifen oder doch Horst aus der Kneipe, der auch mal einen riesigen Hund totgeprügelt hat?

Einem aggressiven Hund begegnet man mit Ruhe und keinesfalls mit Aggression. Nicht in die Augen starren, nicht in die Hocke gehen, sondern still und beherzt stehen bleiben, auch wenn der Hund näher kommt.

Einen angreifenden Hund der Schäferhundklasse stoppt niemand von euch. Gerede wie auf die Nase schlagen oder Schlüssel raus zeugt nur davon, dass ihr noch nie erlebt hat, wie ein Hund angreift, nämlich so schnell und furchtlos, dass ihr noch nachdenkt, wenn er seine Zähne schon längst in Benutzung hat.

Mir scheint eher, als wenn das Pendant zum Mythos "wie kämpfe ich mit einem Bär" auch mal mit Hundebeteiligung durchgespielt wird.
 
Wenn der Hund aber um jeden Preis angreifen will, dann hilft einem Ruhe auch nichts mehr. Sicherlich, davor ist ruhig bleiben das beste, das man machen kann, aber wenn es zur Tuchfühlung kommt, würde ich schon meinen, dass das am Boden fixieren und an der Kehle packen eine gute Idee ist. Zumindest wüsste ich keine andere wirksame Option außer irgendwo hinaufzuklettern, wenn das überhaupt möglich ist.
 
Ich könnte ebenso fragen, wie ich einen Messerstecher abwehre. Da kämen dann auch tolle Antworten, die von Steven Seagal bis Chuck Norris reichen. Gegen einen angreifenden Hund kann man sich nicht mit einer Strategie wappnen. Wer meint, in so einer Situation noch die Kontrolle zu haben, hat nie, wirklich nie gesehen, zu was ein angreifender Hund imstande ist.

Ich habe seit grob zwanzig Jahren Hunde, darunter kleine und große. Ich habe ein einziges Mal erlebt, wie zwei große Hunde sich bis auf's Blut gebissen haben. Das Ganze lief innerhalb von Sekunden ab und danach lag einer in einer großen Lache und ist nicht wieder aufgestanden. Kein Umstehender konnte (und wollte) etwas dagegen tun. Ich will nie erleben, wie das einem Menschen passiert. Am Hals packen, auf die Nase schlagen? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

So seltsam es klingt, Augen zu und durch, das Gesicht irgendwie bedecken und hoffen, dass der Hund irgendwann von einem ablässt.
 
Dass man bei zwei Hunden, die ausreichend groß sind, besser nicht dazwischen geht, habe ich nie in Abrede gestellt. Jedoch meine ich, dass man sich bei eine schon stattfindenden Attacke sehr wohl wehren sollte.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich hier von einem Mann ausgehe, der über schon über ein Grundmaß an Körperkraft verfügt.
 
Sich hinlegen und über sich ergehen lassen? Das verstehe ich bei Kindern oder bei zierlichen Frauen.

Ich jedenfalls würde mich mit Händen und Füßen wehren und hoffen, dass er irgendwann ablässt. Aber sicher lasse ich mich nicht kampflos zerbeißen und evtl. umbringen.

Wenn ich jemals erlebe, wie ein Mensch von einem Hund angegriffen wird, werde ich ebenfalls einspringen, egal ob ich dann auch was abbekomme.

Ich muss sagen, einmal wurde ich von einem Hund angeknurrt und angebellt, scheinbar war er dem Herrchen etwas vorgelaufen. Habe dann auch ruhig reagiert, wenn auch etwas Schiss gehabt, da es ein größeres Exemplar war. Zum Glück kam dann das Herrchen, dieser hat ihn dann zurückgerufen, worauf er zum Glück reagiert hat. Ich war aber bereit, irgendwie mich zu wehren.

Ich habe nichts gegen Hunde, aber wenn ich jemals einen Angreifenden erlebe, werde ich versuchen ihn auszuschalten.
 
"ihn auszuschalten" - na klar.

Hunde gelten bei der Polizei nicht zu Unrecht "als waffenähnliches Einsatzmittel im Sinne des Waffengebrauchsgesetzes". Sie werden unter anderem auch dazu eingesetzt, flüchtende Täter zu stellen und bei Bedarf auch anzugreifen. Das sollte einem ansatzweise klar machen, dass es nicht so einfach sein kann, einen Hund abzuwehren. Bei einem Dackel oder kleinen Terrier mag es funktionieren, ihn durch Schläge und Tritte abzuwehren. Hier ist das Schlagen auf die Nase absolut adäquat und wird bei gutem Timing auch zum Ziel führen.

Nur ist die Fragestellung hier eine andere. Hier geht es doch um die Schäferhundklasse, sprich Hunde, die schnell 35 Kilo aufwärts erreichen. Wenn solch ein Exemplar auf die Idee kommt, dich anzugreifen, gilt dasselbe wie bei einem Messerstecher. Du hast schlicht keine Chance.

Auch wenn viele sich durch exzessiven Konsum von Filmen und Spielen gerne in der Lage sehen wollen, als Spezialagent auf der Straße herumzulaufen, es fehlt uns allen die Erfahrung bei echten Bedrohungssituationen.

Nur kurz zur Info. Ein Hund schleicht nicht auf dich zu, er rennt und springt. Was schon mal bedeutet, dass er dich im schlimmsten Fall gleich zu Boden wirft. Sodann hat er seine Zähne, mit denen er normalerweise problemlos Knochen zerbeisst, in deinen Arm, dein Bein oder sonstwo geschlagen. Nur hält der Hund dann dummerweise nicht still, so dass man ihn treffen kann, sondern er reisst und zerrt mit aller Kraft an dir und wenn du ihn mit Glück losbekommst, hat er dich zwei Sekunden später wieder am Wickel. Jetzt kommt noch eine unangenehme Eigenschaft bei Hunden hinzu, die weiter oben schon einmal kurz erwähnt wurde. Hunde spüren aufgrund des Adrenalinrausches und ihrer Evolutionsgeschichte Schmerzen weit weniger stark als wir Menschen. Du kannst einen Hund schlagen, ihn treten und sofern du keine wesentlichen Organe oder Körperteile ernsthaft verletzt, wird er das schlicht ignorieren.

Die eigene körperliche Kraft spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der Grund? Gegen die Beisskraft und die Schnelligkeit eines Hundes hasst du keine Chance. Manche Hunde können mit ihrem Gebiss den Druck einer halben Tonne Gewicht auf ihr Gebiss verteilen. Den Schmerz, der dir dann durch die Nervenbahnen geht, ignoriert niemand mehr. Ganz abgesehen davon, dass er dir vielleicht sogar beim Zubeissen gleich die Hand oder den Unterarm bricht.

Und deshalb noch einmal. Wenn man nicht gerade das Glück hat, sich auf eine Position zu bewegen, wo der Hund einen nicht erreichen kann (Auto, hinter einen hohen Zaun, Wasser), würde ich im Angriffsfall versuchen, mein Gesicht zu schützen. Zur Not auf den Boden werfen, wenn man da eh nicht schon liegt und Augen zu und durch. Das klingt bescheuert, aber es würde höchstwahrscheinlich weniger Konsequenzen für mich haben als ein offener Kampf, bei dem ich durch meinen Gewalteinsatz den Hund womöglich noch weiter antreibe oder meine Verletzungen noch steigere, weil ich mich wehre.

Aber glaubt ruhig weiter daran, dass ihr euch mit einem 50 Kilo Rottweiler anlegen könnt.
 
Wieviel hält ein großer Hund denn so aus? Angenommen ein Schäferhund versucht einen anzugreifen was für Chancen hat man denn unverletzt das Tier auszuschalten, wenn man einfach versucht wenn der Hund ankommt volle Kanne gegen den Kopf zu treten? Wäre der Hund dann ko? Oder tritt man besser in den Brustkorb? Fragt sich aber auch ob man den Hund überhaupt treffen würde wenn der schnell angreift.

Ich seh grad weiter oben die Chancen stehen scheinbar nicht so gut. Aber was ist eigentlich wenn einen ein Hund angreift dürfte man diesen dann in Notwehr töten oder wäre man dann am Ende selbst noch dran?
 
Zuletzt bearbeitet:
@dunz
Ein platzierter Tritt auf die Schnauze kann den angreifenden Hund schwer verletzen. (bis komplett kampfunfähig machen)
Ob dir das gelingt im richtigen Moment auszuholen und zuzutreten ist die andere Sache. (der Hund schießt mit +40km/h auf dich zu. Versuch mal beim Warten auf den Bus ein vorbeifahrens Auto genau im richtigen Moment mit maximaler Kraft zu treffen - das ist so gut wie unmöglich)
Um es zusammenzufassen: Deine Chancen einen Kampf mit einem großen Hund unverletzt zu überstehen gehen imho gegen 0.

Ich habe es schon weiter oben erwähnt: Bei einem großen Hund hat man einfach verdammt schlechte Karten.

@Bueller
Wie wärs mit Laufen? Der Hund ist zwar schneller, aber es läuft dann eher auf "vertreiben" als auf "angreifen" hinaus. Einen Killerinstinkt hat ein Hund nicht. (es sei denn vom Geistesgestörrten Besitzer angelernt) Außerdem kann ein Hund realtiv schlecht schnell bewegende Beine anvisieren und noch viel schlechter hineinbeißen. Bei Polizeihunden bringt dies nichts - die sind ausgebildet Weglaufende zu stellen und springen einem einfach in den Rücken.

Bei der Polizei lernt man übrigens folgendes bei einem Hundeangriff:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundebiss schrieb:
Einen bestehenden Angriff abzuwehren, ist nur bedingt möglich. Als polizeiliche Maßnahmen werden gelehrt[6]:

* Anbieten eines Beißobjektes, um den Hund auf Distanz zu halten
* Einsatz von Pfefferspray (mit dem Hinweis auf mögliche sehr unterschiedliche Wirkungen einschließlich verstärkter Aggression)
* Schusswaffengebrauch
 
Zuletzt bearbeitet:
Sherman123 schrieb:
@dunz
Ein platzierter Tritt auf die Schnauze kann den angreifenden Hund schwer verletzen. (bis komplett kampfunfähig machen)
Ob dir das gelingt im richtigen Moment auszuholen und zuzutreten ist die andere Sache. (der Hund schießt mit +40km/h auf dich zu. Versuch mal beim Warten auf den Bus ein vorbeifahrens Auto genau im richtigen Moment mit maximaler Kraft zu treffen - das ist so gut wie unmöglich)

Wie müsste man optimal zutreten? Meinst du seitlich auf die Schnauze oder eher das Bein anziehen und dann volle Kanne frontal auf die Schnauze?

Und was wäre zum Beispiel wenn man einen Kugelschreiber oder Kubotan immer parat hat? Den könnte man doch versuchen in den Hals zu rammen oder? Gibts eigentlich sowas wie Selbstverteidigungstraining speziell gegen Hunde? Fände ich schon sinnvoll.
 
Was kann man dann überhaupt gegen einen angreifenden Hund machen?
Nen Messer? Ne Blutende Wunde müsste ja auch einen Hund zurück schrecken lassen.
Den ne Schusswaffe darf man leider nicht mitführen, Pfeffer-spray könnte auch dich selbst erwischen, wenns dann überhaupt wirkt und nen Beißobjekte trägt man ja auch nicht mit sich rum.

Mit nem Menschen kann man ja noch immer reden, nur ein Hund versteht halt 0 und hört wenn überhaupt auf sein Herrchen.
 
Weglaufen halte ich für eine ganz dumme Idee. Denn man weiß ja erst einmal nicht, was der Hund beabsichtigt. Manche Hunde stürmen auf einen zu, stoppen einen Meter vor dir und bellen und knurren was das Zeug hält. Hat man also das Glück, dass der Hund im Grunde den Menschen stellen will, sprich bedrohen, aber nicht angreifen, wäre Weglaufen das Schlechteste, was man machen kann, denn das weckt erst den Beuteinstinkt.

Einholen wird er dich sowieso. Selbst Usain Bolt könnte einem Schäferhund nicht weglaufen. Will der Hund wirklich angreifen, springt er dich an oder verbeisst sich in deine Beine. Beides kommt nicht gut, wenn man aus vollem Lauf auf die Fresse fliegt. Da kommt dann wieder ins Spiel, dass man durch den eigenen körperlichen Einsatz womöglich die Situation verschlimmert.

Dem Hund etwas zu kauen anbieten, mag funktionieren, aber eher bei Polizeihunden, die speziell darauf trainiert sind. Auch da sei aber angemerkt, dass du einem Gebiss deinen Arm anbietest. Ob das so gut ist, sei dahingestellt. Hat ja nun nicht jeder einen Schutzanzug an.

Ob man einen angreifenden Hund per Fußtritt zielgenau treffen kann, bezweifle ich. Ebenso ob man mit einem Messer oder Kugelschreiber irgendetwas ausrichten kann. Denn dafür, seien wir doch mal ehrlich, sind wir alle zu sehr Couchpotato und eben nicht im Nahkampf gefeit. Ein Pfefferspray ist auf jeden Fall wirksam, verlangt aber zu viel Koordination und Timing. Greift dich unvermittelt ein Hund an, schafft es keiner von uns, das Ding rauszuholen, zu entsichern und auch noch zu treffen.

Ich wiederhole das deshalb noch einmal. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, einen wirklich angreifenden und robusten Schäferhund, Rottweiler oder ähnliche Hunderasse abzuwehren. Wenn der angreifen will, tut er es. Wie das Ganze dann ausgeht, ist Glückssache. Eher ist es wichtig, zu wissen, was man tun kann, damit es nicht zu solch einem Angriff kommt. Denn auch wenn es viele verantwortungslose Hundehalter gibt, der Angegriffene selbst kann bestimmte Situationen vermeiden, die den Hund provozieren. Wenn etwa ein Hund angelaufen kommt und bellt, sollte man möglichst nicht nach ihm schlagen oder ihn anschreien.

Hunde spüren Angst und schnelle Bewegungen wecken in ihnen den Beutetrieb. Es muss ja auch gar nicht zu einem Extremangriff kommen, schon ein simpler Biss kann unglaublich schmerzhaft sein und langwierige Folgen haben. Ich habe schon dutzende Male in den vergangenen zwanzig Jahren Situationen erlebt, in denen Wanderer oder Fahrradfahrer sich schlicht dämlich verhalten haben. Beliebt sind Fahrradfahrer, die nach dem Hund treten. Das ist natürlich eine perfekte Einladung, erst recht zuzubeißen. Bleibt man hingegen stehen und wartet ab, passiert in 99,99% der Fälle genau gar nichts.

Selbst als Hundehalter kann ich andere Tiere nicht einschätzen. Ich streichele keine fremden Hunde, ich gehe nicht auf sie zu, ich schaue ihnen nicht in die Augen und werde nicht laut. Deshalb habe ich auch noch nie Probleme mit einem fremden Hund gehabt. Die Art und Weise aber, wie hier geraten wird, auf einen Hund zu reagieren, lädt schlicht dazu ein, einen Hund zu reizen und zu provozieren.

Sinngemäß dem Köter in die Fresse treten, mit dem wird man schon fertig. Oder einfach mal Hirn einschalten und Signale deuten. Mich erinnert dies frappierend daran, wie sich zwei Halbstarke unterhalten, wie man einen Messerstecher abwehrt. Der Griff hier, Waffe da, wenn man das will, liegt der sofort am Boden. Ich hingegen würde schlicht weglaufen.
 
Weglaufen, nachdem deeskalierende Maßnahmen nichts mehr bringen. (imho besser als am Boden liegen und darauf warten, dass der Hund den vermeintlichen Angreifer halbtot beißt) Einige Dutzend Meter schafft man sprintend schon. In der Zeit fällt es einen Hund sehr schwer ins Bein zu beißen. (Beine bewegen sich schlicht zu schnell) Wölfe und Polizei Hunde springen der Beute ins Kreuz. Nachbars Schäferhund wird das eher nicht tun, sondern einfach nur neben dir herlaufen und dabei knurren, zähnefletschen usw.

wäre Weglaufen das Schlechteste, was man machen kann, denn das weckt erst den Beuteinstinkt.
Hunde besitzen diesen Reflex nicht, da ein Mensch nicht als flüchtende Beute sondern als Angreifer angesehen wird. (abgesehen von antrainiertem Verhalten einiger geisetesgestörter Hundehalter der Unterschicht.)
Allerdings kann eine hastige Bewegung (Weglaufen) als Bedrohungssteigerung gesehen werden --> Angriff. Ein langsamer Rückzug aus seinem Revier ist auf jeden Fall besser.

Deeskalierende Maßnahmen: Wenn ein Hund sich vor dir aufbaut (Drohgebärden): Sofort stehenbleiben, langsam rückwärts gehen, nicht in die Augen sehen (am besten auf die Brust), mit ganz ruhiger Stimme den Hund wegbefehlen (sich vielleicht auch vor dem Inneren Auge vorstellen, wie der Hund umdreht und weggeht), keine hektischen Bewegungen mit den Händen machen....


Gibts eigentlich sowas wie Selbstverteidigungstraining speziell gegen Hunde? Fände ich schon sinnvoll.
Habt ihr wirklich so große Bammel vor Hunden? Ach überlegt doch einfach wie oft es vorkommt, dass ein Hund einen Menschen anfallt. Das ist noch immer ein vergleichsweise seltener 'Unfall/Angriff'.
Mal abgesehen davon: In jedem Kampfsport lernt man: Laufe weg vorm Mann mit dem Messer. Das lässt sich auf Hunde 1:1 übertragen, mit dem Unterschied, dass ein großer Hund eventuell nicht nach zwei Schnitten aufhört und wegläuft. Erlernte Kampftaktiken kannst du hier vergessen. Ich würde mir eher ein deeskalierendes Verhalten im Vorfeld angewöhnen.



Hier geht es doch um die Schäferhundklasse, sprich Hunde, die schnell 35 Kilo aufwärts erreichen.
Bei einem gut trainierten 20-25kg Jagdhund hat man nicht unbedingt bessere Chancen als bei einem 35kg deutschen Schäfer.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob ein Hund einen flüchtenden Menschen als Beute oder Bedrohung wahrnimmt, darüber lässt sich trefflich streiten. Dass Hunde keinen Beuteinstinkt kennen, bezweifle ich. Man müsste definieren, was das ist, aber wenn mein Hund ca. 25m entfernt einen Hasen sieht und losstürmt, wird das kaum eine Bedrohung für ihn sein, oder?

Bewegung im allgemeinen animiert Hunde. Alles, was sich bewegt, lebt und interessiert den Hund. Ein flüchtender Mensch wird bei vielen Hunden das Bedürfnis wecken, hinterher zu laufen und womöglich anzugreifen.

Der Blick ins Hundehirn bei dieser Aktion gelingt mir leider nicht, aber ich interpretiere sein Verhalten dabei nicht als Bedrohungsabwehr, sondern als Jagdverhalten.
 

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