News Intel PSG: Ausgegliederte FPGA-Sparte soll allein schneller wachsen

MichaG

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Kann mir jemand erklären, wie das Unternehmen allein stärker wachsen soll als im Intel Konzern? Also ja klar - Investoren Bullshit. Wundert mich, dass nicht noch ein paar Buzzwords wie AI und Automotive mit rein gewürfelt wurden.

An der Kundschaft ändert sich doch nichts, nur weil es nicht mehr Teil von Intel ist. Hätte man als potenzieller Großkunde dann nicht sogar tendenziell weniger Vertrauen?
 
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Für die ausgegliederte PSG soll aber noch ein anderer CEO gefunden werden, sodass sich Rivera dann wieder ganz Intels Data-Center-Geschäft widmen kann.

Ähm, das ist falsch, Rivera wird der CEO von der neuen Firma, bis ihr Nachfolger gefunden wurde, wird sie parallel noch die DCAI Sparte leiten.

Intel has already begun an extensive internal and external search process for a new leader for DCAI. Until that person is identified, Rivera will continue to lead DCAI.
https://www.intc.com/news-events/pr...nces-intent-to-operate-programmable-solutions
 
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whynot? schrieb:
Ähm, das ist falsch, Rivera wird der CEO von der neuen Firma, bis ihr Nachfolger gefunden wurde, wird sie parallel noch die DCAI Sparte leiten.
So hatte ich das auch verstanden. Mein persönlicher Guess: Herkelman wird kommen.
 
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Waren da nicht zuletzt Xeon Chips mit integrierten FPGAs auf der Roadmap? Falls ja, was wird dann wohl aus diesen?

[F]L4SH schrieb:
Kann mir jemand erklären, wie das Unternehmen allein stärker wachsen soll als im Intel Konzern?
Als Intel Sparte gehört sie nicht zum Kerngeschäft. Die großen Gelder fließen gerade in den Aufbau der Auftragsfertigung. Das verschlingt ja so gar so viele Milliarden, dass Intel die Fabriken teils mit externen Finanzinvestoren bauen muss. Als eigenständiges Unternehmen kann dieses dann selbst reichlich Kapital einpflegen und zu 100% für das eigene Wachstum investieren. Intel ist ja auch eine dividendenscheißende Cash-Cow. Das neue Unternehmen eher ein Wachstumsunternehmen welches traditionell eher keine Dividende zahlt und die Einnahmen in das Wachstum reinvestieren kann.
 
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Die eigentliche Frage ist was, alles Intel wieder in die PSG packt. Es kann sein dass quasi das alte Altera wieder aufsteht, es muss aber nicht so sein.

Als Intel Altera übernommen hat, waren AFAIK Xilinx und Altera gleich groß. Bis zur Übernahmen von Xilinx durch AMD ist Xilinx auf die ca. doppelte Größe der PSG gewachsen. Das Fiasko bei der Halbleiterfertigung bei Intel hat auch die PSG massiv beeinträchtigt. Die PSG wurde nach langer Zeit der Stagnation in DCAI versteckt. Zeitgleich ist das Geschäft wieder angesprungen und es heißt dass die PSG die Zahlen der DCAI ziemlich verschönert.

[F]L4SH schrieb:
Kann mir jemand erklären, wie das Unternehmen allein stärker wachsen soll als im Intel Konzern?
Hätte Intel sagen sollen uns geht der Cash aus, also gliedern wir die PSG aus und bringen sie an die Börse?

Man kann sch folgende Erklärungen zurechtlegen:
  • Intel kann das Geld nicht aufbringen, das die PSG investieren muss um mit AMD mitzuhalten
  • Intel benötigt mehr Geld als sie durch Mobileye in die Kasse gespult kommen
  • Intel braucht Geld, bringt und bringt neben Mobileye auch noch die PSG an die Börse. Damit hat Intel die Möglichkeit bei beiden Unternehmen den eigenen Anteil nur so sehr zu verwässern, dass sie beide weiterhin beherrscht.
  • Intel will den eigenen Kurs pushen, in dem sie 2 profitable Töchter an die Börse bringt.
  • Intel will einen externen Kunden für die IFS.
  • ...
Die Zeit wird es weisen.
[F]L4SH schrieb:
Also ja klar - Investoren Bullshit.
Das ist kein Investoren Bullshit.

Das ist viel zu häufig die bittere Wahrheit bei Konzernen. Und es geht nicht einmal unbedingt um den Cash oder die Dividende. Es geht oft alleine darum, dass das eigenständige Unternehmen schneller und besser entscheiden kann als es eine Konzernsparte tun kann. Die Kozernsparte muss ja für so ziemlich alle großen Entscheidungen das OK von der Konzernspitze einholen.

whynot? schrieb:
Ähm, das ist falsch, Rivera wird der CEO von der neuen Firma, bis ihr Nachfolger gefunden wurde, wird sie parallel noch die DCAI Sparte leiten.
Ja. Und das ist der eigentlich Hammer. Sie wird lieber CEO eines viel kleineren Unternehmens anstatt weiterhin eine Kernsparte von Intel zu führen.

Auf der anderen Seite heißt dies wahrscheinlich, dass der neue Chef von DCAI von außen kommt.

Philste schrieb:
Mein persönlicher Guess: Herkelman wird kommen.
Das wäre eine Sensation.
Zuletzt hat AMD mit den Radeongrafiken maximal 400 Mio USD Umsatz je Quartal gemacht, und bestenfalls dafür ist Scott Herkelman verantwortlich. Zum Leiter einer der beiden Kernsparten von Intel mit dem zigfachen Umsatz ist es da schon ein riesen Sprung.

Wenn er zu einem direktem Konkurrenten wechselt, hätte IMO AMD Scott Herkelman freigestellt. D. h. er hätte ein Sabatical genommen.

Und um es nochmal zu sagen Jack Huynh ist der Chef von Scott Herkelmann.
Jack Huynh ist der Nachfolger von Rick Bergmann, und war davor für die Semi Custum Group verantwortlich, also das Geschäft mit den APUs für die Spielkonsolen.

markox schrieb:
Waren da nicht zuletzt Xeon Chips mit integrierten FPGAs auf der Roadmap? Falls ja, was wird dann wohl aus diesen?
markox schrieb:
Als Intel Sparte gehört sie nicht zum Kerngeschäft.
Als Halbleitersparte ist die PSG schon verdammt nahe am Kerngeschäft.
markox schrieb:
Die großen Gelder fließen gerade in den Aufbau der Auftragsfertigung. Das verschlingt ja so gar so viele Milliarden, dass Intel die Fabriken teils mit externen Finanzinvestoren bauen muss.
Dass Intel jetzt die PSG ausgliedert hat schon sehr viele Leute überrascht. Klar Intel braucht Geld, aber sie können ja auch noch einige Anteile verkaufen ohne die Beherrschung über Mobileye zu verlieren
 
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[F]L4SH schrieb:
Kann mir jemand erklären, wie das Unternehmen allein stärker wachsen soll als im Intel Konzern? Also ja klar - Investoren Bullshit. Wundert mich, dass nicht noch ein paar Buzzwords wie AI und Automotive mit rein gewürfelt wurden.
  • Intel braucht Kohle für den Ausbau der Fabriken.
  • Altera braucht Kohle für R&D, Fertigungsvolumen
  • Altera muss derzeit auf Intels Zyklen warten, sowohl bei Hard- als auch Software
Intel versucht gerade selber bei Automotive (MobilEye) und AI (deren GPUs und NPUs) Land zu gewinnen. Wäre doof wenn sie ansagen, dass sie mit der FPGA-Sparte auch Kapazitäten, KnowHow und Personal ausgliedern, die für AI notwendig sind. Jedwede Meldung, dass irgendwas mit AI aus Intel ausgegliedert werden soll, würde den Aktienkurs von Intel gefährden.
markox schrieb:
Waren da nicht zuletzt Xeon Chips mit integrierten FPGAs auf der Roadmap? Falls ja, was wird dann wohl aus diesen?
Kooperation geht ja weiterhin. Wobei dicke CPUs mit dicken FPGAs jetzt nicht die Kombination ist, die sich viele Kunden wünschen. Normalerweise reichen ein paar kleine ARM Kerne für Verwaltung und ganz viele Logikgatter + PCIe Uplinks. Dicke x86Cores sind Verschwindung, das könnten einige mm² zusätzliche Logikgatter oder SRAM für den FPGA sein..
 
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Intel braucht Geld, sehr viel Geld, denn sie haben am Ende des IT-Hypes noch immer keine "State of the Art" Fertigung.
Moderne Fertigungsstätten befinden sich noch in der Planung, oder befinden sich am Anfang der Modernisierung. Gut, in Irland fährt die erste Intel 4 Produktion hoch.
Hierbei gibt es auch noch deutliche Unwägbarkeiten. Bspw. Kapazitäten bei "Intel 4" und A20, A18 in weiter Ferne.
Das Geschäftsfeld Fremdfertigung ist und bleibt auf lange Sicht vernachlässigbar.
Quartärliche Milliardengewinne liegen ebenfalls in weiter Ferne.
Nun trifft man mit massiven Investitionssummen auf ein steigendes Zinsumfeld bei steigenden Produktionskosten.
Gleichzeitig kann man die Produktpreise nicht gleichstark anpassen.
Um den steigenden Zinsen aus dem Weg zu gehen, will man sich durch Ausgliederung Geld über die Börse beschaffen.
Ich wette jetzt schon darauf, dass im Börsenprospekt ein Teil "moderne Fertigung" sein wird.
Ob das erfolgreich gelingt entscheiden die Investoren.
Nicht zu vernachlässigen, was ausgegliedert wird schwächt die Mutter Intel.
 
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markox schrieb:
Waren da nicht zuletzt Xeon Chips mit integrierten FPGAs auf der Roadmap? Falls ja, was wird dann wohl aus diesen?
Nachdem das Packaging die Kombination von beliebig zusammengewürfelten Chips erlaubt - bliebe das wohl eine Option, sogar in flexibler ? Muß sich nur jemand finden der so einen Kombichip konzipieren und vermarkten mag - und sei es Intel. Die Ausführung kann man ja vom Intel Packaging machen lassen ..

Aber zu den xyz as-a-Service Zeiten ist ja die Trennung von CPU, GPU, NPU, FPGA, Hauptspeichererweiterung, Massenspeicher schnell, Massenspeicher langsam ja wohl eher wieder in Mode - für größere Systeme.

Als Schnittstellen zwischen CPU und FPGA scheinen da ja eh nur die gängigen wie PCIe oder CXL statt einer irgendwie tieferen Integration üblich zu sein. Da kann man sie gut auch getrennt entwickeln und fertigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Salutos schrieb:
Intel braucht Geld, sehr viel Geld,
Der Punkt aber wie dringend und wie viel Geld Intel tatsächlich braucht. Das ist nicht absehbar.

Auf der Ausgabenseite gibt es eine große Flexibilität. Wenn die Halle samt Reinraum steht, kann man die Fertigung je nach Auslastung Schritt für Schritt erweitern.

Klar ist allerdings, dass es finanziell nicht so gut gelaufen ist, wie es sich Pat Gelsinger 2021 wahrscheinlich ausgemalt hat.

Als ich mir das letzte Mal im Frühjahr die Bilanz und den Cashflow von Intel angesehen habe, war eine Verschlechterung zu erkennen. Aber alles ist immer noch im grünen Bereich.

Wenn die Quartalszahlen keine bösen Überraschungen enthalten, hat sich Intel nur mehr Optionen fü+r den Fall des Falles gesichert.

Salutos schrieb:
Nicht zu vernachlässigen, was ausgegliedert wird schwächt die Mutter Intel.
Erstens hat es Intel in der Hand was sie in die auszugliedernde PSG packen.
Zweitens ist zwischen Sparte von Intel und kompletter Verkauf ein weites Feld. Es kann sein dass Intel die absolute Kontrolle behält und trotzdem viel Geld einnimmt. Schau Dir Mal die Geschichte bei Mobileye mit den A und B Aktien in Ruhe an.
 
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