BeBur schrieb:
Die Maximal Menge bei Bitcoin hängt vor allem an der Mining Mehrheit, das sind jetzt auch nur eine Hand voll Akteure, nicht viel mehr als beim Euro vermutlich.
Und im Zweifelsfall kann jeder wie wir wissen eine neue Währung erschaffen, Inflation bei Krypto Wahrung insgesamt ist doch das große Ding, jede Woche ein neuer Coin mit x Milliarden Market cap.
Es geht ja immer darum, wieviel Wirtschaftsleistung abgebildet wird.
Es ist schon irgendwie ironisch, das gerade die, die den klassischen Währungen so sehr misstrauen, so große Hoffnungen in Kryptowährungen setzen, die ja eigentlich auch nichts anderes sind als klassische Währungen: Eine Einheit bildet eine bestimmte Menge Ware ab, nur dass man bei Kryptowährungen halt noch die klassische Währung, zumindest derzeit, zwischengeschaltet hat. Das Prinzip ist genau dasselbe, und es ist genauso anfällig für die Probleme klassischer Währungen wie diese selbst. Was diese Menschen nicht verstehen, ist, dass die fehlende (oder gegebene) Zahlungskraft einer Währung nicht nur an der Währung selbst hängt, tatsächlich nur sehr wenig, die Währung ist eigentlich irrelevant, sondern vielmehr an der Wirtschaftskraft der Menschheit, beziehungsweise bisher noch des Nationalstaats (oder eben der EU, in D). Eine Währung hat niemals Wert an sich, sondern ist lediglich die Übersetzung einer Ware, eben abstrahierter Tauschhandel. Viele sind von der Wirklichkeit dermaßen entkoppelt, dass sie nicht verstehen, dass US-Dollar oder Euro nichts wert sind, ohne, dass man sich dafür etwas kaufen kann: Der wirkliche Wert liegt also in der Ware, nicht in der Währung.
Das mag ein wenig weit hergeholt scheinen, aber es erinnert mich ans Gendern. Man sieht ein Problem, und anstatt zu versuchen, das Problem zu beheben, versucht man die "Übersetzung", also die Sprache, zu ändern, und damit das Problem anzugehen. Ist natürlich auch bequem: Statt den (überwiegend weiblichen) Kindergärtnern mehr Geld zu bezahlen, nennen wir sie einfach "Kindergärtner*innnen", damit sie nicht nur "mitgemeint" seien, Problem gelöst. Eine Sprache ist auch nur die Übersetzung der Wirklichkeit, ohne das tatsächliche Objekt (Hund, Auto, Baum) würde ja auch der sprachliche Begriff keinen Sinn ergeben. Und genauso ist es bei dem Geld: Ohne, dass man für "1 €" im Laden "einen Apfel" bekäme (oder was auch immer), wäre der Euro natürlich gar nichts wert (vom ästhetischen Wert mal abgesehen), schließlich ist er nur eine abstrahierte Übersetzung des Tauschhandels, auf den sich alle geeinigt haben. Deshalb braucht Geld auch keine Goldbildung: Dass Gold soviel wert ist, ist ja auch eher abstrakt und liegt weniger daran, dass Gold dermaßen nützlich ist (was es natürlich auch ist, aber alleine ob der Nützlichkeit wäre es wohl weniger wert), sondern eben auch, dass der Mensch, ähnlich der Krähe, auf funkelnde Dinge steht. Wird ja noch deutlicher bei Diamanten und allgemein Schmuck.
Natürlich hat die Kryptowährung auch etwas gutes, aber weniger als Währung, und eher als Technologie. Die Blockchain und verschiedenen "Schürfmethoden" wird man zukünftig sicherlich in vielen Bereichen, in denen Sicherheit wichtig ist, gut gebrauchen können. Und wer weiß, vielleicht startet etwas wie der USDT ja Dollar-gebunden, setzt sich durch und ersetzt irgendwann den US-Dollar als Währung. Wer weiß das schon? Ich kann nicht hellsehen.