Ist Hyperthreading nicht normal?

bionace

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Hallo zusammen,

ein Freund muss für seine Masterarbeit rechenintensive Simulationsprogramme verwenden und die Auslastung seines PCs war bei 100%. Das hat mich sehr gewundert, da das bei sinnvollem Threading und "normalen" Anwendungen eigentlich nicht passieren sollte. Das Programm verwendet standardmäßig 6 Threads und wir haben dann festgestellt, dass sein Prozessor (i5 9400) tatsächlich nur 6 physikalische Kerne und 6 virtuelle Kerne besitzt.

Ich bin gerade etwas verwirrt, weil ich dachte, dass es heutzutage normal sei, zumindest bei Intel, dass man 2 Threads pro Kern verwenden kann (nennt sich glaube ich Hyperthreading). Ich hab dann nachgeschaut, alle anderen PCs in meinem Haushalt mit Intel Prozessor (auch der 10 Jahre alte) haben doppelt so viele virtuelle Prozessoren wie Kerne.

Ich habe bei PCs nie extra darauf geachtet, ob sie Hyperthreading haben, sie hatten es einfach. Hat mein Freund einfach Pech gehabt oder einen zu billigen Prozessor gekauft? Woran hätte man das merken müssen? Sieht man es direkt an den Specs oder muss man tief ins Datenblatt schauen, damit man nicht Ausversehen einen PC/eine CPU ohne Hyperthreading kauft?

Ich freue mich auch über Seiten oder Artikel, wo man mehr dazu nachlesen kann! Danke!
 
Nö, Standard ja, muss aber nicht alle CPUs betreffen. Der i5 8600K hat auch nur 6 Kerne, 6 Threads, z.B.
Genauso die Effizienz Kerne von intel: kein HT
2023-02-01.png

https://www.intel.de/content/www/de...r-9m-cache-up-to-4-10-ghz/specifications.html
 
Eine ganze Zeit lang war Hyperthreading den i7 vorbehalten. Die i5 kamen ohne.
Ich glaube erst mit den 10000er hat sich das geändert.
 
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Der i5 9400 ist nicht gerade ne taufrische CPU, mit heutzutage hat die CPU nicht so viel am Hut (auch wenn es immernoch ne gute CPU für viele Dinge ist)
Generell würde ich HT nicht überbewerten, in den meisten Anwendungen bringt es keinen riesigen Unterscheid.
 
Infos zu allen CPUs von Intel findest du in deren ARK
Und es gibt immer CPUs mit und ohne HT, da muß man leider vorher schauen, was man möchte und braucht.
 
"Normal" ist es, dass ein Prozessor genau das liefert, was man bestellt hat. Die i5 waren traditionell immer ohne Hyperthreading, wobei Intel durch Druck von AMD ihr traditionelles Portfolio notgedrungen anpassen musste.

Intel ARK ist eine sehr gute Anlaufstelle, wenn es um die Spezifikationen von CPUs geht. Auf der ARK-Seite zum i5 9400 siehst du, dass dieser nur 6 Threads mit 6 Kernen bietet, also kein SMT kann. Wie die CPU beworben wird, hängt sehr vom Händler ab. Gerne findet man Bezeichnungen wie "6core-CPU", wohingegen bei den SMT-Varianten dann "6core-12thread-CPU" steht oder ähnliches.
 
Selbst mit HT kann die CPU Auslastung 100% erreichen, genau dann ist es eben auch Sinnvoll.
 
Nicht 6 phy UND 6 virtuelle.
Die CPU hat kein HT.
Darum halt 6 threads.

Auch danach drückst du dich unglücklich aus...

Gibt es sehr oft! Das intel ht eingespart hat.
 
Nilson schrieb:
Eine ganze Zeit lang war Hyperthreading den i7 vorbehalten. Die i5 kamen ohne.
Ich glaube erst mit den 10000er hat sich das geändert.
Zummindest bei den MobilCPUs gab es irgendwo ab der 5. Generation keine Fueature unterschiede mehr zwischen Core i3/5/7 selbst der kleine 5200u hatte HT to-2-70-ghz.html
DIeses Namensschema kommt schlicht aus der Marketinghoelle und ist nicht dazu gedacht konsistent zu sein


Was HT angeht:
Eine CPU hat mehrere Arbeitsschritte. Stark vereinfacht:
Die daten die sie zum rechnen braucht, muss sie zuvor im cache ablegen und "vorbereiten".
Klassisch sah das so aus: daten holen -> rechnen -> Daten holen -> rechnen
HT erlaubt, dass daten fuer einen anderen prozess schonmal geholt werden koennen.. so entsteht keine / weniger wartezeit.
Manche Programme profitieren davon, andere weniger.
 
Mobile kann sein. Zumindest bei den Desktop CPUs ist mir vor den 10000er kein i5 bekannt, der HT gehabt hätte.
 
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Die ersten i5 waren 2c/4t, wie z.B. der hier
 
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"Ist Hyperthreading nicht normal?"
Einfach Antwort: Nein.
 
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Dabei handelt es sicherlich um Ausschuß bei der Produktion. Da mindestens ein Thread defekt war, wurde HT deaktiviert und die CPU billiger ohne HT verkauft.
Und falls eine CPU HT hat und es nicht funktioniert, dann muß man mal ins BIOS nachschauen - da kann man HT auch Ein/Ausschalten.
 
@bondki
So ein Sonderfall war es gar nicht bei der 1.Genearion der Core i Serie.
Ein i5 mit HT gab es auch in der 2000,3000 und 4000er Reihe

Es gibt übrigens auch i7 CPUs ohne HT, besonders chaotisch ist es ja bei den i3 CPUs. Generell wird HT nicht zwangsläufig systematisch überall eingesetzt.
 
Nilson schrieb:
Eine ganze Zeit lang war Hyperthreading den i7 vorbehalten.
die i3 hatten, mit ausnahme von 8xxx und 9xxx, 2K/4T bzw ab 10xxx 4K/8T.

Die i5 kamen ohne.
auch hier gab es, wie schon angesprochen, ausnahmen. was man sagen kann ist dass es bis einschließlich 7xxx (zumindest desktop) keinen i5 mit mehr als 4 threads gab. bzw bis einschließlich 9xxx keinen i5 mit 4 oder mehr kernen und HT.

ab Kaby Lake haben die Pentium auch 2K/4T.

oh, und dann gab es ja noch den i7 9700(K) mit 8K/8T:D
 
jo. intel ist da ein bissl seltsam.
ich denke mit schaudern daran, daß ein i7 kein ecc kann, aber manche i3s schon, nämlich die, die große oem´s brauchen für billigst-"server".
das mit HT passt ins bild. HT ist ein sehr geringer aufwand in der hardware, weils im wesentlichen ja nur eine zweite pipline für einen physischen kern ist.
also bleiben nur zwei gründe: reine produktsegmentierung zum nachteil der kunden, und: teildefekte chips vor dem sondermüll bewahren und in klingende münze verwandeln.
ich denke, leider spielt marketing mehr rolle als technisch sinnvolles.
 
Danke für die Antworten. Beim Wort Mobile hat es Klick gemacht...

Desktop- und Laptop-Prozessoren sind halt zwei paar Schuhe und "Simultaneous Multithreading" (der nicht Intel-Begriff) ist zwar weit verbreitet, aber eben auch nur ein Konzept von vielen, das bei der Prozessorarchitektur ne Rolle spielt.
 
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